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Thema: Alkoholismus
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24.11.2013, 17:07 #1G13
Alkoholismus
mich interessiert wie ihr zu alkhol in der gesellschaft steht, wann ihr von alkoholismus sprecht und wie ihr alkoholikern gegenüber eingestellt seid.
sind zwei bier/wein am tag schon sucht?
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24.11.2013, 17:34 #2Jacky89
AW: Alkoholismus
Hm schwer zu sagen. Wenn jemand feststellen will, ob er nach etwas süchtig ist, muss er ehrlich zu sich selbst sein. Sofern man auf eine tägliche Ration nicht verzichten kann bzw. sich extrem schlecht fühlen würde, sofern man sie nicht regelmäßig haben, dann ist das ein klares Anzeichen für eine Sucht bzw. Abhängigkeit. Dann muss man eben überlegen, welche Schäden einem daraus entstehen und ob man diese wirklich in Kauf nehmen will.
Alkoholismus in Reinform liegt aber meines Erachtens nach dann vor, wenn man sich mehfach in der Woche regelrecht besäuft, um seine Wahrnehmung zu manipulieren.
Man muss auch beachten, dass es zwischen seelischer und körpericher Abhängigkeit zu unterscheiden gilt. Wenn mman mit den Mittelchen der Realität entfliehen will und im Normalzustand gar nicht den nächsten Rausch abwarten kann, dann ist man seelisch abhängig. Wenn einem übel wird und man zittert oder andere körperliche Symptome hat, sobald man seine Mittelchen nicht konsumiert, dann ist man körperlich abhängig.
Ich selbst meide Alkohol gänzlich und das wird auch so bleiben für den Rest meines Lebens.
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24.11.2013, 20:44 #3Anarky
AW: Alkoholismus
Ich hab so meine Woche jährlich wo ich mich zudröhne... aber dann nicht mehr. Dann heißt es Fitness, make money and bitches swag yoloo
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24.11.2013, 21:06 #4Gilligan
AW: Alkoholismus
es gibt mehr alkoholiker als man glaubt. ein sehr verbreitetes problem durch alle gesellschaftsschichten hindurch. ich komme leider aus einer familie in der auch nahe angehörige dem alkohol verfallen sind oder verfallen waren. dementsprechend stehe ich dem thema vielleicht etwas kritischer gegenüber und sehe sucht bereits bei einer geringeren menge als bestehend an. auf die regelmäßigkeit kommt es meiner meinung nach an.
aber das heißt nicht, dass ich dem alkohol absolut abgeneigt gegenüberstehe. auch ich trink mit meiner frau gern mal ne flasche wein.
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24.11.2013, 21:25 #5HardAndSoft
AW: Alkoholismus
Während meines Studiums habe ich mal in einer Einrichtung für Suchtkranke gejobbt. Aus dieser Zeit ist mir noch in Erinnerung, dass die langfristige Rückfallquote bei Alkoholismus um die 87% liegen soll. Keine Ahnung, ob das heute noch stimmt. Alkoholiker halte ich vor diesem Hintergrund für arme Schweine. Noch ärmer sind allerdings die Angehörigen der Alkoholiker dran, denn diese verlieren einen geliebten Menschen dauerhaft an eine Droge. Daher ist mir nur schwer verständlich, wieso eine solch harte Droge wie Alkohol frei zugänglich ist. Dies ist nur durch kulturelle Tabus erklärbar, denn wegen jedem anderen Mist besteht die Bevölkerung darauf, auch das kleinste Risiko müsse ausgeschlossen werden.
Trinken und Rasen sind hierzulande geheiligt.
Seit dieser Zeit trinke ich jedenfalls keinen Tropfen Alkohol und vermisse (zum Glück) auch nichts dabei. Als Nichttrinker merkt man allerdings oft, dass es eine Reihe von Veranstaltungen gibt, von denen man auf ewig ausgeschlossen bleibt. Ob das Karnevalssitzungen sind, Schützenvereine, oder auch Betriebsfeiern. Alles Alibis für Gruppenbesäufnisse und ohne Alkohol buchstäblich unerträglich. Wie schief wird man doch schon angesehen, wenn man auf der Geburtstagsfeier eines Kollegen oder auf eines Silvesterfeier den gereichten Sekt ablehnt. Dennoch ist bei mir seit meinem Studium der Ekelfaktor gegenüber Alkohol hoch genug, um niemals in Versuchung zu kommen.
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24.11.2013, 22:46 #6Gungrave
AW: Alkoholismus
Wie ich dazu stehe? So lange andere Menschen nicht mit hineingezogen werden, sprich Streitigkeiten oder Schlägereien, ausgelöst durch Alkohol ist es mir so ziemlich schnuppe wie andere Menschen ihr Leben gestalten. Ich hatte auch eine kleine Alki Phase, mit 18. Jeden Tag mindestens 5 Bier und ab und zu mal auch härterer Tobak. Am Anfang gings mir damit gut, hatte im Rausch stets gute Laune und meine Sorgen waren wie verflogen. Auf die Dauer jedoch war ich damit auch nicht glücklich und habs nach nem knappen halben Jahr sein gelassen. Trinke jetzt nur noch bei Feierlichkeiten, was so 1-2 mal im Monat ist, und auch in Maßen.
