Hardmedium Vs. Streaming / Besitz Vs. Miete

Sammler · Gestern, 11:20

Streaming hat das Konsumverhalten revolutioniert. Jederzeit und überall Zugriff auf tausende Filme und Serien – wer könnte da widerstehen? Doch ich sage immer: Streaming ist wie Rauchen. Es ist einfach, bequem, und anfangs scheint es nicht teuer. Doch die langfristigen Folgen sind weit schwerwiegender, als es den meisten bewusst ist oder sein möchte.

Was die Filmindustrie seit der Einführung der VHS und des Videorekorders vehement verbieten und verbannen wollte, hat sich heute auf ironische Weise ohne Wiederstand durchgesetzt – und das nicht zum Vorteil der Konsumenten. Damals war es die Angst vor dem Verlust der Kontrolle, die Studios und Rechteinhaber dazu trieb, das Aufzeichnen von Filmen oder das Kopieren von Inhalten zu dämonisieren. Doch dank engagierter Filmliebhaber, die die Möglichkeiten der VHS und später der DVD nutzten, um Filme zu sammeln und zu bewahren, konnte dieser Widerstand überwunden werden.

Heute, in der Ära des Streamings, hat sich das Blatt gewendet: Die Filmindustrie hat die totale Kontrolle über die Inhalte wiedererlangt – und schlimmer noch, die Konsumenten haben diese Einschränkungen oft bereitwillig akzeptiert. Filme und Serien sind keine physischen Medien mehr, die man besitzen, archivieren oder tauschen kann. Stattdessen sind sie flüchtige digitale Dateien, die nur so lange existieren, wie der Anbieter es zulässt.

Streaming: Einfach, aber mit Haken

Ja, Streaming ist verlockend. Es gibt einige klare Vorteile:

Zugänglichkeit: Du brauchst nur eine Internetverbindung ;Acount ,Dongle oder Smart TV – und schon kannst du loslegen.
Bequemlichkeit: Kein Herumhantieren mit Disks, keine Regale voller Hüllen. Alles ist digital und schnell verfügbar. (Wobei das auch kein Argument ist wenn man seine Filme Digitalisiert)
Kosteneffizienz: Ein Monatsabo bietet Zugang zu einer riesigen Auswahl an Inhalten (Die Frage ist aber zugleich welche Qualität diese Inhalte entsprechen)

Doch diese Vorteile haben ihre Grenzen und sind oft oberflächlich. Besonders, wenn man tiefer in die Nachteile eintaucht.
Die Nachteile von Streaming

Zensur und Schnittfassungen: Streaming-Dienste passen Inhalte je nach Region oder politischem Druck an. Szenen werden geschnitten, Dialoge geändert – ohne dass der Nutzer gefragt wird.
Inhaltsrotation: Inhalte verschwinden regelmäßig aus den Katalogen. Deine Lieblingsserie oder dein Lieblingsfilm? Kann morgen schon weg sein.
Eingeschränktes Eigentum: Du zahlst, um Inhalte zu sehen, aber du besitzt nichts. Alles bleibt im Zugriff der Anbieter.
Monatliche Kosten: Mehrere Abos summieren sich schnell. Für das gleiche Geld kannst du dir monatlich physische Medien kaufen, die dir wirklich gehören.
Werbung: Einige Dienste wie Netflix testen bereits günstigere, werbefinanzierte Modelle. Andere Dienste schalten ohne Wahlmöglichkeit Werbung, trotz Bezahlung.
Überwältigung durch Trashproduktionen: Streaming-Plattformen setzen zunehmend auf Quantität statt Qualität. Ein Großteil des Angebots besteht aus mittelmäßigen oder schlechten Produktionen.
Abhängigkeit von Internet: Ohne stabile Verbindung? Kein Streaming. Ländliche Gegenden oder Reisen können das Erlebnis erheblich stören.
Rückgang physischer Medien: Die Verfügbarkeit von DVDs und Blu-rays nimmt ab, da die Nachfrage schwindet.
Verlust der Tauschkultur: Früher tauschte man Disks mit Freunden. Streaming macht das unmöglich, da alles individuell und überwacht ist.
Immer schlechter werdende Inhalte: Algorithmen treiben die Entwicklung von Inhalten an. Oft entstehen generische und seelenlose Produktionen, die wenig künstlerische Tiefe bieten und einfach nur der Kurzfristigen Zeitüberbrücken dienen sollen ,zumindest so das Gefühl. Die Gagen der Schaupsieler werden auf ein minimum gekürzt was sich in der Schauspielerwahl und dessen Arbeit abzeichnet.

