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    F74m012_1337 F74m012_1337 ist offline
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    Auf ewig! Eine Fantasy Geschichte aus meiner Produktion.

    Entschuldigt bitte die Rechtschreibfehler.

    Er rezitierte langsam die Beschwörungsformel.
    Der Raum war riesig, und sah aus wie ein professioneles Labor, gross, aber trotzdem randvoll mit Geräten, Elexieren, und Leichenteilen.
    Etwas weiter entfernt, in den dunklen Ecken, hörte man etwas brodeln.
    Die Luft stank nach Schwefel, Rauchwolken flogen durch die Luft, und eine fünfergruppe Gargoyles bewachte die Eingänge.
    Diese grossen Steinkreaturen sahen aus wie unglaublich hässliche Vögel, spitze Zähne ragten aus ihren Schnabeln.
    Die Leiche, die vor ihm lag, stammte frisch vom Friedhof, und war nur schwach verwest.
    2 grosse Kobolde brachten ihm ein Glas Wasser, das er mit einem Schluck austrank.
    Dann schloss er die Augen, sagte den letzten Satz der Formel.
    Das Licht ging plötzlich aus.
    Etwas begann zu sirren, die Leiche zuckte.
    Bewegte sich...
    “Nar`uwanar laset! Stehe auf und diene deinem Meister”
    Der Untote, in dessen Zuegen man eine Frau erkannte, nickte.
    “Ja...Meister Nurtok.”
    ...

    Der Tag fing gut an.
    Seine Diener, drei grossgewachsene Utursa in prächtigem blauem Federkleid, servierten Nurtok das Essen, und er entliess die beiden.
    Dies waren Dämonen mittleren Ranges, die schnell, flink, und vergleichsweise gross waren.
    Er war alleine im Raum, die beiden Wachgargoyls ausgenommen.
    Er betrachtete sich im Spiegel: Seine langen, weissen Haare sollte er demnächst endlich etwas pflegen...
    Der alte Magier und Magister in Nekromantie hatte keine Feinde, und doch machte er sich um eins immer und immer wieder Sorgen: Attentäter.
    Er versuchte sich zu entspannen und lies sich von einer Wiederbelebten, früher Stadtbekannten Musikerin auf der Harfe etwas vorspielen.
    Die Musik klang schön, wundervoll. Er genoss jeden Moment und sein Blick verschwamm...
    Doch was war das? Hatte er gerade ein Zucken vernommen?
    Nein, fallscher Alarm...Oder war das ein Eindringling?
    Er rief einen der Gargoyles herbei, und liess ihn den Raum durchsuchen.
    Um sich ablenken zu lassen, ging er in seinen Privaten Saal.
    Es war ein Meisterwerk der Baukunst, hunderte Diener hatten es erbaut und auf zauberhafte Weise verziert.
    Die Decke war aus massiven Marmor, der von erfahrener Hand geschliffen wurde.
    Er lies sich in den Sessel fallen, der kunstvoll gewebt wurde von unirdischen Wesen, die Muster zeigten wundervolle Blumen aus Gold und Platin.
    Ein Blauhautiges, menschenähnliches Wesen mit langen, Schwarzen Haaren, die zu einem Zopf gebunden wurden kam herbei.
    "Ahh, Jizad. Da bist du auch.", begrüsste er den Dschinni
    Um diesen herum zeichnete Nurtok ein Bann-Pentagram, dann begann er einen Abbruchszauber.
    “Lea`faz`artum! Macht entschwindet, Willen entfacht! Mar`dunak! Erwache!”
    Der Dschinni schaute sich überrascht um, sah, das er unmöglich entkommen konnte.
    “Was willst du Hexer? Ich erfuelle dir jeden Wunsch, beantworte jede Frage, wenn du mich aus dieser Welt entlaesst! Bitte!"
    Seine Stimme klang schrill, fast kreischend, doch die Intillegenz dieser Wesen war nicht zu unterschaetzen.
    “Ich will ein wenig plaudern, mein kleiner Gefangener. Nur eine Frage.”
    Nach einer langen schilderung der Frage, antwortete der Dschinni.
    “Nein. Auch dies ist uns Hohen Wesen nicht moeglich. Der Tod ist unumgehbar. Ausserdem wissen wir in unserer Dimension nichts von den Toten Menschen, zumindestens stimmte das vor 30 Jahren, als ich meiner Welt entrissen wurde, von euch, Folterer.
    Wütend lies Nurtok den armen Geist Pulverisieren.
    Er versuchte schon seit Jahrzehnten den Tod zu erforschen, und ihn möglicherweise zu besiegen.
    Vergebens.
    ...

