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31.03.2008, 16:04 #1mein Name: Stefan
Das Tor im Fels - mein neuestes Buch
ich habe bereits 3 Bücher geschrieben, jedoch noch nicht veröffentlicht und schreibe gerade am 4. das den Namen "Das Tor im Fels hat". Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr ein kleines Feedback zu meiner Leseprobe geben würdet!!
In dem Buch geht es um einen Jungen namens Steve:
In der Schule ist Steve nicht gerade beliebt.
Wie üblich sind die letzten Schultage die langweiligsten für ihn, doch dies ändert sich sofort, als plötzlich ein Schüler nach dem anderen verschwindet. Überall auf der Welt geschehen furchtbare Dinge, verbreiten sich wie ein böser Wind im ganzen Land, der nichts bis auf angsterfüllte Menschen und Leichen zurücklässt. Um dem zu entfliehen fährt Steve mit seiner Schwester Claire und seiner neuen Freundin Abby über die Sommerferien ans Land nach Lallyvoch, ein Dorf umgeben von Seen, dunklen Wäldern und mystischen Geschichten, in dem die Drei bei Steves Onkel wohnen dürfen. Aber dort beginnt der Horror erst richtig. Die kleine Claire wird von einer unbekannten Kreatur gebissen und erkrankt. Nur der weise Onkel John kennt das Gegenmittel gegen das Gift, eine Blume, die Claire am Leben halten könne. Sie befindet sich irgendwo im mysteriösen Berg Craidun. Doch es gibt da ein Problem: Der Berg und seine alte Burgruine sind von den Sprengungen einer Höhlenwand gefährdet und sind abgesperrt. Als die Bauarbeiter es schaffen, die geheimnisvolle Höhle freizubekommen, kann Steve nicht anders. Durch das Tor im Fels stürzt er sich auf der Suche nach der rätselhaften Blume blindlings in eine geisterhafte Parallelwelt, in der seit hundert Jahren Krieg herrscht. Es ist ein langes Gefecht zwischen zwei Herrschern, die nur mithilfe eines mächtigen Wesens aufgehalten werden können.
Steve allein ist in der Lage, den Drachen zu wecken und den Krieg zu beenden.
Und jetzt meine Leseprobe:
Kapitel: DAS NEST
Die Ritter schlichen fünf Minuten durch das hohe, vom Mond beschienene Gras, achteten nicht auf Insekten oder in der Nacht rufende Vögel und blieben synchron vor einem Loch im Waldboden stehen. Prinz Lyell hob den Zeigefinger an den Mund und zog so leise wie möglich seine Waffe. Seine Ritter taten es ihm gleich und umzingelten den Eingang im Boden auf seine Aufforderung. Obwohl die Ritter wussten, dass Blutsauger nicht gut hören konnten, wollten sie kein unnötiges Risiko eingehen. Lyell machte eine ausholende Handbewegung auf den Eingang zu und deutete danach auf Vandoran und Lyndwyn, woraufhin sich die beiden Elfen aus der Gruppe lösten und ihrem Herrn folgten. Sie alle hatten zehn Jahre hartes Training hinter sich, Stunden der Übung, des Kampfes, des Lernens. Ihre Ausbildung zielte genau auf diesen einen Augenblick hin, auf den Moment, in dem die Ritter die Hölle betraten. Ihre Schwerter reflektierten das Mondlicht und beleuchteten das Nest für eine knappe Sekunde.
Genug Zeit, um rund fünfzig verkrüppelte Kreaturen zu erkennen, genug um ihre Atemzüge zu hören und den vom Blut aufgeweichten Boden zu erblicken, auf dem sich die Wesen niedergelassen hatten. Sie schliefen… noch. Lyell schluckte. Das würde kompliziert werden. Sein Glück war, dass die Blutsauger halbtaub waren. Doch in diesem Gewimmel die kleine Abby zu finden, war ein lästiges Unterfangen. Aber er war es Steve schuldig; es blieb ihm nichts anderes übrig, als den Auftrag zu erfüllen, für den er sich sogar freiwillig gemeldet hatte. Der Junge hätte keine paar Sekunden in dem Nest überlebt. Steve hätte Abby niemals retten können.
