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Thema: t.A.T.u.
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31.12.2008, 02:55 #1Stillzeit
t.A.T.u.
Das Duo erregte Medienaufmerksamkeit durch das bewusste Brechen von Tabus wie durch offenkundiges Zurschaustellen von Erotik und der angeblichen Homosexualität der beiden Sängerinnen.
Bisherige Albenveröffentlichungen:
2001: "200 По Встречной" (200 Po Wstretschnoj) (Second Edition 2002)
2002: "200 Km/h In The Wrong Lane" (englische Fassung des vorigen)
2003: "Remixes"
2005: "Dangerous And Moving"
2005: "Люди инвалиды" (Ljudi invalidy) (russische Fassung des vorigen)
2006: "The Best"
2008: "Весёлые улыбки"(Wesjolyje Ulybki)
Quelle: wikipedia.de
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CD-Review zum neuen Album "Happy Smiles" / "Wesjolyje Ulybki" aus meinem Blog:
t.A.T.u. - “Veselye Ulybki” / “Happy Smiles”
Heute traf endlich der ersehnte Brief aus Moskau bei mir ein. Darin befand sich das neue t.A.T.u. Album “Veselye Ulybki” / “Happy Smiles”, eine CD der Marke „endlich ist sie bei mir“. Gute zwei Jahre liegen seit dem Release des letzten Studioalbums „Dangerous and moving“ der beiden Mädels aus Russland zurück und ich war wirklich gespannt was mich erwarten würde. Insgeheim wünschte ich mir einen kleinen Rückschritt in Zeiten des ersten Albums, nachdem der Nachfolger mir persönlich in seiner Gesamtheit viel zu ruhig war. Ich sollte nicht enttäuscht werden…
Bereits das Intro hat es in sich. Kommt es zunächst sehr unscheinbar daher, musste ich spätestens beim zweiten Hören feststellen was für eine geniale Komposition ich da gehört hatte. Das Intro kommt komplett ohne Gesang aus, schafft es aber trotzdem ein unheimlich passendes Bild zu zeichnen. Es zeigt die riesengroße t.A.T.u. Maschinerie, wie sie scheinbar aus einem langen Schlaf erwacht, sich langsam sammelt, immer mehr Kraft schöpft, seine Fans mobilisiert und ihnen zeigt „ich bin noch da“. Wunderbar, wie der Hörer hier Zeuge einer audiovisuellen Auferstehung wird und ein absolut geglückter Einstieg in das Comebackalbum.
Vielen bereits bekannt sein sollte der zweite Track „Beliy Plaschik“, welcher hierzulande in der englischen Version unter dem Namen „White Robe“ veröffentlicht wurde. Das dazugehörige Musikvideo schockte in bester t.A.T.u.-Manier die westliche Welt und ging auch in Deutschland 2008 seinen Weg durch diverse Boulevardmagazine. Nicht das es gereicht hätte, dass das Duo in jenem Musikvideo so wie Gott sie schuf zu sehen ist, wird die zu dieser Zeit hochschwangere Yulia via Gewehr auf Befehl vor der Kamera öffentlich hingerichtet. Das besondere an diesem Song ist, das der Text nicht etwa aus den Federn irgendeines professionellen Songwriters stammt, sondern von Masha Maksakova, einer 16 jährigen Schülerin aus St. Petersburg. Die Musik passt sich in diesem Song ganz der Thematik aus Text und Video an und vermittelt ein Fingerzeig auf all das Schlechte was heutzutage in der Welt vor sich geht. Ob man mit dem Video zu weit ging, darüber lässt sich streiten, ich persönlich mag diese Art von Provokation.