Hardmedien: Die bessere Wahl für Filmfans

Blu-rays und DVDs mögen altmodisch wirken, aber sie haben viele unschlagbare Vorteile:

Hohe Qualität: Blu-rays bieten die bestmögliche Bild- und Tonqualität. Streaming ist oft komprimiert und kommt da nicht ran.
Besitz: Ein Film auf Blu-ray gehört dir – ohne Einschränkungen. Du kannst ihn anschauen, wann und wo du willst, unabhängig von externen Plattformen.
Zusatzmaterial: Audiokommentare, Making-ofs und unveröffentlichte Szenen findest du oft nur auf Disks.
Keine Abhängigkeit vom Internet: Du brauchst keine Verbindung, um deine Sammlung zu genießen.
Sammel- und Tauschobjekt: Blu-rays sind mehr als nur Datenträger. Sie sind ein physisches Archiv, das man stolz zeigen, sammeln und sogar tauschen kann.
Unveränderlichkeit: Einmal produziert, bleibt der Inhalt einer Blu-ray immer gleich. Keine Zensur, keine Änderungen.
Integration in digitale Bibliotheken: Mit entsprechender Software kannst du Blu-rays legal digitalisieren und in einer Medienbibliothek organisieren. So hast du den Komfort von Streaming mit dem Besitz eines Hardmediums.

Die Nachteile von Blu-rays

Natürlich gibt es auch bei physischen Medien einige Herausforderungen:

Kosten: Blu-rays können teuer sein, besonders bei Neuerscheinungen oder Sondereditionen.
Physischer Speicherplatz: Eine große Sammlung braucht Platz – zumindest, wenn man die Originalhüllen aufbewahrt. Aber platzsparende Lösungen wie Ordner und Mappen können helfen.
Abspielgerät erforderlich: Blu-rays benötigen einen Player. Allerdings lassen sich Filme einfach digitalisieren, sodass du sie bequem über Medienzentren wie Kodi verwalten kannst. Dadurch wird das Abspielgerät quasi obsolet.

Warum Hardmedien die Zukunft retten könnten

Das Problem mit Streaming ist, dass es Bequemlichkeit vor Qualität stellt. Die Kontrolle liegt vollständig bei den Anbietern – und das merkt man. Immer mehr Menschen wenden sich deswegen wieder physischen Medien zu. Sie wollen Filme besitzen, nicht nur mieten. Sie wollen Originalversionen, ungeschnitten und unverändert.

Ich höre jetzt schon die Schreie künftiger Generationen, die frustriert sind von der Bevormundung durch Streaming-Plattformen. Die Qualität der Inhalte sinkt, das Angebot wird enger reguliert, und die Freiheit des Konsumenten verschwindet. Wer Filme liebt, sollte die Chance nutzen, sich eine Sammlung anzulegen. Das ist nicht nur eine Investition in Filme, sondern auch in Kultur und Unabhängigkeit.

Streaming mag für den durchschnittlichen Zuschauer reichen, der nur seine Zeit vertreiben/überbrücken möchte. Doch für echte Filmliebhaber ist Besitz durch Hardmedien immer noch die beste Wahl – heute mehr denn je.

Was ist eure Meinung dazu ?