Thema: Fußball Liveticker (1. & 2. Bundesliga, DFB Pokal)

Sturmgeweihter

Ist tatsächlich so. Ich denke immer an Bruno Labbadia oder Friedhelm Funkel.
Und genau das macht mir Sorge, weil der Lauterer Kader im Prinzip gar nicht so schlecht ist.
Ich fürchte, dass Funkel die durchaus in die Spur bringen kann, sehe aber nicht, dass meine Schalker in die Spur finden werden...

In der Vergangenheit hat es da noch einige weitere Namen gegeben, aber die beiden sind schon so die Urgesteine. In meiner Jugendzeit weiß ich noch, wie Bruno Labbadia mit dem Hamburger SV in Stuttgart zur 65. Minute Ruud van Nistelrooy eingewechselt hat und ich allein beim Sport1 Liveticket total aus dem Häuschen war, und der Niederländer dann gleich mal den Doppelpack in zwei Minuten gemacht hat. Schon krass, das war vorgestern vor vierzehn Jahren...

Ich hab am Wochenende aber auch schon gesagt: Ein Abstieg würde mir für Fans und Verein absolut das Herz brechen.
Aber die Verantwortlichen, der Vorstand und große Teile der Mannschaft haben den Abstieg einfach sowas von verdient.
Schalke ist ein desaströser Trümmerhaufen... Ein Trümmerhaufen mit Fans, die immer noch über weite Strecken lauter sind als alle anderen Fans.
Dafür tut mir das echt weh. Die Fans sind absolut 1. Liga, aber die Mannschaft gibt so gut wie nichts zurück...

Da geht es mir ähnlich. Ein Klassenerhalt birgt auch immer das Risiko, an zu vielem festzuhalten. Und ich würde sagen, der erste Abstieg in die zweite Bundesliga hat uns Schalkern als Verein auch sehr gut getan und ließ uns einige sehr gute Schritte unternehmen, den Kader umformen und auch ein wenig geerdeter planen für die Zukunft. Und klar, war der Abstieg letzte Saison knapp und am Ende auch traurig. Aber wie man den Laden danach so heftig gegen die Wand fahren konnte, kann ich halt nicht nachvollziehen. Am Ende bleibt ein Trümmerhaufen, der irgendwo am Rande der Abstiegszone schimmelt...

Magisk

Da geht es mir ähnlich. Ein Klassenerhalt birgt auch immer das Risiko, an zu vielem festzuhalten. Und ich würde sagen, der erste Abstieg in die zweite Bundesliga hat uns Schalkern als Verein auch sehr gut getan und ließ uns einige sehr gute Schritte unternehmen, den Kader umformen und auch ein wenig geerdeter planen für die Zukunft. Und klar, war der Abstieg letzte Saison knapp und am Ende auch traurig. Aber wie man den Laden danach so heftig gegen die Wand fahren konnte, kann ich halt nicht nachvollziehen. Am Ende bleibt ein Trümmerhaufen, der irgendwo am Rande der Abstiegszone schimmelt...

Wobei ein Abstieg aus der zweiten Liga doch mehr oder weniger das K.O. des Vereins bedeuten würde, wenn ich das den Medien richtig entnommen habe? Ich finde es auch absolut unglaublich, wie der Laden in Schalke in den letzten Jahren an die Wand gefahren worden ist und man sich heute ernsthaft um das Fortbestehen des Vereins Sorgen machen muss, sollte es wirklich nicht für den Klassenerhalt reichen. Wenn ich zurückdenke, war man nach dem zweiten Abstieg doch auch deutlich euphorischer und optimistischer, dass es in der zweiten Liga besser laufen wird? Zumal Schalke 04 ja auch eine echt gute Rückrunde in der Bundesliga gespielt hat. Eine Rückrunde, die eigentlich nicht unbedingt zu einem Absteiger gepasst hat. Dafür hat man es aber eben in der ersten Saisonhälfte verkackt.

David007

Wobei ein Abstieg aus der zweiten Liga doch mehr oder weniger das K.O. des Vereins bedeuten würde, wenn ich das den Medien richtig entnommen habe? Ich finde es auch absolut unglaublich, wie der Laden in Schalke in den letzten Jahren an die Wand gefahren worden ist und man sich heute ernsthaft um das Fortbestehen des Vereins Sorgen machen muss, sollte es wirklich nicht für den Klassenerhalt reichen. Wenn ich zurückdenke, war man nach dem zweiten Abstieg doch auch deutlich euphorischer und optimistischer, dass es in der zweiten Liga besser laufen wird? Zumal Schalke 04 ja auch eine echt gute Rückrunde in der Bundesliga gespielt hat. Eine Rückrunde, die eigentlich nicht unbedingt zu einem Absteiger gepasst hat. Dafür hat man es aber eben in der ersten Saisonhälfte verkackt.

