Thema: Aktuelle Benzinpreise - Benzin bald unter einem Euro?

Diese Entwicklung ist subjektiv großartig, langfristig aber genau das Gegenteil von dem was wir brauchen.

Am meisten wundert mich, dass hier seitens Öffis nicht nachgesteuert wird. Ich fahre im Rheinland zwischen MG, DUS und COL in etwa 50km am Tag (Benziner). Im Monat verbrenne ich ca. 130 € für Sprit, nur um zur Arbeit zu fahren (+ Kosten wie Versicherung, Verschleiß und pipapo). Ein Monatsticket für die Bahn wäre nach Ermäßigung 111 € und jede Fahrt würde ca. 15 Minuten länger dauern als mit dem Auto. Nach dem Preisverfall kostet mich die Fahrerei nur noch 110 €, wie soll man also vernünftig argumentieren, den Zug zu nehmen? Hinzu kommt, das diese Rechnung scheinbar mehr und mehr Leute aufstellen, der Verkehr wird seit Oktober zunehmend schlechter als ohnehin schon. Das ist doch an Ignoranz kaum zu überbieten.

Es muss sich also jeder mal die Frage stellen, ob der Preis wirklich so toll ist, wenn man dafür mehr und mehr im Stau steht. Von Umweltaspekten mal ganz abgesehen. Stuttgart hatte als erste dt. Großstadt gestern Feinstaubalarm, woran das wohl liegen mag...

Sehe ich mich im Stau um, sehe ich pro Auto einen Insassen. Wenn es um den PKW geht, verliert der Mitteleuropäer von jeher jegliches Maß und das klammer ich mich selbst nicht aus.

Nicht jeder wohnt in einer Großstadt oder hat die Möglichkeit auf Öffis auszuweichen. Und wenn die, die die Möglichkeit haben, es nicht tun, dann ist das in meinen Augen schlicht Dummheit. Und die fängt schon damit an, nur die reinen Spritkosten dem Ticketpreis gegenüber zu setzen. Ich hätte gerne die Möglichkeit entspannt die Öffis auf dem Wege zur Arbeit zu nutzen, aber man kann leider nicht alles haben.

JokerofDarkness

Nicht jeder wohnt in einer Großstadt

Tue ich auch nicht, 10.000 Seelen in der Nachbarschaft. Ein S-Bahnhof gibt es dennoch. Die Fahrt mit Umsteigen auf Straßenbahn würde 50 Minuten dauern, pro Ritt.

JokerofDarkness

Ich hätte gerne die Möglichkeit entspannt die Öffis auf dem Wege zur Arbeit zu nutzen

Muahaha, entspannte Öffis, ein Widerspruch in sich. Bsp. auf meiner Strecke: Bis letztes Jahr eine S-Bahn mit Doppelstock und umgerechnet 300 Sitzplätzen alles 20 Minuten. Dann Umstellung auf neue Waggons mit kumuliert 220 Plätzen! Jetzt fahren zwischen 7 und 8 Uhr morgens sogar Schüler bis Neuss mit, es gibt dabei Tage, an denen nicht jeder in den Zug passt! Da herrschen dann in deinem Kackdorf Zustände wie in der Tokyo Metro. Beim Umstieg in die Straßenbahn dann die gleichen Szenen, vor allem zur Messezeit.

Die Idiotie der Nahverkehrsbetriebe mit den Beschwerden über mangelndes Interesse an Öffis ist grotesk. Oder nehmen wir mal Car Pool Lanes wie es unter anderem der Ami & Kanadier hat. Wieso ist so etwas in Deutschland nicht möglich? Da herrscht ein grundsätzliches Problem und ein niedriger Benzinpreis potenziert es nur noch mehr.

Öffentlicher Verkehr kommt mir auch nicht in die Tüte, die Anbindung ist einfach zu katastrophal. Fahre nur ganz selten mal damit zB bei Dienstausflügen. Dann folgt aber gleich die nächste Katastrophe, die Zuverlässigkeit. Wohne aber auch eher ländlich. Im Stau stand ich da das letzte Mal, hmm, keine Ahnung. Vor Jahren. Also in diesem Leben werde ich nicht mehr auf die Dinger umschwenken.

