Thema: 11. März 2011: Schweres Erdbeben in Japan führt zum Tsunami.

KUV1977

Kernkraftwerke haben den Vorteil, dass sie solange alles glatt geht, keinen großen negativen Einfluss haben.

Das sehe ich genau umgekehrt. Der "Normalbetrieb" sieht für ein Kernkraftwerk so aus, dass Unmengen an radioaktivem Müll produziert werden. Auch fast 100 Jahre nach Erfindung der Kernkraft weiß noch kein Mensch, wo dieser Müll bleibt. Es gibt nicht mal ein "Endlager", sondern lediglich "Zwischenlager" wie z.B. das völlig marode "Asse". Dieser Müll muss zigtausende Jahre sicher aufbewahrt werden. Im Preis der Kernenergie ist diese Aufbewahrung aber gar nicht inbegriffen. Die Unternehmen streichen also die fetten Gewinne durch Kernenergie ein, und die Gesellschaft kann sehen, wo der Müll bleibt. Das ist so in etwa, als hätte uns Julius Cäsar radioaktiven Müll hinerlassen, und wir könnten schauen, wo wir bleiben. Wäre Cäsar unter solchen Umständen als großer Mann oder als Blödmann in die Geschichtsbücher eingegangen?
Als was wir in die Geschichtsbücher eingehen, weiß ich jetzt schon.

Kernenergie ist somit die langfristig volkswirtschaftlich und ökologisch schädlichste Energie, die es jemals geben wird.

Beipflichten würden mir wahrscheinlich die Leute, die jetzt noch verzweifelt versuchen, die Reaktoren in Fukushima mit Meerwasser zu kühlen. Derzeit treten große Mengen Radioaktivität aus; vor dieser Radioaktivität gibt es keinen Schutz. Nach Tschernobyl weiß man: Keiner der Ersthelfer vor Ort wird das kommende Jahr überleben. Die Leute, die also dort ihre Arbeit tun, sind schon jetzt lebende Leichname. Und sie wissen es.
Der Gedanke daran gibt mir großen Respekt vor diesen Leuten, die dort todgeweiht ihrer Arbeit nachgehen. Aber auch Wut vor denjenigen, die die Risiken eines Atomreaktors kleinreden und satte Gewinne einstreichen. Auf anderer Leute Kosten.

Neue Explosionen in Fukushima - Strahlung steigt stark

Nach zwei neuen Explosionen und einem Brand in der japanischen Atomanlage Fukushima 1 warnt die Regierung erstmals vor einer "Gesundheitsgefährdung" durch erhöhte radioaktive Strahlung. Die Strahlung um die Anlage sei "beträchtlich gestiegen", sagte Regierungschef Naoto Kan und forderte Menschen außerhalb der bereits evakuierten Zone bis zu einem Umkreis von 30 Kilometern auf, in ihren Häusern zu bleiben.

Zwischen 06.00 und 06.15 Uhr am Morgen ereignete sich zunächst in Reaktor 2 eine "große Explosion", wie der Akw-Betreiber Tepco mitteilte. Unklarheit herrscht, ob dabei erstmals der Schutzmantel eines der insgesamt sechs Reaktoren in Fukushima 1 beschädigt wurde. Während die Regierung zunächst mitteilte, dies sei offenbar geschehen, erklärte die Behörde für Atomsicherheit, anscheinend gebe es doch keine Löcher in der Schutzhülle. Später hieß es, die Frage werde noch untersucht.

Eine Beschädigung dieser Eindämmung kann durch eine Kernschmelze verursacht werden, bei der die Brennstäbe schmelzen und sich die glühende Masse durch die Stahlhülle des Schutzmantels frisst. Darauf besteht die Gefahr, dass erhebliche Mengen Radioaktivität entweichen. Je nach Windrichtung könnte dies auch eine Katastrophe für den Großraum Tokio bedeuten, wo 35 Millionen Menschen leben.

