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14.09.2008, 04:48 #1Kelshan
Festplatten - Kaufberatung und mehr
1. Attribute einer Festplatte
Welche Attribute einer Festplatte sind für den normalen Käufer wirklich interessant?
Nun, eines der gebräuchlichsten ist natürlich die Größe. Hier kann man unterscheiden die physikalische Größe der Festplatte (1,8", 2,5", 3,5") und die Größe des Datenspeichers. 500GB sind bei letzterem schon lange normal, 1TB (= 1000GB) im Vergleich auch nicht mehr unverhältnismäßig teuer.
Größe jedoch ist nicht alles. Es ist schön, wenn man all seine Daten unter bekommt, wenn man jedoch immer Ewigkeiten warten muss bis der PC sie geladen und geöffnet hat, kann das frustrierend sein. Wichtig ist demnach also auch die Geschwindigkeit. Diese teilt sich auf zwei Bereiche auf: Transferleistung und Zugriffszeit.
Die Zugriffszeit beschreibt - grob gesagt - die Zeit, die vom Anfordern einer Datei bis zum Beginn des Datentransfers vergeht. Festplatten bestehen noch immer aus Magnetscheiben (ausgenommen SSDs, siehe unten), auf denen Daten in Spuren angelegt sind. Daher gibt es Leseköpfe, die natürlich immer erst zu der richtigen Spur bewegt werden müssen, sowie einen Motor, der die Magnetscheiben in die richtige Position dreht. Dies kostet alles Zeit. Beim Lesen großer zusammenhängender Daten, wie Videos, ist die Zugriffszeit eher unwichtig, es sei denn die Datei ist sehr stark fragmentiert (Erklärung siehe unten). Für das Lesen vieler sehr kleiner Dateien, wie z.B. beim Starten von Windows oder (meist) beim Laden von Spieldaten ist die Zugriffszeit jedoch von enormer Bedeutung. Die Zugriffszeit wird normalerweise in Millisekunden (ms) angegeben.
Die Transferleistung beschreibt, wie schnell die Daten von der Festplatte ausgelesen oder geschrieben werden können, sobald der Lese-/Schreibkopf an die richtige Position gebracht wurde. Ihre Bedeutung findet sie - genau im Gegensatz zur Zugriffszeit - beim Lesen, Schreiben und Kopieren großer Daten, eher unwichtig wird sie entsprechend, wenn sehr viele kleine Daten verarbeitet werden müssen.
Zur Angabe der Transferleistung gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Am brauchbarsten für einen groben Überblick ist dabei sicherlich die mittlere Leserate sowie die mittlere Schreibrate (in MB/s).
Häufig wird die Umdrehunggeschwindigkeit der Festplatte angegeben, die üblichen sind 5400U/m, 7200U/m und manchmal 10000U/m. Diese beeinflussen natürlich Zugriffszeit und Transferleistung, jedoch ist es sinnvoller auf letztere Werte direkt zu schauen, da es große Unterschiede zwischen Festplatten mit vermeintlich gleicher Umdrehungszahl gibt. Es ist also keine hinreichende Angabe für die tatsächliche Geschwindigkeit. Man kann aber grob sagen, je kleiner, desto langsamer und leiser, je größer, desto schneller und lauter. 7200 ist der übliche Wert für Desktop-Festplatten, 5400 in Notebooks und 10000 vornehmlich in Servern. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Weitere Attribute sind dann noch, wie laut die Festplatte arbeitet und wie warm sie dabei wird, sowie der Stromverbrauch. Letzterer fällt in einem normalen PC zwar normalerweise nicht mehr weiter ins Gewicht, wird aber Interessant für USB-Festplatten (reicht die Versorgung über das USB-Kabel, oder brauche ich ein extra Netzteil?) sowie für kleine Heimserver, die Tag und Nacht laufen sollen. Zudem kommt noch der Cache hinzu - je mehr, desto besser, aber auch nicht der ausschlaggebende Wert.
Der letzte Punkt - aber einer der wichtigsten - ist die Schnittstelle. Eine gute Festplatte nützt nichts, wenn man sie nicht anschließen kann. Gebräuchliche Schnittstellen sind SATA(2) (Serial Advanced Technology Attachment) und IDE (Integrated Device Electronics; auch als ATA bezeichnet), wobei IDE als Festplattenschnittstelle aber eher am Aussterben ist. Sind SATA-Schnittstellen auf dem Mainboard vorhanden, was bei allen halbwegs aktuellen Boards der Fall sein sollte, dann sollte man auch SATA-Festplatten kaufen. Die SATA2-Schnittstelle bietet theoretisch deutlich höhere Transfer-Bandbreiten als IDE, und neuere Festplatten könnten durch IDE durchaus ausgebremst werden. Ein drittes System ist SCSI (Small Computer System Interface) das in normalen Heimrechnern aber keine Relevanz hat.