Lyell ging voraus und winkte mit der Hand, sodass ihm seine zwei Kumpane in die Höhle folgten. Hätte er alle zwanzig mitgenommen, wären sie zu laut gewesen. Der Prinz konnte nur hoffen, dass es eine richtige Entscheidung war. Geräuschlos bewegten sich die drei Ritter vorwärts und begaben sich tiefer in das Nest hinein. Dabei mussten sie auf Hindernisse wie Wurzeln oder Steine achten, die meistens wie Totenköpfe geformt waren. Lyells Nackenhaare stellten sich auf, als er eine Vertiefung voller Blut im Boden sah, aus der die Geschöpfe offenbar regelmäßig tranken. „Lass das nicht Abbys Blut sein“, betete Lyell. Er biss die Zähne zusammen, als er aufblickte und vor sich einen reglosen, schlafenden Körper entdeckte, ein bizarres, verschrumpeltes Monster mit weißer Haut. Der Kopf des Wesens war verdeckt, da er im Schatten einer gigantischen Wurzel lag. Aus welchem Grund schliefen die Biester fünf Meter unter der Erde?
Prinz Lyell machte noch einen Schritt vorwärts und vernahm ein Grunzen vor sich. Es war das Monster. Es bewegte sich! Die Kreatur drehte sich im Schlaf um und zeigte nun ihren scheußlichen, viel zu groß geratenen Kopf mit dem abnormalen Saugrüssel, der nicht bloß als Nase diente. Lyell sah über den Blutsauger hinweg und stutzte. Hinter der Kreatur kauerte sich Abby verängstigt mit dem Rücken an die Höhlenwand und erwiderte Lyells Blick zittrig. Sie hatte braune, lange Haare und sah ihn fast schon flehend an. Lyell musterte sie ein paar Sekunden lang, da er sie sich jünger vorgestellt hatte. In ein paar Jahren würde sie eine erwachsene Frau sein. Aber als der Prinz seinen Blick erneut auf die Kreatur zu seinen Füßen lenkte, öffnete der Blutsauger plötzlich die Augen. Die grässliche, blasse Kreatur, weder Mensch noch Tier fletschte ihre gelben Stummelzähne, und ihr dicker Saugrüssel hob sich erregt. Abby schlug die Hand vor den Mund, um nicht zu schreien.
Als sich der Blutsauger aufrichtete, zögerte der Prinz keine Sekunde. Ein gezielter Hieb und der Kopf des Mutanten lag auf dem Boden. Als hätten die anderen Wesen den Aufprall gehört, erwachten sie und begannen zu brüllen. Augenblicklich brach das Chaos aus.
Wie war's? Ich hoffe, es hat euch gefallen, und ich bin stets für Verbesserungsvorschläge offen!
PS: Ich bin jetzt auf Seite 232.
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10.04.2008, 10:41 #2Ya-e
AW: Das Tor im Fels - mein neuestes Buch
Mhm... bräuchtest vielleicht ein paar mehr Absätze und was auch nett wäre die Gedanken der Personen zu kennen - also auch mal Gedanken niederschreiben die der Prinz haben könnte wenn er diese Kreaturen sieht.
Soll ich mal versuchen ein Beispiel dazu zu schreiben?
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11.04.2008, 12:28 #3mein Name: Stefan
AW: Das Tor im Fels - mein neuestes Buch
Ja, gerne, ich bin für Vorschläge immer offen. Das mit den Gedanken versuche ich noch, ich stelle bald ein neues Kapitel hinein.
Danke für die schnelle Antwort
Stefan
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11.04.2008, 18:03 #4mein Name: Stefan
AW: Das Tor im Fels - mein neuestes Buch
PS: Den Titel meines Buches habe ich geändert, es heißt nun
"THE GATE". (Das Tor) Ich finde, das klingt professioneller und gleichzeitig schlicht und einfach.
DAS BRENNENDE SCHIFF
Es war eine mehrtägige Reise durch das Meer.
