Leaving Las Vegas

[Der Schmied von Kochel]

Viele kennen Nicolas Cage nur von aberwitzigen, albernen Rollen wie zuletzt in Seasons of the Witch oder National Treasure aber der Mann war einmal richtig groß und seine Meisterprüfung hat er - wie ich gestern Abend erfahren durfte - mit diesem Film abgelegt: Leaving Las Vegas

Wenn ich gewusst hätte, worum es genau in diesem Film geht, hätte ich mir wohl kein Glas Wein dazu eingeschenkt. Ben ist ein erfolgloser, alkoholabhaengiger Autor dessen Leben zwischen dem Hoch des Rausches und dem Tief des Katers hin und her pendelt. Wie er so wurde erfährt man nicht, allerdings sieht man deutlich das es bergab geht. Als er seinen Job und seinen Ehering bei einer **** (die Frau taucht nie auf und ist wohl auch gegangen) verliert, bricht er alle Brücken ab und beschließt sich in Las Vegas zu Todes zu saufen. Dort angekommen trifft er eine Prostituierte, mit der er ein Abkommen trifft, obwohl sich eine Beziehung zwischen beiden anbahnt: sie versucht nicht ihn von seinem Plan abzubringen, er urteilt nicht über sie aufgrund ihres "Jobs". Ueber das Ende sei nur gesagt, es ist nicht happy.

Dieser Film hat mal richtig mitgenommen. Man wird zwischen Hoch und Tief hin und her geworfen und Cage wirkt als ob er in der Tat während des gesamten Filmes breit gewesen sei. Beschäftigt man sich ein wenig mit dem Hintergrund, dann merkt man auch schnell das jemand der das Schema kennt dies geschrieben hat. Der Autor war selber Trinker und hat sich kurz vor Filmveröffentlichung das Leben genommen. Cage selbst hat sich real betrunken und dabei filmen lassen, nur um zu sehen wie er in diesem Zustand wirkt. Eine kompromisslose Darstellung eines großen Problems unserer Gesellschaft wenn man mich fragt. Cage hat dafür einen Oscar bekommen; zurecht.