Die Moral der Geschicht? Ab und zu mal schadet´s nicht, in Mengen jedoch verdirbt es dich.
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25.11.2013, 04:38 #7Der Schmied von Kochel
AW: Alkoholismus
Das Thema reißt mich immer hin und her. Zum einen sind manche Menschen durch Schicksalschläge labil und anfällig für solcherlei seelische Erleichterung. Andererseits verwahre ich mich dagegen dies als Krankheit anzusehen, denn es kann nicht Krankheit sein was man selbst so beeinflussen kann wie dir Trinkerei. Im Prinzip - aus Sicht eines Sozialdarwinisten - ist Alkoholismus eine individuelle Schwäche.
Mein Mitleid beschränkt sich also eher auf Menschen die vom Schicksal gebeutelt wurden und sozusagen irgendwie da rein gerieten. Ich weigere mich allerdings eine Krankheit anzuerkennen, wenn Menschen durch pures Suchtverhalten diese Abhängigkeit an-trainieren.
Was den Alkoholismus so schwer macht ist die ständige Präsenz des Suchtmittels. Im TV, im Radio, in der Zeitung, im Netz, im sozialen Umfeld, überall wir der Süchtige daran erinnert, dass seine Droge billig und sofort verfügbar ist. Dies ist bei "richtigen" Drogen natürlich nicht gegeben. Aus diesem Grund gibt es scheinbar neue Ansätze zur Kur. Statt gänzlichem Verzicht, setzen Therapeuten jetzt auf kontrolliertes trinken um dem Alkoholiker die gesellschaftliche Ächtung zu ersparen. Im Detail bedeutet das, dass der Trinker nicht wie bisher bspw. auf Feiern gänzlich Alkohol ablehnt und sich dann mit der Frage nach dem warum konfrontiert sieht. Scheinbar entsteht dabei immer eine hohe Drucksituation in der er entweder sagt das er Alkoholiker sei oder schlichtweg lügt. Mit dem kontrollierten Trinken (sprich ein oder zwei Glas) will man ihm so diese Schwelle ersparen. Nebenbei will man so auch die Entzugserscheinungen auf den Körper minimieren, es wird allerdings eine hohe psychische Belastbarkeit vorausgesetzt.
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25.11.2013, 08:30 #8HardAndSoft
AW: Alkoholismus
So eine Einteilung ist aber inkonsequent, denn im Prinzip könnte man quasi alle "Zivilisationskrankheiten" dann von der Liste streichen. Diabetes, Lungenkrebs, Burnout, Herzinfarkt - alles Dinge, die man selbst stark beeinflussen kann.
Ich denke trotzdem, dass bei Alkoholismus genau wie bei den anderen Zivilisationskrankheiten eine persönliche genetische Prädisposition das Auftreten stark begünstigt. Der eine wird von einem Glas Bier am Abend Alkoholiker, der andere macht jedes Wochenende Komasaufen ohne abhängig zu werden. So lange unser soziales Leben zum überwiegenden Teil auf Alkoholgenuss beruht, müssen die Folgen auch als (gesellschaftlich hervorgerufene) Krankheit angesehen werden.
Schlimmer noch: Dieses Suchtmittel gehört zu jeder sozialen Veranstaltung dazu. Wie wird ein guter Geschäftsabschluss gefeiert? Pulle Schampus! Wie wird Omas Geburtstag gefeiert? Likörchen! Wie wird auf Neujahr angestoßen? Sekt! Was bekommt der Gast in manchen Restaurants unaufgefordert nach dem Essen? Slibovitz! Was trinkt der katholische Pfarrer alleine und der evangelische mit seiner Gemeinde? Messwein! Welche Feier für Erwachsene beruht nicht auf Alkohol? Ich kenne keine einzige. Wer nicht trinkt, wird als Sonderling angesehen.
Gesellschaftshistorisch ist das erklärbar, denn von den meisten anderen Getränken wurde man in früheren Zeiten krank. Wasser im Mittelalter? Ungenießbar! Doch obwohl das nun seit vielen Jahren überholt ist, hat keine grundsätzliche gesellschaftliche Debatte über Alkohol stattgefunden. Einer der Gründe mag sein, dass Alkohol ein Wirtschaftsfaktor ist. Ein anderer, dass die Dunkelziffer der Alkoholiker in leitenden Positionen sehr groß sein mag...
