Thema: Technische Hilfsmittel

Ca. eine Woche ist es her, als die FIFA grünes Licht für die Torkamera und den Chip im Ball gab. Erstmals getestet soll die technische Hilfe noch im Dezember dieses Jahres bei der FIFA Klub-Weltmeisterschaft, danach beim Confed-Cup 2013 und schließlich bei der WM 2014 in Brasilien. Die Hilfsmittel sollen ausschließlich dazu dienen, Tor oder Nicht-Tor zu erkennen. Ob und wann sie auch bei den anderen Turnieren Anwendung finden, liegt nun an den einzelnen Ligen und Kontinentalverbänden.

Was haltet ihr überhaupt von technischen Hilfsmittel? Wünscht ihr euch neben Torkamera und Chip-Ball weiteren Technik-Einsatz? Oder geht ihr sogar so weit und fordert einen Oberschiedsrichter, der mittels Videobeweis von der Tribüne aus Schiri-Entscheidungen korrigiert und abnimmt? Aber braucht das der Fußball wirklich?

Aufgrund vieler Fehlentscheidungen bin ich doch der Meinung, dass man hier den richtigen Weg einschlägt. Man sollte dennoch zu bedenken geben, dass die technischen Maßnahmen dem Schiedsrichter helfen sollen, aber nicht als Ersatz dienen sollten. Der Schiedsrichter sowie seine Assistenten können auch nicht immer 100%ig richtig beurteilen , da ihnen trotz Erfahrungen im internationalen Fußball, immer noch wichtige Ereignisse entgehen . Somit bin ich für Chip und Torcamera, aber gegen weitere technischen Maßnahmen, da diese auch sehr kostenintensiv sind.

Grüsse
Cyan

Nun ja, ich stehe der ganzen Sache eher skeptisch gegenüber.
Zunächst mal bin ich der Meinung, dass auch technische Hilfsmittel fehleranfällig sind, vielleicht (!) weniger stark als ein Schiedsrichter, aber die 100% Sicherheit, richtig zu entscheiden, ist meiner Erachtens auch mit so einem Chip eine Illusion. Aber angenommen, diese technischen Innovationen wären unfehlbar: Dies würde den Fussball gerechter machen, was mit Sicherheit ein Proargument ist. Die (vielleicht etwas provokante) Frage ist doch: Wollen wir das überhaupt? Fehlentscheidungen, so bitter sie für die benachteiligte Seite auch sein mögen, sind in meinen Augen ein Bestandteil der zur Faszination Fussball beiträgt und Legenden schafft (siehe Phantomtor von Helmer, Wembleytor etc.). Sie sorgen auch für Emotionen, von denen der Fussball lebt.
Des weiteren bin ich überzeugt, dass, sollte sich der Torbeweis etablieren, in einigen Jahren Massnahmen zur besseren Auflösung von strittigen Abseits- oder Elfmetersituationen diskutiert werden - Und irgendwann in (hoffentlich nicht allzu naher) Zukunft wird schliesslich um jeden Einwurf gefeilscht. Dies würde den Fussball meines Erachtens komplett seiner Faszination berauben.
Zusammenfassend würde ich sagen, dass der Torbeweis an sich zwar durchaus seine Legitimation hätte, sollte er sich als wirklich zuverlässig erweisen. Ich würde allerdings den Emotions- und Faszinationsverlust zugunsten der Gerechtigkeit ein wenig bedauern. Weitere Hilfsmittel, deren Aufkommen ich als sehr viel wahrscheinlicher ansehe, sollte sich der Torbeweis durchsetzen, würde ich wohl entschieden verneinen.

Ich persönlich finde Torcamera und Chiph sehr hilfreich. Denn wenn es bei einem Finale (zB. WM) ein solches (nicht)tor gäbe wie es bei England-Deutschland war, dann würd das fatale folgen haben.
Ist meine meinung. Andere hilfsmittel wie eine "Abseitscamera" würde ich nicht wollen.

Esposito

Die (vielleicht etwas provokante) Frage ist doch: Wollen wir das überhaupt? Fehlentscheidungen, so bitter sie für die benachteiligte Seite auch sein mögen, sind in meinen Augen ein Bestandteil der zur Faszination Fussball beiträgt und Legenden schafft (siehe Phantomtor von Helmer, Wembleytor etc.). Sie sorgen auch für Emotionen, von denen der Fussball lebt.

Alles schön und gut, aber Fehlentscheidungen gehören doch nur deswegen dazu, weil man diese bislang nicht vermeiden konnte. Siehe die Sportart Tennis, hier gibt es seit einigen Jahren das Hawk Eye System, das wäre auch hier die andere Alternative zu dem Chip im Ball gewesen, der Chip Ball ist jedoch kostengünstiger, auch bei den US Sportarten waren vor Jahren noch Fehlentscheidungen an der Tagesordnung, bis der Videobeweis endlich den Platz dort gefunden hat.

