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11.02.2019, 12:43 #241rexscram
130 km/h Begrenzung auf dt. Autobahnen kommt - also vielleicht
Von daher weiß ich auch gar nicht wie dieses Beispiel als Argument gegen eine Tempobegrenzung dienen kann.
Der Bremsweg steigt nicht linear zur Geschwindigkeit! Es gibt zwar die Faustregel Abstand = 0,5 * Tachostand - aber diese Vereinfachung wird immmer ungenauer je schneller man fährt (siehe Quadrat in Formel für Bremsweg).
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130 km/h Begrenzung auf dt. Autobahnen kommt - also vielleicht
Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
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11.02.2019, 19:41 #242Blizzard_Black
130 km/h Begrenzung auf dt. Autobahnen kommt - also vielleicht
Wer es wissenschaftlich genau nimmt - wie im Vorthread beschrieben - der müsste auf der Autobahn die jeweilige Bremsleistung des Fahrzeugs mit berücksichtigen und dann für Porsche, Ferrari, 760er BMW, 550er und 535er BMW und absteigend bis zum Dacia Sandero unterschiedliche Geschwindigkeitsbeschränkungen machen. Es ist logisch, dass eine Keramikbremse in einem Cayman GT4 oder einen 911 GT3 RS anders bremst, als eine mini Stahlbremse in einem Dacia Sandero. Da kostet die Keramikbremsanlage im Porsche schon mehr als der ganze Dacia. Der braucht das auch nicht - weil wofür soll er das nutzen? Um von 140 auf 0 2 Meter eher zum Stehen zu kommen?
Meine Intention mit dem Beispiel war: Geschwindigkeitsdifferenzen im Bereich 50kmh, die auf der Autobahn üblicherweise auftreten, sind extrem !gering!. Auf der Landstraße treten regelmäßig Geschwindigkeitsdifferenzen von 200kmh auf - da regt sich niemand auf. Der Impuls des Einschlags bei einem Unfall eines Autos, das mit 330kmh ungebremst in ein 130kmh fahrendes Auto fährt ist der selbe wie der, wenn auf der Landstraße 2 entgegenkommende Autos frontal ineinander fahren. Welcher Unfall ist realistischer? Und dann kommen wir noch zum Worst Case Szenario: Wie viele Falschfahrer gibt es auf der Autobahn. Wenn jeder 130kmh fährt und der Frontalunfall kommt, sind das 260kmh Differenzgeschwindigkeit.
Weil mal ehrlich. Wer 20 Meter auf der Autobahn davor die Spur wechselt, dem gehört in meinen Augen ohnehin sofort der Lappen entzogen. Der Mindestabstand bei 130kmh sind 65 Meter - wer da 20 Meter davor die Spur wechselt wenn noch Geschwindigkeitsdifferenz existiert - sorry, aber das erfüllt in meinen Laienaugen schon den Tatbestand des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und gehört neu in die Fahrschule.
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11.02.2019, 19:46 #243Quietscheente
130 km/h Begrenzung auf dt. Autobahnen kommt - also vielleicht
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12.02.2019, 03:20 #244^^plinfa^^
130 km/h Begrenzung auf dt. Autobahnen kommt - also vielleicht
Ich bin nicht dagegen, aber 130 halte ich für zu wenig. 150 als Limit finde ich angemessen, fahre meistens selber ca. 160.
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12.02.2019, 08:21 #245rexscram
130 km/h Begrenzung auf dt. Autobahnen kommt - also vielleicht
@TheRealHook @Blizzard_Black
Denke so können wir es stehen lassen. Ich wollte mich auch gar nicht für oder gegen ein Tempolimit aussprechen, sondern nur auf die großen Unterschiede im Bremsweg bei verschieden Geschwindigkeiten hinweisen. Die Diskusion darüber ging ja schon über die ein oder andere Seite.
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12.02.2019, 10:42 #246McMeyer
130 km/h Begrenzung auf dt. Autobahnen kommt - also vielleicht
Und nach dem Einschlag wenn die Fahrzeuge mehr oder weniger unkontrolliert durch die Gegend segeln ? Da kommt es schon eher auf die reine Geschwindigkeit der Fahrzeuge an, als auf eine Differenzgeschwindigkeit. Deutsche Gerichte scheinen auch eher empfindlich bei Unfällen auf Autobahnen bei denen einer der Fahrer die Richtgeschwindigkeit (130 km/h seit 1978) deutlich überschritten hat.