Als Steve fragte, ob das Gewässer einen Namen hatte, antwortete Prinz Lyell, dass man das Meer den „stillen Ozean“ nannte. Diese Beschreibung passte tatsächlich, da die Drachenschwinge (Das Schiff, mit dem sie unterwegs waren) nicht im Geringsten hin und herschaukelte, sogar als sie mit sehr hoher Geschwindigkeit durch das Meer fuhr. Steve wunderte sich, wie sich das Segelschiff ohne Wind vorwärts bewegen konnte, doch auch darauf hatte der Elfenprinz eine Antwort parat.
„Die Drachenschwinge fährt auch ohne Wind“, meinte Lyell. „Das ist egal, selbst wenn es wie hier windstill ist. Und sie hat immer Wasser unter dem Kiel.“
„Tja, dann ist das Meer wohl auch immer so groß, wie man es eben braucht, oder?“, fragte Steve. „Genau wie Taigan Dun.“
„Wer hat dir denn diesen Schwachsinn erzählt?“, lachte Lyell und schüttelte den Kopf. „Du bist mir einer! Du bist gerade angekommen und redest schon so einen Schwachsinn daher! nicht einmal der große Dagda besitzt eine Macht, die den Ozean vergrößern kann.“
„Oh…“ Mehr brachte Steve nicht heraus, da er versuchte, jeden Gedanken an Jim zu vermeiden. Jim war es doch, der ihm das erzählt hatte! Aber in Darleton war offenbar nicht alles so logisch wie in seiner Welt.
„He, seht mal was ich da habe“, prahlte eine raue, tiefe Stimme. Gleich darauf erschien Onkel John hinter ihnen mit einer großen Papierrolle in der Hand, die einen vermoderten Eindruck machte und auch dementsprechend roch. „Die ist in meiner Kajüte bestimmt schon Jahre gelegen! Es ist eine alte Seefahrerkarte, auf der sämtliche Riffe und Felsen eingezeichnet sind.“
John rollte das Papier aus, strich es glatt und offenbarte ihnen eine alte, schmutzige Landkarte. Sie stellte den stillen Ozean bis in das linke untere Eck dar, sowie die Insel in der Mitte des Meeres, umgeben von den Landmassen Darletons, die bis in den vereisten, weißen Norden führten.
Das Reich des Königs Fuvarra war riesig und beinhaltete von kleinen Ortschaften bis hin zu großen Städten, Häfen, Bergen, Wäldern und Steppen. In Darletons Norden erstreckte sich eine weite Landschaft aus zerklüfteten Felsen, schneebedeckten Gletschern und doch sogar größeren Siedlungen, allesamt im Besitz der Melida.
„Eine schöne Karte“, gab Lyell zu und wies auf einen Punkt in der Nähe von Taigan Dun, der magischen Insel. „Hier ist Tentagell, das Schloss, in dem Fuvarra regiert. Siehst du weiter nördlich die hohe Felswand?“
Steve nickte langsam. Die Wand war zwar nicht besonders steil, zog sich aber durch das halbe Reich.
„Dort beginnt das Schattenreich", fuhr Lyell fort. "Hinter diesen Bergen befindet sich eine weite, flache Ebene, die wir die brennenden Steppen nennen. Dort hausen unzählige Mutanten. Fuvarra hat uns angewiesen, niemals alleine dorthin zu gehen. Wenn man gut bewaffnet ist, haben die Viecher keine Chance, aber trotzdem sollte man auf sich aufpassen.“
„Tentagell liegt ziemlich nah an der Grenze zwischen Darleton und dem Schattenreich“, fiel Steve auf. „Können die Monster nicht jederzeit das Schloss erstürmen, um den Melida freie Bahn zu machen?“
„Können sie nicht, nein“, verneinte Lyell. „Im Gegensatz zum Schattenreich ist Darleton sehr hell, da Fuvarras Macht jeden Quadratmeter durchdringt. Die Ungeheuer trauen sich nicht einmal nachts in die Nähe von Tentagell.“
„Wie stellt sich Fuvarra das alles eigentlich vor?“, beharrte Steve auf seiner Kritik, „Was genau will er gegen die Ungeheuer tun? Wie will er sie aus seinem Reich vertreiben?“
„Keine Ahnung“, beichtete Lyell. „Ich weiß von den Plänen meines Königs so wenig wie ein Pferd vom Fliegen. Fuvarra ist unberechenbar in seinen Taten. Ich kann nur für dich hoffen, dass er nichts Wichtiges von dir will.“
„Das hoffe ich allerdings auch.“ Mit diesen Worten räumte John die Karte wieder in seine Kabine. Lyell rief ihm nach, dass er sie aufheben sollte, da sie sie möglicherweise eines Tages brauchen könnten. Dann sah sich Lyell am Ozean um, während Steve einen Elfen beobachtete, der den Hauptmast mit einem Fernrohr in der Hand hochkletterte. Er blickte eine Zeit lang in der Gegend umher, bis sein Blick schließlich an einer Stelle im ruhigen Ozean verharrte. Steve hatte ein ungutes Gefühl im Magen.