2. Verwendungszweck
Zunächst sollte man sich überlegen, wofür man sich die Platte anschaffen will.
2.1 Externe USB-Festplatten werden z.B. schon durch die (aktuelle) USB-Schnittstelle ausgebremst, es lohnt daher nicht unbedingt, viel Geld für eine besonders schnelle Platte auszugeben. Hier sollte man sich eher Gedanken machen, wie mobil man sein will. Große 3,5"-Festplatten verbrauchen oft zu viel Strom, um durch das USB-Kabel allein versorgt zu werden. Unpraktisch wenn man die Platte viel umher tragen und auch mobil am Laptop betreiben will - man muss dann immer erst eine Steckdose suchen.
Besser ist es dann darauf zu achten, dass die Stromversorgung nur über USB stattfindet, was meist (aber nicht immer!) bei 2,5"-Festplatten der Fall ist (sowie natürlich bei 1,8"). Diese sind dann häufig merklich langsamer und auch im Vergleich zu den 3,5"-Platten kleiner bzw. teurer, aber der Vorteil der Mobilität überwiegt hier einfach. 1,8"-Platten passen z.B. in jede Handtasche, mit 3,5" wird das eher schwierig.
Braucht man eine Platte, die eh nur auf dem Schreibtisch stehen soll und lieber möglichst groß, also primär als Datenspeicher für den man nicht den PC umbauen will, ist wiederum evtl. eine 3,5"-Platte in TB-Größe empfehlenswert.
2.2 Interner Datenspeicher: Die Platte soll zusätzlich als Datenspeicher fest in den PC eingebaut werden und große Kapazität sowie ggf. schnelle Transferraten beim Kopieren größerer Dateien (Filme, ...) bieten. Hier ist dann eben die Transferleistung eher wichtig. Vor allem die Leserate, wenn man viel auf der Festplatte arbeitet (Video-Bearbeitung, etc.) aber natürlich auch die Schreibrate.
2.3 Systemfestplatte: Als Systempartition wird diejenige bezeichnet, auf der sich das Betriebssystem (wie Windows) befindet. Hier will man vor allem, dass das System schnell startet und die vielen temporären Daten fix verarbeiten kann. Da ein Betriebssystem aus hunderten von tausenden von einzelnen Dateien besteht, ist dafür die Zugriffszeit eben sehr wichtig. Eine Systemplatte sollte also eine möglichst geringe Zugriffszeit haben, die Transferleistung ist eher zweitrangig.
3. Einige Begrifflichkeiten:
Fragmentierung/Defragmentierung: Als Fragmentierung bezeichnet man es, wenn eine Datei nicht "am Stück" auf den Spuren der Festplatte liegt, sondern in kleinen Stückchen über der Platte verteilt ist. Natürlich versucht das Betriebssystem, Daten möglichst immer am Stück zu schreiben, dies gelingt jedoch nicht immer.
Dies kann man sich so vorstellen: Man nehme an, es wären einige Dateien verschiedener Größen jeweils am Stück und alle direkt nacheinander auf die Platte geschrieben (Idealfall). Nun werden aber einige kleinere Dateien zwischendrin gelöscht, z.B. eine Bilddateien oder MP3s oder irgendwelche temporären Internetdateien. Dadurch entstehen kleinere Lücken im beschriebenen Bereich der Festplatte.
Wenn nun eine größere Datei, zum Beispiel ein Video, auf die Festplatte geschrieben wird, so werden all die kleinen Lücken aufgefüllt, die Datei verteilt sich also auf viele unterschiedliche Stellen. Welchen Effekt hat das nun?
Nun, wenn die Datei nicht am Stück auf der Platte liegt, kann sie nicht am Stück (man sagt sequentiell) gelesen werden - die Zugriffszeit macht sich immer stärker bemerkbar, durch das ewige Positionieren und Suchen der nächsten Dateiteile dauert die Operation länger, die PC erscheint langsamer zu werden.
Beheben kann man das mit einer Defragmentierung. Ein Programm verschiebt alle Dateien so, dass sie sich wieder am Stück auf der Platte befinden. Das hält natürlich nur so lange, bis wieder Dateien gelöscht und neue aufgespielt wurden. Man sollte also regelmäßig defragmentieren, z.B. jeden Monat einmal.