Video zu „Beliy Plaschik“:
[YOUTUBE]jko7E6KgDz0[/YOUTUBE]
Der Song „You and I“ lässt viel Raum für Spekulationen. Ist es eine Liebeserklärung an die Fans, oder eine weitere Hymne der Homobewegung, mit der das Duo weiterhin fest verbunden scheint? Ich bin mir unsicher, aber mir gefällt was ich höre. Das liegt zum einen an der aus „All about us“ bekannten, gesungenen Tonleiter welche in der unverwechselbaren t.A.T.u. Kopfstimme erklimmt wird, zum anderen an den zart, beinahe zerbrechlich vorgetragenen Strophen, welche trotzdem eine ungeheure Stärke ausstrahlen. Als Randnotiz sei angemerkt, das dieser Song den Namen des für 2009 angekündigten Spielfilms der beiden Künstlerinnen trägt. Vielleicht wird dieser ja Aufschluss zur Message des Songs geben, wobei mir die Möglichkeit der freien Interpretation ganz gut gefällt.
„Snegopady“ ist der zweite der insgesamt acht Tracks, die auf diesem Album in russischer Sprache vorgetragen werden. Dementsprechend verstehe ich leider gar nichts, erfreue mich aber der Musik. Diese ist in diesem Falle extrem tanzbar und eine wahre Soundmaschine, welche sich Ihren Weg durch die etwas mehr als drei Minuten bahnt. Das Soundgerüst ist extrem komplex und bestimmt wunderbar wie der Gesang vom Hörer wahrgenommen wird. Für einige wird das nun die pure Blasphemie sein, aber ich kann mir hier einen Vergleich zu diversen Björk-Tracks nicht verkneifen. Allerdings nur, um vor Augen zu führen wie komplex das Instrumental hier wirklich ist.
Ebenfalls absolut tanzbar ist „220“ – wenngleich dieser Track etwas Vorwurfsvolles mit sich bringt. Dieses Gefühl werde ich aufgrund des eingängigen Gesangs nicht los. Er kommt nämlich wie die Stimme eines Außenseiters rüber, den es nach langer Zeit des Schweigens überkommt, der endlich aus seiner dunklen Ecke hervorkommt und allen seine Meinung geigt. Wenn mir jemand eine Übersetzung der Lyrics hervorzaubern könnte, wäre ich sehr dankbar.
Video zu „220“:
[YOUTUBE]WK1VbLcmRXA[/YOUTUBE]
Zaubern ist auch ein gutes Stichwort für den nächsten Song. „Marsianskiye Glaza” hat mich nämlich absolut verzaubert. Zum ersten mal wird mir eine kleine Pause von schnellen, fordernden Rhytmen gegeben und ich werde von einer angenehm ruhigen Melodie abgeholt. Man mag ja über die gesanglichen Qualitäten der beiden streiten können, aber hier beweisen sie meiner Meinung nach allen Kritikern, dass sie es können und liefern ein absolutes Brett ab. Das gibt dem Song eine einzigartige Atmosphäre. Was außerdem angenehm auffällt ist, das man den typischen t.A.T.u. Sound durch metallisch klingende Gitarren nicht, wie auf „Dangerous and moving“ oft passiert, völlig aufgibt.
„Chlovechki“ ist der erste Song auf „Happy Smiles“ mit dem ich mich nicht so recht anfreunden kann. Das liegt vor allem an den Breaks zwischen Strophen und Refrain. Den Break der Strophen zum Refrain hat man meiner Meinung ordentlich verkackt, während es andersherum wunderbar funktioniert. Schade, dass das nicht beidseitig gelingt. Der Rest ist hier solide.
Mit „Happy Smiles“ wird nach dem Intro ein weiteres reines Instrumental ausgepackt. Die Maschinerie aus dem Intro ist nun im vollen Gange und es kommt ein „Goodbye Yesterday“-Gefühl in mir hoch. Für mich hört sich das einfach nach so etwas wie einer neuen Ära an, so als wenn man sagen würde „jetzt weißt du wieder was du an uns hast. Wir sind zurück, stark wie nie und jetzt geben wir erst richtig Gas“. Die Instrumentals machen einfach unglaublichen Spaß und lassen unglaublich viel Platz, sich seine Gedanken dazu zu machen.