„Brennendes Schiff mit weißen Segeln in Sicht!“, brüllte er hinunter.
Aufgeregt folgte Steve seinem Blick, während sämtliche andere Elfen aus dem Schiffsinneren ins Freie stürmten. Tatsächlich: Nicht weit von ihnen entfernt brannte ein Schiff bewegungslos im Meer vor sich hin. Es schien niemand an Bord zu sein, der den Brand löschte. Waren etwa alle Crewmitglieder umgekommen?
„Es ist ein Händlerschiff“, beobachtete John mit großen Augen. „Da muss etwas gewaltig schief gelaufen sein! Wo ist die Besatzung?“
„Habe ich mich auch gefragt“, meinte Steve und dachte nach. Sollte er ins Wasser springen und hinüberschwimmen? Nein, sicher nicht. Oder doch? Da wurde ihm klar, dass er laut nachgedacht hatte.
„Auf gar keinen Fall“, lehnte John ab, der ihn gehört hatte. Leicht frustriert sah Steve im Augenwinkel, wie Lyell ins Schiffsinnere hechtete und den herumstehenden Elfen zurief:
„Sagt dem Kapitän, er soll uns näher an das Schiff heranbringen!“
„Was hast du vor?“, wurde er von einem Matrosen gefragt.
„Ich werde den Brand löschen, das habe ich vor!“ Der Prinz ließ große, Kübel voller Wasser bereitstellen, mit denen er und seine Elfen das Feuer ausmachen wollten.
„Was, wenn sich Schwarzpulver oder andere explosive Dinge auf dem Schiff befinden?“, wollte Steve wissen und war nicht überzeugt von Lyells Unternehmen.
„Dann beten wir, dass es uns nicht um die Ohren fliegt“, entgegnete John ernst und fügte noch hinzu: „Komm, wir packen mit an!“ Steve und sein Onkel hielten sich bereit, ihre Kübel über das Feuer zu gießen, wenn sie sich nah genug am brennenden Schiff befanden. Bald war es soweit: Der Kapitän hielt die Drachenschwinge neben dem Händlerschiff an, sodass die Elfen das Wasser mit übernatürlicher Kraft über es schütteten.
John, Steve und Lyell taten es ihnen gleich, doch das Feuer nahm nur gering ab. Nach weiteren Löschversuchen brach der Hauptmast ab, schwankte gefährlich und fiel dann mit hoher Geschwindigkeit ins Meer.
Eine letzte mächtige Wasserwoge dämpfte das Feuer so weit, dass Lyell es betreten konnte. Mutig stellte sich Lyell auf die Reling der Drachenschwinge und sprang hinüber aufs Händlerschiff.
„Kommt mit“, rief er John und Steve zu, die ihm nach kurzem Zögern doch noch folgten.
„Wo sind bloß alle?“, wunderte sich Steve erneut, als die drei an Bord waren.
„Hallo?“, rief Lyell, bekam jedoch keine Antwort.
„Gehen wir hinein“, schlug John vor und lief auf die Tür zu, die ins Innere des Schiffes führte. Leise betraten sie einen kalten, dunklen Raum. Steve machte die ersten Schritte vorwärts, da er schon Erfahrungen in finsteren Umgebungen gemacht hatte und knipste wortlos seine Taschenlampe an, um den Raum abzuleuchten. Hier gab es nichts außer gestapelten Kisten und sonstigen Abfall, den sie nicht brauchen konnten.
„Da ist noch eine Türe“, bemerkte Steve und wollte sie hastig öffnen.