Im Speckgürtel einer Großstadt hat man zumindest nutzbare Öffis. Wenn einem dann persönlich der Komfort derselben nicht behagt und man lieber im Stau steht, dann ist das eine rein subjektive Entscheidung.

Ich bin froh, dass bei uns im Dorf mit knapp 300 Einwohnern und der doppelten Menge an Nutzvieh wenigstens ab und an der Bus fährt. Stau gibt es hier gar nicht, höchstens mal eine entlaufene Kuh oder ein umgefallener Baum, der dann am Weiterkommen hindert. Das ändert sich auch nicht mit hohen Spritpreisen, von daher sind die aktuellen Preise ein spürbarer Segen.

"Entspannt" und "Öffis"... das passt einfach nicht zusammen.
Anfang meiner Ausbildung bin ich mit Auto gefahren, hab dann aus verschiedenen Gründen mein Auto verkauft und bin den Rest meiner Ausbildung (1,5 Jahre) mit den öffentlichen gefahren. Zunächst einmal wurden aus 35 Minuten 70 Minuten..... 70 Minuten zumindest nach dem Plan der Bahn. Da ich einmal umsteigen musste mit einer Umsteigezeit von 9 Minuten, was häufiger mal nicht gereicht hat, wurde da dann ein 130 Minuten Weg raus. Ich glaube Usain Bolt wäre neidisch, wenn er meine regelmäßigen Sprints quer durch den Bahnhof gesehen hätte.
In einer Großstadt ist das natürlich etwas anderes aufgrund häufig guter Bus/S-Bahnverbindungen, aber in meinem Fall war es einfach schrecklich.

Jetzt bin ich zum Glück umgezogen und habe 8 Minuten Fahrradweg.

HardAndSoft

Das Elektroauto war ja auch nur ein Beispiel. Überall dort, wo es um alternative Energien geht, haben die damit befassten Firmen es jetzt schwerer. Die Solarzellenindustrie im Lande wurde schon durch chinesische Billigimporte platt gemacht. Windenergie, Gezeitenkraftwerke, Brennzellentechnik, you name it - alles zur Zeit finanziell unter Druck, weil das Öl so billig ist. Dazu kommt noch, dass das Öl ja nicht ohne Grund so billig ist: Neben der gesunkenen Nachfrage aus China ist es auch so billig, weil die Fracking-begeisterten Umweltzerstörer hektoliterweise Gift in den Boden pumpen.

Und meinen Kindern muss ich dann irgendwann mal sagen: Sorry, es war billiger den Planeten zu ruinieren statt ihn zu erhalten.
Deshalb ist der billige Ölpreis aus meiner Sicht der Umwelt-GAU.

Der politische GAU kommt dann noch obendrauf. Der niedrige Ölpreis destabilisiert Staaten, deren Haushalt vom Ölpreis abhängt. Neben den Staaten des mittleren Ostens (wo der IS die Destabilisierung als Chance für sich sieht), wird auch Russland entscheidend geschwächt. Und das kann für uns alle nur nachteilig sein, denn wenn ein solcher Gigant instabil wird, dann könnte der Sog halb Europa mit sich reißen.

Denke ich an den Ölpreis in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.

Glaube mir das Öl wird nicht mehr ewig halten. Spätestens dann wenn jeder Mensch auf diesem Planeten unheilbar krank ist sei es Krebs oder andere Krankheiten wird es Krieg geben.

Blau

Glaube mir das Öl wird nicht mehr ewig halten. Spätestens dann wenn jeder Mensch auf diesem Planeten unheilbar krank ist sei es Krebs oder andere Krankheiten wird es Krieg geben.

Es braucht niemand krank zu werden, damit es Krieg (um Erdöl und andere Ressourcen) gibt. Das haben wir schon lange.
Da erzeugt man sich seine Feinde, die man anschließend bekämpfen muss. Das funktioniert immer wieder.