Definitiv. Die ganzen neuen Spieler, die mit viel, viel Vorschusslorbeeren ankamen, haben leider überhaupt nichts gebracht.
Schallenberg und Seguin galten als DAS Duo im Mittelfeld in der Liga. Beide absolut enttäuschend. So richtig gut sind beide immer noch nicht.
Baumgartl galt als DER Topmann für die Innenverteidigung und als riesiger Coup. Tja, außer mit markigen Worten fällt der sonst nur durch Fehler auf.
Der hat seinen Stammplatz sogar an Kalas verloren, den man nur als vereinslosen Notnagel geholt hat...

Vorne kommt Terodde gar nicht in Tritt, weil er auch keine Bälle bekommt. Auf den Flügeln ist man kategorisch schwach besetzt.
Lasme da als Bülter-Ersatz zu holen war auch nur ein schlechter Scherz. Ich wurde deswegen von Bielefeld-Fans ausgelacht...
Und die Kerle, die richtig Eindruck gemacht haben, sind entweder lange verletzt (Assan) oder bekommen, warum auch immer, keine Einsätze mehr (Kabadayi).
Dazu musste sich unser neuer Stammkeeper Müller, der bis dahin überragend gehalten hatte, natürlich nach fünf Spielen für den Rest der Hinrunde schwer verletzen...

Wer dann noch meinte, dass man ruhigen Gewissens mit Matriciani und Brunner als RV in die Saison gehen kann, dem konnte man eben auch nicht mehr helfen.
Das war eine Problemstelle mit großer, lauter Ansage.

Darüber hinaus war das Team unter Reis wohl vom Fitness-Level her erschreckend. In den ersten Spielen gab es ja schon Krämpfe bei vielen nach 60 Minuten und die Anzahl an Muskelverletzungen war erschreckend.
Zeitweise hatten wir nach 5-6 Spielen ja um die 8 verletzten Spieler, davon 6 oder 7 mit Muskelverletzung... Also auch eine Vollkatastrophe.

Wie du merkst, hat sich bei uns ein Chaos ans nächste gereiht und am Ende stehen wir da, wo wir stehen, völlig verdient.
Schlechter Kader, überwiegend schlechte Transfers und mit Reis ein Trainer, der das Team irgendwie von der Fitness her völlig runtergewirtschaftet hat.
Jetzt sind sie wenigstens alle fit und laufen auch, aber noch fehlt das Esprit und nun kommt noch ein Sportdirektor dazu, der dem Trainer massiv in die Arbeit reinquatschen will...

Bremen heute mal mit Woltemade und Ducksch in der Startelf. Mag Woltemade sehr, da er sehr gut im Ball halten und beim Offensivdribbling geworden ist. Halte den taktisch aber eigentlich eher für den Ducksch Ersatz, der dessen Aufgabe mittlerweile fast besser erfüllen kann, als Ducksch selbst.

Daher bin ich gespannt, was das heute gegen Köln wird. Vllt wird Ducksch heute dadurch mehr zum "Füllkrug", der uns ja seit dem Wechsel nach Dortmund da vorne dann ab und an doch verloren gegangen ist.

David007

Wobei ein Abstieg aus der zweiten Liga doch mehr oder weniger das K.O. des Vereins bedeuten würde, wenn ich das den Medien richtig entnommen habe? Ich finde es auch absolut unglaublich, wie der Laden in Schalke in den letzten Jahren an die Wand gefahren worden ist und man sich heute ernsthaft um das Fortbestehen des Vereins Sorgen machen muss, sollte es wirklich nicht für den Klassenerhalt reichen. Wenn ich zurückdenke, war man nach dem zweiten Abstieg doch auch deutlich euphorischer und optimistischer, dass es in der zweiten Liga besser laufen wird? Zumal Schalke 04 ja auch eine echt gute Rückrunde in der Bundesliga gespielt hat. Eine Rückrunde, die eigentlich nicht unbedingt zu einem Absteiger gepasst hat. Dafür hat man es aber eben in der ersten Saisonhälfte verkackt.

