Thema: Die dicke Hertha

Sie war überall bekannt,
im weiten schönen Lipperland.
Man nannte sie die dicke Hertha,
was reimte sich auf dicke Berta.
Mit ihren Reizen, ihrem Witz,
machte sie die Männer spitz.

Ihr erster Mann hieß Alberich,
der war ein grober Wüterich.
Wenn sie wollte nicht mit ihm ins Bett,
schlug er sie, war so gar nicht nett.
Das fand Hertha gar nicht schön
und fasste den Entschluss zu gehn.

"Was fällt dir ein, ich bin dein Mann!",
schrie er sie laut und herrisch an.
"Bei dir bleib ich nie und nimmer,
so geh ich nun fort für immer",
sprach zu ihm die dicke Hertha,
deren Name klang wie dicke Berta.

So zog sie in die Welt hinaus,
bis sie kam vor Hof und Haus,
vom Bauern Raabe klug und alt,
in den sie sich verliebte bald.
Der Bauer sie entzückend fand,
doch seine Frau im Wege stand.

Dem Bauer längst im Aug ein Dorn,
war seines Weibes ständig Zorn.
So begann mit Hertha er,
wild und stürmische Affär.
Des Bauers Frau bekam bald mit,
von der Zwei wöchentlichem Ritt.

"Für immer sollst du bei mir sein,
oh du mein lieber Sonnenschein!",
sprach der gute alte Bauer,
seine Frau war reichlich sauer,
als sie platzte in den Stall,
wo tönte von der Lust der Schall.

"Was seh ich da, das gibt's doch nicht!
Du widerlicher Bauernwicht!
Mit dieser dicken prallen Frau,
die ich sogleich in Stücke hau!",
schrie die Frau des Bauern Raabe,
den Kopf von dunkelroter Farbe.

Die dicke Hertha schrie und lachte,
Fahrschüler in den Stalle krachte.
Vor Schreck des Bauern Weibe starb,
doch nirgendwo von ihr ein Grab.
Der Schweine Zähne scharf wie Messer,
nannte man sie Borstenfresser.

Zu Suppe mit viel Speck und Kohl,
war ums Herz den beiden wohl.
Sie mussten sich nie mehr verstecken,
beim Kuscheln, Lieben und beim Necken.
Vom Kohl krachte die dicke Hertha,
gar dröhnend wie die dicke Berta!

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