„Running Blind“ ist nicht nur der Name von Track Nummer 9, sondern auch absolut Programm. Der Beat rennt förmlich vor sich hin und der Gesang passt sich dem nahtlos an. Beim Refrain herrscht zudem gnadenloser Ohrwurmalarm und man taucht sofort in die Klangwelt ab. Es ist einer dieser Refrains die man immer wieder hören möchte und bei dem man sich darüber freut, dass das Lied noch nicht zu Ende ist und stattdessen noch einmal der Refrain gesungen wird. Für mich ist das der Track des Albums und so etwas wie der perfekte t.A.T.u Song. Er ist „Not gonna get us“ vom Debütalbum ähnlich, besitzt aber gleichzeitig die Meisterklasse der Hitsingle „All the things she said“ und ist nebenbei noch ein echter Clubbanger. Sollte dieser Song als Single veröffentlicht werden, wird er bei entsprechender medialer Unterstützung in Deutschland ganz groß rauskommen, davon bin ich überzeugt.
Dieses extrem hohe Niveau kann mit „Fly on the Wall“ leider nicht gehalten werden. Wenn ich den Song in eine Schublade stecken müsste, dann würde wohl so etwas wirres wie Elektro-Jazz dabei herauskommen. Insgesamt ist mir dieser Song zu glatt und er passt auch nicht so richtig zu t.A.T.u.. In den ruhigen Phasen kann er mich überzeugen, aber ansonsten ist das meiner Meinung nach nichts. Der Song ist so eine typische B-Seite, die beim Produzenten noch irgendwo herumgelegen hat.
Dann gibt es etwas komplett Neues und ich kann nicht so wirklich etwas damit anfangen. Ich kann mir aber vorstellen das „Vremya Luny“ der perfekte Soundtrack für einen Hirnfick auf Halluzinogenen ist und dann auch richtig gut ins Ohr geht. Er besticht durch ein ziemliches Chaos, was wohl ansonsten nur durch eine blühende Fantasie irgendwie in Ordnung gebracht werden kann und die fehlt mir im Moment ein wenig.
Zum Abschluss gibt es dann mit „Ne Zhaley“ noch einmal ein richtiges Brett. Der Song ist auch eher ruhig und entspannend, stellenweise sogar melancholisch und vermittelt so ein bisschen ein „Wir hoffen es hat euch Spaß gemacht“ Gefühl. Außerdem verfügt er über einen genialen Pianopart der dieses Gefühl noch einmal unterstreicht. Der Gesang ist hier einfach himmlich wie er himmlicher kaum sein könnte und man kann sagen: Ja, es hat Spaß gemacht! Sogar sehr!
Fazit: „Happy Smiles“ geht back to the roots. Man merkt einfach, dass hier kein großes Majorlabel im Nacken saß und irgendwelche Entscheidungen getroffen hat. Das Album ist super auf Lena Katina und Yulia Volkova zugeschnitten und bringt Ihre Stärken perfekt zur Geltung. Wer „200 km/h in the wrong lane“ mochte und für wen „Dangerous and moving“ ein Schritt in die falsche Richtung war, der wird dieses Album lieben. Ewig werden sie diese Musik nicht machen können, weil sie einfach eine junge Generation repräsentiert, aber so lange es funktioniert, bin ich für jede weitere CD nach diesem Schema dankbar.
Das Album ist derzeit offiziell in Deutschland nur über iTunes als Download erhältlich. Allerdings gibt es die Möglichkeit die CD über den offiziellen t.A.T.u.-Shop (shop.taty.ru: official store of t.A.T.u. band) in Russland zu bestellen. Dann erhält man das Album im Jewelcase mit zusätzlichem Pappschieber. Das dazugehörige Booklet umfasst alle Texte und einige schöne Bilder. Das gesamte Artwork finde ich sehr ansprechend und kann guten Gewissens als gelungen bezeichnet werden. Also: KAUFEN. LOS. LOS!