Später ereignete sich im Reaktor 4 der Atomanlage eine Explosion, die ein Feuer auslöste. "Ein Brand ist in Reaktor 4 ausgebrochen und die Strahlung ist beträchtlich gestiegen", sagte Regierungschef Kan im japanischen Fernsehen. Die Regierung bitte deshalb alle Menschen, die zwischen 20 und 30 Kilometer von der Anlage entfernt wohnen, in ihren Häusern zu bleiben. Regierungssprecher Yukio Edano erklärte, mit ausgetretenem Wasserstoff seien radioaktive Substanzen in die Atmosphäre gelangt. "Anders als das, was bisher passiert ist, gibt es keinen Zweifel, dass das erreichte Niveau die menschliche Gesundheit beeinträchtigen kann."

Die Nachrichtenagentur Kyodo meldete wenig später, offenbar sei der Brand inzwischen gelöscht. Der in Brand geratene Reaktor 4 hatte bisher keine offensichtlichen Probleme bereitet. Er war schon vor der Erdbebenkatastrophe für Wartungsarbeiten stillgelegt worden.

Nach Angaben von Regierungssprecher Edano wurden am Reaktor 3 Strahlenwerte von 400 Millisievert gemessen. Nahe Reaktor 4 seien 100 Millisievert gemessen worden. Eine Dosis von 1000 Millisievert kann Symptome der Strahlenkrankheit wie Übelkeit und Erbrechen auslösen, eine Dosis von 5000 Millisievert würde etwa jeden zweiten der Strahlung ausgesetzten Menschen innerhalb eines Monats töten.

Im 250 Kilometer entfernten Tokio wurden nach Angaben der Stadtverwaltung leicht erhöhte Strahlenwerte festgestellt. Die Radioaktivität sei aber so schwach, dass sie die menschliche Gesundheit nicht beeinträchtige, hieß es.

Im Atomkraftwerk Fukushima 1 kämpfen Techniker seit der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe vom Freitag mit allen Mitteln darum, eine Kernschmelze zu verhindern. Infolge der Naturkatastrophe waren Kühlsysteme in der Atomanlage rund 250 Kilometer nördlich von Tokio ausgefallen, was eine Kernschmelze befürchten lässt. Am Samstag hatte die Regierung deshalb bereits mehr als 200.000 Menschen aufgefordert, einen Bereich von 20 Kilometer um das Kraftwerk zu verlassen.

Am Samstag hatte sich eine erste Explosion in Reaktor 1 ereignet, wodurch das umgebende Gebäude zerstört wurde. Am Montag gab es dann zwei Detonationen in Reaktor 3. In allen Fällen hatten die Stahlummantelungen der Brennstäbe Behördenangaben zufolge standgehalten - die letzte Barriere zwischen dem radioaktiven Material und der Umwelt.

Die offizielle Opferzahl durch das schwerste Erdbeben in Japans Geschichte stieg auf 2414, wie die Polizei mitteilte. Tausende Menschen gelten aber noch als vermisst, viele werden unter Trümmermassen vermutet, die von einer vom Meer kommenden zehn Meter hohen Flutwelle bis weit ins Landesinnere hinterlassen wurden.

Don Promillo

Tschernobyl war ein Super-GAU und das war Stufe 7 => Super GAU=Stufe 7; vollständige Kernschmelze, enormer Austritt von radioaktivem Material (siehe eben Tschernobyl).
Davon ist Japan noch relativ weit entfernt, besonders weil sich die Bauweisen von AKWs deutlich verbessert haben (siehe den langen Text von Krankfried eine Seite vorher)...

Da haben wir jetzt den Salat. Vor 13 Stunden war Japan noch "relativ weit" von einem Super GAU entfernt und jetzt wird es zur schlimmsten jemals dagewesenen Katastrophe.

Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) beziffern japanische Behörden die Strahlenbelastung beim Atomkraftwerk Fukushima auf bis zu 400 Millisievert pro Stunde. Laut der deutschen Strahlenschutzverordnung von 2001 liegt der Dosisgrenzwert für die Bevölkerung bei ein Millisievert im Kalenderjahr

Quelle

Hier die Zusammenfassung der letzten 9 Stunden:

- Riss in der inneren Hülle von Reaktor 2 wahrscheinlich
- weiter erhöhte Radioaktivität
- Reaktor 4, eigentlich abgeschaltet, zeigt plötzlich erhöhten Betrieb
- ob sich die einzelnen Reaktoren untereinander beeinflussen, ist unklar
- Tepco, Betreiber der Anlage, hat damit begonnen, alle Angestellten aus der Anlage zu evakuieren
- die technischen Mittel sind anscheinend erschöpft, wahrscheinlich muss man die Reaktoren sich selbst überlassen
- 70.000 Menschen sind evakuiert im Umkreis von 20 km, weitere 140.000 sollen folgen
- der Wind steht Richtung Tokio, dort wurden bereits erhöhte Radioaktivitätswerte gemessen

UPDATE:

Die Kühlung der Reaktoren 5 und 6 funktioniert inzwischen auch nicht mehr richtig.
Dazu steht ein Lager für Altbrennstäbe unter Feuer, was die Strahlenbelastung noch weiter steigen lässt.
100km nördlich von Tokyo haben die Strahlenwerte ihre Norm um das 10-fache überschritten und auch in östlichen Teilen Russlands kann man schon erhöhte Werte messen.

Derweil werden 3 umliegende Präfekturen auf die Evakuierung vorbereitet. Quelle
Aber das war alles absehbar. Die Regierung erhält kaum Infos von Tepco, sondern erfährt neue Gegebenheiten wohl auch hauptsächlich aus dem TV.
Und die, sorry, Naivität die einige hier gestern noch an den Tag legten war leider nicht gerechtfertigt.
Inzwischen wird eben davon gesprochen dass das der größte atomare Zwischenfall aller Zeiten werden wird. Vor Allem auch durch das dicht besiedelte Umland.




EDIT:

10.26 Uhr, Fukushima:
Wie die japanische Atombehörde mitteilt, sind in der Außenwand von Reaktor 4 nach einer Explosion zwei Löcher mit einem Durchmesser von acht Metern.

Quelle

Mutenroshi

[...]- Tepco, Betreiber der Anlage, hat damit begonnen, alle Angestellten aus der Anlage zu evakuieren
[...]
- 70.000 Menschen sind evakuiert im Umkreis von 20 km, weitere 140.000 sollen folgen

diese maßnahmen erscheinen angesichts der katastrophe total überflüssig. die arbeiter in dem werk sind doch sicher sowieso schon dermaßen geschädigt. respekt, dass die überhaupt solange dort ausharren. und die schutzzone ist ein witz. erst 10km, dann 20km, ich hörte, dass sie bereits auf 30km erweitert wurde. aber ich glaube dabei handelt es sich nicht um eine evakuierungszone.

Mutenroshi

- der Wind steht Richtung Tokio, dort wurden bereits erhöhte Radioaktivitätswerte gemessen

das ist brenzlig. nun setzt das ein, was befürchtet wurde. wieviele einwohner hat tokio nochmal? 30 mio oder sogar mehr?

~34mio dürften es sein.

Aber Tokio Innenstadt (Also nur die Stadt) ~8mio

Fleischfresse

Neben den ganzen sehr angebrachten Beileidsbekundungen vermisse ich aber auch eine kritische Stimme, die den Japaner fragt warum er er ein solches AKW:
A: in einem solchen gefährdeten Erdnebengebiet gebaut hat. Klar sind die gesamten Inseln gefährdet, doch das ist eine der intensivsten Regionen.
B: zudem auch noch in einer der am stärksten von Tsunamis betroffen Regionen errichtete?

Wo sollte denn die ganze notwendige Energie sonst herkommen? Japan ist geographisch auesserst unguenstig gelegen, viel zu viele Berge und zu wenig Gruenflaeche bzw. moegliche Standorte fuer evtl. Windkraft. Dazu zu viele Menschen bzw. Ballungsgebiete und alles was Strom frisst...

PS: Nicht falsch verstehen, ich bin defintiv gegen AKW's und Atom Energie

Aurel-

Wo sollte denn die ganze notwendige Energie sonst herkommen? Japan ist geographisch auesserst unguenstig gelegen, viel zu viele Berge und zu wenig Gruenflaeche bzw. moegliche Standorte fuer evtl. Windkraft. Dazu zu viele Menschen bzw. Ballungsgebiete und alles was Strom frisst...