„Aber ich gehe ganz sicher nicht bis in den Schiffsbauch hinunter“, meinte Lyell leicht gereizt. „Da unten ist eh nichts. Alles was ich vorhatte war, den Brand zu löschen. Wir haben hier nichts verloren und außerdem: Wer weiß, was hier passiert ist?“
„Vielleicht versteckt sich da unten die Crew“, rätselte John und folgte Steve in den nächsten finsteren, fensterlosen Raum. Im ersten Moment konnte Steve nicht einmal einen Meter weit sehen, bevor sein Blickfeld im Schwarzen endete. Dann aber hob er seine Taschenlampe leicht an.
Genug, um die hässliche Fratze eines verkrüppelten Biestes vor sich zu sehen, verzerrt und blutverschmiert. Erschrocken stieß Steve einen leisen Schrei aus und wich zurück. Ein Schauder lief ihm durch Mark und Bein und für einen kurzen Moment war er wie gelähmt. Die Bestie stierte ihn aus gelben, großen Augen an und schien dasselbe von ihm zu denken, wie er von der Bestie.
Der Mutant hielt einen abgetrennten, menschlichen Kopf in der Hand, dessen Augen herausgenommen worden waren. Das Monster schien leicht zu grinsen, als es die verstörten Blicke vor sich sah und biss genüsslich ein Stück Fleisch aus dem Gesicht des Toten heraus. Zorn und Abneigung überkamen Steve, als er in die blutroten Augen des Mutanten blickte. Genau so ein Ungetüm hatte Abby verschleppt! Obwohl er sich bei dem Anblick beinahe übergab, ballte er seine Hand zur Faust und rammte sie dem Vieh so fest er konnte ins Gesicht.
Es machte ein Geräusch, als ob Steve das Gehirn des Monsters eingebeult hätte. Vorausgesetzt, es besaß überhaupt eines. Augenblicklich ging das Wesen zu Boden, landete jedoch auf den missgebildeten, jedoch starken Armen und rappelte sich so sofort wieder auf. Doch Lyell reagierte sofort, zog sein dünnes, weißes Schwert und durchbohrte damit den Bauch des Mutanten, in der Hoffnung, sein Herz zu treffen. Aber das Tier riss sich los, brüllte und kam mit der Klinge im Magen erneut auf die drei zu. Bevor es angreifen konnte nahm John sein eigenes Schwert, schwang es und trennte ihm mit einem einzigen Schlag den Kopf vom Hals ab. Einen Moment erschien wieder der grinsende Ausdruck auf dem Gesicht des Mutanten, dann segelte der Kopf zu Boden und blieb dort liegen.
Der Körper des Ungeheuers kippte nach hinten und lag nun neben den Leichen der verstorbenen Crew.
„Es hat sie alle umgebracht“, stammelte Steve verstört, und der Lichtkegel seiner Lampe erzitterte. „Alle sind tot.“
„Jetzt weißt du, warum sie Mutanten heißen“, meinte John blass und wandte den Blick von den verstümmelten Leichen ab. „Ihr Durst nach Blut lässt wie bei einem Vampir niemals nach.“ Der Mutant hatte die Elfen sinngemäß zerfetzt. Von einem der wehrlosen Crewmitglieder fehlten sämtliche Körperteile. An der Wand befanden sich zahlreiche Blutflecke, am Boden lag ein Leichenhaufen, und auf den Stiegen, die weiter nach unten führten, ruhte ein einzelnes Bein. Angewidert wandte Steve sich um und folgte seinen Kumpanen zurück ins Freie.
„Wie kann es bloß an Bord gekommen sein?“, fragte sich Lyell und versuchte, seine Stimme zu beherrschen, während er sich am Kopf kratzte. Sogar der Prinz wirkte bleicher als sonst. „Es ist auf keinen Fall geschwommen, das ist klar.“
„Es könnte sein, dass es schon an Bord gegangen ist, bevor das Schiff abgelegt hat“, vermutete John und zuckte mit den Schultern. „Möglicherweise ist es noch in der Nacht ins Schiffsinnere gekrochen, hat sich versteckt und schließlich alle umgebracht und den Brand irgendwie ausgelöst. He, kommt es euch nicht auch so vor, als wäre das Schiff leicht schief?“
„Du hast recht. Ich glaube, wir haben da ein Problem“, stimmte Steve seinem Onkel zu und sah sich um, bis er merkte, dass das Händlerschiff tatsächlich sank. Hatte ein Mutant genug Kraft, um den Kiel aufzureißen? Tja, offenbar schon. Schnell sprangen sie zurück an Bord der Drachenschwinge. Lyell wurde sofort ausgefragt, wie es im Inneren aussah, und wo die Crew war, und er antwortete mit der Wahrheit.