Ein solches Programm ist in Windows bereits enthalten. Dies ist sicher nicht das Beste seiner Art, erfüllt aber für den Normalverbraucher auch seinen Zweck. Für Freaks (wie mich ), die das Letzte heraus holen wollen, ist ein Tool wie O&O Defrag dann die bessere Wahl, da es deutlich intelligenter vorgeht und mehr Optionen bietet.
Defekter Sektor: Festplatten sind nicht nur in Spuren, sondern auch noch deutlich feiner in Sektoren aufgeteilt. Ein Sektor ist sozusagen ein "Datenblock". Einen defekten Sektor hat man dann, wenn ein oder mehrere Bits in so einem Sektor nicht mehr korrekt gelesen und/oder beschrieben werden können, z.B. weil die Magnetoberfläche in irgendeiner Weise beschädigt wurde. So kann bei einem Sturz z.B. der Lese-/Schreibkopf auf die Oberfläche "knallen", womit sie die Festplatte meistens verabschiedet. Hat man erstmal einen defekten Sektor, dauert es oft nicht lange, bis weitere auftreten. Man sollte also alle wichtigen Daten schnellstens sichern!
Partition: Eine Festplatte lässt sich auf mehrere sogenannte Partitionen aufteilen, wodurch das Betriebssystem sie als mehrere Laufwerke betrachtet. Die Partitionen können dann mit beliebigen Dateisystemen formatiert werden. So kann man zum Beispiel eine Partition für Windows erstellen, eine für Linux und eine Weitere für die Musik- und Filmdaten, und hat alles schon sortiert und getrennt, obwohl nur eine Festplatte im Rechner verbaut ist.
Ein Vorteil ist auch, dass man die eigentliche Systempartition recht klein halten - und somit sehr gut Backups anlegen - kann. Will Windows nicht mehr so recht, kann man das Backup einfach zurück spielen ohne Daten zu verlieren, da die Datenpartition ja nicht angetastet wird.
Formatierung: Die Formatierung macht eine Partition für das Betriebssystem erst nutzbar. Sie legt fest, in welcher Form, Format und Anordnung die Daten letztlich gespeichert werden (Dateisystem). Alle Datenträger müssen vor der Nutzung in irgendeiner Weise formatiert sein.
Dateisystem: Es gibt verschiedene Dateisysteme, die zur Formatierung einer Festplatten-Partition verwendet werden können:
- Fat/Fat32 - steht für "File Allocation Table" und ist das alte Standard-Dateisystem von Windows Systemen (gab es aber auch zu DOS-Zeiten bereits) der Generation Windows 95/98/ME. Wurde von NTFS abgelöst, hat jedoch immer noch seine Bedeutung, da viele Endgeräte wie DVD-Player mit USB-Anschluss, Router etc. nur Fat32-Dateisysteme lesen können. Zudem wird es weiterhin auf kleineren Medien wie MP3-Playern und USB-Sticks verwendet.
Aktuelle Windows-Versionen erlauben mit Bordmitteln keine Formatierung von Fat-Partitionen, die größer als 32GB sind. Dies hat auch seine Gründe. Fat32 wird bei sehr großen Partitionen vergleichsweise langsam, hat öfter mal Fehler (Datenverlust) und bietet nur wenig Sicherheitsfeatures (Zugriffsrechte, Verschlüsselung, ...). Dennoch ist die Erstellung großer Fat32-Partitionen durchaus möglich, wenn man alternative Formatierungstools verwendet. - NTFS - steht für "New Technology File System" und ist das Dateisystem für WindowsNT-basierte Systeme inklusive Windows2000, XP und Vista. Es bietet bei weiten mehr Features und ist deutlich sicherer als Fat und sollte das Dateisystem der Wahl für jede Windows-Partition sein.
- ext(2,3,4) - ist das vorwiegende Linux Dateisystem und steht für "extended Filesystem". Die aktuellste Version ist ext4, jedoch wird meist noch ext3 verwendet. So ziemlich alle Linux-basierten Systeme verstehen ext3, unter anderem auch diverse Internet-Router mit USB-Anschluss, an denen man Festplatten anschließen kann. ext3 ist in diesem Bereich dann eine bessere Alternative zu Fat32. Jedoch kann man ext unter Windows nicht ohne Weiteres lesen, es gibt jedoch spezielle Software, die auch dies ermöglicht, afaik mit einigen Einschränkungen.
- HFS - steht wiederum für "Hierarchical File System" und ist das Betriebssystem, dass von Apple für MacOS entwickelt wurde und dort auch Verwendung findet.