PS: Nicht falsch verstehen, ich bin defintiv gegen AKW's und Atom Energie

Das wird ein Vorwurf sein, dem sich die Japaner im Nachhinein gefallen lassen müssen. Wer nur über eine beschränkte Kapazität verfügt - in welchem Zusammenhang auch immer - der sollte Alternativen prüfen (Zukauf aus dem Ausland bspw.), selbst auf die Gefahr hin den Aufschwung zu bremsen oder sich in eine Abhängigkeit zu begeben. Dumm nur, das die Japaner nicht unbedingt viele Freunde an ihren direkten Grenzen haben... Woran das wohl liegen mag.

Mit dem Finger zeigen und alles besser wissen ist genau das, was die Japaner jetzt brauchen. Im Nachhinein ist man immer schlauer. Deutschland und USA haben auch massig Kernkraftwerke. Wenn jeder nur bei den Nachbarn einkaufen würde... wo soll denn alles am Ende herkommen?

Ich wollte mit meinem anderen Post auch nicht sagen, dass Kernkraftwerk toll ist, sondern nur, dass man im Idealfall das Problem endlos vor sich herschieben kann. Am Ende schießen wir es ins All und alle sind glücklich. Aus den Augen aus dem Sinn funktioniert doch immer wieder. Die Auswirkungen von grüner Energieerzeugung sind aber viel eher beobachtbarer und wenn wir dann kaputte Ökosysteme haben und Heuschreckenschwärme biblischen Ausmaßes übers Land ziehen, dann zeigt man mit dem Finger und sagt 'Ich wollte ja gleich in der Höhle bleiben und Tierfelle tragen' - natürlich bewusst überspitzt. Nicht alles was als 'grün' beworben wird, ist auch wirklich gut für die Umwelt.

Laut n-TV jetzt 'direktes' Austreten von Radioaktivität.

Nur eine kleine Anmerkung zu der Frage die von vielen hier gestellt wurde:
Woher soll den der Strom bei uns kommen, wenn die Atomkraftwerke abgeschaltet werden?

Zuerst einmal sollten nicht alle auf einmal abgeschaltet werden, sondern die ersten im Januar diesen Jahres. Dies wurde aber von unserer Regierung gekippt und in der letzten Nacht zurückgenommen. (Für mich reine Angst, Wählerstimmen zu verlieren. Es stehen ja Wahlen an.)

Der Ausstieg von der Atomkraft, wurde zwischen SPD/Grüne und Atomkraftwerkebetreiber so vor ca. 10 Jahren festgelegt.
(Soviel zu SPD/Grüne habe ja auch nichts gegen Atomkraft gemacht.)

Also die Betreiber wissen seit 10Jahren, dass die ersten Anlagen Januar 2011 vom Netz gehen sollen, haben sich abert trotzdem so gut wie nicht darum gekümmert andere Technologien zur Energiegewinnung bereit zu stellen. (Diese Suche nach anderen Technologien haben sie sich aber zusätzlich schön bezahlen lassen.)

Es wurden auch Angebote für regeneratiefe Energien gemacht die Abgeleht wurden, wie das Meerkabel von den Nordstaaten (Schweden/Finnland/Norwegen).
Atomkraft beträgt 11% der Primärenergien in Deutschland, Regenerarenergien liegen bei 6,9% (Sonne und Wind bei jeweils 1%, der Rest verteilt sich auf Wasser und Biogas).

Durch unsere jetzige Regierung wurden die Laufzeiten der Kernkraftwerke verlängert und Subventionen für Solar und Windkraft gekippt.

Auf die Eingangsfrage, woher soll dann den der Strom kommen, kann ich darum nur sagen:

Das ist nicht mein/unser bzw. das Problem der Bevölkerung, sonder das Problem der Regierung und Betreiberfirmen, die:
a: bereits sehr lange wissen, dass dieses Problem kommen wird, aber nichts getan haben und
b: Subventionen gekippt und Angebote an Regenerarenergien abgeleht haben.

Ach ja und zum Preis, Regenerarenergien sind ca.2cent pro Kwh teurer als AKW Strom, wenn man in den AKW Strom aber die kosten für die End/Zwischenlager einrechnen würde, wäre dieser um einiges teurer.
Die Zwischenlager werden aber nur durch den Staat, dementsprechend den Stuerzahler getragen.