Ein Abstieg aus der zweiten Liga wäre meines Wissens finanziell nicht verkraftbar, nein. Die Planung der Schalker, um sich langfristig wieder auf die Beine zu helfen, wurde extra so gestaltet, dass ein Klassenerhalt in der vergangenen Saison nicht zwingend erforderlich war, aber man auf lange Sicht definitiv wieder ins Oberhaus hätte zurückkehren müssen, um sich weiter zu konsolidieren. Man sprach zum Anfang dieser Zeit der Umstrukturierung ja auch offen davon, dass die Schalker einige schwierige Jahre vor sich haben würden, wenn man sich am Ende dieser Reise wieder fest in der ersten Bundesliga etablieren will. Eine Ankündigung, die von den Fans voll angenommen wurden, weswegen diese voll und ganz hinter der Mannschaft gestanden haben die letzten beiden Jahre dann, auch nachdem die Hinrunde letzte Saison so wenig berauschend verlaufen war.

Ich denke, zum Start dieser Saison hat man auch zu viele Stützen wieder verloren. Gerade mit Bülter in der Offensive hat man einen Spieler verloren, der maßgeblich für die starke Rückrunde in der Bundesliga stand und dafür, dass man beinahe noch den Klassenerhalt geschafft hätte. Nachdem dieser verpasst wurde, war aber klar, dass man diesen Spieler eigentlich nicht halten kann. Aber adäquat ersetzen konnte man ihn auch nicht. Und das was @Sturmgeweihter extrem gut beschreibt, sind die vielen stark gefloppten Neuzugänge in dieser Saison, in die viel Hoffnungen gesteckt wurden. Das hat Schalke ja in den letzten zehn Jahren schon mehrfach miterlebt (ich erinnere mich da eigentlich ungern an die Lobeshymnen an Sebastian Rudy bei dessen Transfer zum FC Schalke...).

Eisuke261990

Daher bin ich gespannt, was das heute gegen Köln wird. Vllt wird Ducksch heute dadurch mehr zum "Füllkrug", der uns ja seit dem Wechsel nach Dortmund da vorne dann ab und an doch verloren gegangen ist.

Hört sich eigentlich nach einer echt starken Rochade an. Der Spieler, der quasi Duksch ersetzen kann im Spiel der Werderaner, spielt nunmehr neben ihm, damit Duksch selbst seinen ehemaligen Sturmpartner ersetzen kann. Würde mich irgendwie schon freuen, wenn dieser Ansatz aufgehen würde.

Naja, das gestrige Spiel hat gezeigt, dass du mit zwei Stürmer, die eher Aufbauspieler sind, in der Offensive nicht wirklich was machen kannst, so lange du nicht einen wirklichen Anspielpunkt da vorne drin hast bzw. jmd um jene, der das Tempo mit bringt.

Woltemade hat in der ersten Halbzeit noch gut funktioniert, als er den Ball gehalten bzw. weitergeleitet hatte. In der zweiten Halbzeit war er aber oft auf verlorenem Posten, weil man ihn als letzte Anspielstation aber noch vor dem 16er gesehen hatte.
Ihn anstatt Ducksch spielen zu lassen - und dann neben einem, der mehr vorne reingeht - wäre die bessere Lösung gewesen.

Wobei man sagen muss, dass man auch so ein paar Chancen hatte. Am Ende hat der Wechsel auf Njinmah immerhin bewirkt, dass man einmal vor dem Tor auch die Chance nutzen konnte. Dem Spiel hats aber nicht gut getan, trotz 1:0 wars oft ein ziemliches gebolze beider Seiten. Und ich hab irgendwann aufgehört zu zählen, wie oft Weiser mit dem Ball ins aus gedribbelt ist, weil der sich den an der Linie zu weit vorgelegt hatte.
Naja - immerhin wars ein 1:0, was gerecht für Bremen war. Nicht so wie das 1:0 gegen Mainz ... das war Kriminell.

Mensch, wer hätte denn gedacht, dass uns bei der Aufstellung Tempo fehlt...? Das überrascht mich aber, dass sich vorne keiner anbietet und das offensiv mal wieder ein Offenbarungseid ist...

"Er nimmt das nicht vorhandene Tempo raus."

Damit hat der Kommentator bei Sky die erste Hälfte eigentlich in einem Satz zusammengefasst.

1:0 Karaman per Elfmeter. Klares Foul an Churlinov vorher.
Das war ein richtiges Geschenk von Wehen.