Ein krasses Beispiel :
"Ein Autofahrer war im März 2011 auf einem Autobahnabschnitt ohne Tempolimit unterwegs. Er fuhr mit beachtlichen 200 km/h. Dann wechselte ein anderes Fahrzeug beim Auffahren auf die Autobahn unmittelbar von der Einfädelspur abrupt auf die Überholspur, um einen weiteren Wagen zu überholen. Dabei kam es zu einem Unfall. Das Oberlandesgericht Koblenz hat entschieden, dass der Einfädler 40 Prozent seines Schadens ersetzt bekomme. Und dies, obwohl er grob verkehrswidrig gehandelt hat."
https://www.stern.de/auto/service/ri...d-7920450.html
Statistisch gesehen mögen die Autobahnen ja die "sichersten" Straßenabschnitte sein... und deswegen sollte man nichts tun ? Aus den Statistiken geht ja auch hervor dass die Haupttodesursache im Straßenverkehr zu hohe Geschwindigkeit ist. Wenn man nun durch eine allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung die Zahl an Verkehrstoten pro Jahr auf Autobahnen halbieren könnte ? Nicht erstrebenswert genug da auf Landstraßen mehr Menschen sterben ?
mfg
McMeyer
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12.02.2019, 12:18 #247Knollo
130 km/h Begrenzung auf dt. Autobahnen kommt - also vielleicht
Ich bin gegen eine komplette Limitierung der Geschwindigkeit.
Auf Strecken und Abschnitten, wo es zur erhöhten Gefahr werden könnte, gibt es passende Geschwindigkeitsbegrenzungen.
So etwas ist eine Sache, die Situationsabhängig ist.
Ich selbst kenne den Verkehr mit (Niederlande) und ohne Geschwindigkeitsbegrenzung und empfinde es als wesentlich angenehmer, ohne eine solche Begrenzung.
Ich bin sowohl mit langsamen als auch schnellen Autos unterwegs gewesen und kenne unzählige Stunden im Auto, anhand derer ich das vergleichen kann.
Man muss dazu aber auch sagen, dass ich in unserem Raum unterwegs bin, in dem es eben nicht den krassesten Verkehr und lange freie Strecken gibt. Sobald man in Richtung NRW kommt, sieht das ganz anders aus und da ist ein schnelleres fahren als 130/150 kaum möglich. Also der Situation entsprechend müsste es passen.
Brenzliche Situationen habe ich wohl bei schneller als auch langsamer Geschwindigkeit gehabt. Wenn sich also jemand falsch verhält, dann kann es sowohl bei langsamer als auch schneller Geschwindigkeit passieren. Denn das hängt am Ende von dem unachtsamen Fahrer ab.
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13.02.2019, 09:08 #248Counterweight
130 km/h Begrenzung auf dt. Autobahnen kommt - also vielleicht
Das hatten wir doch schon. Die Haupttodesursache ist nicht angepasste Geschwindigkeit, eben. Nur passieren selbst da die meisten Unfälle in Streckenabschnitten, wo es sowieso bereits ein Limit gibt, also Baustellen zum Beispiel. Auch da wird überall die Geschwindigkeit nicht angepasst und überschritten. Nur ist dort noch nicht mal 130 vorgesehen. Ein Limit bringt halt rein gar nichts für derartige Unfälle. Daher sollen die Leitsysteme ja laut Experten auch so viel besser sein, als irgendwelche Limits, wo sich eh niemand dran hält. In Düsseldorf am Hafen in den Tunneln ist, je nach Lage, 60-80 morgens, die Leute fahren da links Minimum 120. Gegen all das bringt ein Limit gar nichts. Das ist wieder alles nur halb gedacht, eingeschränkt werden aber auch die Leute aufm Land, wo selbst nachmittags auf der Bahn nur 3 Autos fahren.
Da verdoppelt sich der Weg mal eben, wenn man statt 260 nur nur noch 130 fahren darf und aus einer halben Stunden wird eine Stunde und auf den Tag gerechnet ist mal eben eine Stunde Freizeit weg. Wie oft ich mit 260 auf nahezu leeren Bahnen unterwegs bin, sehe ich nicht ein, warum ich da jetzt Freizeit opfern sollte, nur weil überwiegend in eh bereits begrenzten Bereichen die Leute sich rausschießen.
Hinzu kommt, dass ich den Verkehr bei reinen 130, also im Ausland, zum Einschlafen finde. Ich persönlich bin da sehr schnell abgelenkt, weil alles nur Strich 130 fährt und man Ewigkeiten gleichbleibend geradeaus fährt. Da geht meine Aufmerksamkeitsspanne total nach unten. Und weniger oder mehr Unfälle passieren bei denen ja auch nicht, ist das Gleiche wie bei uns wo es kein Limit gibt.
