Thema: Abschaffung des Bargeldes - Was denkt ihr darüber?

Junko Enoshima

Das Hygiene-Argument gegen Münzen und Scheine finde ich übrigens nach wie vor völlig überzogen, dann dürfte man auch keine Türklinken oder ähnliches mehr anfassen, wenn man überall ständig Angst vor Viren und Bakterien hat

Es geht, wie so häufig, darum den Bürger zu schröpfen. Wer nur digital bezahlt, der kann keine falschen Belege bei der Steuer einreichen oder auch nur einen Euro am Fiskus vorbeischleusen. Und da man es beim kleinen Bürger vergleichsweise einfach holen kann, ist Digitalgeld eben ein einfaches Mittel um das Steueraufkommen hoch zu halten. Deswegen haben wir auch so hohe Umsatzsteuern, weil man sich da schlecht wehren kann

Jonny Knox

*kicher* Du Ferkel.

Das Thema ist sicher schwierig und jeder Standpunkt hat seine Vor- und seine Nachteile. Wenn man schon denkt, was da an Bakterien und Viren am Geld klebt, und was die Übertragung von Krankheiten auf diesem Wege möglicherweise jedes Jahr dem Sozialsystem kostet...

Mein gott walter...

Dass der Chef eines Geldtransportunternehmens die Anschaffung ng von Bargeld nicht geil findet, ist ebenso logisch wie nachvollziehbar, ist doch die Existenz des Unternehmens dadurch gefährdet.
Und im Falle von Naturkatastrophen wäre es wohl ohnehin wünschenswert, wenn Betroffene gänzlich kostenlos auf Nahrungsmittel zugreifen könnten. Denn bei Überschwemmungen, Erdbeben oder Waldbränden können Bargeldbestände ja auch durchaus schnell unerreichbar werden.

TheRealHook

Es geht, wie so häufig, darum den Bürger zu schröpfen. Wer nur digital bezahlt, der kann keine falschen Belege bei der Steuer einreichen oder auch nur einen Euro am Fiskus vorbeischleusen.

Die Vermeidung von Steuerhinterziehung ist doch ein legitimes Interesse eines Staates?

Jonny Knox

Die Vermeidung von Steuerhinterziehung ist doch ein legitimes Interesse eines Staates?

Der Staat erfüllt keinen Selbstzweck, sondern soll den Bürgern dienen. Beim Thema Steuern kommen wir sicher auf keinen gemeinsamen Nenner. Bei 60%+ Abgabenlast ist mmn vieles auch Notwehr. Wenn der Nachbar seinem Nachbarn am Wochenende beim Küchenaufbau hilft und dafür 50€ zugeschoben bekommt, dann ist das Schwarzarbeit. Da wird auch in Zukunft keine Rechnung gestellt und digital bezahlt, sondern eben eine Kiste Wein getauscht.

Je mehr Überwachungs- und Unterdrückungsmittel ein Staat besitzt, desto mehr setzt er auch ein.

Das waren auch nur weitere Argumente zusätzlich zu denen, die Andi und ich hier in etlichen anderen Beiträgen schon zur Genüge erwähnt hatten. Entkräftet konnten diese bisher nicht werden.

Meinetwegen kann man das bargeldlose Zahlen weiter ausbauen, bis Menschen, die gar nicht mehr mit Bargeld in Kontakt kommen wollen, das auch nicht mehr müssen. Aber nur, wenn gleichzeitig sichergestellt ist, dass die Möglichkeit, weiterhin überall mit Bargeld zu bezahlen, so wie es bisher war, und ohne negative Konsequenzen, beibehalten wird.

TheRealHook

Wenn der Nachbar seinem Nachbarn am Wochenende beim Küchenaufbau hilft und dafür 50€ zugeschoben bekommt, dann ist das Schwarzarbeit.

So pauschal: Nö.

Spoiler öffnen

https://rp-online.de/wirtschaft/unte...n_bid-14088189

NACHBARSCHAFTSHILFE: Wenn der Nachbar beim Umzug hilft und einen ganzen Samstag lang Kisten schleppt, darf er dafür auch Geld bekommen, ohne gleich zum Finanzamt laufen zu müssen. Über einen maximal zulässigen Stundenlohn steht nichts im Gesetz, Maßstab ist die Formulierung, dass die Tätigkeit "nicht nachhaltig auf Gewinn gerichtet" sein darf. Damit sind gelegentliche Gefälligkeiten in Ordnung.

https://www.fr.de/ratgeber/geld/wann...-11212670.html

Wer andererseits Freunden beim Umzug oder der Renovierung einer Privatwohnung hilft, arbeitet auch dann nicht schwarz, wenn er dafür einige Euro zugesteckt bekommt, beispielsweise um „mal schön essen zu gehen“. Ähnliches gilt für die Nachbarschaftshilfe im Garten.