1:0 Sieg. Meine Nerven am Ende wieder... meine Güte...

Sturmgeweihter

1:0 Sieg. Meine Nerven am Ende wieder... meine Güte...

Das war kein gutes Spiel heute, am Ende glücklich 1:0 gewonnen.

Rund um das derzeit laufende Spiel RB Leipzig gegen Gladbach gab es zwei Todesfälle von Fans auf beiden Seiten. Der Leipzig-Fan ist dabei vorhin im Stadion verstorben. Ein Gladbach-Fan am gestrigen Freitag bei einem Verkehrsunfall bei der Anreise.

https://www.t-online.de/sport/fussba...-gruenden.html

edit: Bereits 2017 und 2023 sind im Rahmen von Leipziger Heimspielen bereits Leipzig-Fans im oder um das Stadion gestorben. Das erscheint mir schon sehr gehäuft, oder kommt mir das nur so vor? Sonst hört man ja - zum Glück - eher weniger über Fans, die während Spielen im Stadion sterben.

Ich hoffe morgen irgendwie auf einen Sieg von Freiburg in der Partie gegen Frankfurt ... aus tabellarischen Gründen ... für Freiburg und für wen anders.

frable

Das war kein gutes Spiel heute, am Ende glücklich 1:0 gewonnen.

Zweite Hälfte war besser als die erste Hälfte, aber ich denke, wir sind nicht in der Situation, um uns darüber zu beschweren, wie wir die drei Punkte holen. Wichtig ist, dass wir sie irgendwie holen. Um mehr kann und darf es diese Saison nicht mehr gehen. Irgendwie Punkte holen und Klasse halten.

Wobei ich sagen muss, dass nicht alles schlecht war. Glücklich gewonnen sehe ich auch nicht, dafür war Wiesbaden zu inaktiv. Die letzten 10-15 Minuten waren wie immer nervenaufreibend, weil wir zu tief standen, aber ansonsten hat Wiesbaden auch sehr, sehr wenig für das Spiel getan.

Ich kann drei Spieler rausheben, die mir ganz gut gefallen haben: Kalas, Schallenberg und Baumgartl.
Kalas ist eh unser sicherster Mann in der IV, da gibt es gar keinen Zweifel. Aber Baumgartl hat das gestern auch gut gemacht. Hat versucht, sich auch vorne einzuschalten, dann hat sich Schallenberg etwas fallen lassen und Räume dicht gemacht. Das war eigentlich ganz okay. Die haben ihre Sache gut gemacht und mittlerweile habe ich bei Schallenberg auch keine Bauchschmerzen mehr. Er wird langsam zu einer Verstärkung.

Bei Seguin bin ich noch immer skeptisch. Es war okay, aber nicht gut. Idrizi war ein kompletter Reinfall, keine Ahnung, wieso der so lange auf dem Platz bleiben durfte.
Ouwejan wird seinen Platz auch wieder an Murkin verlieren und Churlinov war im Vergleich zu Karaman auch eine Katastrophe. Immerhin hat er den Elfer rausgeholt, wobei das auch einfach Wiesbadener Dummheit war...

Ich verstehe den Trainer aber nach wie vor nicht. Uns fehlt ganz eindeutig Tempo über die rechte Seite. Brunner hat nach vorne mal so gar nichts gemacht, wirklich absolut gar nichts.
Matriciani hat gekämpft, ja, aber ist auch keine offensive Lösung. Wenn Soppy nicht fit ist, wieso zum Henker darf van der Sloot nicht spielen, der genau diese rechte Schiene sogar gelernt hat!?
Auch zentral fehlt uns komplett die Kreativität. Assan kommt zum Glück bald zurück, aber wieso darf Drexler nicht spielen!? Ich weiß, er bringt im Training nicht das, was der Trainer sehen will, aber Domme galt noch nie als Trainingsweltmeister. Auch andere Trainer haben seine Trainingsleistungen bemängelt, aber dafür hat er in vielen Spielen dann abgeliefert. Der ist ein Unterschiedsspieler.

Ist ja schön, dass Idrizi besser trainiert. Aber ich habe lieber einen schlecht trainierenden Drexler, der im Spiel abliefert, als einen Idrizi, der toll trainiert, aber im Spiel gefühlt 20% der Bälle an den eigenen Mann bringt... Dasselbe gilt ja für Matriciani. Der hat ein Stein im Brett, weil er ackert, aber ackern alleine schießt halt auch keine Tore. Wir sind so ausrechenbar... über rechts geht gar nichts, in der Mitte fehlt Kreativität und wie gestern muss dann alles über links laufen. Wenn der linke Schienenspieler wie gestern Ouwejan einen gebrauchten Tag hat, dann ist unser Offensivspiel tot...