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13.02.2019, 10:58 #249Jonny Knox
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13.02.2019, 16:20 #250Counterweight
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14.02.2019, 12:48 #251vieraeugigerZyklop
130 km/h Begrenzung auf dt. Autobahnen kommt - also vielleicht
Es werden nun auch anscheinend Landstraßen ins Visier genommen. Daraus finde ich folgendes Zitat für die Diskussion hier sehr passend
Experten sagen, bei geringerem Tempo wären Reaktions- und Bremsweg kürzer, dadurch könnten viele Unfälle vermieden werden oder hätten weniger schlimme Folgen.
Weiterhin:
denn auch hierzulande sterben nach wie vor viele Menschen auf solchen Straßen. 2017 verloren in Deutschland insgesamt 3.180 Personen bei Verkehrsunfällen ihr Leben, mehr als die Hälfte davon auf einer Landstraße – obwohl nur rund 25 Prozent aller Verkehrsunfälle dort passieren
https://www.zeit.de/amp/mobilitaet/2...mpression=true
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14.02.2019, 13:05 #252Counterweight
130 km/h Begrenzung auf dt. Autobahnen kommt - also vielleicht
Weil es ja nur Autobahnen und Landstraßen gibt.
Die Autobahn hat bei komplett allen Unfällen mit Personenschaden nur einen Anteil von 6,9%, mehr nicht.
https://www.dvr.de/unfallstatistik/de/autobahnen/
Das Zitat ist auch eher wenig interessant, das wurde hier doch schon ständig gesagt. Bei 80 hast du sogar noch mehr Zeit zu reagieren, bei 50 noch mehr und bei 30 erst. Schieben wir doch alles unser Auto am Besten.
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14.02.2019, 23:21 #253Blizzard_Black
130 km/h Begrenzung auf dt. Autobahnen kommt - also vielleicht
Offensichtlich hast du den Link zu dem 46 Seiten Pamphlet nicht gelesen, das ich hier verlinkt hatte. Die meisten Unfälle passieren in Ortschaften. Hier noch einmal der Link: https://www.destatis.de/DE/PresseSer...ublicationFile
"Wie in den Vorjahren ereigneten sich auch 2017 die meisten Verkehrsunfälle innerhalb
geschlossener Ortschaften. Dies trifft auf knapp drei Viertel (73,2 %) aller polizeilich
erfassten Unfälle und auf mehr als zwei Drittel (68,6 %) aller Unfälle mit Personenschaden zu"
Seite 13
Polizeilich erfasste Unfälle in 2017 waren 2.643.098. Davon passieren 73,2% in Ortschaften, das sind 1.934.747. Also knapp unter 2 Millionen Unfälle passieren jedes Jahr innerhalb geschlossener Ortschaften.
Zum Vergleich: Auf der Autobahn passierten 2017 22.000 Unfälle. Trotz der selben Verkehrsleistung passieren auf der Autobahn 98,9% weniger Unfälle, als in Ortschaften. Lustigerweise wird über die Verkehrssicherheit da diskutiert, wo kaum Unfälle passieren, wo die wenigsten Todesopfer zu beklagen sind und wo die wenigsten Personenschäden zu beklagen sind - auch hier zum Vergleich: ungefähr 20.900 Unfälle mit Personenschäden auf der Autobahn. Von 302.500 Unfällen mit Personenschäden - das heißt die restlichen >280.000 Unfälle mit Personenschäden sind auf Landstraßen und innerorts. Wenn man sich die Zahlen ansieht, dann muss man doch zum Entschluss kommen, dass die Autobahn die sicherste Straße im Verkehrswesen ist. Da kann es unter denkenden Menschen doch keine 2 Meinungen geben.
Das Thema Tempolimit auf der Autobahn ist nur eines: Eine emotionale Debatte einiger, weniger - gegen die mit Sachargumenten nicht zu argumentieren ist. Man hat seine Meinung, man ist im Recht, und der Rest interessiert nicht.
Counterweight hat es ja schön gesagt: 130 ist weniger Bremsweg als 160 - und 80 ist weniger als 130, und 50 weniger als 80... Das sind keine Argumente, die für oder gegen etwas sprechen.
Von den 2 Millionen Unfällen in geschlossenen Ortschaften - da wo eh nur 30, 50, maximal 70 erlaubt ist - passieren alle im niedrigen Geschwindigkeitsbereich. Die Sache muss eben sein, wie ich schon geschrieben hab: Nicht Beschränkung der Leute, sondern Verbesserung der Ausbildung.
https://www.tagesschau.de/inland/fue...efung-101.html
"Die Durchfaller-Quote bei Fahrschülern ist 2017 erneut angestiegen. Laut Kraftfahrtbundesamt (KBA) scheiterten 39 Prozent aller Fahranfänger (Pkw) an der Theorie. In der praktischen Prüfung fielen 32 Prozent aller Anwärter durch. Damit setzt sich der Trend der vergangenen Jahre fort."
