Wrestlers [Netflix] Dokuserie über Ohio Valley Wrestling

[Eisuke261990]

Die Dokuserie Wrestlers startete im Oktober 2023. Die erste Staffel hat 7 Folgen und zeigt das schwierige Jahr 2022 der ehemaligen Ausbildungsliga der der WWE (u.a. John Cena, Batista, Randy Orton, Brock Lensar lernten hier), die kleine Liga OVW aus dem Bundesstaat Kentucky.



OVW wird seit Jahren vom ehemaligen WWF und ECW Wrestler Al Snow geleitet - Kern der Doku ist die finanziell schwierige Situation der Liga, welche schon einmal fast vor der Insolvenz stand, ehe der aus Kentucky stammende Radiomoderator Matt Jones und der Politiker Craig Greenberg von der schwierigen Lage mitbekommen und 2021 finanziell in die Liga einsteigen.

Ich hab nun 3 Folgen geschaut und muss sagen - die Doku macht eine gute Arbeit innerhalb der ersten Folgen das Prinzip von Wrestling zu erklären um so den ganzen "You know its fake?!?"-Leuten direkt den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Die Doku beleuchtet dann relativ schnell, was den Leuten das ganze Pro Wrestling bedeutet - das es oft einer der letzten Auswege ist, viele dafür viel Opfern - und dass der Weg zu den großen Ligen wie WWE und AEW aber selbst zu kleineren Ligen wie NWA oder TNA oft lang und steinig ist. Zudem zeigt die Doku super das Problem von kleinen Ligen innerhalb der USA, die immer wieder mit der finanziellen Existenz zu kämpfen haben und den dann auftretenden Investoren - die oft von außerhalb kommen und nicht wirklich Ahnung von Wrestling haben aber denken sie hätten (dadurch ist wahrscheinlich auch die Netflix Doku entstanden - um sie als Werbung zu nutzen - aber sagen wir es mal so ... zum Teil kommen dabei einige Personen nicht so gut weg, wie sie selbst gehofft haben). Alles hat natürlich dann noch Netflix Doku like etwas Drama um Personen und Schicksale, die einen doch schlucken lassen, weil man weiß, dass die in dem ganzen Buisness keine Einzelfälle sind

Bin mal gespannt, was in den nächsten 4 Folgen noch so belichtet wird und wie erfolgreich die Doku ist, denn ich würde mir sowas von weiteren kleinen Ligen aus den USA wünschen.

[Sleeping Dragon]

Diese Dokumentation würde mich tatsächlich interessieren. Ich bin zwar nicht mehr wirklich auf dem neusten Stand was Wrestling betrifft, aber ich weiß noch zu gut, dass alles außer WWE eigentlich immer am Existenzminimum gelebt hat und nach kurzen Hochphasen dann auch meist recht schnell wieder implodiert ist. Früher habe ich z.B. immer gern TNA geschaut mit dem sechseckigen Ring, aber von der Promotion, die es damals war, ist wohl heute nicht mehr viel übrig. Mit OVW selbst hatte ich nie viele Berührungspunkte, auch wenn mir der Name natürlich geläufig ist. Früher galt es ja auch als Ausbildungsliga der WWE, daher frage ich mich schon warum diese hier nicht aushilft, denn wenn die Liga nicht mehr existent ist, haben auch weniger neue Talente eine Bühne um sich zu erproben, was langfristig auch schlecht für die WWE wäre. Aber die Hintergründe dazu werde ich wohl nie erfahren, da ich auf Netflix trotz dieses zugegebenermaßen verlockenden Angebots gerne verzichte.

[Eisuke261990]

Hab nun auch die letzten 4 Folgen geschaut. Echt guter Einblick in die Liga und wie Al Snow seine Arbeit macht. Fand den eh immer sympathisch und in der Doku schafft er es auch weiterhin sehr sympathisch zu wirken - aber das liegt wohl auch daran, dass er weiß, wie er vor Kameras wirken muss.

Bei den Investoren hingegen merkt man, dass die lange nicht so wirklich wussten, wie sie sich inszenieren sollten und auch das ganze Projekt als Investor der Liga und Netflix falsch angegangen sind - das wird in der Serie gut aufgegriffen bzw. deutlich. Matt Jones wirkt dadurch am Ende nicht mehr für ein "Suit", sondern jmd, dem das ganze schon echt wichtig ist und der nur sehr naiv helfen wollte. Er schafft es mit seinen Aktionen, wie z.B. Matches seiner Wrestler bei AEW Dark die Promotion anders wo wieder mehr ins Licht zu bringen und dabei auch immer wieder Al Snow gut dastehen zu lassen, da er immer mehr realisierst, dass Al Snow hinter den Kulissen schon eine Art Genie ist, so dass er in Sachen Wrestling noch viel von ihm lernen kann.
Dem Politiker Craig Greenberg geben sie während den Folgen immer weniger Zeit - wahrscheinlich weil er zum einen viel mit Politik zu tun hatte, wahrscheinlich auch zum anderen, dass er wenig von sich Preisgegeben hat und sehr "Politikerartig" auftrat.

Während den gesamten Folgen bekommt man immer mehr Schicksale von Wrestlern zu Gesicht, die einen nicht ganz unbekannt sind. Denn auch wenn OVW immer noch eine Aufbauliga ist, ist sie auch eine Art Auffangbecken für junge Talente die zu früh von den großen bzw. größeren Ligen abgestoßen wurden. Daher sieht man dort dann auch so Wrestler wie die ehemaligen TNA/Impact Wrestler Jessie Godderz (Mr. Pectacular) bzw, Impact India und ehemaligen NXT Wrestler Amanpreet Singh Randhawa (Mahabali Shera). Und auch die Wrestlerin Leila Grey, die zum dem Zeitpunkt schon ein paar mal bei AEW auftratt, bekommt im Laufe der Doku einen festen Vertrag bei der AEW.

Hat mir gut gefallen - würde gerne mehr davon sehen. Entweder nochmal mit OVW oder dieses mal mit anderen kleinen Promotions, die die selben Probleme haben.