„Es sinkt!“, rief einer der herumstehenden Elfen mit Entsetzen. „Sind alle hier?“ Nachdem Lyell alle durchgezählt hatte und genickt hatte, befahl er, weiterzufahren. Tentagell war nicht mehr weit entfernt, berichtete ihm John mit einem Blick auf die Karte, und dann meinte er, dass Steve die Sache vergessen sollte. Doch dieser hatte sich bereits übergeben und hörte ihm nicht richtig zu.
In Wahrheit wollte er nur noch weg von Darleton. Obwohl der König einen wichtigen Auftrag für ihn hatte, war er nicht gewillt, länger in dieser Monsterwelt zu bleiben. Hoffnungslos legte er sich in das harte Bett in seiner Kajüte und sank in einen unruhigen Schlaf.
Die meiste Zeit träumte er von Monstern. Sie schwirrten in seinem Kopf herum, als wären sie Gespenster. Einmal wachte er schweißgebadet auf und konnte nicht mehr einschlafen. Erst nach einer Stunde träumte er wieder, aber diesmal von Abby. In seinen Träumen ging es ihr gut; sie lachte mit ihm und wirkte glücklicher denn je.
Ob das auch in der Wirklichkeit der Fall war?
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12.04.2008, 16:34 #5Ya-e
AW: Das Tor im Fels - mein neuestes Buch
Ach du meine Güte... Oo
So viel auf einmal, naja... hier ist n Vorschlag ^^ Hab mal n bisschen in deinem zuerst geposteten Kapitel gewühlt.
Evetuelle Kommentare stehen in Klammern:
Kapitel: DAS NEST
(--- Beschreibung von der Umgebung----)
Die Ritter schlichen schon ein paar Minuten durch das hohe, vom Mond beschienene Gras. Sie achteten nicht auf Insekten oder in der Nacht rufende Vögel. Ihr Aufmerksamkeit lag auf einem Loch (such am besten ein anderes Wort hierfür - Unebenheit oder so) im Waldboden. Vorsichtig näherten sie sich diesem Höhleneingang und blieben synchron vor ihm stehen. Prinz Lyell hob den Zeigefinger an den Mund und zog so leise wie möglich seine Waffe. Seine Ritter taten es ihm gleich und umzingelten den Eingang im Boden auf seine Aufforderung. Obwohl die Ritter wussten, dass die Blutsauger, die in dieser Höhle lebten nicht gut hören konnten, wollten sie kein unnötiges Risiko eingehen. Lynell zögerte einen kurzen Moment. Tausende von Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Was mag sie dort unten wohl erwarten? Würden sie je wieder aus dieser Höhle hinauskommen, würde er je die Sonne wiedersehen? Schweißperlen traten ihm auf die Stirn. Einer seiner Ritter bemerkte seinen unsicheren Blick, mit dem er das schwarze Loch fixierte.
"Sir?", fragte er fast flüsternd.
Lynell wurde wie durch einen Ruck aus seinen Gedanken gerissen und schüttelte nur kurz den Kopf. Er entschied sich alle störenden Gedanken bei Seite zu räumen. Er hatte schließlich eine Mission zu erfüllen.
Lyell machte eine ausholende Handbewegung auf den Eingang zu und deutete danach auf Vandoran und Lyndwyn, woraufhin sich die beiden Elfen aus der Gruppe lösten und ihrem Herrn folgten.
Sie alle hatten zehn Jahre hartes Training hinter sich, Stunden der Übung, des Kampfes, des Lernens. Ihre Ausbildung zielte genau auf Augenblicke wie diesen hin (sie haben ja schließlich nicht 10 Jahre nur für diese eine Tätigkeit geübt und sind dann "nutzlos" oder?), auf den Moment, in dem die Ritter die Höhle betraten.