RAID: Oft hört man, dass man durch ein RAID noch deutlich an Festplatten-Geschwindigkeit gewinnen kann. Doch was ist das genau, wie funktioniert es und vor allem: Was bringt es wirklich?
RAID steht für "redundant array of independent disks". Das Prinzip ist, mehrere einzelne Festplatten über einen Controller zusammen zu schalten, so dass der restliche PC denkt, es wäre eine einzige Festplatte. Hier gibt es etliche verschiedene Modi, die alle unterschiedliche Effekte haben:
- RAID 0 ist tatsächlich die einfache Zusammenschaltung zweier oder mehrerer (gleichgroßer) Festplatten, aus zwei 500GB Platten erhält man also eine große 1TB Platte. Der Controller teilt dabei beim Beschreiben die Daten auf alle angebundene Festplatten auf. Dies kann beim Schreiben zum Leistungsverlust führen (Overhead), kann dafür das (sequentielle) Lesen aber erheblich Beschleunigen, da die Daten von allen Platten parallel gelesen werden. Vergleichbar zu einem Wasserträger, der nach und nach 5 Eimer Wasser von a nach b bringt, oder fünf Wasserträgern, die gleichzeitig losgehen.
Ein großer Nachteil ist jedoch die deutlich höhere Ausfallwahrscheinlichkeit. Geht nur eine Festplatte kaputt, sind so ziemlich alle Daten auf allen angebundenen Platten unbrauchbar. Und je mehr Platten man anbindet, desto höher ist natürlich auch die grundsätzliche Wahrscheinlichkeit, dass eine ausfällt. Ein Geschwindigkeitsgewinn mit hohen Kosten.
Wichtig ist auch, dass dies natürlich nur bei der Transferleistung Vorteile bringt, genauer gesagt nur beim Lese-Transfer. Beim Lesen großer, zusammenhängender Datein also. Der Windows-Start wird sich z.B. nicht groß beschleunigen, da die Zugriffszeit hier wichtiger ist. Und egal wie viel Platten man zusammen schaltet, die Zugriffszeit bleibt immer nur so gering, wie das schwächste Glied (also die angebundene Platte mit der schlechtesten Zugriffszeit). - RAID 1 dagegen ist der Spiegel-Modus. Hier erhält man nach Zusammenschaltung von mehreren (gleichgroßen) Platten nur eine Platte gleicher Größe, also bringen zwei 500GB Platten nicht 1TB, sondern eben nur 500GB. Was bringt das ganze dann? Die Daten werden eben gespiegelt (Redundanz). Dies dient der Ausfallsicherheit: Geht eine Festplatte kaputt, sind trotzdem alle Daten weiterhin auf der anderen Platte vorhanden. Je mehr, desto sicherer wird das Ganze. Vorteile im Sinne der Geschwindigkeit hat man hier nicht. Ist daher vor allem für professionelle Server interessant, dafür gibt es aber schon bessere RAID-Modi.
- RAID 5 verbindet letztlich beides. Hier werden mehrere Festplatten zusammengeschaltet (min. 3), wobei sich die Redundanz über alle Platten verteilt. Egal welche Platte ausfällt, die Daten lassen sich immer aus den verbleibenden Platten wieder vervollständigen (sofern eben wirklich nur eine Platte ausfällt, nicht mehrere auf einmal). Ist etwas schwer zu erklären, wer sich dafür interessiert, ist bei Wikipedia sicher gut bedient. Der Geschwindigkeitsgewinn ist geringer als bei RAID 0, und vor allem das Schreiben von Daten wird langsamer, dafür ist man deutlich besser vor Ausfällen geschützt und zieht doch mehr Nutzen daraus als bei RAID 1, wenn vorwiegend Lesezugriffe stattfinden.
Es gibt noch mehr Zwischenmodi etc., die aber alle keine größere Bedeutung haben. Zudem muss auch gesagt werden, dass nicht alle Controller alle RAID-Modi unterstützen. Gerade die günstigen und onboard verbauten beschränken sich gern auf 0 und 1, und begrenzen durch ihre eigene Leistungsfähigkeit oft den Gewinn aus der ganzen Aktion mehr oder weniger stark.
Es macht zu guter Letzt oft Probleme, Betriebssysteme auf RAID-Partitionen zu installieren. Hier braucht man spezielle Treiber, die man z.B. bei der Windows XP Installation nur per Diskette laden kann - viele Rechner haben aber gar kein Disketten-Laufwerk mehr.
