Bester Wii-Railshooter?? RE: UC oder Overkill??

[Linus Corretja]

Hallo Leute, in diesem Thread mal eine (wie ich finde) nicht ganz leicht zu beantwortende Frage: Welcher Titel darf sich als bisherige Rail-Shooter-Referenz auf der Wii bezeichnen?

Im wesentlichen (neben zB Ghost Squad und HotD 2+3) kommen da eigentlich nur die Resi Umbrella Chronicles und der neue HotD-Ableger "Overkill" in Frage.

Ich besitze inzwischen beide und habe mal einen, zum Genre passenden, "Shootout-Vergleich" beider Titel erstellt (Genregerecht als "Face-to-Face-Deathmatch") und bitte Euch nun mal um Eure Meinungen:

Grafik:
Kritischer Kopftreffer für RE: UC. Mehr Environment, mehr Abwechslung, mehr versch. Gegner + Details. Auf technischer Seite weniger Slowdowns. Auch hier ist zwar nicht alles top (Zombies die "durch" Ecken/Wandvorsprünge laufen), aber es reicht zum deutlichen Sieg.

Sound:
Schwer zu sagen. Bei "Overkill" laufen (sehr passend ausgewählte) Tracks unterm Spielgeschehen, in UC hat man es eher mit flächigen, atmosphärischeren Klängen zu tun. Beide tragten enorm zur jeweiligen Spielatmosphäre bei. Meinen persönlichen Geschmack trifft die Inszenierung von UC etwas besser, aber sei fairerweise gesagt, das bei einem Splatter-Fun-Game wie Overkill ein solches "Klang-Konzept" nicht so gut gepasst hätte. Ich würde sagen, Unentschieden.

Sound-FX:
Coregasm für Overkill. Die Waffen in RE: UC klingen allesamt etwas hohl und blechern. Die FX (Schuss- & Treffergeräusche, Explosionen, etc.) in Overkill kommen nach meinem Dafürhalten deutlich satter und brummiger daher. Es platscht, flatscht und klatscht, das es eine Freude ist;-)

Gameplay:
EIGENTLICH ein klares Unentschieden. Beide Titel laufen einwandfrei und machen sehr viel Spaß: Levelaufbau, Steuerung und grds. Spielbarkeit sind gelungen -ABER: RE: UC bietet alles in allem mehr Tiefe. Die Bossfights sind facettenreicher und einfach anspruchsvoller. Die Weggabelungen, QTE's und das Messern bringen zusätzliches Salz in die Rail-Baller-Suppe. Also knapper Punkt für RE: UC.

Umfang:
Klarerer Treffer für RE: UC. Es gibt einfach mehr und längere Stages als in Overkill, man bekommt einfach mehr Spiel fürs Geld. Zudem motivieren die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade.

Action-Faktor:
Klarer Treffer für "Overkill": Wie oben schon gesagt, gibt es zwar in RE: UC mehr und längere Levels, doch geht bei "Overkill" ballertechnisch einfach mehr die Post ab -da wird jede Sekunde draufgehalten, während in RE: UC immer wieder mal bis zu 10-15 Sekunden vergehen, ehe die nächsten Gegner auftauchen. Das ist sicher auch der eher gruseligen Atmosphäre geschuldet, aber "Overkill" punktet hier eindeutig durch höheres Gegneraufkommen und flotte Mutants (im Vergleich zu eher langsamen Zombies).

Waffen & Tuning:
Eine der "Königsdisziplinen" eines Rail-Shooters. Bemerkung vorweg: Ich finde beide Titel sind hier hervorragend aufgestellt und lassen eigentlich keine Wünsche offen. In punkto Auswahl ist hier aber RE: UC klar im Vorteil: Hier kann zwar die Standart-Knarre nicht aufgerüstet werden (im Gegensatz zur Magnum aus Overkill), dafür gibt es 15 verschiedene und upgradebare Sekundärwummen. Das ist schon relativ einmalig, wenngleich ich auch zugeben muss, das ich manche bisher nie in einen Level mitgenommen habe (wie zB die Granaten- oder Rakentenwerfer). Getunt werden dürfen alle Waffen in den gleichen Kategorien (Rückstoß, Feuerrate, Kapazität, Schusskraft und Ladegeschwindigkeit), so wie sich das gehört, gegen erspielte Punkte (Sterne in UC, Cash in Overkill). Ergebnis: Beide Titel sind hier top, aber RE: UC holt sich wegen der größeren Vielfalt den Punkt.