Ihre Schwerter reflektierten das Mondlicht und beleuchteten das Nest für eine knappe Sekunde.
Doch diese eine Sekunde reichte, um rund fünfzig verkrüppelte Kreaturen zu erkennen... reichte um ihre Atemzüge zu hören und den vom Blut aufgeweichten Boden zu erblicken, auf dem sich die Wesen niedergelassen hatten.
Sie schliefen… noch...
Lyell schluckte. Das würde kompliziert werden. Sein Glück war, dass die Blutsauger halbtaub waren. Doch in diesem Gewimmel die kleine Abby zu finden, war ein lästiges Unterfangen. Aber er war es Steve schuldig; es blieb ihm nichts anderes übrig, als den Auftrag zu erfüllen, für den er sich sogar freiwillig gemeldet hatte. Der Junge hätte keine paar Sekunden in dem Nest überlebt. Steve hätte Abby niemals retten können.
Zu allem entschlossen richtete sich Lynell auf und warf seinen Männern einen kurzen, ernsten Blick zu. Alle verstanden, dass es ab jetzt kein Zurück mehr gab und sie waren bereit. Bereit das zu tun, was vor ihnen noch keiner getan hatte. Bereit ihr Leben für das eines anderen zu opfern. Bereit ihr Versprechen zu halten.
Lyell ging voraus und winkte mit der rechten Hand, sodass ihm seine zwei Kumpane in die Höhle folgten. Hätte er alle zwanzig mitgenommen, wären sie zu laut gewesen. Der Prinz konnte nur hoffen, dass es eine richtige Entscheidung war. Trotz all seiner Erfahrung, all seiner Entschlossenheit traten noch immer Zweifel auf, ähnlich wie Unkraut, das sich durch die kleinen Risse eines Steines seinen Weg zum Licht bahnte. Er biss die Zähne aufeinander und versuchte die Zweifel zu verdrängen. Sie sollten nicht auf seine Leute übergehen.
Geräuschlos bewegten sich die drei Ritter vorwärts und begaben sich tiefer in das Nest hinein. Vorsichtig und behutsam setzten sie einen Fuß vor den anderen. Auf Hindernisse wie Wurzeln oder Steine mussten sie genau achten. Lynell blickte kurz nach unten. Das Mondlicht war seicht in die Höhl hineingefallen und gab den Blick auf ein Gebilde frei, das wie ein Totenkopf geformt war. Er blieb stehen und schaute es sich genau an. Dieses Etwas strahlte eine ungeheure Faszination aus. Mit seiner zittrigen Hand für er über die glatte Oberfläche. Dieses Ding fühlte sich nicht an wie ein Schädel, sondern eher wie ein Stein. Die Begeisterung flaute ab wie eine kurze Frühlingsbriese. Langsam gingen sie weiter, immer darauf bedacht, so wenig Geräusche wie möglich zu machen.
Lyells schaute sich weiter um. Aprubt blieb er stehen. Seine Nackenhaare stellten sich auf, als er eine Vertiefung voller Blut im Boden sah, aus der die Geschöpfe offenbar regelmäßig tranken. „Lass das nicht Abbys Blut sein“, betete Lyell leise.
Er biss die Zähne zusammen, als er aufblickte und vor sich einen reglosen, schlafenden Körper entdeckte. Ein bizarres, verschrumpeltes Monster mit weißer Haut. Der Kopf des Wesens war verdeckt, da er im Schatten einer gigantischen Wurzel lag.
Aus welchem Grund schliefen die Biester fünf Meter unter der Erde?
Prinz Lyell machte einen Schritt vorwärts und vernahm ein Grunzen vor sich. Es war das Monster. Es bewegte sich!
Die Kreatur drehte sich im Schlaf um und zeigte nun ihren scheußlichen, viel zu groß geratenen Kopf mit dem abnormalen Saugrüssel, der nicht bloß als Nase diente. Kleine, schleimige Tropfen hingen ihm aus dem Rüssel heraus. Angewidert rümpfte Lynell die Nase, dann sah er über den Blutsauger hinweg und stutzte.
