Penny Dreadful

Sleeping Dragon · 25.11.2015, 22:06

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Die Horrorserie „Penny Dreadful“ orientiert sich ihres Namens gemäß an den Penny Dreadful-Romanen, die im 19. Jahrhundert in Großbritannien sehr beliebt waren und zumeist düstere, übernatürliche Geschichten erzählten. Als Protagonisten der Serie fungieren diverse Figuren der klassischen Horror-Literatur wie beispielsweise Dr. Frankenstein und sein Monster oder Dorian Gray, die gemeinsam in einen Handlungsstrang verwoben werden. Hauptpersonen der Serie, die viktorianischen England des Jahres 1891 spielt, sind Vanessa Ives (die sagenhafte Eva Green), Sir Malcolm Murray (Ex-Bond Darsteller Timothy Dalton als perfekter britischer Gentleman) sowie Ethan Chandler (der absolut deplatzierte Josh Hartnett). Die erste Staffel handelt primär von der Suche des Afrika-Forschers Sir Malcolm Murray nach seiner Tochter Mina (Dracula lässt grüßen!), die von einem Dämon entführt wurde. Dabei wird er von Minas Kindheitsfreundin Vanessa Ives, einem Medium, und dem angeheuerten Schausteller-Schützen Ethan Chandler unterstützt. Später schließen sich auch weitere Charaktere wie z.B. Dr. Victor Frankenstein dieser Mission an. Jeder dieser Charaktere hat jedoch seine persönlichen Geheimnisse, die er vor seinen Gefährten versteckt hält und in Nebengeschichten thematisiert werden. Im Rahmen der folgenden Staffeln werden zudem weitere altbekannte Figuren als Seriencharaktere eingeführt.

Die erste Episode von Penny Dreadful lief am 14. Mai 2014 beim amerikanischen Sender Showtime an. Die Serie erhielt gute Kritiken und wurde in der Folge um eine weitere Staffel verlängert, die im darauf folgenden Jahr ausgestrahlt wurde. Eine dritte Staffel ist für das Jahr 2016 in Planung. In Deutschland schaffte es die Serie wie so viele leider nicht ins Fernsehen, ist jedoch über den VoD-Anbieter Netflix verfügbar.

Ich habe die erste Staffel bereits im vergangenen Jahr gesehen und war durchaus angetan von der Serie, aber keinesfalls überwältigt. Zuvor hatte ich mich eigentlich nie wirklich mit all diesen Horrorgestalten befasst – klar, jeder kennt z.B. Dr. Frankenstein und weiß so in etwas was der gemacht hat, aber so richtig konkret...nee. Das Setting der Serie finde ich total toll und auch die vermittelte Atmosphäre wirkt erstaunlich gut. Bei so vielen „fertigen“ Charakteren hatte ich ein großes Klischeefestival befürchtet. Beim Storytelling hat die Serie jedoch einige Schwächen. Der Zuschauer wird direkt ins kalte Wasser geworfen ohne größere Hintergründe zu erfahren und daraufhin plätschert die Geschichte manchmal etwas ziellos vor sich hin, sodass man phasenweise nicht wirklich gebannt auf den Bildschirm schaut. Die zweite Staffel habe ich heute beendet und sie hat mir insgesamt etwas besser gefallen. Auch hier bestehen kleine Startschwierigkeiten, doch dann wird Season 2 eigentlich von Episode zu Episode besser.

Bei der Besetzung bietet sich für mich Licht und Schatten. Das Aushängeschild der Serie ist eindeutig Eva Green, die allein in puncto Mimik mehr Talent hat als die meisten anderen Schauspielerinnen im ganzen Körper. Sie verkörpert Vanessa Ives wirklich sehr eindrucksvoll – ich bin verwundert, dass sie nie so wirklich groß herausgekommen ist. Auch Timothy Dalton als Malcolm Murray und Rory Kinnear als Frankensteins Monster sind hervorragend besetzt. Von den klassischen Charakteren Dorian Gray und Dr. Frankenstein bin ich hingegen weniger beeindruckt. Der absolute Tiefpunkt ist allerdings Josh Hartnett, der irgendwie wie ein Fremdkörper in diesem düsteren Drama wirkt. Sein ganzer Charakter sieht einfach nur aus wie eine Karikatur und es ist wirklich schwer ihn als solchen ernst zu nehmen. Mit seinen winzigen Augen und diesem breiten Grinsen sieht er in manchen Szenen einfach nur aus als hätte er die ganze Nacht gekifft. Da hätte ich mir wirklich einen anderen Schauspieler gewünscht.

Wer eine düstere Horrorserie sucht, sollte bei Penny Dreadful allerdings trotz einiger Schwächen goldrichtig sein. Für Serienfreunde, die von dem Setting nicht sofort angetan sind, ist es jedoch allein von der Qualität her kein Must-See.

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Incandenza · 25.11.2015, 22:23

Ich bin eigentlich genau gegenteiliger Meinung.
Mir gefiel die Serie am Anfang wirklich gut - das Setting ist gut gewählt, es kommt Atmosphäre an und Eva Green macht ihre Sache erwartungsgemäß toll. Auch, dass die Serie eher vor sich hin plätscherte, nicht sofort Fahrt aufnahm und einem festen Fahrplan folgte, mochte ich irgendwie. Das ganz große Unheil schlich sich eben leise an.
Die zweite Staffel habe ich hingegen als bedeutend schwächer empfunden. Das Böse wird im Prinzip in Folge 1 bereits enthüllt, wie immer als ganz übermächtig stilisiert, und man folgt halt so dessen finsteren Plänen bis zum Wendepunkt.
Es gab immer wieder herausstechende Folgen (etwa Eva Green als Hexenlehrling im Nirgendwo) und die Nebenschauplätze haben sich zu etwas Brauchbarem entwickelt, im Großen und Ganzen war aber alles irgendwie zu absehbar.

Diva · 16.01.2018, 12:06

Die Serie ist so mega creepy, aber trifft genau den düster-horror-mäßigen Geschmack, auch wenn diverse Szenen wahrlich nicht für sensible Mägen gedacht sind.

Eva Green ist der helle Wahnsinn.
Was diese Frau mit ihrem Gesicht alles ausdrücken kann, ist irre krass.
Schon allein wegen ihr und wie sie das alles rüberbringt - fantastisch cool.

Und die Mode dieser Zeit, ach ich liebs. Herrliche Kostüme und diese Farben, wundervoll düster, aber kraftvoll. Typisch für die damalige Zeit.

Grad bei Staffel 1, Folge 3.
Freuen uns schon auf mehr!