Fernsehen, mittlerweile Volksverdummung ?!

[Knollo]

Ich bin der Meinung das die Wahrheit irgendwo zwischen den ganzen Meinungen hier liegt.
Was leider viele vergessen... Fernsehen ist kein Werkzeug der Bildung. In erster Linie dient es der Unterhaltung des Menschen. Man kann was dabei lernen und aufgeklärt werden. Aber in erster Linie ist es ein Zeitvertreib. Daher kann ich die Kritik z.B. an Kinderserien und ähnliches nicht ganz nachvollziehen, denn am Ende ist es ja jedem sein persönlicher Geschmack. Und über Geschmack lässt sich nicht streiten.

Allerdings Informiert das Fernsehen auch. Als Publikationsquelle Nummer 1 hat es auch eine gewisse Verantwortung. Diese liegt außerhalb von Unterhaltung durch Serien und Filme. Sondern viel mehr bei Nachrichten, Shows und anderen Darstellungen der Gesellschaft und dessen Werte. Hier bin ich sehr skeptisch und kritisch dem gegenüber.
Wenn man sich vieles von dem Programm anschaut, diese ganzen gefakten Sendungen, die einen auf echt trimmen. Da bekomme ich wirklichen Krebs auf der Zunge. Sowohl weil ich es nicht nachvollziehen kann, wie schlecht die eigentlich Unterhaltung dabei ist... aber auch die Tatsache, dass es zum Teil ja das widerspiegelt, was viele Glauben wie die Welt abläuft. Ein "Germanys Next Topmodel" zum Beispiel propagiert Wertevorstellungen, die absolut beschämend und Gefährlich sind. Und dennoch steht eine Heidi Klum als Heilige in der Medienwelt da. Und viele Menschen glauben, dass dies wichtige Werte sind.
Und dann kommt noch der ganze Voyeurismus und Sensationsgeilheit. Es werden bewusst Leute gesucht oder in eine Richtung getrieben, die aus ihnen den Abschaum der Gesellschaft macht und diesen darstellt. Produktionsfirmen von RTL und c.o. suchen bewusst nach diesen Menschen. Menschen an der Grenze des guten Geschmacks, Asozial oder minder Intelligent. Diese werden dann in einem noch widerlicherem Licht präsentiert, jeder in Deutschland lacht darüber und ihnen selbst wird etwas freundliches und positives vorgegaukelt. Nehmen wir mal Bauer sucht Frau. Das Format wird ja freundlich und nett vorgestellt. Warum auch nicht? Schließlich wird Menschen geholfen die tolle Liebe zu finden. Das aber in erster Linie nur Gesellschaftliche Bemitleidenswerte Personen oder aber Randgruppe (Homosexuelle) gezeigt werden... die diese Sensationsgier befriedigen... das alles gibt dem ganzen einen richtig fiesen Beigeschmack.

Ich weiß das viele Leute - auch Menschen von denen ich viel halte - dies Abends gerne mal mit der Familie schauen. Mir ist das aber suspekt.

Krass das noch niemand Galileo erwähnt hat (oder ich hab mich verlesen) Also, ich schaue fast kaum noch Fernseh. Galileo und Simpsons werden nur dann angeschaut wenn ich am Essen bin.

Galileo ist mittlerweile eines der schlimmsten Formate. Denn diese Produktion gehört nicht zu denen der Unterhaltung sondern gaukelt eine Bildung vor. Wer sich diese Show aber mal anschaut, der weiß das es nichts mit Bildung zu tun hat.
Was hat der Übergewichtige Jumbo beim Essen eine riesen Schnitzels in der Wasserrutsche mit einem BH Test mit Wissenschaft gemeinsam? Eigentlich nichts.
Folgende Grafik ist da wohl das produktivste, was Galileo geschaffen hat.

On Demand ist die Zukunft.

In diese Richtung wird es wohl hinaus laufen.
Ich für meinen Teil mag es eigentlich, dass das TV Programm mir ein wenig die Entscheidung und die Suche abnimmt.
Ich schalte den TV ein und zappe zwischen 3 und 10 Programm "schnell" hin und her und schaue mir das an, was mir gefällt.
Mal hier ein wenig die Nachrichten für die leichte Berieselung, da mal eine Soap oder eine für mich ansprechende Dokumentation auf Arte bis DMAX.
Doch mittlerweile bin ich an dem Punkt angekommen, wo die Treffer auf 10+ Sendern, eine Sendung zu finden die mir gefällt, immer weniger werden.
Das, was eigentlich überhaupt nicht meins war, ist mittlerweile eingetreten und so schaue ich wirklich fest Serien auf Amazon Instant und Netflix anstatt den TV einzuschalten. Meistens beim Mittag und Abendessen schaue ich mir etwas an. Jetzt habe ich den Fernseh nur noch Morgens an, wo ich zwischen zwei Frühstücks TV Sendungen zur leichten Berieselung hin und her switche. Aber dessen Inhalt wird auch immer mieser.

