Thema: UEFA Europameisterschaft 2020

Falls jemand von Euch nebenbei einer Radio-Diskussion mit Hörern beiwohnen möchte - es geht im Moment los:

Tagesgespräch (Bayern 2)
EM-Stadion in Regenbogenfarben: Sollte sich der Sport politisch positionieren?

Aufzeichnung -> https://www.br.de/nachrichten/deutsc...nieren,Sb30Sk9

Für mich ist eher das Problem, dass man dann auch konsequent sein muss. Und zwar von vorne bis hinten.
Was im Moment passiert ist, dass man sich die "bequemen" Themen raussucht. Hinknien, regenbogenfarbene Binde. Das ist alles easy going, da kriegst du nur geringe Konsequenzen ab.
Worüber aber niemand redet und was von den Spielern zwar mal hier und da kritisiert, aber nie konsequent zuende gedacht wird, ist das Thema Katar.
Dort STERBEN Menschen aufgrund der Arbeitsbedingungen. Dort werden Menschenrechte mit Füßen getreten.

Wie zur Hölle kann ich mich gegen Diskriminierung und Ausgrenzung, gegen Missachtung von Menschenrechte, einsetzen, aber dann gleichzeitig in anderthalb Jahren in Katar eine WM mitspielen wollen?
Jeder weiß, dass es bei der Binde nur kleine Geldstrafen geben würde. Oder eine Ermahnung, wenn das Hinknien eine Spielverzögerung oder ähnliches bedeuten würde.
Die Strafe des Boykotts einer WM würde einen ganzen Verband hart treffen, da wird die FIFA rigoros durchgreifen. Genau deswegen wäre das ein sehr unbequeme, aber viel wichtigerer Weg.

Entweder hält man sich aus der Politik ganz raus und lässt den Sport Sport sein. Oder man geht den ganzen Weg und denkt die Sachen zuende.
Für mich ist das rauspicken von Rosinen. Oder es wirkt viel mehr: Diskriminierung von Homosexuellen geht gar nicht, da sind wir absolut dagegen und das zeigen wir auch! Aber eine WM in einem teils menschenverachtenden Land, das geht klar.
Dafür wird dann auch der Spielplan umgeworfen und man macht es im Winter und die waren ja auch immer ganz nett, wenn wir da waren und laut Beckenbauer habe er da ja auch keine Zwangsarbeit gesehen und alles ist schick in dem Land.

Natürlich ist diese Regenbogen-Bewegung ein großes politisches Thema. Aber Katar ist es seit Vergabe und so richtig interessiert das auch keinen Spieler.
Dann lasst es auch bleiben. Das wirkt auch mich wenig konsequent und ein bisschen wie Alibi...

Deswegen bin ich entweder für den ganzen Weg oder man lässt es ganz bleiben.
Vielleicht ist das zu schwarz-weiß gedacht oder die Konsequenzen wären viel zu hoch oder die Verträge lassen sowas nicht zu, keine Ahnung.
Regenbogen tragen wegen Menschenrechten, aber in Katar spielen wollen, in Stadien, die auf Blut gebaut sind, macht irgendwie keinen Sinn.

Man hätte auch mal die Chance zu zeigen, dass Geld eben nicht alles regiert.
Dass die Kataris nicht machen können, was sie wollen, zu welchem Preis sie wollen und wann sie wollen.
Die FIFA hat sich schon kaufen lassen. Müssen die Verbände da jetzt blind mitziehen...?

vieraeugigerZyklop

Der Ansatz hinter so einer Aktion ist es nicht andere zu bekehren und die Reichsflagge zu verbrennen sondern zu zeigen, dass viel mehr hinter einem stehen als man denkt. Das die Idioten die Minderheit sind. Ferner ist Fußball oder auch Sport nicht unpolitisch...so gern das manche auch hätten.
Ob es einer aufgeklärten Gesellschaft entspricht wenn eine ganze Landesregierung gegen Toleranz und Diversität bei betroffenen Personen entscheidet sei mal dahingestellt. Und das ist dann auch kein "lasst sie machen, andere Länder, andere Sitten". Damit kann man doch sowas nicht einfach abtun.

Das reicht dann auch von meiner Seite her hier bei dem Thema. Sonst Extra Thread im Politikbereich.

Das wäre dann ja letztlich noch sinnloser. Der DFB ist ein Verband, hinter wem soll "der DFB" denn stehen bzw. wem soll das letztendlich etwas bringen? Es ist doch gut möglich, dass sich die Marketing-Abteilung des DFB diese Aktion aus rationalen Gründen überlegt hat um gute Publicity zu erhalten. Folglich müsste nicht ein einziger Mensch, der für den DFB arbeitet, von den Werten hinter dieser Kampagne tatsächlich überzeugt sein. Und darum müsste es doch letztlich gehen: dass Menschen von diesen überzeugt werden, denn Organisationen existieren nur auf dem Papier und können sie schlecht praktisch ausleben. Von daher bin ich doch sehr skeptisch was die Organisation solcher Kampagnen durch Verbände oder Unternehmen betrifft, da die meisten Personen, die an der Planung und Umsetzung beteiligt sind, schlichtweg dafür bezahlt werden genau dies zu tun. Es ist also pure Augenwischerei zu glauben, dass da tatsächlich etwas Substanzielles hintersteckt.

