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Thema: Alternative für Deutschland
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20.01.2017, 23:50 #2381Pánthéos
AW: Alternative für Deutschland
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21.01.2017, 00:05 #2382Cao Cao
AW: Alternative für Deutschland
Man darf auch nicht vergessen das Gysi zu den Politik-Dinosauriern gehört, und er schon auf die 70 zugeht. Er ist eigentlich das einzige was an guten Politikern aus der ehm. DDR entsprungen ist. Ich bin zwar auch nicht mit allen seinen Ansichten einverstanden, finde aber das man bei ihn weiß was einen erwartet.
Außerdem soll es ja auch schon oft zwischen Gysi und seinen eigenen Leuten Meinungsverschiedenheiten gegeben haben.
Ich bin bei weitem kein Freund von ihn, und habe mich auch das ein oder andere mal hier gegen ihn ausgesprochen, aber er vertritt meiner Meinung nach das was vielen Politikern heute fehlt:
Persönlichkeit, Direktkeit, Klarheit.
Klar sind die drei Eigenschaften nicht ausreichend um einen guten Politiker zu machen. Die meisten Diktatoren hatten diese Eigenschaften nämlich auch. Anders als diese hatte aber Gysi kein Interesse an solch grausamen Handlungen, sondern hatte Ideen.
Hätte einer der heutigen Politiker so viel davon wie er an seinen kleinen Finger, würde ich sicherlich diese Partei wählen, insofern diese auch wirklich von der besagten Führung geleitet und bestimmt wird. Gysi ist ein guter, fähiger Politiker, aber er war leider Jahre lang in der falschen Partei und das wäre unverantwortlich gewesen diese deshalb zu wählen. Selbst wenn Gysi als Extrembeispiel in der AfD wäre, würde ich sie nicht wählen. Es ist einfach eine andere Wellenlänge und die hat auch bei den LINKEN keiner.
Bedauerlich das er nie wirklich eine verwantwortungsvolle, gesellschaftliche, und stellvertrende Position hatte. Die Führung einer Partei reicht leider alleine nicht dazu.
Was den Rest der LINKEN an geht, so bin ich auch der Überzeugung das viele Stimmen nur überhaupt wegen Gysi zustande kamen. Bin mal gespannt, ob die Partei nicht nach Gysis vollkommenen Abgang sich überhaupt noch halten kann.
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21.01.2017, 00:44 #2383Krankfried
AW: Alternative für Deutschland
Das sind meines Erachtens nach saubere Antworten. Ich bringe diese Frage gerne als Lackmustest in solchen Diskussionen, weil sich Leute, die mit Dingen wie "Ja, sie sind für soziale Gerechtigkeit, das finde ich schon gut" antworten, entlarven: Man hat es mit der Nachfolge einer Partei zu tun, die den Osten Deutschlands, kaum dass die verkohlten Überreste vom Schicklgruber, der dereinst von einem Mausoleum an der Spitze des Linzer Mariendoms geträumt hatte, in einem Granattrichter lagen, nahtlos in die nächste grausige Diktatur führten, und deren momentane Gottsoberste Frau Wagenknecht die stalin'sche Politik quasi als "alternativlos" bezeichnete und sogar positiv hervorhob, dass immerhin die Industrialisierung ein Erfolg war, während vom großen Terror und sonstigen unschönen Dingen wenig die Rede ist, das hat diesen faden Autobahn-Beigeschmack. Frau Wagenknecht geht anders als Herr Höcke noch einen Schritt weiter und verteidigt den mörderischen Alptraum, von dem sie redet. Das ist eher im Stile von Haiders größtem braunen Rülpser mit der NS-Beschäftigungspolitik zu sehen - ob der AfD-Mann das Gleiche tun würde, wenn da nicht das Verbotsgesetz wäre? Wir werden es wohl nie erfahren. Und ich bin mir relativ sicher, dass Frau Wagenknecht in ihrer Partei nicht die Einzige mit einem solchen Denken ist, wohl auch ähnlich wie der Höcke.