11.42 Uhr: Nachbeben vor Japans Ostküste mit Stärke 6,3

Vor der japanischen Ostküste auf Höhe der Präfektur Fukushima hat sich ein weiteres schweres Nachbeben der Stärke 6,3 ereignet. Das teilte Japans Meteorologischer Dienst am Dienstagabend (Ortszeit) mit.

+++ Liveticker zur Jahrhundertkatastrophe in Japan +++: Wind bl

Greenpeace übt scharfe Kritik an Informationspolitik in Japan

Greenpeace-Atomexperte Niklas Schinerl übt massive Kritik an der Informationspolitik des japanischen AKW-Betreibers Tepco:
„Die Indizien deuten daraufhin, dass der Kern in Reaktor 1 seit Samstag schmilzt.
Die vom Kraftwerksbetreiber betriebene Desinformationsstrategie ist angesichts der nun zu befürchtenden Auswirkungen auf Menschen und Umwelt hochgradig fahrlässig.
Die Menschen bei einer solchen sich abzeichnenden Atomkatastrophe im Dunkeln zu lassen, heißt, den Schaden von Mensch und Umwelt bewusst in Kauf zu nehmen.“

Darüber hinaus zeigt sich Greenpeace über die aktuellen Entwicklungen zutiefst besorgt.
Nach der erneuten Explosion in einem der Reaktorengebäude, diesmal in Block 2, mussten Arbeiter und Personal vom Reaktorgelände evakuiert werden.
Der Brand im Abkühlbecken in Reaktor 4 rückt die Aufmerksamkeit dieser radioaktiven Quelle wieder stärker in den Mittelpunkt.
In solchen Abklingbecken ist hochradioaktiver thermischer Abfall einige Jahre zur Kühlung gelagert.
Greenpeace muss nach derzeitigem Wissensstand davon ausgehen, dass zumindest in einem der Reaktoren die Abklingbecken seit der Explosion am 12. März ohne weiteren Schutz im Freien liegen.
Dort alleine sind fünfzig Tonnen radioaktiver Müll gelagert.

Greenpeace übt scharfe Kritik an Informationspolitik in Japan - tt.com

Ich glaube jetzt kann man sagen das der Super-Gau dort eingetroffen ist :/

robbie

Greenpeace übt scharfe Kritik an Informationspolitik in Japan

Greenpeace übt scharfe Kritik an Informationspolitik in Japan - tt.com

Greenpeace uebt immer scharfe Kritik an jemanden! ;-) Eine milde Kritik ist denen gaenzlich unbekannt. Frei nach Helmut Kohl: Mit Radikalen verhandele ich nicht! Hoch die Tassen!

Fleischfresse

Greenpeace uebt immer scharfe Kritik an jemanden! ;-)

Witzig, genau das war auch mein erster Gedanke.
Aber abgesehen von der Überschrift finde ich die Inhalte des Absatzes interessant und denke auch dass das Fakten sind.

Erst einmal möchte ich mein Mitleid an die Betroffenen und deren Familien aussprechen. Ich hoffe, dass sie die Kraft finden die Situation zu überstehen und zumindest der Schaden begrenzt werden kann, obwohl wir dessen Umfang zur Zeit nur erahnen können.

Was mich dabi aufregt ist die Reaktion einiger westlicher Politiker und Bürger. Im Interview wurde eine Japanerin über ihre Meinung zur Schließung der AKW's in Japan gefragt. Dazu meinte sie (in etwa):"Wie Sie sicherlich verstehen, haben wir zur Zeit andere Sorgen. Momentan gilt es, diese Katastrophe zu überstehen. Den Luxus einer Diskussion über die Legitimität von Kernkraftwerken können wir uns in diesem Augenblick nicht leisten."
Dann kommt noch die Bundeskanzlerin, die im Vorjahr noch die Laufzeitveränderung einiger deutscher AKW angekündigt hat und meint, dass diese Verträge nichtig seien und sie plant, in einigen Monaten diese zu schließen. Ok, ich bin auch nicht für AKW's ABER ich frage mich, ob ich den Worten dieser Frau Glauben schenken kann. Sie hat doch ein Versprechen an die Vorstände der AKW's geliefert, das sie ja jetzt brechen will, auch wenn die Gründe verständlich sind. Aber wusste sie nicht vorher, was die negativen Implikationen von AKW's sind, oder mussten es ihr die Japaner demonstrieren? (Verzeiht mir für diese geschmackslose Wortwahl) Wie ernst ist denn diese Frau zu nehmen, wenn sie uns das Versprechen gibt, dass es in Deutschland keine AKW's geben wird oder ist das wieder mal ein Mittel, um die AKW-Gegner zu beruhigen. Ich hoffe mal dass wenn es zur Schließung der AKW's kommen sollte, wir zukünftig nicht einen Energieengpass haben werden. Sie könnte es sich ja nochmal überlegen...