RAID-Fazit: Bringt das Ganze nun etwas in Hinsicht auf die Geschwindigkeit? Bei vorwiegend sequentiellen Lesezugriffen schon. Nur machen diese den kleinsten Teil der Festplattenarbeit eines normalen Users aus. Ob beim Systemstart, beim Laden in einem Spiel, beim Surfen im Internet - immer hat man es eher mit vielen sehr kleinen Dateien zu tun - wo RAID0 und 5 nicht wirklich spürbar greifen. Für einen normalen Anwender ist es somit den Aufwand meiner Meinung nach nicht wert.
SSD: SSDs sind eine neue Generation Festplatten, die nun langsam auf dem Markt erscheinen, zu horrenden Preisen. SSD steht für "Solid State Drive" und beschreibt somit im Grunde nichts anderes als besonders große Flash-Laufwerke, die etwa dem gleichen Prinzip folgen wie USB-Sticks. Dies stimmt nicht zu 100%, aber grob kann man es so beschreiben.
Diese Laufwerke haben mehrere große Vorteile. Sie sind potentiell sehr klein. Sie haben keine mechanischen Teile, sind also recht unempfindlich gegen Stürze, Erschütterungen etc. - ideal für Laptops und andere Mobilgeräte. Sie bieten potentiell sehr niedrige Zugriffszeiten (ein Bruchteil dessen was eine normale Festplatte "bietet" - da keine Mechanik und somit kein suchender Lesekopf etc.) und potentiell sehr hohe Transferleistungen. Festplatte 2.0 könnte man meinen.
Sie sind aber horrende teuer in der Herstellung und Anschaffung gegenüber normalen Festplatten. Für 32GB SSD zahlt man noch immer das Vielfache einer normalen 320GB Festplatte. Im Moment lohnt es daher eher noch nicht. Zudem bitte ich das häufige "potentiell" in der oben Beschreibung zu beachten. Aktuelle SSDs bieten noch nicht die Leistung, die theoretisch sicherlich möglich wäre, sind oft nicht deutlich besser oder sogar schlechter als normale Platten, von der Geschwindigkeit her gesehen.
Es könnte sich aber beizeiten lohnen, sobald bezahlbar, sich eine kleine und schnelle 64GB-SSD als System-Laufwerk zu besorgen. Mit der geringen Zugriffszeit ist das System deutlich schneller hochgefahren und Programme starten spürbar schneller. Alle "Nutzdaten" kann man ja weiterhin auf dem billigen Speicher einer normalen Platte ablegen. Aber ein wenig würde ich damit noch warten, bis die SSDs noch besser werden, breiter auf dem Markt vertreten sind und somit günstiger werden.
4. Die Sache mit der Größe:
Oftmals liest man Fragen wie: "Meine neue Festplatte soll 250GB haben, unter Windows werden aber nur ~230GB angezeigt. Ist das Normal? Warum ist das so? Schummeln die Hersteller?" Und ähnliche Dinge. Deshalb möchte ich an dieser Stelle noch einmal etwas darauf eingehen.
Zunächst kann ich beruhigen: Ja, das ist völlig normal. Das ist auch nicht nur Willkür der Hersteller, sondern hat durchaus seinen Grund. Dieser Grund liegt darin, welche Einheiten verwendet werden. Jedem sollten die "üblichen" Einheiten aus dem Alltagsgebrauch geläufig sein: k (Kilo) = 1000 (10^3); M (Mega) = 1000000 (10^6); G (Giga) = 10^9 und so weiter. Die Festplattenhersteller verwenden zur Auszeichnung der Größe genau diese Einheiten, also 250GB (GigaByte) = 250 * 10^9 Byte.
So weit, so gut. Nun basieren aber Computer nicht auf 10 sondern auf 2 (Bit, Binär), somit sind alle Größen in der Computerwelt Exponenten von 2. Es dürfte vielen schon aufgefallen sein, dass man in der Computerwelt sehr oft Zahlen wie 32, 64, 128, 256, 512, 1024 usw. sieht, das hat genau den genannten Grund (32 = 2^5, ..., 1024 = 2^10).
Hieraus ergeben sich dann die Einheiten KByte = 1024Byte (2^10), MByte = 1024*1024Byte (2^20), GByte (2^30) und so weiter. Die Werte, die (u.a.) Windows anzeigt, wurden genau auf dieser Basis berechnet, wenn Windows also 250GB anzeigen würde, wären das genau 250 * 2^30 Byte.