Freispielbares:
Schwierig. Grds. sieht es ähnlich aus wie in der obigen Kategorie: Beide Titel bieten enorm viel freispielbares, jedoch punktet hier für mich klar "Overkill". Die Jagd nach den Dateien in RE: UC, die man später im Menü durchlesen kann, macht einen Heidenspaß und jeder Resi-Fan ruht nicht eher, bis alle gefunden sind. Die "Items" sind auch nett, aber eher "Abzeichen" für das Packen eines Levels ohne wirkllichen Nutzen. Anders sieht die Sache bei Overkill aus: Musikstücke, Bilder/Poster, 3D-Modelle, Trailer sorgen hier für Entzücken (oder das Grauen -ich sag' nur: Mother, muahaha;-) Punkt für Overkill.

Multiplayer:
Und jetzt einer der wichtigsten Gründe für diesen Thread: Der Multiplayer-Faktor. Ich muss sagen, das ich Overkill erst heute Abend erstmals mit nem Kumpel anzocken kann, vermute aber, das es hier RE: UC toppen wird. Denn die Resi-Chroniken sind für Gelegenheits-Konsoleros doch etwas undankbar -durch die QTE's und vieles, das man erst erklären muss (wie das Messer und Waffen hin- und herwechseln).
Ich erwarte hier bei Overkill deutlich mehr Einsteigerfreundlichkeit und dank des höheren "Action-Faktors" auch schlicht mehr Fun als bei UC. Hier ist mir aber vor allem Eure Meinung wichtig. Würde, nachdem was ich bisher so von einigen Forumskollegen gehört habe, instinktiv mal Overkill diesen Punkt "vorSCHIEßEN" (hehe).

Storytelling:
Beide Spiele haben ihre Storylines, die in sehenswerten, umfangreichen und gut synchronisierten Filmsequenzen gekonnt erzählt werden (in jedem Titel auf die jeweilige Art und Weise;-) Sicher sehen die Sequenzen in RE: UC optisch kanckiger aus, aber das wurde im Punkt "Grafik" ja bereits mit berücksichtigt. In der Art und Weise, wie die jeweilige Storyline erzählt wird, sehe ich eigentlich keinen klaren Sieger, von daher Unentschieden in diesem Punkt.

Charaktere:
Okay, man sieht sie In-Game nicht, hört sie nur, aber trotzdem: Mit was für Vögeln ist man denn unterwegs? Wenn die eigene Spielfigur in den Sequenzen aussieht wie'n Pfund gehacktes und in-Game nur Mist verzapft, ist man über ein Ableben sicher nicht ganz so traurig wie im Falle der hier vertretenen Protagonisten: Isaac m@therf@cking Washington und Agent G-Spot feat Varla "The Brain" Gunns vs. Albert Wesker und das (fast) komplette S.T.A.R.S.-Team. Sich hier entscheiden zu müssen -ein Luxuproblem.

Ich stelle mir gerade die Unterhaltung vor, wären Washington und G vor dem County Prison nicht auf den kranken Clement Darling, sondern auf Albert Wesker getroffen;-)

Würde mal sagen, Unentschieden.

Wiederspielwert:
Sicher, nicht jede der o.a. Kategorien ist so wichtig wie manch andere (Gameplay sagt tausendmal mehr über die Qualität eines Titels aus als zB Sound-FX). Diese Kategorie hier gehört aber, gerade in diesem Genre, zu den ganz wichtigen. Habe ich nach einmaligem Durchzocken noch lange Spaß an dem Titel? Das Fazit hier bei beiden: Positiv. Wenngleich auf unterschiedliche Art und Weise.

Overkill motiviert durch die Highscoreliste. Klar will man in jedem Level doch früher oder später die 150.000 Knacken. Das Combo-System und die Ermittlung der Treffsicherheit bieten hier viel Raum für individuelle Verbesserungen. Durch den hohen Action-Faktor und die trashige Splatter-Aufmachung ist der Titel zudem immer wieder gut zum Abreagieren zwischendurch.

Bei RE: UC gibt es dagegen keine Highscoreliste. Trefferkombos und Treffsicherheitsstatistik gibt es ebenfalls nicht. Dafür gibt es Missions-Rankings (S, A, B, C), unterschiedliche Schwierigkeitsgrade und, in Form der Items, kleine Belohnungen für das Bewältigen bestimmter Levels mit einem bestimten Rang auf einem bestimmten Schwierigkeitsgrad (gar nicht so einfach;-)

Auch hier bin ich geneigt, Unentschieden zu werten.