Eine gesetzliche Grenze, bis zu der eine Bezahlung unbedenklich wäre, gibt es allerdings nicht. Liegt eine gezahlte Aufwandsentschädigung jedoch deutlich unter dem tatsächlichen wirtschaftlichen Wert der Arbeit, spricht das für eine Gefälligkeit - und gegen die Absicht, Gewinn erzielen zu wollen. Entsprechend liegt hier auch keine Schwarzarbeit vor.

https://www.zoll.de/DE/Privatpersone...lledDoc=289232

Gefälligkeit

Gefälligkeit liegt in der Regel vor, wenn Dienst- oder Werkleistungen aufgrund persönlichen Entgegenkommens, im Rahmen üblicher gesellschaftlicher Gepflogenheiten oder in Notfällen erbracht werden (zum Beispiel Pannenhilfe, provisorische Schadensbehebung an einer Wasserleitung und Ähnliches). Eine Leistung aus Gefälligkeit wird begriffsnotwendig grundsätzlich unentgeltlich oder gegen geringes Entgelt erbracht.

Nachbarschaftshilfe

Nachbarschaftshilfe liegt regelmäßig dann vor, wenn Hilfeleistungen von Personen, die zueinander persönliche Beziehungen pflegen und in gewisser räumlicher Nähe wohnen unentgeltlich oder gegen geringes Entgelt erbracht werden. Unter Nachbarschaftshilfe fällt nicht nur die Mithilfe von Wohnungs- und Hausnachbarn desselben Straßenzugs oder Ortsbereichs, sondern auch die Unterstützung zwischen Personen, die persönliche Beziehungen zueinander pflegen (zum Beispiel Mitgliedschaft beim gleichen Verein). Mit zunehmender räumlicher Entfernung müssen die Beziehungen zueinander enger sein. In der Regel wird man Nachbarschaftshilfe insbesondere dann annehmen können, wenn die Hilfe unentgeltlich oder gegen lediglich geringes Entgelt erfolgt, auf Gegenseitigkeit beruht oder dies zumindest unterstellt werden kann und sich die erbrachte Hilfe nicht als Beihilfe zu einer gewerblichen Tätigkeit erweist.

https://www.buhl.de/steuernsparen/na...schwarzarbeit/

Unter Nachbarschaftshilfe fallen Tätigkeiten, die meist unentgeltlich erbracht werden. Hier ist es jedoch auch nicht illegal dafür ein paar Euro zu erhalten. Aber der Betrag muss angemessen zur Tätigkeit sein. Bei den Tätigkeiten müssen Gefälligkeit und Hilfsbereitschaft eindeutig im Vordergrund stehen. Wie bei unserem Hobby-Heizungsmechaniker: Dieser muss keine Angst haben, eine Straftat zu begehen.

Grundsätzlich gilt: Der Helfer darf mit seiner Tätigkeit keinen finanziellen Gewinn erzielen wollen. Durch diese Art der Hilfe wird weder ein Arbeitsverhältnis noch eine Unternehmereigenschaft begründet. Sie ist damit auch sozialversicherungsrechtlich ohne Bedeutung.

Und selbst wenn man mit der Steuersituation unzufrieden ist, ist das Hinterziehen von Steuern eine Straftat. Ich kann halt auch nicht mit 50 durch eine 30er Zone fahren, nur weil ich der Meinung bin, dass 30 an der Stelle nicht notwendig wäre.

Jonny Knox

So pauschal: Nö.

Du bist so ein gigantischer I-Tüpfelscheißer, dass ich einfach keine Lust mehr habe, mit dir zu diskutieren und es ab sofort auch nicht mehr machen werde.

TheRealHook

Du bist so ein gigantischer I-Tüpfelscheißer, dass ich einfach keine Lust mehr habe, mit dir zu diskutieren und es ab sofort auch nicht mehr machen werde.

Ich freue mich direkt schon wieder darauf, wenn ich ihn nach dem FSC endlich wieder auf die Ignore packen kann.

Hier mal ausnahmsweise ein Beitrag on topic:

Ich denke mal, das Problem bei der Abschaffung des Bargeldes ist weniger die Verfügbarkeit, sondern die Nachvollziehbarkeit und damit die vollständige Durchschaubarkeit des Bürgers.