39% der Fahranfänger fallen in der Theorie durch. Die theoretische Prüfung ist eine der leichtesten Prüfungen, die es gibt in diesem Land. Aber wenn man sich schon nicht einmal mit dem Fundament, auf dem unser Verkehrswesen aufgebaut ist, !ausreichend! beschäftigen möchte, dann darf man sich auch nicht wundern, wenn so viele Unfälle passieren. Das Theoriewissen, mit dem man aus der Fahrschule entlassen wird, ist ohnehin sehr dünn - die praktischen Fahrkünste, mit denen man aus der Fahrschule entlassen wird, sind genau so dünn. Der Großteil weiß ja noch nicht einmal, dass man am Beschleunigungsstreifen möglichst viel Gas geben sollte, um die Differenzgeschwindindigkeit zur rechten Spur auf der Autobahn zu verringern. Ich möcht da am liebsten jedes mal im Strahl kotzen, wenn ich in Regensburg in der 80er Zone auf die Autobahn auffahre auf einen von der Distanz beschränkten Beschleugungsstreifen (kein Standstreifen am Pfaffensteiner Tunnel), und die Leute 60 kmh und weniger fahren und blinker Links nach dem Motto: Lass mich rein, brems halt. Ja, warum gibt derjenige denn nicht Gas auf 80 oder 90 kmh und schert dann ein? Dann muss niemand bremsen und ich komme problemlos rein. Da wird das Grundsystem des Fahrens einfach nicht verstanden. Das ganze Ausbildungsniveau für den Führerschein ist grottenschlecht. Noch dazu braucht man nicht mal alle paar Jahre seine Augen checken lassen, ob man überhaupt noch was sieht. Wie viele fahren denn rum, die 1, 1,5, 2 Dioptrien und mehr haben, aber keine Brille beim Autofahren tragen wollen, weil sich die Augen nach und nach verschlechtert haben? Die sind das Sicherheitsrisiko, die sehen ja nicht mal mehr ordentlich, was 50 Meter vor und hinter ihnen überhaupt passiert.
Und von denen, die nebenbei am Handy WhatsAppen möchte ich gar nicht reden. Die Sekunden, die die da unaufmerksam sind und die Wegstrecke, die die da zurücklegen, die stellt jeden Bremsweg eines aufmerksamen Autofahrers in den Schatten, da kann der doppelt so schnell fahren wie erlaubt. Und damit kommen wir wieder zu meinen roten Faden zurück: 100% aller Unfälle passieren aufgrund von Unaufmerksamkeit. Augen und Ohren auf im Straßenverkehr, Konzentriert bei der Sache sein - und dann kommt man auch nicht selbstverschuldet in einen Unfall. Wenn alle so wären... Gäbe es keine Unfälle.
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14.02.2019, 23:42 #254Jonny Knox
130 km/h Begrenzung auf dt. Autobahnen kommt - also vielleicht
In geschlossenen Ortschaften sind aber eben auch viel mehr unterschiedliche Verkehrsteilnehmer unterwegs, die zum Teil überhaupt nicht geschützt sind. Innerorts muss man also viel mehr Begebenheiten berücksichtigen (Verkehrsteilnehmer, Straßenarten, Kreuzungen, unterschiedliche Geschwindigkeiten etc.), wohingegen Autobahnen halt ein relativ simples System sind. Und wo kann man wohl zum einen ein einfaches, allgemeingültiges Mittel einsetzen und zum anderen damit größtmögliche Wirkung erzielen?
Innerorts überall 30 einzuführen, mag bei Auto vs. Auto helfen, bei Auto vs. Fußgänger oder Radfahrer aber eben nur begrenzt.
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14.02.2019, 23:55 #255Blizzard_Black
130 km/h Begrenzung auf dt. Autobahnen kommt - also vielleicht
Achso. 130 hilft bei Unfällen bei Autos mit Knautschzone, um die Unfallstärke zu reduzieren.
Tempo 30 hilft bei knautschzonenlosen Fußgängern oder Radfahrern oder Mofa, Roller oder Motorradfahrern nicht, die in Kontakt mit einem 1,8, 2 Tonnen Gefährt mit entsprechender Energie kommen, um die Unfallstärke und deren Auswirkungen zu reduzieren. Das ist eine höchst interessante Argumentation - da wundert es mich nicht, warum man dann pro Tempo 130 ist, wenn man sich so wenig Gedanken macht . Wenn ich mich recht erinnere sterben innerorts mehr Fußgänger bei Unfällen, als auf der Autobahn alle Verkehrsteilnehmer insgesamt - Auto, Motorrad, LKW. Und da sind die LKW Fahrer, die ungebremst in ein Stauende fahren, mit gezählt.