Splatter- & Gore-Faktor:
Punkt geht klar an Overkill. Weitere Erklärungen sind, denke ich, hier nicht nötig;-)


Atmosphäre:
Dieser Punkt geht klar an RE: UC -ist auch irgendwo logisch, da den Abschnitten 0,1,3 vollwertige, supergute und erfolgreiche Resi-Episoden zugrunde liegen, deren Horror-Atmosphäre wie ich finde, beeindruckend akkurat in den Rail-Shooter transportiert wurden. Das Game ist wirklich spannend. Overkill ist eher amüsant durch seine überzogene Gewaltdarstellung und die lustigen Dialoge. Beides supergeil gemacht, aber "tiefer drin" ist man bei UC. Kommt nachts einfach intensiver, wie ich finde;-)

FAZIT:
Rein nach Zahlen Unentschieden (9:9). Allerdings sollte man hier den Kategorien Gameplay, Umfang, Action-Faktor, Multiplayer sowie Waffen & Tuning, Wiederspielwert und Atmosphäre mehr Gewicht geben, als den anderen, da sie für den Spielspaß und die "individuelle Prägung" der Titel einfach ursächlicher sind.

Hier habe ich Resident Evil: The Umbrella Chronicles mit 5:3 knapp vorne.

Würde daher sagen, das der Resi-Shooter als knapper Punktsieger den Rail-Shooter-Thron auf der Wii erklimmt.

Aber ich bin sicher, das es hierzu auch noch ein paar andere Meinungen gibt -oder???

[air]

Sehr schön ausgearbeitet. So viel Mühe möchte ich mir jetzt hier nicht machen, hab genug dazu in den Overkill Topic geschrieben.

Mein Favorit wäre aber Overkill, da mir der Arcade-Stil einfach mehr zusagt. Wenn ich grinsend mit meinen beiden Hand-Cannons vor dem Fernseher stehe erklärt mich meine Freundin zwar immer für bekloppt, das aber auch nur solange bis ich ihr ne Waffe in die Hand drücke

Im Multiplayer imho nicht zu toppen, weiss nicht wie es in ein paar Wochen mit meiner Motivation aussieht das Spiel wieder und wieder zu spielen. Vlt. ändert sich meine Meinung dann noch. Bis dahin ganz klar Overkill!

[Leo_07]

Da fehlt aber noch was ,)
Was is zB mit Ghost Squad?

[Linus Corretja]

Da fehlt aber noch was ,)
Was is zB mit Ghost Squad?

Das ist in der Zwischenrunde ausgeschieden;-)

[Leo_07]

Das ist in der Zwischenrunde ausgeschieden;-)

Oh ich habs gesehn, nehm alles zurück. Trotzdem ganz lustig das Spiel.

[Linus Corretja]

Kleiner Nachtrag zu oben: Mein Kumpel hat exakt reagiert, wie erwartet.

Er meinte zwar, das er nachvollziehen kannm, das RE: UC dem Soloplayer mehr Tiefe bietet, aber ihm macht Overkill einfach viel mehr Spaß. Er ist sofort gut reingekommen und hat mir dabei geholfen, die letzten beiden Stages im Director's Cut zu meistern.

Der "vorgeschossene" Multiplayerpunkt bleibt damit eindeutig bei HotD-Overkill.

Würde mich überdies auch freuen, noch ein paar andere Meinungen außer meiner eigenen in diesem Thread lesen zu dürfen...

[yasch]

Da ich schon sehr lange der HotD-Reihe treu bin, ist meine Meinung eigentlich stark voreingenommen
Jedoch möchte ich nochmal auf den starken Wiederspielwert des Spiels eingehen.
Ich bin sehr begeistert, dass es erstmals in der HotD-Reihe möglich ist, Level einzeln abzuspeichern und auszuwählen.
Dadurch kann man sich auf einzelnen Stages perfektionieren und es ist jedesmal aufs neue unglaublich spannend. Man kann sich auch selber Herausforderungen stellen indem man zB versucht das komplette Lvl in einem Goregasm mit 100% Genauigkeit durchzuspielen (was mir in Ballistic Trauma sogar bis zum Endboss gelang, shice screamer )

Beim Thema Multiplayer geb ich dir (Linus) vollkommen Recht.
Als Neueinsteiger ist man innerhalb von max 5 min mit der Steuerung vertraut und kann sofort mit dem fröhlichen Zombie/Highscore jagen beginnen.

Der Einzige Nachteil der mir Aufgefallen ist, dass Standart Story-Mode und Directors Cut sich einen Highscore und eine Bestenliste teilen. Dh. die Anzeige der Bestenliste ist ein "mashup" aus den Erfolgen von Story-Mode und DC. Glaub' ich jedenfalls.. möglicherweise ist dies behoben sobald man alle spalten der Bestenliste des Story-Modes beim spielen im DC schlägt.

Hat das jemand schon durchschaut?

Gruß yasch

[Linus Corretja]

@yasch: Mir ist das auch gestern Abend aufgefallen:

Mein Kumpel und ich schaffen den Director's Cut (Overkill-Level) erstmalig und es ist schon ein Score von mir in der Liste drin.