Fiktives Beispiel:
Kevin S. ist 35 Jahre alt, verheiratet, zwei Kinder, und arbeitet als Rechtspfleger bei einem Amtsgericht.
Hier sein Tagesablauf am Dienstag:
- Morgens kauft er am Kiosk Käsebrötchen und Zigaretten mit Bargeld
- Mittags kauft er über die Beschäftigtenkarte sein Essen in der Gerichtskantine
- Nachmittags kauft er per Kreditkarte einen neuen Laptop beim Mediamarkt
- Abends geht er zur Apotheke und holt das verschriebene Herpes-Medikament; die Selbstbeteiligung zahlt er per Bargeld
- Nachts kauft er per Abbuchung bei Amazon noch ein Selbsthilfebuch über Scheidungsrecht
- Noch später nachts bezahlt er mit Bargeld die Leistungen von "Chantal" im "Chez Pink".

Alle diese Zahlungen landen derzeit in unterschiedlichen Systemen. Die Zahlungen per Bargeld sind i.d.R. nicht nachvollziehbar.

- Der Kioskbesitzer weiß, dass Kevin Schinkenbrötchen und "Ernte 23" mag.
- Der Arbeitgeber weiß, dass Kevin "Stammessen 3" bevorzugt.
- Der Mediamarkt und die Kreditkartenfirma wissen, dass Kevin einen Acer Laptop besitzt.
- Die Krankenkasse weiß, dass Kevin Herpes-Medikamente kauft.
- Amazon weiß, dass Kevin Bücher über Scheidungsrecht kauft.
- Chantal (und nur die) weiß, dass Kevin im "Chez Pink" war. Eventuell wissen es auch sein Autohersteller und Kevins Autoversicherung, weil Kevin ein neues Modell mit automatischem Pannennotruf und verbilligtem Versicherungstarif (wegen GPS-Routenverfolgung) fährt, aber hier schweifen wir ab.

Alles für sich ist kein Problem. Sobald aber alles nur noch bargeldlos bezahlt wird, läuft bei Kevins Kreditkartenfirma ALLES auf, und jeder der diese Daten besitzt kann sich ein (wahrscheinlich wenig schmeichelhaftes) Bild von ihm machen.
In erster Linie wird das den Staat interessieren, aber auch die Krankenkasse wird sicherlich interessiert sein, wieviel Kevin raucht und ob der Herpes von Chantal stammt. Last not least wird Chantals Zuhälter interessieren, ob sich eventuell mit Erpressung ein Nebengeschäft machen lässt. Und mir soll keiner erzählen, dass diese Daten vor unbefugtem Zugriff sicher wären - die Lebenserfahrung beweist das Gegenteil.

Wer gläsern ist, muss komplett sauber leben. Ist das nicht sterbenslangweilig?

Nur kleine kinder spielen im schmutz
Soll er sich halt zuerst scheiden lassen. Ganz einfach.

TheRealHook

Du bist so ein gigantischer I-Tüpfelscheißer, dass ich einfach keine Lust mehr habe, mit dir zu diskutieren und es ab sofort auch nicht mehr machen werde.

Wenn du ein Beispiel bringst, um zu untermauern, dass bargeldloses Zahlen gegen Steuerhinterziehung nichts hilft, wird man wohl darauf hinweisen dürfen, dass das Beispiel keine Steuerhinterziehung darstellt und deshalb auch problemlos bargeldlos abgewickelt werden könnte. Dass sich manche so dagegen sträuben, wenn man auf falsche Aussagen hinweist.

Ich glaube, dass wir beim Punkt, dass der Staat seine Bürger nicht als Selbstbedienungsladen ansehen sollte, sondern mit deren Geld sparsam und verantwortungsvoll umgehen muss, eh übereinstimmen.

Freddie Vorhees

Nur kleine kinder spielen im schmutz
Soll er sich halt zuerst scheiden lassen. Ganz einfach.

Da Du anscheinend noch nicht volljährig bist und nicht viel Erfahrung mit menschlichen Schwächen hast, alternativ für Dich der folgende Ablauf:

- Spät Abends fährt Kevin nach Roermond zum Coffee Shop seines Vertrauens; das "Chez Pink" hatte wegen Inventur zu. In Roermond erwirbt Kevin mit Bargeld ein kleines Tütchen Naturprodukte.
Seinen Arbeitgeber wird diese Info sicherlich sehr interessieren.

Zufrieden?

Jonny Knox

Die Vermeidung von Steuerhinterziehung ist doch ein legitimes Interesse eines Staates?

Ahh und deswegen gibt es auch so viele Möglichkeiten für Großkonzerne oder sehr Reiche Steuern "legal" zu umgehen oder den Großteil nicht Zahlen zu müssen.

AndiBcool

Ahh und deswegen gibt es auch so viele Möglichkeiten für Großkonzerne oder sehr Reiche Steuern "legal" zu umgehen oder den Großteil nicht Zahlen zu müssen.