Ich muss zur Ehrenrettung der Linken aber auch anmerken, dass ich Herrn Gysi, so konträr er auch zu vielen meiner Ansichten steht, auch immer als den genialen Rhetor schätzte, der er ja unbestritten ist. Dieser hat auch nicht die dunklen Flecken in seiner Vita, welche Menschen wie der Andrej Holm in Berlin, der Gott sei Dank nicht mehr Staatssekretär ist, jahrelang unerkannt mitschleppen, aber prinzipiell ist diese Partei nach links so offen, wie es die AfD nach rechts ist.
Nun ist die Linke schon seit einiger Zeit aktiv und hat auch 2009 etwas weniger als ein Achtel der Sitze im Bundestag gehalten, und eigenartigerweise blieb der Ärger und der mediale Aufschrei dafür meines Wissens aus, von dem sie hätten leben können. Was haben die falsch gemacht, was richtig?
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21.01.2017, 11:30 #2384Counterweight
AW: Alternative für Deutschland
https://www.welt.de/politik/deutschl...artei-SPD.html
Könnte noch ganz spannend werden, wenn das in den nächsten Monaten in anderen Bundesländern auch passiert. Was wohl in den Medien passieren wird? Noch mehr Eindreschen auf diese Partei?
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21.01.2017, 11:50 #2385gamefreake89
AW: Alternative für Deutschland
Ich würde erstmal abwarten wie sich die Höcke Rede auswirkt die ist ja der Sonntags abfrage noch nicht berücksichtigt
Passend zum Thema aus deinen Link:
Nach der umstrittenen Rede des Thüringer AfD-Vorsitzenden Björn Höcke sieht der Politikwissenschaftler Hajo Funke die AfD weiter in die Rechtsradikalität abgleiten. Falsch zu verstehen sei an den Worten Höckes gar nichts, sagte Funke dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Höcke habe in der Rede immer wieder die gleiche Kernthese vertreten: Man wolle die Zerstörung der Erinnerung an den Nationalsozialismus. „Das habe ich sonst in der Härte und Ausschließlichkeit nur von NPDlern und Neonazis gehört“, sagte Funke.
Der brandenburgische AfD-Landeschef Alexander Gauland nahm Höcke hingegen in Schutz. Er könne die Aufregung nicht verstehen, sagte Gauland im Inforadio. Höcke habe vom „Mahnmal der Schande“ gesprochen, das könne man nicht als Antisemitismus deuten.
Wie schon gesagt Heuchler.
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21.01.2017, 17:24 #2386Pánthéos
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21.01.2017, 17:36 #2387gamefreake89
AW: Alternative für Deutschland
Hier übrigens ein interresanter Artikel aus der Konservativen Zeitschrift Cicero.
An seinen Machtergreifungsfantasien könnt ihr ihn erkennen
AfD - An seinen Machtergreifungsfantasien könnt ihr ihn erkennen | Cicero Online
Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus gehört zu den Gründungsmythen der Bundesrepublik. Wer dies in Frage stellt, wer von einem Denkmal der Schande statt von Schuld redet, ist kein konservativer Patriot, sondern entlarvt sich
Als Theodor Heuss im Jahre 1952 das Konzentrationslager Bergen-Belsen besuchte und die erste Gedenkstätte einweihte, die in Deutschland an die Verfolgung und Ermordung der Juden erinnerte, da sprach der erste Bundespräsident klare Worte: „Wer hier als Deutscher spricht, muss sich die innere Freiheit zutrauen, die volle Grausamkeit der Verbrechen, die hier von Deutschen begangen wurden, zu erkennen.“ Gleichzeitig prägte Heuss den Begriff der Kollektivscham: „Und dies ist unsere Scham, dass sich solches im Raum der Volksgeschichte vollzog, aus der Lessing und Kant, Goethe und Schiller in das Weltbewusstsein traten. Diese Scham nimmt uns niemand, niemand ab.“
75 Jahre später hat nun ein ehrgeiziger Landespolitiker, der sich für einen konservativen Patrioten hält, in Dresden eine bemerkenswerte Rede gehalten. Die Aufregung ist groß, vor allem in den Sozialen Netzwerken. Ein Nazi wird dieser Politiker geschimpft und mit Josef Goebbels verglichen. Kritiker fordern seinen Rücktritt und seinen Parteiausschluss oder riefen nach dem Staatsanwalt. Wie so häufig in den letzten Monaten, wird sich bei Twitter auf 140 Zeichen aufgeregt, ohne Argumente beizubringen. Manch einer zuckt indes auch mit den Schultern, weil zuletzt bei jeder Gelegenheit irgendeine Keule geschwungen wurde.