Klar, bei uns Sportfans lebt die Emotion, jedoch hätte ich auch diese, wenn mein Team 2 Tore mehr schießt, weil 2x kein Abseits gepfiffen worden ist und Wir somit das Spiel gewinnen, ich hoffe du verstehst was ich damit sagen möchte.

Das sind halt alles Sportarten, in dem es manchmal um cm oder mm Entscheidungen geht und da ist es mehr als richtig, technische Hilfsmittel zu verwenden.

Für mich, was auf jeden Fall noch kommen muss: Abseits und Foul/Elfmeter Videobeweis. Alles Sachen, die man in ein paar Sekunden beweisen kann.

Ich finde es sehr gut, dass die Torkamera nun Einzug findet und schließe mich der Argumentation von OranjeX an.

Auch durch die Medien ging der Aufschrei, dass Fehlentscheidungen und die dadurch ausgelösten Emotionen doch zum Fußball gehören. Aber was sind das für Emotionen?

Wenn mein Wunschsieger bevorteilt wird, ihm ein ungültiges Tor gegeben, oder dem Gegner ein gültiges Tor abgezogen wird, dann hat die Freude doch schnell auch einen faden Beigeschmack. Klar, als vor ein paar Jahren das Tor von England gegen Deutschland nicht gegeben wurde, da habe ich mich gefreut und gerade bei den Zeitlupen viel gelacht - irgendjemand hat dazu so ein tolles Avatar. Aber diese Freude fühlt sich irgendwie nicht richtig an. Und wenn meinem Wunschsieger durch Fehlentscheidungen ein Nachteil entsteht, dann bin ich natürlich stinksauer. Verfluche Schiedsrichter, Mannschaft und alle die sich darüber freuen. Die aufkommenden Emotionen sind, auch im Nachhinein, keine, die durch den Ausschluss von Technik geschützt werden müssen.

So gesehen sind diese Emotionen, egal ob die Fehlentscheidung "gut" oder "schlecht" für mich ist, nichts, ohne das ich mir den Fußball nicht mehr vorstellen könnte. Die Emotionen kommen aus gerechten Siegen, oder vernichtenden, aber ebenfalls gerechten, Niederlagen.

Fairness ist im Sport sehr, sehr wichtig und ich bin sicher, dass wir im Fußball durch diese Technik künftig mehr Fairness haben.

ich finds scheiss, weil brutale fehlentscheidungen zum fusball dazugehören

Man muss aber auch bedenken wenn eine Fehlentscheidung passiert, kann es auch in einem riesen Streit enden, wenn nicht noch schlimmer, dass die Fans randallieren und auf den Platz stürmen.
Kann passieren, muss aber nicht.

landrush-fifa

ich finds scheiss, weil brutale fehlentscheidungen zum fusball dazugehören

Nein, gehören nicht dazu ...

Wozu braucht man immer etwas, worüber man sich furchtbar aufregt und das eventuell sogar Krawalle auslöst, wenn man es ändern kann ??

doch, meine meinung

landrush-fifa

doch, meine meinung

Klasse Argumentation

landrush-fifa

ich finds scheiss, weil brutale fehlentscheidungen zum fusball dazugehören

Ich stehe dem Ganzen mit skeptischem Blick gegenüber und sehe es eigentlich sehr ähnlich wie Esposito:

• Ich finde nämlich, Fußball zeichnet sich gerade durch seine Einfachheit aus: Ein Ball, zwei Tore, 22 Spieler. Mehr braucht es nicht. Und insbesondere diese Einfachheit ohne groß sonstigem Brimborium macht den Fußball doch so faszinierend. Egal, ob in der 1. Liga, der Kreisklasse oder der Freizeitliga auf dem Acker - die Voraussetzungen sind letzten Endes überall gleich. Und da fängt es an: Mit der Einführung technischer Hilfsmittel fängt nun der Sport an, sich in zwei unterschiedliche Klassen zu spalten, wodurch nach meinem Gefühl auch die Verbundenheit sehr leiden könnte, wenn die Voraussetzungen einfach nicht mehr dieselben sind.

• Zudem sehe ich in Fehlentscheidungen und deren anschließender Diskussionen auch einen attraktiven Punkt: Wenn sich im Doppelpass zum 20. Mal eine Situation angesehen und unterschiedlich analysiert wird, bin ich mit dabei und vertrete innerlich meine Ansicht mit. Solche Diskussionen und Phänomene wie das Phantom- oder das Wembley-Tor machen den Fußball in meinen Augen reicher und kultiger.

• Und ich sähe bei einer Etablierung der technischen Unterstützung langfristig gesehen ebenso weitere Hilfsmittel dieser Art auf uns zukommen. Sowas kann bei weiterer Ausreizung letzten Endes die ganze Dynamik aus dem Sport nehmen, befürchte ich.

