Thema: Hardware für DVB-T2 HD - meine Erlebnisse

Ende März werden die DVB-T-Kanäle auf DVB-T2-HD umgestellt. "Alte" Sticks funktionieren dann nicht mehr. Wer also weiterhin DVB-T am PC genießen möchte, der ist gezwungen umzurüsten.

Bereits vor einigen Monaten hatte ich mir deshalb einen Hauppauge WinTV solo HD gekauft, um nicht unvorbereitet ohne TV dazustehen. Der Solo ist eigentlich ein ganz solider Stick. Nach einiger Zeit störte mich allerdings, dass er beim Umschalten sehr träge reagiert (5 bis 10 Sekunden). Außerdem gab es manchmal kleinere Bild-"Hänger". An der PC-Hardware (Intel i7-4770 und Nvidia 1070 GTX) lag es bestimmt nicht.

Für meinen Zweit-PC wollte ich nun mal einen anderen Stick ausprobieren. In der Vergangenheit hatte ich mit Terratec immer sehr gute Erfahrungen gemacht. Diesmal sollte es also der Terratec Cinergy TC2 sein. Beide Sticks spielen preislich übrigens in derselben Liga, um 50 EUR.

Aus der Vergangenheit wusste ich: Terratec-Geräte installieren sich quasi von selber; CD einlegen und läuft. Das sollte diesmal nicht so sein. Für DVB-T2 HD verwendet Terratec nicht mehr die altbewährte Software "DVBviewer", sondern es wurde auf "DVBlink" gewechselt. Gleichzeitig wurde die Anleitung auf ein Minimum gekürzt: Der beigefügte "Quick Start Guide" bestand fast ausschließlich aus dem Ratschlag "folgen Sie den Installationshinweisen am Bildschirm". Genau das gestaltete sich aber sehr schwierig, denn die Software ist alles andere als selbsterklärend. So war die Software dann auch erst nach einer halben Stunde eingerichtet.

• Erste Überraschung: Es wird eine TV-Server- und eine TV-Client-Software installiert. Was soll das, und was bedeutet das für die Sicherheit meines Rechners? Fragen, auf die auch die Online verfügbare Anleitung keine Antwort gab. Nach einem Neustart dann erst Mal versucht, TV zu nutzen.
• Zweite Überraschung: Auch mit diesem Stick braucht das Umschalten mehrere Sekunden.
• Dritte Überraschung: DVB-T2 zu sehen, ist praktisch unmöglich, weil das Bild nach wenigen Sekunden stockt, während der Ton weiter läuft. Auch ein erneuter Neustart und das Durchforsten der Einstellungen half hier nicht.

Glücklicherweise bietet die Website von DVBlink eine Aktualisierung, getrennt nach Server- und Client-Software. Nach dem schnellen Download ließ sich die Client-Aktualisierung problemlos installieren. Der Server hingegen war eine härtere Nuss: Jeder Installationsversuch, mit oder ohne Admin-Rechten, endete mit der Fehlermeldung "das Konto existiert bereits". Also kurzer Hand alles deinstalliert und Server- sowie Clientsoftware mit der neuen Programmversion installiert.
Ergebnis: Nichts läuft mehr. Der Anwendungsmanager findet nur noch den DVBlink Server, der Client wird nicht mehr gefunden.
Nachdem ich nun vier Stunden meiner Lebenszeit in das Terratec-Gerät investiert habe, gebe ich mich geschlagen und werde das Gerät zurücksenden.

Ein kleines Happy End gibt es übrigens trotzdem: Auf der Hauppauge-Homepage fand ich ein Update zu deren Software WinTV. Das ließ sich ohne jede Probleme einspielen und seitdem hängt das Bild beim Hauppauge-Tuner nicht mehr.

Ich habe noch einen alten DVB-T 2 Stick aus China, der lief soweit ja recht gut auch unter Linux.
Für mich wäre allerdings nur ein 20€ Stick interessant, der auch unter Linux läuft, dann würde ich den mittels TVHeadend ins Netzwerk streamen lassen.
Allerdings finde ich lohnt sich selbst die Anschaffung und Aufwand nicht, wenn man sich das TV Programm mal anschaut.
Zudem ohne CI+ und Gebühr gibts auch kein werbeverseuchtes pseudo HD Privatfernsehen.

Wenn meine Frau nicht noch ab und an schauen würde, würde ich gar nichts mehr vom TV Programm mitbekommen.

Man sollte vielleicht noch ergänzen, dass die normalen DVB-T2-Sticks für PC-Empfang keine verschlüsselten Programme bieten, einfach weil kein CI-Modul angeschlossen werden kann. Die Sticks sind also "nur" für den zukünftigen Empfang der öffentlich-rechtlichen Programme geeignet.

HardAndSoft

Ein kleines Happy End gibt es übrigens trotzdem: Auf der Hauppauge-Homepage fand ich ein Update zu deren Software WinTV. Das ließ sich ohne jede Probleme einspielen und seitdem hängt das Bild beim Hauppauge-Tuner nicht mehr.

Das war ein bisschen zu früh gefreut. Auch die WinTV-Software 8.0x hing noch. Allerdings nicht mehr beim normalen Schauen, sondern "nur" bei jedem zweiten Kanalwechsel.

Kaum vier Monate später hat Hauppauge das Problem in Version 8.5 gefixt. Umschalten dauert zwar immer noch eine gefühlte Ewigkeit, aber dafür hängt sich die Software nicht mehr beim Umschalten auf.
Zwischenzeitlich habe ich mir einen DVB-T2-Fernseher gekauft. Der braucht ebenfalls sehr lange zum Umschalten; scheint also prinzipbedingt zu sein...

Das liegt wohl an der Verschlüsselung und den DRM Sachen.
Hab schon von Vielen gehört, das sie nur noch die Freimonate bzw. Freimonat machen und dann drauf verzichten.
Klar anstatt 69€ pro Gerät im Jahr kann man sich lieber Netflix für 10€ oder 12€ holen. Da hat man dann für zwei oder 4 Geräte echtes Full HD oder gar Ultra HD (4k) und alles im Angebot ohne Werbung. Auf das Fernsehprogramm kann man dann komplett verzichten.
Zudem kann man sich auch einen Account teilen um Kosten zu sparen. Dann zahlt man im besten Fall nur 3€ im Monat und schaut in 4K.
Die Privatsender schaffen sich gerade selber ab, haben es nur noch nicht gemerkt was die da für einen Blödsinn verzapfen.