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So, dann legt mal los. Was habt ihr zu den beiden zu sagen?
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31.12.2008, 12:07 #2-NOIR-
AW: t.A.T.u.
Ich habe ihr Debut-Album und Veselye Ulybki. Beide Alben finde ich super, auch wenn ich die russischen Lieder nicht verstehe.
EDIT: Ich muss aber sagen, dass mir die Album-Version von Beily Plaschik 1000x besser gefällt, als die Video-Version.
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31.12.2008, 12:36 #3amagedon
AW: t.A.T.u.
naja die band ist ok , aber es gibt viel geilere rusische lieder ))
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31.12.2008, 12:44 #4Stillzeit
AW: t.A.T.u.
Dann hast du ja bei der Albumwahl ein glückliches Händchen bewiesen. Dangerous and Moving ist für mich das berüchtigte zweite Album, das nicht mit dem Debüt mithalten kann. Nicht das es schlecht wäre, aber so richtig begeistern konnte es mich nicht.
Die Albumversion von Beily Plaschik geht auf jeden Fall viel besser ins Ohr, da hast du Recht. Komisch das sie für das Video diese andere Version genutzt haben.
amagedon: Kenner oder wie? Gibt es in Russland ähnliche Acts? Kannst du da was bestimmtes empfehlen (idealerweise mit Websitelink)?
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31.12.2008, 13:15 #5amagedon
AW: t.A.T.u.
hier paar lieder ...vielleicht gefällts dir ...aber die meisten sind dj mix
YouTube - russische musik
YouTube - Sergej Zhukov feat. DJ-Anton Newmann- On tebja celuet
YouTube - Dj Piligrim-Ti menya (DJ ELS RMX)
YouTube - Sveta - taina
YouTube - A-VIA & Morandi - Angels (Rus Version)
YouTube - Sasha
YouTube - D.I.P Project & Infinity - Beskone4no super
YouTube - DJ Tulis feat. Karina Shustova - Ja za toboj (Ru. Club Version)
YouTube - Макsим "ОтпуÑкаю remix
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31.12.2008, 13:57 #6Stillzeit
AW: t.A.T.u.
Danke für die Links. Hab mir das jetzt alles mal kurz angehört und als ganz nett empfunden. Die letzten drei Links haben mir am besten gefallen. Allerdings ist das alles keine Musik die ich mir zu Hause auf der Couch geben kann, sondern halt wie von dir schon angedeutet, eher in irgendeinem Club. Bestärkt nur mein Vorhaben irgendwann mal für ein Wochenende zum Party machen nach Russland zu fliegen
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31.12.2008, 15:34 #7amagedon
AW: t.A.T.u.
in dortmund liegt einer der besten clubs
Rush Hour | Nacht-Palast | Dortmund | Diskothek | Party
du wohnst ja nicht weit von da , kannst dahin gehen lohnt sich
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31.12.2008, 16:21 #8-NOIR-
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05.01.2009, 14:46 #9
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06.01.2009, 10:27 #10darkviruz
AW: t.A.T.u.
es gab doch auch mal ein lied ("happy birthday") das die mit der band "flipsyde" aufgenommen haben....find das lied klasse
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10.01.2009, 19:20 #11
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11.01.2009, 17:16 #12Stillzeit
AW: t.A.T.u.
ne, das waren die beiden. Ist ein Sample aus "Gomenasai"
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26.06.2022, 22:18 #13ayu-butterfly
t.A.T.u.
Erst zerstritten sich die Mädels, dann bekam eine krebs und kann nicht mehr singen.
Julija Wolkowa
Jelena Katina
Echt traurig, dass das alles passiert ist.
Komplette News: https://intouch.wunderweib.de/tatu-j...ute-96433.html
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27.06.2022, 17:18 #14Blau
Ein Remaster brauch ich echt nicht. Da hätte ich viel lieber weitere Filme wie Dark Side of Dimensions, die mit den alten Charakteren aufkommen. Das...
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