Defensiv war okay, kämpferisch war mehr als okay. Aber offensiv ist das viel zu wenig und ich peile einfach nicht, wieso man bei fehlendem Tempo Spieler wie Lasme und Kabadayi draußen lässt und solche wie van der Sloot gar nicht erst mitnimmt. Ich verstehe es nicht, ehrlich nicht. Als Wiesbaden aufgemacht hat, waren da so viele Räume. Lasme hat eine Lederallergie, aber ab und an stolpert er ja doch mal einen rein. Diese Umschaltmomente wären doch genau sein Spiel gewesen. Auch Kabadayi bringt Tempo und Technik mit.

Wir machen das 1:0, wechseln defensiv und stehen tief. Das war gegen Braunschweig so, das war gegen Wiesbaden so. Es ging beide Male knapp gut, aber das kann doch nicht die Lösung sein. Wenn du weißt, du hast da noch zwei wahnsinnig schnelle Jungs auf der Bank und du weißt, dass der Gegner Kompaktheit aufgibt und mehr kommen muss... dann setz sie auch ein!

Ich bin echt kein großer Fan vom System, welches Geraerts da mit Wechseln und im späten Spiel praktiziert. Generell verstehe ich so viele Entscheidungen vom Trainer nicht...

Alexander Zorniger

"Sie werden als Herz des Spiels bezeichnet. Das sind sie nicht, das sind die Spieler! Ohne die kann kein Fußball stattfinden. Die Fans sind vielleicht die Seele des Spiels, aber das Herz sind die Spieler."

Zorniger heult natürlich rum, wie die anderen Verantwortlichen auch. Und ich kann es auch ein Stück weit verstehen, da die Fans teilweise echt Grenzen überschreiten und die Proteste nerven.
Was ich aber wirklich vermessen finde ist, dass ohne die Fans die Spieler gar nicht diese Gehälter und diesen Lebensstil hätten. Am Ende beruht es ja auf Angebot und Nachfrage. Andere Sportarten trainieren härter und mehr und kriegen dafür - wenn überhaupt - gerade mal genug zum Leben zusammen, weil einfach die Nachfrage geringer ist.

Es wird nicht passieren, aber angenommen, die Fans kämen nicht mehr ins Stadion und es würden deutlich weniger Abos bei den TV Sendern abgeschlossen. Was dann? Dann kann man immer noch Fußball spielen, aber irgendwann springen auch Werbepartner und Investoren ab. Was bleibt? Zumindest nicht so viel an Geld.

Also, die Fans sind nicht nur Seele, sondern auch Teil des Herzens, denn ohne Fans kein so hoch bezahlter Profifußball. Dann gibt es 30.000 netto pro Monat wie im Handball und damit wäre das auch gut bezahlt.
Davon kann man gut leben, aber ob man davon dann Multimillionär wird wie mit einem Ein-Jahres-Vertrag im Fußball...? Weiß ich nicht, Digga.

Aber das ist genau das, was Fans ja auch schon länger aufstößt. Der Graben zwischen DFL, Verantwortlichen und Fans ist wahnsinnig groß. Aber am Ende sind wir es, die dafür sorgen, dass fette Werbepartner kommen, dass es viele Millionen TV-Zuschauer und Woche für Woche hunderttausende Fans im Stadion gibt. Wenn keiner kommt und zuschaut, dann spielt man wie vor einer Kreisklasse-Kulisse. Das kann man auch ohne Fans... aber das dicke Geld gibt es damit nicht.

Die Rechnung ist halt relativ einfach: Ohne Spieler ist kein Fußballspiel möglich. Ohne Fans schon.
Da ist die Analogie mit dem Herzen und der Seele also mMn durchaus passend.
Ob die Aussage trotz ihres Wahrheitsgehalts aber sonderlich klug ist, lasse ich Mal dahingestellt.

Das mag man als Fan, der immer noch glaubt, der Profifußball hätte noch irgendwas mit dem zu tun, was man als Knirps nach der Schule auf dem Ascheplatz gemacht hat, zu tun, natürlich nicht gern hören, dass man als Fan für sie Durchführung von Fußballspielen unnötig ist. Dabei hat sich Corona schon gezeigt, dass es auch ohne geht.