Seine gesellschaftliche Vision
Es lohnt sich jedoch, die Ausführungen dieses ehrgeizigen Landespolitikers einmal etwas ausführlicher zu zitieren. Erstens um dem Vorwurf zu entgehen, hier würden Zitate aus dem Zusammenhang gerissen, hier würde absichtsvoll missverstanden. Und zweitens, um zu verstehen, ob hier jemand einfach nur daherplappert, wie es in bestimmten politischen Milieus in Deutschland üblich geworden ist. Ob sich ein Politiker nur hat anstacheln lassen, von Zuhörern, die während seiner Rede aufsprangen „Wir sind das Volk“ und „Volksverräterin“ skandierten. Oder ob hinter den Äußerungen ein Plan steckt, eine gesellschaftliche Vision, eine politische Agenda.
Dieser ehrgeizige Landespolitiker hat also das Holocaust-Mahnmal ein „Denkmal der Schande“ genannt, die Deutschen seien bis heute nicht in der Lage, ihre eigenen Opfer zu betrauern. Von einer „systematischen Umerziehung“ nach 1945 hat er gesprochen und davon, dass die nachwachsende Generation in den Schulen nicht mehr „mit den großen Wohltätern, mit den bekannten weltbewegenden Philosophen, den Musikern, den genialen Entdeckern und Erfindern“ in Berührung gebracht würde, und stattdessen „die deutsche Geschichte mies und lächerlich gemacht“ werde.
Zugleich nannte er die Bombardierung Dresdens im Zweiten Weltkriegs ein „Kriegsverbrechen, vergleichbar mit den Atomwaffen auf Hiroshima und Nagasaki“. Die Angriffe auf deutsche Städte seien Versuche gewesen, „die Deutschen ihrer Identität zu berauben, sie mit Stumpf und Stiel zu vernichten und ihre Wurzeln zu roden“. Deutschland könne nur eine Vision für seine Zukunft finden, wenn es wieder eine positive Beziehung zu seiner Geschichte aufbaue, es befinde sich noch immer im „Gemütszustand eines total besiegten Volkes“. Von einer „dämlichen Bewältigungspolitik“ sprach dieser Politiker und forderte „eine erinnerungspolitische Wende um 180 Grad."
Erschütterte Identität der Deutschen
In Deutschland ist in den vergangenen 75 Jahren viel um die Vergangenheit gerungen worden, um Schuld und Verantwortung, Erinnern und Gedenken, Unrecht und Wiedergutmachung. Große Reden wurden gehalten und intensive historische Debatten geführt. Von Zeit zu Zeit wurden auch mit großem geschichtspolitischem Engagement scharfe intellektuelle Klingen gekreuzt.
In allen diesen Debatten über die Frage der Kollektivschuld und den Auschwitzprozess, den Historikerstreits und die Wehrmachtsausstellung, die Weizsäcker-Rede über den Tag der Befreiung und die Walser-Rede über die „Instrumentalisierung des Holocausts“ und auch in allen Debatten über den Bau des Holocaustmahnmals im Herzen Berlins konstituierte sich einer der Gründungsmythen der Bundesrepublik: die Auseinandersetzung einer in ihrer Identität tief erschütterten Nation mit dem Nationalsozialismus.