Muss denn immer erst etwas passieren, bevor wir Menschen anfangen nachzudenken?

Ich habe jetzt im Liveticker gelesen, dass die Radioaktivität wieder sinkt.
Wenigstens einmal was Positives.. :/

dARius

Muss denn immer erst etwas passieren, bevor wir Menschen anfangen nachzudenken?

ja muss es...
nur hilft meistens nichtmal das. Gibt oft genug Katastrophen/Vorfälle aus denen der Mensch nicht lernt und er weiter versucht die Natur und alles unter Kontrolle zu haben.
Der Tsunami und der Reaktor-Unfall zeigen nur wieder wie hilflos der Mensch gegen die Natur ist....schade

deifel

Nur eine kleine Anmerkung zu der Frage die von vielen hier gestellt wurde:
Woher soll den der Strom bei uns kommen, wenn die Atomkraftwerke abgeschaltet werden?

Die Kohlekraftwerke haben wir ja Aufgrund von "zu teuer" geschlossen - lieber ein Iphone statt 5% mehr Strom kosten.
Kohle ist sicher keine Lösung die entgültitig ist - da begrenzt. Die förderbaren Vorkommen reichen aber noch ein paar hundert Jahre ( vgl. Wikipedia ). Das wäre doch genug Zeit gewesen um natürliche Energie weiter zu erforschen und dann auf diese umzusteigen - statt auf Kernkraftwerke.
Aber die Konzerne haben ja die Bürger verrückt gemacht - so das es nachher eine breite Zustimmung zur Schließung gab - eine Schande das wir das alles zu gekippt haben.

Fakt ist, das die Betreiberfirma Tepco eine absolute Skandalfirma ist und m.M.n. solche Kraftwerke überhaupt nicht betreiben dürfte! Was diese Firma an Infos rausgibt über ihre achso sicheren Schrottmeiler ist für den Müll! Natürlich kann man auch vor der Realität die Augen verschließen und deren Blödsinn glauben...

Hab übrigens noch ein Zitat für diejenigen, die deutsche Kernkraftwerke sehr unkritisch sehen: Das Kernkraftwerk Gundremmingen in der Naehe von Ulm befindet sich direkt in der malerischen Naturlandschaft des Donau-Ries (im Vordergrund das Dorf Peterswoerth (Foto vom 30.04.2001). Das Bundesamt fuer Strahlenschutz (BfS) hat am Wochenende eine Studie ueber gehaeufte Krebserkrankungen von Kindern in der Naehe von Atomkraftwerken vorgelegt. Demnach wurde in der Untersuchung des deutschen Kinderkrebsregisters bei Kindern in der Umgebung der Standorte deutscher Atomkraftwerke statistisch eine erhoehte Erkrankungshaeufigkeit fuer Krebs festgestellt. Da verwundert es mich überhaupt nicht, das Greenpeace scharfe Kritik übt und selbst die wird den Atomlobbyisten scheißegal sein!
Die Quelle zum zitierten Text!
Normalerweise müßten die Machenschaften der Atomlobby und ihrer Handlager endlich strafrechtlich verfolgt werden, aber in diesem Staate ist es ja viel schlimmer, wenn jemand ne Doktorarbeit zusammenklickt, da sind die Staatsdiener der Staatsanwaltschaft ganz schnell mit Ermittlungen, aber bloß nicht gegen die Strommafia loslegen...