Das ist natürlich blöd, weil hier ja wirklich Äpfel mit Birnen verglichen werden.

[yasch]

Sobald ich wieder zuhause bin, versuch ich mal Ballistic Trauma im Directors Cut mit 100% (ohne Boss ) durchzuzocken mal gucken ob dann alle besseren Stats übernommen werden... solangs wenigstens im DC stimmen würde, wär ich zufrieden

Ich halt' dich aufjedenfall auf dem laufenden

Gruß

[dnbandy]

Sooooo!

Ich hab mir jetzt auch UC zugelegt und muss sagen, allein vom Schwierigkeitsgrat her, ist Umbrella Chronicles das eindeutig "erwachsenere" Ballerspiel (paradox?)

die Level sind geiler als bei House of the dead, das liegt vielleicht aber auch daran, dass ich ein kleiner Resident Evil Fan bin...

AAAAAABBBBER: Was Zur HÖLLE ist nur mit dem Sound los? Die Schüsse klingen sowas von dünn, im Vergleich zu - äh - allen anderen Spielen die ich jeh gespielt hab ^^ Und auch sonst ist alles zu leise und pupsmäusemäßig.

Ich mein, da kommt so ein 1200 kg Skporpion durch die Decke des Zuges gerumpst und das hört sich an, als hätte ich Watte in den Ohren...
DAS MACHT DIE GANZE ATMOSPHÄRE KAPUTT!!!

Und der Soundtrack sagt mir auch nicht zu... Aber sonst is es ech geil!

[Kelshan]

UC habe ich schon eine ganze Weile, Overkill erst seit gestern (aber schon fleissig gewesen und im Story-Modus bereits einmal durchgespielt). Meine Wahl geht rein gefühlsmäßig ohne großes Zögern an Overkill.

Wenn ich mir selbst die Frage stelle, warum das so ist...

Overkill ist eindeutig auf Spaß ausgelegt. Die Aufmachung als "Grind House" B-Movie ist genial, die Idee mit dem Director's Cut auch klasse. Zudem hat man von Anfang bis Ende Action nonstop und Lacher ohne Ende (wenn man auf solchen Trash und die 189 "F*CK"s steht ). Für mich der Spiel-gewordene Rodriguez-Film, und auf die stehe ich. Die Grafik ist auch gut (für Wii-Verhältnisse natürlich), Musik und Sound passen sehr gut zum Thema und motivieren. Und die Story ist herrlich dämlich. Das Spiel durchzuspielen ist sehr einfach und dauert nicht lange, aber alles freizuschalten und Rekorde aufzustellen schon deutlich schwieriger. Auch sehr "Party-geeignet", wie ich finde (gerade wegen des Spaßfaktors).

Resident Evil geht dagegen "ernsthafter" an die Sache heran. Es will eben ein RE-Titel sein, da würde auch nichts anderes zu passen. Das Spiel ist schwieriger (aber auch nicht wirklich schwierig) und hat einen gefühlt größeren Umfang. Dafür gibt es wiederum viele "ruhige" Phasen, in denen kaum etwas geschieht, dadurch wirkt das Spiel auch etwas künstlich in die Länge gezogen. Gegenüber Overkill erscheint es insgesamt beinahe "dröge" und "kühl" und motiviert mich deutlich weniger. Allerdings bin ich auch nicht gerade der allergrößte RE-Fan, habe genau genommen nur RE4 und UC gespielt.


Aber nicht falsch verstehen, ich finde UC ebenfalls sehr gut. Welches Spiel ich spiele kommt wohl vor allem auf die Stimmung an. Wenn ich mit Spaß ein paar Zombies schnetzeln will, dann wird es eher Overkill. Wenn ich eher Herausforderung und eine ernsthaftere Story will, dann werde ich zu UC greifen. Ich schätze allerdinge, dass Ersteres öfter der Fall sein wird.

[Dorfältester]

Seh das wie Kelshan.

Das ist auch ähnlich wie wenn man Mariokart mit Gran Turismo vergleichen würde oder so ähnlich. Es sind einfach trotz selben Genre zwei unterschiedliche Spiele.

Ich finde ja auch From Dusk Till Dawn nicht besser oder schlechter als The Night of the Living Dead, ebend weil beide Filme was ganz unterschiedliches sein wollen. Hast dir viel Mühe gegeben aber für mich ist das sinnlos diese beiden zu vergleichen.

Wenn UC den selben splatter hätte wie Overkill dann würde ich aber wohl UC kaufen wenn ich mich für eins entscheiden müße.

Bei UC ist aber irgendwie die normale Pistole etwas zu langsam und die gegner zu stark.