Das Problem ist, dass sich die Lage weiterhin zuspitzen wird, wenn dem nicht Einhalt geboten wird. Dazu müssten wir aber unserer Gewohnheiten ändern, z. B. was den Konsum und die Passivität angeht. Das scheint mir aber noch ein langer Weg zu sein. Mal sehen, was bis dahin noch nicht in "Schutt und Asche" gelegt wurde.

Jeder sollte sich schon mal Antworten auf die Frage "Warum habt ihr dagegen nichts getan" zurecht legen, wenn wir von unseren Kindern später gefragt werden.
"Wir haben von nichts gewusst", wird es dann wieder heißen. Die Gegenfrage wird dann kommen: "Ihr hattet doch damals noch freies Internet"

Um auf das Thema zurückzukommen - wenn der Konflikt zwischen Iran und den Saudis weiter eskaliert (wird), könnten die Öllieferungen aus diesen Regionen (aufgrund der unsicheren Transportwege dann auch die der nicht beteiligten Förderländer) ganz schnell einbrechen, was zu einem stark steigenden Ölpreis führen würde.

Blau

Glaube mir das Öl wird nicht mehr ewig halten. Spätestens dann wenn jeder Mensch auf diesem Planeten unheilbar krank ist sei es Krebs oder andere Krankheiten wird es Krieg geben.

Die Argumentation verstehe ich nicht. Was hat das Öl mit Krankheit zu tun und das wiederrum mit Krieg?

vieraeugigerZyklop

Die Argumentation verstehe ich nicht. Was hat das Öl mit Krankheit zu tun und das wiederrum mit Krieg?

Weil Öl der Grund für Krieg ist. Aber wenn jeder Mensch krank ist und ohnehin stirbt, entsteht Zorn und das wiederum führt zu weltweiten Aufständen, ergo Krieg.

Killer Croc

Aber wenn jeder Mensch krank ist und ohnehin stirbt, entsteht Zorn

???
Es ist aber nicht jeder Mensch krank...

Scrypton

???
Es ist aber nicht jeder Mensch krank...

Das ist mir auch schon aufgefallen.

Anstatt sich einfach mal zu freuen, dass die Benzinpreise endlich mal wieder nach unten gehen, wird hier eine Mordsdiskussion über Tod und Verderben geführt. Muss man nicht verstehen.

Ach, das keimt doch jedes mal wieder mit auf und verschwindet dann in der Versenkung. Die Masse freut sich und irgendwo segeln dann 1-2 mit Protestschildern durch die Luft. "Rettet die Waale möp möp".

Geht es hier jetzt darum, wie viel Geld man an der Tankstelle bezahlt oder darum wie wir alle verrecken?

medeman

Geht es hier jetzt darum, wie viel Geld man an der Tankstelle bezahlt oder darum wie wir alle verrecken?

Wie wäre es, wenn man über's Heizöl spricht? Da sollte man auch zuschlagen, nicht nur beim Benzin

JokerofDarkness

Anstatt sich einfach mal zu freuen, dass die Benzinpreise endlich mal wieder nach unten gehen, wird hier eine Mordsdiskussion über Tod und Verderben geführt. Muss man nicht verstehen.

Tod und Verderben, das bringt Öl mit sich.

Joker hat recht. Wir sollten uns doch freuen.
Ich überlege mir grad, ob ich aus Freude ein paar Extrarunden mit meinem VW Golf TDI fahren soll

Für mich ist der niedrige Ölpreis einfach ein Zeichen, dass es der Weltwirtschaft sehr schleccht geht...ob ich mich darüber freuen soll? übrigens unter 78 cent wird der Preis nicht sinken...theoretisch ist also noch was drin^^

Mickie

Für mich ist der niedrige Ölpreis einfach ein Zeichen, dass es der Weltwirtschaft sehr schleccht geht...ob ich mich darüber freuen soll? übrigens unter 78 cent wird der Preis nicht sinken...theoretisch ist also noch was drin^^

Oder eventuell das ende des Ölzeitalters und das neue Zeitalter von alternativen Energien wie Strom oder Wasserstoff.