Nun ist das Problem eben, dass man nie genau weiß, welche Basis nun gemeint war. Bei Kilo ist es noch einfach, denn die Einheit für Kilo = 1000 ist ein kleines k, die Einheit für 1024 dagegen ein großes K. Mit KByte ist also (wenn es korrekt verwendet wurde) definitiv 1024 Byte gemeint, mit kByte 1000 Byte. Bei MByte funktioniert das allerdings nicht, da Mega = 10^6 bereits groß geschrieben wird, ein kleines m wäre ja "Milli" = 10^-3 - etwas ganz anderes. Daher wurden schon vor längerer Zeit spezielle Einheiten festgelegt: KiByte = KByte = 1024 Byte, MiByte = 1024*1024 Byte usw. (das 'i' steht für "binary"). Das Problem: Diese Einheiten verwendet kaum einer. Windows z.B. rechnet zwar entsprechend, schreibt aber eben GB hin, statt GiB (was richtiger wäre).
Nun kommen wir abschließend auf die Festplatte zurück. Sie hat eben 250GB = 250 * 10^9 Byte
= 250000000000 Byte | /1024
= 244140625 KiByte | /1024
~= 238418 MiByte | /1024
~= 232,83 GiByte
was genau das sein dürfte, was Windows anzeigt. Fazit: Es fehlt nichts, es wird nicht geschummelt, es ist nur unterschiedlich gerechnet (und von Windows falsch angegeben).
5. Kauftipps:
Nun ein paar Kauftipps für Festplatten, ich versuche das einigermaßen aktuell zu halten.
58€ - Der Desktop-Allrounder: Western Digital WD6400AAKS 16MB Cache (SATA2; 3,5") - Viel Speicher und vergleichsweise hohe Geschwindigkeit zum kleinen Preis. Dabei leise und kühl - so soll es sein. Ist im Moment eigentlich die perfekte Größenklasse. Kleinere 250GB oder 320GB Festplatten kosten nur etwa 10€ weniger - dann doch lieber doppelten Speicher.
56€ - Alternative: Samsung F1 640GB - etwas langsamer als die WD und noch einen Tuck günstiger.
68€ - Notizzwerg: Samsung M6 320GB 8MB Cache (SATA) - sehr schnelle 2,5"-Platte, somit passend für die meisten Notebooks. Allerdings nicht unbedingt ein Stromsparwunder. 320GB sollten aber genug sein für einen mobilen Rechner.
55€ - Alternative 1: Seagate Momentus 5400.4 250GB SATA 2,5" - wenn es etwas kleiner sein darf.
162€ - Alternative 2: Samsung HM500LI 500GB SATA 2,5" - wenn es noch etwas größer sein darf.
150€ - Daten-Monster: Seagate Barracuda 1,5TB 3,5" - 1,5TB für die Massendatei-Haltung. Damit dürfte definitiv erstmal Ruhe sein.
145€ - Mobiler Winzling: Trekstor Microdisk 120GB 1,8" Extern USB - damit die Datensammlung nicht zu schwer in der Tasche wird.
206€ - Rennhobel: Western Digital VelociRaptor 300GB SATA - die Neuauflage der Raptor-Serie ist wie gewohnt schnell wie ein Formel1-Renner - und in etwa ebenso laut. 10000RPM machen es möglich. Doch die Geschwindigkeit hat ihren Preis.
- Fat/Fat32 - steht für "File Allocation Table" und ist das alte Standard-Dateisystem von Windows Systemen (gab es aber auch zu DOS-Zeiten bereits) der Generation Windows 95/98/ME. Wurde von NTFS abgelöst, hat jedoch immer noch seine Bedeutung, da viele Endgeräte wie DVD-Player mit USB-Anschluss, Router etc. nur Fat32-Dateisysteme lesen können. Zudem wird es weiterhin auf kleineren Medien wie MP3-Playern und USB-Sticks verwendet.
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14.09.2008, 10:56 #2milchbubi
AW: Festplatten - Kaufberatung und mehr
respect kelshan die meisten dinge wusste ich zwar aber es hat mir trotztdem sehr geholfen
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14.09.2008, 11:59 #3Kelshan
AW: Festplatten - Kaufberatung und mehr
Freut mich. Anregungen für Weiteres, Fehlerhinweise usw. nehme ich natürlich gern entgegen. Fragen für eine spezifischere Beratung können hier natürlich auch gestellt werden.
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15.09.2008, 18:11 #4Kelshan
AW: Festplatten - Kaufberatung und mehr
Hab noch einen Abschnitt zu Größenangaben hinzugefügt, zum Thema "Warum hat meine 250GB Platte nur etwa 230GB Speicherplatz?", solche Fragen kamen ja auch schon ein paar Mal, wenn ich mich richtig erinnere.