Mit Tempo 30 innerorts könnte ich in einem Monat deutlich mehr Unfälle verhindern, als mit Tempo 130 auf der Autobahn in einem Jahrhundert. Und im Gegensatz zu einem Auto, das bei einem Blechschaden halt kaputt geht, wenn der Bremsweg 2, 3, 5 Meter länger ist - ist es für einen Fußgänger oder einen Radfahrer durchaus erheblich, ob ich 20 Zentimeter vor ihm zum stehen komme, oder 5 Meter hinter ihm. Beim Auto wechsel ich die Stoßstange. Beim Fußgänger geh ich mit Pech zur Beerdigung. Und das ginge genauso einfach, man bräuchte genauso nur ein Gesetz beschließen, das da lauten würde: Tempo 30 innerorts. Genauso wie ein Gesetz Tempo 130 auf Autobahnen beschließen könnte. Die Vielfahrer auf der Autobahn sind aber wenige, die Tempo 130 zu spüren bekämen. Die Masse der Leute, die ein paar Tausend km nur fahren und denen das auf der Autobahn völlig egal ist, die spüren es halt dann innerorts mit Tempo 30 schon deutlich. Klar ist das nicht beliebt dann, wenn ich innerorts deutlich länger brauche. Im Übrigen auch mit ÖPNV dann.
Denn: Umgekehrt wird ein Schuh draus. Innerorts Tempo 30 hilft bei Auto vs Auto kaum. Wenn ich jemanden mit 20kmh hinten aufs Auto fahr, geht evtl. nicht einmal der Airbag auf. Wenn ich jemanden mit 20, 30, 40 kmh über den Haufen fahre, der 0,5cm Kleidung als Knautschzone hat höchstens, im Sommer wohl nicht einmal das - da macht es einen Unterschied, ob ich ihn mit 50, 40, 30, 20 oder 10 kmh erwische. Die Skala Tot - Querschnittsgelähmt - Knochenbrüche - Prellungen - Schürfwunden kann man wohl entsprechend abstufen. Wenn ich mit 50kmh in ein anderes (stehendes) Auto fahre, dann geht mein Airbag auf und ich geh mit ner blutigen Nase raus (okay, ist auch Personenschaden...), aber mehr passiert da kaum.
Insofern wundert mich die Argumentation und es zeigt doch irgendwie von einer gewissen Doppelmoral, dass Tempo 30 in Ortschaften "nix bringt", wo knapp 210.000 Unfälle mit Personenschäden passieren - aber Tempo 130 auf der Autobahn total sinnvoll ist, wo in 10 Jahren nicht einmal insgesamt so viele Unfälle mit Personenschäden passieren wie innerorts - tempolimitierte Bereiche komplett unberücksichtigt, um die Jahre nicht noch weiter zu strecken.
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15.02.2019, 00:30 #256Jonny Knox
130 km/h Begrenzung auf dt. Autobahnen kommt - also vielleicht
Dann macht man halt Tempo 30 in Ortschaften und 130 auf Autobahnen. Da kannst du aber auch sicher sein, dass da das gleiche Gejammer anfängt, wenn innerorts überall 30 gilt, wie beim Tempolimit auf Autobahnen. Und zwar mit den gleichen "freie Fahrt für freie Bürger"-Argumenten.
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15.02.2019, 00:40 #257Blizzard_Black
130 km/h Begrenzung auf dt. Autobahnen kommt - also vielleicht
Mit nur einem Unterschied: Tempo 30 innerhalb geschlossener Ortschaften würde sich nie und nimmer durchsetzen lassen, vermutlich selbst dann, wenn man die doppelten Personenschäden der kompletten Autobahnunfälle pro Jahr verhindern könnte .
Wenn man aber mit "Sicherheit" argumentieren möchte, dann muss man aber berücksichtigen, dass es anderswo mit ebenso leichten Mitteln deutlich mehr Möglichkeit gäbe, die Sicherheit im Straßenverkehr drastisch zu erhöhen. Nämlich da, wo 98% der Unfälle passieren - statt da, wo nicht mal 2% der Unfälle passieren.
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15.02.2019, 06:22 #258Nevixx
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16.02.2019, 00:24 #259Freddie Vorhees
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16.02.2019, 00:28 #260Nevixx
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