Was also soll man sich auf diesem Hintergrund unter einer 180-Grad-Wende vorstellen? Sollen die Mahnmale abgerissen, Gedenkstätten geschlossen werden? Sollen die deutschen Juden noch einmal ausgebürgert und entrechtet werden, damit endlich den eigenen deutschen Opfern gedacht werden kann? Und dies, obwohl es kaum eine Kommune in Deutschland gibt, in der nicht an die Toten der beiden Weltkriege erinnert wird. Soll die deutsche Schuld und die deutsche Verantwortung relativiert werden? Soll an die Stelle der Freiheit, die eigenen Verbrechen zu erkennen, die Freiheit treten, mit dem Finger auf andere zu zeigen? Sollen die Demokratie und die Integration Deutschlands in die westliche Wertegemeinschaft zur Disposition gestellt werden? Soll Anti-Amerikanismus zur Staatsraison werden? Sollen die Philosophen Lessing und Kant, die Schriftsteller Goethe und Schiller nicht mehr für die Scham stehen, angesichts der Grausamkeit der Verbrechen, die von Deutschen begangen wurden, sondern Kronzeugen der Verdrängung werden?
[...]
Wer allerdings so spricht, wie dieser ehrgeizige Landespolitiker, der will nicht die konservativen Wurzeln dieses Landes wieder freilegen, dem geht es nicht um eine andere Flüchtlingspolitik oder an andere Eurorettungspolitik, nicht um eine konsequente Terrorismusbekämpfung oder ein anderes Europa, nicht darum, den Nationalstaat in der EU wieder zu stärken oder den Vormarsch des Islamismus zu stoppen. Es geht ihm nicht um einen modernen Patriotismus und darum, mit Volksabstimmungen der parlamentarischen Demokratie auf die Sprünge zu helfen. Noch nicht einmal um eine gesellschaftspolitische Auseinandersetzung mit den verhassten 68ern. Wer so spricht, wie dieser ehrgeizige Landespolitiker, der will die Axt anlegen an die Bundesrepublik, an die kollektive Identität der Deutschen seit 1945. Der will auch Axt anlegen an den Gründungsmythos der Bundesrepublik und den bundesdeutschen Konservatismus christdemokratischer Prägung.
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21.01.2017, 17:59 #2388Cao Cao
AW: Alternative für Deutschland
Ich wäre eher für einen lockereren Umgang mit den Thema "Nationalsozialismus" und einigen Abänderungen bezüglich der Gesetzlage,
aber eine Erinnerung, sprich ein Teil Geschichte rauszulöschen bewegt sich auf selben Niveau wie die Leugnung des Genozides an Armeniern durch Erdogan.
Hätte er gesagt, er wäre dafür diesen Teil endlich mal hinter Deutschland zu lassen und es vielleicht nicht mehr so aktiv zu thematisieren, hätte mich diese Aussage weniger gestört. So wie sie da aber steht, versucht er bewusst einen Teil der Geschichte nicht zu akzeptieren.
Light-NSDAP passt da also nicht?
Die rechte Mitte ist das leider auch nicht mehr, denn dieser geht der Geschichte am ***** vorbei, sprich haben die andere Themen als sich an Dingen wie das dritte Reich zu widmen.
Sophie Scholl hätte bestimmt auch gewollt das man diesen Teil aus der Geschichte tilgt, und der Häuptling weiß bestimmt noch immer nicht was Politik ist
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22.01.2017, 02:25 #2389Krankfried
AW: Alternative für Deutschland
Ich halte die unreflektierte Verwendung von Totschlagbegriffen auch für eine Ursache des Aufstiegs der Populisten, was aber nicht auf Deutschland beschränkt ist. In den US-Wahlen der letzten Jahre hat man (natürlich in geringerem Maße) mit den gleichen Stigmata auf McCain und Romney eingeprügelt, die jetzt bei Trump wirkungslos verpufften. Als Romney sagte, dass die Leute doch Obama wählen sollen, wenn sie Dinge für lau haben wollen, wurde er in den Medien als Rassist bezeichnet, weil das impliziert hätte, dass die Schwarzen, für die Obama stehe, allesamt von Sozialhilfe leben würden. Als McCain bei einer Debatte auf Obama zeigte und "Der da" sagte, wurde er des Rassismus bezichtigt, weil er damit klar zum Ausdruck gebracht hätte, Obama nicht als gleichwertigen Menschen anzusehen, es fand die bekannte Implikation statt "Wer einen Rassisten, Sexisten, Homophoben, (Ihr Schlagwort hier) wählt, der macht sich dieser Eigenschaften mitschuldig.". Nun, bei Donald Trump, hatte das Niederkeulen keine Wirkung mehr, und ganz ähnlich findet das nun auch in Österreich und in kleinerem Maßstab auch in Deutschland statt. Man hat zu oft Wolf geschrien - wer bei konservativeren Vorschlägen permanent die Rampe von Auschwitz an die Wand malt, der wird sein Argument abnützen, bis es im berechtigten Fall - bspw. der Höcke-Rede - einfach nicht mehr zieht. Wer täglich im Maßanzug auf die Straße geht, wird irgendwann nichts mehr darüber haben, wenn ein wirklich feierlicher Anlass ansteht.