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24.06.2009, 15:35 #5s!n
AW: Festplatten - Kaufberatung und mehr
Ich als kleiner Hardwarenoob hab noch ne Frage
Wie finde ich heraus ob ich ne S-ATA150 oder ne S-ATA300er Anschluss habe? Nicht dass ich mir ne neue Platte hole und die dann nich angeschlosse werden kann bzw nich gelesen werden kann. Und auf so jumpern und so was habe ich keine Lust...
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30.06.2009, 13:52 #6Kelshan
AW: Festplatten - Kaufberatung und mehr
Prinzipiell indem du heraus findest, welches Mainboard du hast, und beim Hersteller einfach mal auf die Webseite schaust. Alternativ kannst du auch mal im Geräte-Manager schauen (Rechtsklick auf Arbeitsplatz -> Verwaltung -> Geräte-Manager) welchen SATA Controller du hast (steht meist mit unter dem Punkt IDE ATA/ATAPI-Controller), und ergoogeln, was das für einer ist. Oder drittens mal ein Systemtool durchlaufen lassen, dass dir deine Hardware anzeigt (z.B. Everest Home Edition), das sollte dir so etwas ebenfalls anzeigen können.
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30.06.2009, 17:34 #7s!n
AW: Festplatten - Kaufberatung und mehr
Da steht zwei mal "Intel 82801EB ultra ata storage controllers"... Das heißt also n SATA150 Anschluss denke ich mal, ne?
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30.06.2009, 22:18 #8White Widow
AW: Festplatten - Kaufberatung und mehr
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01.07.2009, 13:15 #9s!n
AW: Festplatten - Kaufberatung und mehr
Eben nicht oder? Die 300er muss dann doch erst gejumpert werden oder so ne Spass.... Klär mich auf wenn ich falsch liege.
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02.07.2009, 16:33 #10White Widow
AW: Festplatten - Kaufberatung und mehr
Also ich hab nen Board mit SATA150 und hab meine Barracuda (SATA2) problemlos dran laufen. Vorher hatte ich nen Board mit SATA2 und ne SATA150 Maxtor lief problemlos dran. Es gibt lediglich an den Platten selbst nen Jumper mit dem du die SATA2 Platten auf SATA150 jumpern kannst, falls das board probleme machen sollte (was eig NIE vorkommt)...
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13.09.2009, 19:49 #11Kickbox360
AW: Festplatten - Kaufberatung und mehr
Hi, hab mir vor kurzem einen LCD Fernseher geholt, und möchte jetzt noch ne externe Festplatte mit HDMI-Ausgang kaufen.
Worauf sollte ich da beim Kauf achten, gibt es überhaupt schon gute Festplatten mit HDMI Ausgang, und wenn ja, welche würdet ihr mir empfehlen?
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16.10.2009, 11:45 #12Kelshan
AW: Festplatten - Kaufberatung und mehr
Kleiner Tipp: Bei uns im Saturn (Braunschweig, weiß nicht wie regional beschränkt die Sache ist) haben sie zur Zeit externe (USB-)Festplatten im Angebot. Es handelt sich dabei um Toshiba Festplatten mit 1TB (für 68€) und 1,5TB(88€), was ein wirklich guter Preis ist, den man selbst im Netz für Festplatten dieser Größe kaum findet.
Da ich dann gestern an der 68€ 1TB Platte nicht vorbei konnte, kann ich zu der auch ein bisschen was sagen:
- Verbaut ist eine Western Digital Green Power Festplatte (Western Digital Cavier GP WD10EAVS), nicht die schnellste WD Festplatte mit 1TB, was aber als USB-Platte völlig egal sein dürfte, da hier eh der USB-Controller limitiert. Dafür ist sie kaum warm zu kriegen und merklich leiser als meine bisherigen externen Platten.
- Die Platte läuft mit 7200 Umdrehungen (so weit ich weiß BIS ZU 7200, da die GP ggf. herunterregelt) und hat 8MB Cache. Es ist eine völlig normale Platte, die man auch aus dem Gehäuse nehmen und direkt an einen PC anschließen kann (SATA2). Bei einigen externen Festplatten ist das nicht mehr der Fall, daher erwähne ich es extra.
- Das Gehäuse wirkt sehr robust und stabil und besteht zum größten Teil aus Alu (außen) und Blech (innen). Es besitzt einen Ein-/Ausschalter an der Rückseite, im eingeschalteten Zustand schaltet die Platte jedoch auch automatisch in den Standby-Modus (bei Nichtbenutzung natürlich nur).