Letztendlich stehen hinter einem ohnehin nur Freunde, wenn es ernst wird. Wenn tatsächlich im Alltag ein Ausländer von Rassisten bedrängt wird, kommt kein Manuel Neuer mit seiner Regenbogenbinde um ihm zu helfen, denn der bekommt davon schließlich in aller Regel auch gar nichts mit. Wenn man wirklich etwas gegen Rassismus unternehmen will, dann sollte man doch keine inhaltsleeren Aktionen starten, die vielleicht hübsch aussehen, aber keinerlei Effekt haben, sondern handfeste Studien durchführen wann, wo und aus welchen Gründen rassistisches Verhalten stattfindet und ohne großen Zauber Strategien zur Lösung dieses Problems entwickeln. Auf diese Weise könnte man tatsächlich etwas bewirken, aber doch nicht in dem man viel Geld für Aktionen verpulvert, über die sich nur diejenigen freuen, die sowas aus Prinzip toll finden.

Unterm Strich kann sich der DFB aber wohl sogar bei der UEFA dafür bedanken, dass die Aktion verboten wurde, denn durch die Medien und die ganze Empörung in den sozialen Netzwerken erhält sie womöglich mehr Aufmerksamkeit als es bei einer planmäßigen Durchführung geschehen wäre. Und eine ganze Stange Geld spart man auch.

Ein Stadion in Regenbogenfarben ist zu politisch für die UEFA. Das Logo des eigenen Twitter-Accounts in Regenbogenfarben hüllen scheint aber keine politische Aussage zu sein...

Aktuell sieht es ja sogar so aus, als wäre man bei einem Sieg Frankreichs und einer niedrigeren Niederlage als Portugal gegen Frankreich sogar noch als Gruppendritter weiter, solange die eigene Niederlage nicht allzu hoch ist.
Finnland mit -2 TD und Slowakei mit -5 TD muss man halt hinter sich lassen.

Sturmgeweihter

Ein Stadion in Regenbogenfarben ist zu politisch für die UEFA. Das Logo des eigenen Twitter-Accounts in Regenbogenfarben hüllen scheint aber keine politische Aussage zu sein...

Wie ich vermutet habe, würde das Besuchen, das Stadion entsprechend zu illuminieren einfach falsch (schlecht) begründet:

Spoiler öffnen

https://www.t-online.de/sport/fussba...t-zurueck.html

ODER: Wir spielen einfach so, dass wir wieder in Rückstand geraten... Tolle Innenverteidigung mal wieder.

Ich verstehe schon wieder dieser Aufstellung nicht ?? Was erhofft sich Löw denn davon ?

daywalker2609

Ich verstehe schon wieder dieser Aufstellung nicht ?? Was erhofft sich Löw denn davon ?

Vorrzeitige Rente.... Kimmich verliert jedes Duell, ob nach vorne oder nach hinten. Komm klare Erinnerung an die WM hoch. Man gewinnt ein Spiel und denkt wieder man ist wer weiß wer und scheidet dann peinlich im letzten Spiel aus.

padlord

Komm klare Erinnerung an die WM hoch.

Oh ja. Ernüchternde Auftaktniederlage gegen Mexiko (Frankreich), ein Comeback und Hoffnungsschimmer nach Rückstand gegen Schweden (Portugal) und dann eine schockierende Niederlage gegen einen absoluten Außenseiter. (Nordkorea)

Aber noch ist alles offen, wir schaffen das schon. Ein Unentschieden würde auch reichen.

Ich drück die Daumen. Wird schon. Wann sind wir zuletzt innder Vorrunde ausgeschieden? 2004?

Wenn Frankreich gegen Portugal gewinnt (wovon ich auch ausgehe) dann kommen wir sogar mit einer Niederlage weiter (aufgrund des besseren Torverhältnis im Vergleich zu Portugal)

Oder wenn Frankreich noch 2 Dinger reinhaut, oder? Oder geht es nicht nach Torverhältnis?

Direkter Vergleich müsste Kriterium sein, oder?
Aber die Leistung rechtfertigt kein Weiterkommen. Diese aufgeblähte EM macht es einfach fast unmöglich, dass man in der Gruppenphase ausscheidet.

Sturmgeweihter

Direkter Vergleich müsste Kriterium sein, oder?

Ja, also wären wir (Stand jetzt) weiter. Bekommen wir jedoch noch 'ne Bude hat Portugal wieder das bessere Torverhältnis.

Bei gleichen Toren zählt der direkte Vergleich. Wäre der ein Unentschieden gewesen, dann entscheidet das Fairplay (Kartenanzahl)

Was für eine Scheiße war das bitte?????

Das Tor muss sich Neuer anrechnen lassen mMn...

Jonny Knox

Das Tor muss sich Neuer anrechnen lassen mMn...

Definitiv. Was sollte der davorne?

5 Gegentore in 3 Gruppenspiele sind natürlich auch blamabel.