Ein Beispiel, das ich sehr gerne bringe, ist die Wahl des Dr. Kurt Waldheim zum österreichischen Bundespräsidenten 1986. Kurt Waldheim war ein begnadeter Diplomat, hochintelligent und beliebt beim Volke. Er war ab 1972 zehn Jahre lang UN-Generalsekretär und kehrte nach einem Veto der Chinesen gegen eine dritte Amtszeit in die österreichische Bundespolitik zurück, wo er 1986 als gemeinsamer Kandidat von ÖVP und SPÖ antreten hätte sollen. Die ÖVP indes versuchte, das immense Potenzial eines solchen Kandidaten für sich zu nutzen; seit 16 Jahren fand sie sich nun in der Opposition SPÖ und FPÖ gegenüber, daher stellte sie ihn als Solo-Kandidaten auf, um aus dessen Triumph auch Energie für die Bundespolitik zu holen. Die SPÖ hatte mehr als 40 Jahre den Bundespräsidenten gestellt und betrachtete dieses Amt als das ihre, man feilte also an Gegenstrategien.
Was folgte, war eines der unrühmlichsten Kapitel der Geschichte der 2. Republik: Auf einen Bericht des Magazins profil hin, in dem über angebliche Kriegsverbrechen des Dr. Waldheim während seiner Zeit als Wehrmachtsoffizier auf dem Balkan und seine Zugehörigkeit zur SA berichtet wurde, griff die SPÖ das Thema auf und lieferte (im Nachhinein als vollkommen haltlos entlarvte) Dokumente an den World Jewish Congress, wobei infolge von schlampigen Übersetzungen und gezielten Falschinformationen dann die Titelseite der New York Times "Waldheim war ein SS-Schlächter" lautete, und man erhob vonseiten des WJC, dass eine Wahl Waldheims eine Generalamnestie für den Holocaust bedeuten würde. Dass die SA-Zugehörigkeit Waldheims aus der Übernahme eines studentischen Reitclubs nach dem Anschluss 1938, in dem Waldheim Mitglied war, resultierte, wurde nicht behandelt, und dass eine Historikerkommission keine Beweise dafür fand, dass Waldheim irgendwie in Kriegsverbrechen involviert war (aber sehr wohl davon wusste!), fand auch kein besonderes Echo, nicht einmal in heutigen Schulunterlagen wird klar festgehalten, dass Waldheim da nicht dabei war und ein Fanal für das Naziösterreich aus der Causa gemacht. Der Schaden war bereits angerichtet und das Amt des Bundespräsidenten beschädigt und das äußere Image Österreichs hatte sich binnen Monaten vom Alpenidyll mit Mozart und Maria Theresia zum Land der unbeschwert lebenden NS-Kriegsverbrecher gewandelt. Der Druck auf dem Ausland war massiv.
Und trotzdem wurde Waldheim in einem Wahlkampf, der es an Dramaturgie sicherlich problemlos mit dem des letzten Jahres aufnehmen könnte, mit 54% zum Staatsoberhaupt der Republik Österreich gewählt. Sein sozialdemokratischer Gegenkandidat Dr. Kurt Steyrer hat in einem Interview Jahre später dann etwas gesagt, das mit etwas geänderten Vorzeichen bis heute gilt und das mir recht einprägsam im Gedächtnis liegt.