Hinter der Kreatur kauerte sich Abby verängstigt mit dem Rücken an die Höhlenwand und erwiderte Lyells Blick flehend. Sie hatte braune, lange Haare und zitterte am ganzen Körper vor Angst. Ihre großen Augen baten Lyell um Hilfe.
Er musterte sie ein paar Sekunden lang und war ganz verwundert über ihr Alter, da er sie sich jünger vorgestellt hatte. In ein paar Jahren würde sie eine erwachsene Frau sein.
Der Prinz richtete seinen Blick erneut auf die Kreatur zu seinen Füßen. Plötzlich öffnete der Blutsauger die Augen und starrte ihn mit trüben Blick an. Die grässliche, blasse Kreatur, weder Mensch noch Tier fletschte ihre gelben Stummelzähne und ihr dicker Saugrüssel hob sich erregt. Abby schlug die Hand vor den Mund, um nicht zu schreien.
Als sich der Blutsauger aufrichtete, zögerte der Prinz keine Sekunde. Ein gezielter Hieb und der Kopf des Mutanten genügte um ihn zu Boden zu strecken. Doch als hätten die anderen Wesen den Aufprall gehört, erwachten sie und begannen zu brüllen. Augenblicklich brach das Chaos aus.
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13.04.2008, 14:15 #6mein Name: Stefan
AW: Das Tor im Fels - mein neuestes Buch
Hey, vielen Dank für die Vorschläge, echt nett von dir!
"Tausende von Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Was mag sie dort unten wohl erwarten? Würden sie je wieder aus dieser Höhle hinauskommen, würde er je die Sonne wiedersehen? Schweißperlen traten ihm auf die Stirn. Einer seiner Ritter bemerkte seinen unsicheren Blick, mit dem er das schwarze Loch fixierte."
Das klingt wirklich toll, finde ich!
"Ihre Ausbildung zielte genau auf diesen einen Augenblick hin, auf den Moment, in dem die Ritter die Hölle betraten"
Ja, ich weiß, das kann so nicht ganz stimmen. Werde ich gleich ändern!
Danke nochmal, dass du deine Zeit zum Schreiben geopfert hast!
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13.04.2008, 19:00 #7Ya-e
AW: Das Tor im Fels - mein neuestes Buch
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15.04.2008, 19:44 #8Noshire
AW: Das Tor im Fels - mein neuestes Buch
Hier ein paar Tipps:
Der Kopf des Wesens war verdeckt, da er im Schatten einer gigantischen Wurzel lag.
und blieben synchron vor einem Loch im Waldboden stehen
und erwiderte Lyells Blick zittrig
Die grässliche, blasse Kreatur, weder Mensch noch Tier, fletschte ihre gelben Stummelzähne
auf den Moment, in dem die Ritter die Hölle betraten.
Allgemein: Begriffe wie "Mutant", "Monster" etc. schaden imho der Atmosphäre, da sie oft genug benutzt wurden und da sie eine Art klischeehaften Nachgeschmack haben. Ein "Mutant" ist eine mutierte Gestalt, also ein Wesen, das nicht seiner ursprünglichen Form entspricht. Trifft das auf diese Blutsauger zu?
Ein weiteres Problem sehe ich im Konflikt Ritter <-> Schleichen. Du hast geschrieben, dass der Prinz nur 2 Ritter mit in die Höhle nehme, gut, aber trotzdem bezweifle ich, dass auch nur ein einziger Ritter (in dessen klassischer Definition, also mit Hiebwaffe, starker Panzerung etc.) "lautlos" durch eine Höhle schleichen könnte. Da es sich allerdings um Elfen handelt, welche jahrelanges Training hinter sich haben, wäre das noch relativ gut begründbar.
Sind ein paar Anregungen, die mir nach Lektüre deiner ersten Leseprobe eingefallen sind. Ansonsten gefällt mir das Buch wirklich. Die erste Leseprobe klingt für mich zwar ein wenig klischeebelastet, aber ich weiss, wie hart es ist, Fantasy zu schreiben und dabei keine einzige banal klingende (denn sie kann gut Teil eines komplexeren Zusammenhangs sein) Stelle entstehen zu lassen.
Ich werd mir, sobald ich wieder ein wenig Zeit habe, auch die übrigen deiner Leseproben anschauen
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