Das Schlimme ist eigentlich, dass nur Leute, die für die Fernsehforschung ausgewählt werden und ein Quotenmessgerät besitzen, im Endeffekt das Programm für alle bestimmen!

In der heutigen Zeit sind solche Quotenmessgeräte "meiner Meinung nach" schon unnötig. Das Internet und vor allem Facebook und c.o. geben ein viel aufschlussreicheres Bild der Einschaltquoten und Interessen wieder. Man sollte viel lieber die Institute daran beauftragen, diese Dinge auszuwerten anstatt einer Hand voll Menschen die indirekte Kontrolle darüber zu geben.
(Außerdem ist dies eh zu einfach manipulativ)

[Ole2]

@Biberpelz, gut, dass du die dümmlichen Formate Privater erwähntest! Aber nimm du mir bitte als Konsument öffentl-rechtl. TV nicht auch noch die Illusion, das hätte alles nichts mit Bildung zu tun. So wie ich das einschätze, haben wenigstens diese Sender etwas zu bieten, das man durchaus als Bildungsauftrag verstehen kann. Ob das wirklich gute Dokumentationen auf 3SAT oder PHOENIX sind, ob in der ARD oder bspw. dem ZDF, wo u.a. Terra X läuft, aber auch interessante Reportagen wie "auslandsjournal" o. drgl. Dingen - das sind doch alles Beiträge, aus denen man sehr vieles Interessante erfährt.

Es geht meines Wissens auch um ein breites Spektrum, das die Allgemeinbildung der Menschen anspricht. Wenn sich da nun etwas aufgrund mangelnder Bildungsvermittlung an Schulen und diverser jetzt nicht zu erläuternder Probleme in Schulen etwas zum Nachteil geändert hat, dann kann es nicht Aufgabe der Medien sein, Reparaturen am Bildungssystem vorzunehmen. Allenfalls kann Fernsehen Gesellschaft spiegeln und das machen öffentl.-rechtl. Medien, so wie ich das beurteile, schon recht gut. Über private kann ich nicht urteilen. Ich schaue sie nicht. Sie würden mir nur mit der vielen Werbung viel Zeit stehlen.

Was Politik und Nachrichten im TV angehen, da gibt es selbstverständlich verschiedene Ansichten, inwiefern wirklich die Meinungen der Menschen noch gespiegelt werden oder ob es nicht doch verzerrte Darstellungen gibt. Zweifel sind überall angebracht.

[Knollo]

Selbstverständlich haben die öffentlich Rechtlichen eine Aufgabe. Diese besteht in erster Linie der Informationsverbreitung. Das können sowohl Nachrichten aus aller Welt sein, Politische (unparteiische) Themen oder eben Geschichtliche Themen. Und diese können natürlich auch Bilden.

Abseits dessen unterhält das Programm auch durch "reine Unterhaltung". Formate wie Tatort und Wetten Das! sind schließlich auch Formate der puren Unterhaltung. Allerdings würde ich mich grundsätzlich von dem Gedanken lösen, dass das TV Programm dazu dient zu bilden. Das passiert natürlich stellenweise, sofern das Programm auch gegeben ist. Aber das ist schon lange nicht mehr einer der Hauptgründe, warum das TV Gerät eine Existenzberechtigung hat. Auch wenn mehr Qualität zu Wünschen ist.


Wenn ich das jetzt auf meinen Geschmack projiziere. Auch ich schaue gern viele Dokumentationen im Natur Bereich, schaue so Formate wie Terra X und immer wieder Nachrichten unterschiedlicher Quellen. Aber diese empfinde ich als eine Form der Unterhaltung. Eine Dokumentation, so hilfreich sie auch sein kann, ist da in erster Linie eine Unterhaltung. Tolle Bilder, interessante Fakte und eine gute Präsentation von Dingen, die man so in der Form gebündelt selbst kaum zu Gesicht bekommt. Wenn ich mich da aber weiter bilden will, dann gehört da schon die weiterführende Informationsbeschaffung zu.

[Ole2]

Wir züchten strunzdumme Konsumsklaven.....alle machen mit, das Schiff geht unter...aber die Kapelle spielt ja noch

TVsOUT-BrainsON!

Hm, also ich weiß ja nicht. Sicherlich gibt es diese auch hier und da und sicherlich hat die Titanic gerade ein Leck und so lange die Musiker noch bezahlt werden, merkt das auch kaum einer. Meinst du also, man solle auf TV verzichten und nur noch das Hirn einschalten? Etwas Entspannung benötigt man doch auch, wobei ich nicht die Werbung im TV meine.

In einem muss ich dir die letzten Wochen aber Recht geben. Gar nicht selten wurde man die letzten Wochen medial betrachtet für dumm verkauft. Was man uns in vielerlei Hinsicht nicht alles hat weismachen wollen. Allmählich beginnt es sich nun zu ändern, weil man wohl langsam merkt, dass das Volk nicht noch länger für dumm verkauft werden will. Selbst der dümmste TV-Gugger hat es wohl gemerkt, dass Volksverdummung so nicht weitergehen kann. Bildungsbürger bemerken es schon länger.