Ich habe hundertprozentig sicher gewusst am 6. Februar 1986, dass die Wahl verloren ist. Da habe ich mit meinem Pressesprecher Manfred Buchacher gesprochen und ihm gesagt "Geh, Manfred, das wird nichts mit der Wahl." und er hat geantwortet "Ah, du bist doch so ein sympathischer Kerl". Ich dann "Sympathie ist eine Seite, aber Wahlverhalten eine andere." Da hat es ja Auftritte gegeben, ich bin auf Veranstaltungen der Partei gegangen und es sind mir Leute entgegen gekommen und haben gesagt "Genosse Steyrer, du bist mir sehr sympathisch, ich habe auch immer SPÖ gewählt, aber dieses Mal wähle ich den anderen. Ich war am Balkan und ich lasse mich von euch sicherlich nicht zum Kriegsverbrecher stempeln, Freundschaft." So ist das gegangen.
Ich will, dass man auf diese Leute, die jetzt AfD, FPÖ und Trump wählen, zugeht und fragt "Sagt uns, was wir ändern sollen" und sie nicht behandelt, als hätten sie gerade ein mit Milzbranderregern kontaminiertes Gelände betreten. Das ist kein Stil und verschlimmert das Problem nur noch.
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22.01.2017, 13:35 #2390gamefreake89
AW: Alternative für Deutschland
Wenn Wähler einer Partei nicht mehr in der Lage sind berechtigte Kritik wahrzunehmen wird auch eine Änderung der eigenen Politik bei ihnen wenig nützen.Sieht man ja aktuell an der CDU sie hat seit 2015 immer wieder die asylgesetze verschärft aber die AFD Wähler sind so voreingenommen das sie dies wahrscheinlich gar nicht mitbekommen haben.
Genauso gibt es in Deutschland mehrere Parteien welche eine Politik verfolgen entgegen der CDU Linie. Der einzige große Unterschied ist das diese Parteien kompetente Mitglieder haben und sich deutlich von radikalen Kräften distanzieren.
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22.01.2017, 17:35 #2391Issomad
AW: Alternative für Deutschland
Sorry, aber Leuten, die mir ständig ins Ohr schreien, dass die amtierende Regierung alles falsch macht (was offensichtlich nicht so ist) und dass in Deutschland/Österreich alles so scheiße läuft (was offensichtlich nicht so ist), höre ich nicht wirklich zu und bin auch nicht an irgendwelchen kruden Vorschlägen interessiert. Hätten sie einen gemäßigten Ton bei der Kritik angeschlagen und die Kritik auch sachlich begründet, wäre es etwas anderes, aber der Zug ist abgefahren ...
Vor allem erwarte ich, dass diese Parteien ihre Rechtsextremisten aussortieren und nicht so etwas wie 'Umvolkung' oder 'Auslöschung der deutschen Rasse' tolerieren oder sogar dazu nicken ... Die AfD unter Lucke war noch eine akzeptable eurokritische Opposition, aber nicht die AfD von heute ...
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22.01.2017, 17:55 #2392Krankfried
AW: Alternative für Deutschland
Ja, mei, macht doch, was ihr wollt. Aber heult mir nicht die Ohren voll, wenn die AfD bei der Bundestagswahl dritt- oder gar zweitstärkste Kraft ist. Denn eins ist sicher: Mit den aktuellen Methoden werdet ihr diese Maus nicht fangen können. Ich kann euch aber damit trösten, dass wohl trotzdem kaum Fackelzüge vor dem Kanzleramt oder Kristallnächte stattfinden werden, das ist bei uns trotz zwei Regierungsbeteiligungen der FPÖ auch nicht geschehen. Entspannt euch also und genießt die Vorstellung - ihr werdet ohnehin nichts tun können, um es zu verhindern, wie es momentan aussieht.
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22.01.2017, 18:03 #2393Cao Cao
AW: Alternative für Deutschland
Hmm... ihr habt doch auch rechtspopulistische Partein wie die SVP, wie verfahrt ihr eigentlich damit bei euch?
Die Regierung macht nicht alles falsch, aber von richtig kann man auch nicht sprechen. Unter den AfD-Wählern werden nicht nur Rechtsextremisten sein die ihre Ideologien so tief im Hirn verankert haben, sondern auch Menschen die mit der Gesamtsituation unzufrieden sind. Die Unzufriedenheit der Bevölkerung entsteht i.d.R. in erster Linie durch die soziale Ungleichheit, und diese hat der Staat mitzuverantworten. Das es so viele rassistische Menschen in Deutschland gibt, dazu trägt der Staat auch seinen Teil bei.