- Nervig an dem Gehäuse ist die extrem grelle LED an der Vorderseite. Diese leuchtet je nach Status Rot (nicht bereit/fährt hoch/Fehler), Blau (bereit) oder Violett (Datenzugriff). An sich ja okay, so eine Betriebs-LED ist schon gut. Aber dann bitte keine, mit der ich das ganze Wohnzimmer beleuchten kann. Daher habe ich die LED abgeschaltet (im Gehäuse einfach den entsprechenden Stecker gezogen).
- Mitgeliefert wird ein USB-Kabel (nicht ganz 1m glaube ich, kann grad nicht schauen), das zugehörige Netzteil und ein kurzes Handbuch.
- Ein Standfuß ist vormontiert. Dieser ist angeschraubt, kann jedoch mit einem Kreuzschraubendreher problemlos abgeschraubt werden (2 Schrauben). Die Schrauben nur anlösen und den Fuß dann in Richtung Rückseite abziehen. Somit lässt sich die Platte dann normal horizontal hinlegen und auch mehrere Platten des gleichen Typs gut stapeln. Es sind für den Horizontalbetrieb jedoch keine Gummi-Füße angebracht. Zum Lieferumfang gehören allerdings immerhin ein paar Gummifüße zum Einkleben in die vorhandenen Vertiefungen.
Wer also günstig etwas Speicherplatz sucht, könnte hier ein kleines "Schnäppchen" machen. Alles in allem würde ich davon noch eine kaufen, wenn ich das Geld übrig hätte.
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27.03.2010, 11:17 #13Kelshan
AW: Festplatten - Kaufberatung und mehr
Falls sich jemand dafür interessiert: Ich habe in meinem Blog heute eine kleine Reihe zum Thema SSD (Solid State Drive) gestartet, in der ich eine 80GB Intel Postville G2 SSD testen werde. Kommentare, Wünsche und Anregungen zum weiteren Verlauf des Tests sind gerne erwünscht!
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08.04.2010, 14:50 #14JasonX
AW: Festplatten - Kaufberatung und mehr
Hi wollte ma fragen, ob du mir helfen kannst?
Brauche unbedingt ne größere Festplatte kenne mich, da aber kaum aus.^^
Also habe im Moment 2 Stück mit jeweils 180 GB.
Würde jetzt gerne ne neue haben, bzw. zwei neue wenn das besser ist.
Kenne mich aber wie gesagt nicht aus.
Sollte ich eher eine neue mit 1 TB kaufen und die andere mit 180 GB drin lassen.
Oder lieber zwei Stück mit je 640 GB? Hätte da diese hier rausgesucht (ALTERNATE - HARDWARE - Festplatten - SATA - 3,5 Zoll - Western Digital WD6400AAKS 640 GB), weiß aber nicht, ob die bei mir funktioniert. Muss ich da was beachten?
Mein Motherboard ist ein Asus P5N32-E SLI PLus musst du da sonst noch was wissen?
Bitte helf mir da
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10.10.2010, 13:02 #15Dudka
AW: Festplatten - Kaufberatung und mehr
Hallo,
wollte mal fragen wo ich billig eine Sata festplatte herbekomme.
Wollte keinen eigenen Thread gründen, dachte das gehört hier rein...
Also 320GB oder 250GB 5400 u/s reichen...
MfG David
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29.03.2011, 10:04 #16Trojanerking
Externe Festplatte gesucht!
ich will mir eine externe Festplatte im Wert um die 50€ kaufen. Die Festplatte sollte schon ihre 1,5 TB haben und natürlich mit USB-Anschluss ausgestattet sein
Vllt. kann mir ja jemand eine preiswerte externe Festplatte empfehlen und mir dazu noch den Link zum Testbericht schicken
Ich werde mir dann die für mich beste Festplatte rauspicken und zum gegebenen Zeitpunkt meinen Kauf hier posten
Danke im Voraus!
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29.03.2011, 11:31 #17Don Promillo
AW: Festplatten - Kaufberatung und mehr
50€? 1,5TB? Da wirst du nicht viel Auswahl haben, da wirst du höchstens auf ein Schnäppchen warten können, wie sowas hier:
Verbatim External Hard Drive USB 2.0 2TB für 65€ oder 1TB für 45€ » Gutschein, Promarkt, Festplatte, Verbatim, Angebot, Drive » myDealZ.de
Ansonsten schau einfach mal auf
alternate.de
mindfactory.de
hardwareversand.de
und schau dir die Platten und die Bewertungen an und jag sie dann durch billiger.de o.ä. um den besten Preis zu holen
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