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25.11.2013, 08:51 #9Der Schmied von Kochel
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25.11.2013, 10:03 #10Gilligan
AW: Alkoholismus
zudem ist es ein zeichen von stärke, wenn man eben doch nein sagen kann. dies gilt auch für das rauchen. natürlich macht es die gesellschaft in der wir leben deutlich schwerer. nur letztendlich hat es immer jeder selbst in der hand. ich weiß nicht, ob man überhaupt irgendeine schuld der gesellschaft geben kann, bzw. es damit rechtfertigen kann, dass es süchtige gibt. daran zweifle ich sehr. zudem gibt es jedes alkoholische getränk auch unalkoholisch, schmeckt gerade bei bier sowieso deutlich besser wie ich finde. es ist also immer eine frage des eigenen willen und der eigenen stärke. das finde ich übrigens nicht nur für den einstieg, sondern auch für den ausstieg. jede sucht kann mit entsprechendem willen abgestellt werden.
das wirklich schlimme ist doch eigentlich, noch viel mehr beim rauchen, dass man andere damit gefährdet.
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25.11.2013, 11:31 #11G13
AW: Alkoholismus
hat man das beim rauchen nicht auch? von alkoholkonsum bekommt man leberkrebs, gicht, wie diverse andere leiden. vom rauchen bekommt man lungenkrebs, hautkrankheiten, herzleiden etc - und man schädigt dadurch sogar unbeteiligte nichtsüchtige. und niemand würde kritiklos behaupten können, raucher seinen drogensüchtige die andere ebenfalls schädigen. und wie trinker auch haben es raucher auch zu 100% selbst in der hand ihre sucht zu beenden..
nichts anderes ist rauchen. früher gab es keine professionelle industrie die tabakrauch einigermaßen genießbar machte. heute bekommt man zigaretten mit vanille oder pfefferminzaroma - einzig um drogensucht zu erhalten. heute würde wohl niemand rauchen gäbe es nur tabak in den zigaretten. während man früher von wasser krank werden konnte, also ein grundnahrungsmittel verdorben war und ungereinigt konsumiert werden musste, wird heute ein an sich reiner grundstoff so behandelt dass man den naturlichen abstossreflex weitgehend unterdrückt. vielleicht gibt es bei rauchern keine dunkelziffer, der wirtschftsfaktor ist aber auch hier kaum zu leugnen.
würde man beides verbieten hätten wir wohl spontan halbierte gesundheitskosten. und wer dann mit wegfallenden arbeitsplätzen argumentiert könnte mal berücksichtigen, wie es erst zu den vielen arbeitsplätzen gekommen ist und das diese ap durch suchterhaltung gesichert werden.
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25.11.2013, 11:46 #12
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25.11.2013, 11:53 #13Giant
AW: Alkoholismus
Hier geht es doch gar nicht ums rauchen.
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25.11.2013, 12:03 #14G13
AW: Alkoholismus
geht es nicht, mein hinweis war suchtmittelübergreifend auf den kommentar des users Der Schmied vom Kochel gedacht. nicht nur trinken ist gesellschaftlich etabliert und akzeptiert, sondern diverse andere süchte ebenfalls. ist vielleicht nicht kernthema dieses diskussionsthemas, aber dennoch vergleichbar. wenn man von ges. akzeptanz spricht kommt zwangsläufig auch nikotinsucht ins spektrum, mit nikotinsucht die sucht nach cannabis. und spätestens hier wird die rechtfertigung abenteuerlich.
und interessant ist dass man zwar schnell von alkoholkrankheit redet, aber rauchen und kiffen nicht mal ansatzweise mit sucht konnotiert werden.
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25.11.2013, 12:09 #15Gilligan
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25.11.2013, 12:15 #16Der Schmied von Kochel
AW: Alkoholismus
Na dann nenne ich das mal eine unglückliche Themennamensauswahl, denn das was ich gemacht habe nennt man On-topic antworten. Wollen wir nicht in Erbsenzaehlrei ausarten.
Selbstverständlich trifft auf den Missbrauch von Tabak oder meinetwegen Canabis das gleiche zu. Es liegt allein in der Hand es Konsumenten bzw. des Süchtigen ob er damit anfängt oder in welchen Intervallen er konsumiert. Die Verantwortung daher auf eine Krankheit zu schieben ist ein zu einfacher Weg sich der Verantwortung zu entziehen. Wenn man mich fragt.
Btw. bist du verschwägert mit @Gilligan ?
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25.11.2013, 16:08 #17G13
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25.11.2013, 16:12 #18Gilligan
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25.11.2013, 16:21 #19G13
AW: Alkoholismus
ich vermeide diese aber nur. mir ist die gefahr als legadingsda erkannt zu werden zu groß
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25.11.2013, 19:17 #20Gilligan
AW: Alkoholismus
aaahhhh. na klar. das meint er, da hackt er immer drauf rum. ich könnte aber drauf schwören, dass ich vorhin darauf geprüft habe und der meinung war, dass du das beherrschst sieht man mal, für mich ist es schon sowas von normal.
erst recht wenn ich wein getrunken habe um zum thema zurück zu kommen...
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