Mit der AfD wird nur das geerntet was gesät wurde. Ein Umdenken seitens der Regierung in manchen Bereichen sind sicher nicht verkehrt, aber die AfD ist dafür denkbar ungeeignet. Menschen die sich auf die AfD einlassen, werden auch alles gewollt haben was die AfD in die Tat umsetzt, es sei denn es wird am Ende und in diesen Fall zum Glück auch nicht viel an Wahlversprechen eingehalten, was andere Partein auch nicht tun.
Wenn man die AfD schwächen will, sollte man mehr auf die Bedürfnisse der Bevölkerung eingehen. Davon ausgenommen sind Ideen die nicht mit unseren Gesetzt vereinbar sind.
So sollte es auch sein. Eine öffentliche Differenzierung gegenüber Rechtsextremisten würde der AfD doch nicht wehtun. Ok, sie würden einen Teil der Wähler verlieren die sich angesprochen fühlen
Ich denke das dazu die Anzahl an Wählern nicht ausreichen würde. DVU und Co. hatten an einigen Vororten auch eine Führungsrolle, aber in den Bundestag haben sie es nie geschafft. Nun gibt man der AfD ein wenig mehr "Geschick" noch mehr Leute für sich zu finden, so wird am Ende die Anzahl an Wählern nie ausreichen. So verzweifelt ist der Großteil der deutschen Bevölkerung gar nicht.
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22.01.2017, 18:12 #2394Krankfried
AW: Alternative für Deutschland
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22.01.2017, 18:16 #2395Cao Cao
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22.01.2017, 18:18 #2396Jonny Knox
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22.01.2017, 18:38 #2397Krankfried
AW: Alternative für Deutschland
Da gab es mehr als genug.
"Dem Wiesenthal habe ich gesagt, wir bauen schon wieder Öfen, aber nicht für Sie, Herr Wiesenthal – Sie haben im Jörgl seiner Pfeife Platz." - Peter Müller, Spitzenkandidat bei einer Gemeinderatswahl in Kärnten.
"Nazi? Neu, attraktiv, zielstrebig und ideenreich. Es hat mit der Vergangenheit nichts zu tun." - Reinhart Gaugg, Kärnter FPÖ-Politiker.
"Die Waffen-SS war Teil der Wehrmacht und es kommt ihr daher alle Ehre und Anerkennung zu." - Jörg Haider, 1995.
„Unsere Ehre heißt Treue!“ - Der damalige niederösterreichische FPÖ-Chef Ernest Windholz.
Leichen im Keller hat diese Partei zur Genüge. Hat bis 1986 eigenartigerweise keinen gestört.
Ich habe aufgehört, mich über solche Dinge aufzuregen, weil es sowieso nichts bringt.
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23.01.2017, 09:34 #2398mikevonhammer
AW: Alternative für Deutschland
http://www.zeit.de/politik/deutschla...hlussverfahren
Bereits am Freitag hatte der Bundesvorstand über mögliche Konsequenzen beraten. Nach Informationen der Thüringer Allgemeinen hätten sich auf einer Sitzung des Vorstands in Berlin acht von elf anwesenden Mitgliedern für ein Ausschlussverfahren ausgesprochen. Einen entsprechenden Antrag habe Vorstandsmitglied Alice Weidel aus Baden-Württemberg eingebracht.AfD-Chefin Frauke Petry soll in der Sitzung am Freitag dem Bericht zufolge nachdrücklich für Höckes Rauswurf geworben haben. Neben ihr und Weidel hatten weitere Bundesvorstände, darunter Dirk Driesang, Beatrix von Storch und Georg Pazderski Höcke scharf kritisiert, ihm Parteischädigung vorgeworfen und ihn zum Teil zum Gehen aufgefordert. Petrys Co-Chef Jörg Meuthen und die Landeschefs von Brandenburg und Sachsen-Anhalt, Alexander Gauland und André Poggenburg, sprachen sich gegen einen Ausschluss Höckes aus. Meuthen wollte kein Problem in Höckes Rede erkennen.Eine weitere Möglich wäre, eine Ermahnung oder Rüge auszusprechen oder auch nur eine Amtsenthebung oder ein Ämterverbot. Höcke wäre dann in Thüringen nur noch einfaches Parteimitglied.