Wenn es legal ist, ist es keine Steuerhinterziehung. Bei Großkonzernen beruht das System ja zudem darauf, dass es global einfach keine einheitlichen Steuern gibt, sondern manche Länder quasi einen Steuerwettbewerb betreiben.

Also der Staat könnte entsprechende Gesetze und Steuerregeln machen um diese Lücken, die der kleine Mann übrigens nicht so nutzen kann, zu schließen.
Mann müsste nur wollen und das entspechende Know How haben, leider ist ja beides nicht vorhanden.

Die Einen bezahlen einen hohen Satz Steuern von Ihrem Gehalt.

Die Anderen nix auf Milliardengewinnen.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/un...a-1253643.html

AndiBcool

Also der Staat könnte entsprechende Gesetze und Steuerregeln machen um diese Lücken, die der kleine Mann übrigens nicht so nutzen kann, zu schließen.
Mann müsste nur wollen und das entspechende Know How haben, leider ist ja beides nicht vorhanden.

Die Einen bezahlen einen hohen Satz Steuern von Ihrem Gehalt.

Die Anderen nix auf Milliardengewinnen.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/un...a-1253643.html

Sagte ich ja: Steuerwettbewerb der Länder. Wenn die USA diese Möglichkeiten schließen würden, wurde Amazon sich überlegen, ob sie ihre Zentrale woanders ansiedeln und ob das unter strich günstiger kommt. Da verzichten die USA offenbar lieber und nehmen stattdessen die Investitionen und Arbeitsplätze mit.
So ein Verhalten kann nur global unterdrückt werden, indem sich alle Länder auf Mindestbelastungen von Unternehmen einigen.

HardAndSoft

Da Du anscheinend noch nicht volljährig bist und nicht viel Erfahrung mit menschlichen Schwächen hast, alternativ für Dich der folgende Ablauf:

- Spät Abends fährt Kevin nach Roermond zum Coffee Shop seines Vertrauens; das "Chez Pink" hatte wegen Inventur zu. In Roermond erwirbt Kevin mit Bargeld ein kleines Tütchen Naturprodukte.
Seinen Arbeitgeber wird diese Info sicherlich sehr interessieren.

Zufrieden?

Lieber im Internet minderjährig als im rl den Ehepartner hintergehen. Ich hab halt Prinzipien

AndiBcool

Tja da geht man einfach einmal im Monat hin und holt sich eine Summe mit der man über den Monat kommt.
Einen teil hat man zuhause und den passenden Betrag halt in der Geldbörse.
Das ist natürlich schon ein Problem, das sehe ich ein.



Was ist denn an 600€ ein Problem ? Die paar Scheine ? Ein Problem bekommst Du wenn Du 1000€ holst und der Automat nur 5er, 10 und 20er ausspuckt. Das ist dann tatsächlich unbequem.

Tja dazu müsste ich erstmal ne Geldbörse haben. Ich nutze keine. Für mich hinkt Deutschland einfach total hinterher. Und das ist ein Fakt. Als ich mit chinesischen Geschäftskunden unterwegs war, haben die sich wirklich darüber gewundert. Bei denen zahlt man auch bargeldlos. Das konnten die gar nicht bachvollzeihen.

Und wenn du keine kleinen Scheine willst, dann kannst du einfach zur Kasse gehen und dir alles in 50er oder 100er auszahlen lassen. Ist doch kein Problem. Mir geht es eher darum so viel Bargeld mitzuschleppen. Wo man als Frau eh schon oft von irgendwelchen Spackos angesprochen wird. Da wird man gleich noch nervöser.

Mickie

Bei denen zahlt man auch bargeldlos. Das konnten die gar nicht bachvollzeihen.

weil die ihre ungefilterte fortschrittlich gleich neu ergo besser blase haben, die von ihrem vertrauen in die partei zusammengehalten wird.

Mickie

Mir geht es eher darum so viel Bargeld mitzuschleppen.

geht mir genauso und ich verstehe, dass es dir als frau aus diesen gründen wohl noch unangenehmer ist.man will sich nicht zusätzlich zum ziel machen.

Mickie

Tja dazu müsste ich erstmal ne Geldbörse haben. Ich nutze keine. Für mich hinkt Deutschland einfach total hinterher. Und das ist ein Fakt. Als ich mit chinesischen Geschäftskunden unterwegs war, haben die sich wirklich darüber gewundert. Bei denen zahlt man auch bargeldlos. Das konnten die gar nicht bachvollzeihen.

Aber inwiefern hinkt Deutschland hinterher? Eine bargeldlose Zahlung ist doch in der Regel auch hier möglich.