Aber man hat sich ja auch noch nicht zum Protest durch Boykott aufraffen können. Die Spiele zu sehen (und somit halt auch weiterhin die Industrie zu unterstützen) ist also offensichtlich noch wichtiger, als den Vereinen durch halbleere Stadien zu zeigen, was es bedeuten würde, wenn ein paar hartgesottene Fans die seit Jahrzehnten voranschreitende Richtung des Sports nicht gefällt.

Am Ende wird es doch eh so kommen, dass die DFL keinen Deal mit dem übriggebliebenen Investor abschließen wird, weil der natürlich jetzt auch gar keinen Grund hat, besonders viel Geld auf den Tisch zu legen. Die Ultras freue sich dann einen Ast und in 3 Jahren jammern alle, weil Bayern chancenlos in der Gruppenphase der Champions League ausscheidet.

Die Rechnung geht natürlich auch andersherum: Ohne Fans würde kein Geld fließen und kein Investor investieren. Dann können die ihre Spiele zwar durchführen, wahrscheinlich aber so, wie auf vielen hundert anderen Plätzen in Deutschland am Wochenende auch. Wir reden hier ja nicht vom bloßen Fußball, sondern von der Bundesliga. Ich halte beides für unrealistisch. Es wird immer Leute geben die es schauen, genauso wird es immer Spieler geben die Spielen. Für mich gibt es kein klares ja oder nein auf die Frage, ob der Bundesligafußball die Fans mehr braucht als die Spieler. Beide Seiten sind unverzichtbar für den Fußball und ergänzen sich gegenseitig. Der Fußball lebt von der Begeisterung der Fans und der Qualität der Spieler. Ohne Fans wäre der Fußball langweilig und das Geld bliebe aus, ohne Spieler wäre er nicht durchführbar.

Ja genau das besagt doch der Herz-Seele-Vergleich.^^

Letztendlich hast du schon Recht, aber ich würde mir schon echt wünschen, dass statt solcher Proteste Stadien und Einschaltquoten einfach mal leer bzw. ausbleiben würden.
Damit die feinen Herren mal merken, dass wir Fans es sind, die denen dieses Leben und diese Chancen ermöglichen. Es ist ja nicht so, dass TV und Werbepartner so viel Geld generieren, weil sie alle den Spielern gegenüber so wohlwollend sind.
Sie ermöglichen das, weil so viele Menschen bereit sind, einen Teil ihrer Freizeit zu opfern, um sich von solchen Clowns unterhalten zu lassen.
Bliebe das aus, dann ist es wie mit jeder Industrie: Wenn keine Nachfrage, dann sinken die Gelder. Damit sinken die Gehälter und was noch alles dazu gehört.

Fußball ohne Fans geht. Profi-Fußball ohne Fans geht aber nicht.
Von daher ist das mit Herz und Seele auf den Profi-Fußball eben auch nicht so leicht zu beziehen.
Wobei man auch das nicht schwarz und weiß sehen kann. Irgendwelche Fans gibt es immer.
Aber guck doch mal die Gehälter beim Handball oder Volleyball oder so an.
Das ist ein Fingerhut der Fußballer, weil die Nachfrage und Attraktivität eben viel geringer ist.

Und ganz ehrlich: Mir doch egal, ob die Bayern oder sonst ein deutscher Klub in der CL ausscheidet.
Der Wettbewerb ist doch auch nur noch ein Schatten seiner selbst und wird durch die geplanten Neuregelungen und Aufblähungen doch nur noch weiter dazu führen, dass die großen Klubs unter sich bleiben.
So wie alle anderen Wettbewerbe auch, weil sich UEFA wie FIFA gar nicht erlauben können, dass die großen wichtigen Klubs früh ausscheiden. Wegen Einschaltquoten und Anziehungskraft.
Daran besteht bei denen doch gar kein Interesse.

Nein, danke. CL schaue ich eh seit Jahren nicht mehr live.

Bayern liegt aktuell nach 1:0 Führung nicht ganz unverdient mit 1:2 gegen Bochum hinten.
Bochum zeigt wie angekündigt keinerlei Respekt oder Angst vor dem großen FCB und spielt munter mit.
Es ist echt krass, wie sich die Bayern unter Tuchel präsentieren. Heute kein Sieg und ich denke, dass war es mit Tuchel in München.