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23.01.2017, 11:38 #2399Vachyn
AW: Alternative für Deutschland
Wie du im Folgenden deines Posts versuchst es so darzustellen, als ob Asylbetrüger einfach toleriert und akzeptiert werden, ist dreister Blödsinn. Nur weil eine Merkel nicht nach Außen schreit, dass man das unterbinden muss - weil das nun mal nicht ihre Art ist - heißt es nicht, dass sie es will oder fördert. Sie ist nun mal eine besonnene, überlegende Politikerin, kein Schreihals und Populist, wie es einige gerade lieber sehen. Sie ist lange gut damit gefahren und wird weder wegen solch peinlichen Gestalten, wie denen in der AfD, noch wegen so möchtegern Politikverstehern wie dir jetzt ihren Kurs ändern.
Ich soll die AfD aufhalten? Na dann mach ich mich mal ans Werk. Schritt 1 muss sein ihr mit dem zu begegnen, was sie nicht hat: Herz und Hirn.
Als Linker muss man dann natürlich versuchen ihr die Basis zu nehmen, die sie sich uA durch die Adaption sozialistischer Ideen erschlichen hat. Die neuen Nationalisten des Westens haben sich der Rhetorik des Kampfes gegen "die da Oben", die Eliten und den Etablierten ermächtigt. Die meisten Linken auf der anderen Seite haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten ihre Identität eingebüßt und sind verwässert. Sie haben ihre Basis - die Arbeiter - vergessen und verloren und die Nationalisten haben viele dieser, die mehr und mehr von der Gesellschaft abgehängt wurden, nun für sich gewonnen. Speziell in Deutschland müssen SPD und auch Linke diesen Menschen klar machen, dass nicht die AfD,die ihre Situation verschlechtern würde, die richtige Wahl ist. Vor allem die SPD müsste sich nun deutlich von der CDU distanzieren und deutlich machen, dass sie ihre Wurzeln nicht vergessen hat.
Es ist klar, dass man die AfD nicht allein durch Kritik wieder klein bekommt. Aber sie nicht zu kritisieren ist wahrscheinlich noch fataler.
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23.01.2017, 13:17 #2400Ole2
AW: Alternative für Deutschland
Wie sehr Chaoten dazu beitragen, die AfD zu stärken, sieht man auch daran, was nun in der Hauptstadt, die nun rot-rot-grün regiert wird, vor sich geht. Das sind alles keine linken Einzelfälle, aber wer genug hat von solchen Krawallbrüdern, wird sich nach Kräften umschauen, die gedenken, jenen Einhalt zu gebieten.
Mitglieder der linksextremistischen Szene in Berlin haben sich zu den Steinwürfen auf Einsatzwagen der Polizei bekannt. Auf einer Internetseite schrieben sie am Montag: "Wir haben vergangene Nacht mehrfach Steine auf Bullenautos geworfen." In einer längeren Begründung wird Polizisten weltweit Folter und Mord vorgeworfen. Diese seien "Teil der Unterdrückung und Gewalt gegen die Menschen."
Linksextremisten bekennen sich zu Steinwürfen auf Polizei | rbb Rundfunk Berlin-Brandenburg
Trotz seiner umstrittenen Äußerungen über das Holocaust-Mahnmal in Berlin muss Thüringens AfD-Chef Höcke die Partei nicht verlassen - darauf hat sich offenbar die Parteispitze am Montag geeinigt. Allerdings, so heißt es, soll es "Ordnungsmaßnahmen" geben.
Der MDR zitiert allerdings Parteichefin Frauke Petry, dass der Vorstand Höcke "parteischädigendes Verhalten" vorwerfe. Daher halte man es für erforderlich, "parteiliche Ordnungsmaßnahmen" einzuleiten. Geprüft würden dabei alle rechtlichen und politischen Gesichtspunkte, die dabei zu bedenken seien. Details dazu sind noch nicht bekannt.
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