Max @ home

• Zudem sehe ich in Fehlentscheidungen und deren anschließender Diskussionen auch einen attraktiven Punkt: Wenn sich im Doppelpass zum 20. Mal eine Situation angesehen und unterschiedlich analysiert wird, bin ich mit dabei und vertrete innerlich meine Ansicht mit. Solche Diskussionen und Phänomene wie das Phantom- oder das Wembley-Tor machen den Fußball in meinen Augen reicher und kultiger.

DANKE

Nochmal zum Schalke Spiel : Man sieht einfach das Torlinienrichter nicht das wahre sind. Ich meine es gab grade durch diese Torlinienrichter, mehr Fehlentscheidungen, als das sie nützlich waren.

Es hat eigentlich auch schon die EM gezeigt, dass sie einfach rein gar nichts bringen, sagen nur das klare Tor der Ukrainer gegen England das nicht gesehen wurde, obwohl der Torrichter beste Sicht hatte. Man sollte lieber auf diese Gagen verzichten und endlich mal den Chip im Ball einrichten. Denn die Szene gestern, wo Papdopoulous ohne das er irgendjemand berührt hat, das schöne Kopfballtor machte und das von niemanden so gesehen wurde, obwohl wieder der Torrichter die beste Sicht hatte, ist einfach nur ein schlechter Scherz.

Ne es soll auch kein Chip im Ball sein, einfach weil sowas weite weniger vorkommt, als zum beispiel falsche Abseitsentscheidungen, falsche Elfmeter etc. Durch sowas werden ja auch Spiel entschieden, da muss man einfach mal auch diese Sachen behandeln. Gut Schiris sind Menschen und die machen Fehler, dennoch kommt sowas relativ selten vor (also ob der Ball drinn war, oder nicht).

Warum sitzt da nicht einfach einer im Stadion mit Monitoren, und wen der Schiri nicht 100% sicher ist soll er kurz mit den reden, zb jetzt bei Schalke, einfach das ein Typ sagt ey der hat nix gemacht oder sonst was das Tor kann Zählen.
Wahrscheinlich ist dann Fussball nicht mehr so zum Aufregen, was eig auch schade ist. Man muss einfach mal überlegen was man machen könnte.

dreamwalker

Warum sitzt da nicht einfach einer im Stadion mit Monitoren, und wen der Schiri nicht 100% sicher ist soll er kurz mit den reden, zb jetzt bei Schalke, einfach das ein Typ sagt ey der hat nix gemacht oder sonst was das Tor kann Zählen.
Wahrscheinlich ist dann Fussball nicht mehr so zum Aufregen, was eig auch schade ist. Man muss einfach mal überlegen was man machen könnte.

Sowas ähnliches gibts beim Hockey, wenn der Kapitän einer Mannschaft mit einer Entscheidung nicht zufrieden ist, kann er den Schiri zum Videobeweis aufrufen, wobei ein seperater Schiri sich die Szene anguckt und dann entscheidet. Natürlich gibt es da ein Limit an Videobeweisen und wenn man Recht hatte, behält den gewünschten Recht am Videobeweis. Selbst beim American Football gibt es einen Videobeweis bei strittigen Szenen. Aber gut, das Spiel lebt von vielen Unterbrechungen und neuen Spielzügen, da ist es etwas anderes.

Der Fußball lebt einfach von den Emotionen xd

Oder man könnte es auch einfach so lassen wie es ist. Umstrittene Entscheidungen gehören nun mal zum Fussball, auch unter der Gefahr, dass mal die eine oder andere Fehlentscheidung dabei ist. Das bringt Emotionen ins Spiel, und Fussball lebt nun mal, wie ich immer wieder beteure, von Emotionen. Ausserdem bleibt das Spiel einigermassen flüssig, wenn nicht wegen jeder Kleinigkeit gestritten bzw. ein "Videoüberwacher" konsultiert wird. Und ausserdem, so sagt es eine alte Fussballweisheit, gleichen sich Fehlentscheidungen langfristig gesehen immer wieder aus, abgesehen davon, dass sie sowieso nur in verhältnismässig seltenen Fällen wirklich spielentscheidend sind. Es hat so lange ohne diese ganzen technischen Innovationen funktioniert, und ich sehe nicht ein, weshalb wir sie jetzt so dringend brauchen sollten.

@Lp Freak

Ich weiss nicht, wie es in Deutschland aussieht, aber in der Schweiz ist der Videobeweis im Eishockey nur zulässig, um zu sehen, ob der Puck im Tor war oder nicht. Alles andere muss der Schiedsrichter ohne Hilfsmittel (abgesehen von seinen Assistenten) entscheiden.