    Oh nein!
    Der Wecker klingelte.
    Schnell stand Ridalos auf, und zog sich geschwind an, kämte seine kurzen, hellorangenen Haare und ging aus dem Zimmer.
    Er wollte jedeglichen Kontakt mit Zimmergenossen vermeiden, und ging Richtung Trainingsraum, voch vergebens
    Ein schwarzhaariges Mädchen, die 17 Jährige Nashia, ging vorbei, und schaute ihn dabei verächtlich an.
    Ridalos schaute wütend weg, sie hatte ihm schon immer das Leben schwer gemacht, und war auch noch Klassenbeste.
    Hinter ihm hörte er sie flüstern "Ein hoffnungsloser Fall von Unfähigkeit", worauf ein Kichern folgte.

    Verzweifelt sass Ridalos in der Klasse der Magicumschule, seine Kameraden waren längst fertig.
    Es war ein kleiner Raum, auf den Wänden standen Formeln, und der Boden wurde von Bannkreisen und Amuleten geziert.
    Er versuchte schon seit Stunden, einen Uturasa zu beschwören, aber er scheiterte kläglich.
    Sein Gefährte, ein Kobold, schaute mit glasigen Augen zu.
    Verdammte Zauberei!
    Ridalos trat sein Tisch voller wut.
    Ridalos konnte einfach nichts dafuer. Er war unfähig, und seinen Ersten Kobold beschwor er erst mit 20, was 3 Jahre später als normal war. Seine Kammeraden lachten ihn immer aus, und er war der einzige in der Umgebung, der sich anstrengen musste, um zu überleben.
    Ausserdem... er wollte nicht darüber sprechen, aber er spührte Abneigung gegenüber Magie, Beschwörung und Nekromantie.
    Er war ein Aussenseiter.
    Und als solcher...konnte er schlecht ueberleben, wurde ihm immer schon gesagt.
    Er seufzte, sammelte wieder Kraft und blickte entschlossen nach Vorne.
    Da er auch weiterhin nichts schaffte, aber seine Kräfte ausgezergt waren, ging er zur Mittagspause.
    ...
    Auf den Strassen herrschre totenstille.
    Obwohl gerade die siebente Zeiteinheit schlug, war es unglaublich hell, was daran lag, dass die ganze Stadt von gefangenen Feebolden, winzigen beflügelten Wesen, belichtet wurde.
    Diese wurden einfach in Glaskugeln gesperrt, da ihre Flügel gespenstisch violett leuchteten.
    Untote, Kobolde und Uturasa rasten durch die Stadt, um Erledigungen zu machen, und Gargoyls bewachten die Tore zu den riesigen Bauten, in denen die Menschen wohnten.
    Hier und da sah man Baustellen, an denen Wiederbelebte Ghuls, kleine, stinkende Kobolde und mächtige, Vogelechsenähnliche Uturasa unter aufsicht von Dschinni prächtige Schlösser für ihre Unterdrücker errichteten.
    Überall patroullirten riesige Wassergeister und Afriten, die Wächter der Ordnung, unbestechlich und unverfehlbar, ausserdem ziemlich stark.
    Ein Riesiger Unklassifizierter Dämon, von Narben übersaeht, mit blaulicher Haut und Stacheln im Rücken, schleppte Leichen hinter sich, die fuer Magier besorgt wurden.
    Und Nurtok erwartete eine Sonderlieferung.

    An der Tuer klopfte es, und Nurtok schaute vorsichtig hinaus.
    Keine Gefahr.
    Er öffnete die Tuer, und lies seinen Kollegen hinein.
    Magister Arton, ein Magier von ca 70 Jahren, dessen blendend rote Haare und blasse Haut ihm ein fremdartiges Aussehen gaben, war ein Befürworter der Meinung, dass der Tod genau so wie alle Unbequehmlichkeiten mit der richtigen Methode umgangen werden konnte, und half Nurtok bei seinen Studien.
    “Ich grüsse euch, geehrter Arthon. Folgen sie mir bitte”
    Mit einem Fingerschnippen befahl er seinen Dienern zwei Kaffee zu bringen.
    Als sie dann an einem Tisch sassen, begann wieder mal eine Diskussion.
    Nach einiger Zeit wurde dieser Laut...
    “Oh meine Guete, Arthon! Ich hab ihnen Tausend mal gesagt, es gibt keinen Lebenstrank, es wurden schon alle Element-Kombinationen ausprobiert!”
    “Aber meinen sie nicht, das es noch unbekannte gibt?
    So wie im Jahre 13763, als die Leute annahmen, es gaebe nur 32847 Typen Lebewesen, die man beschwören kann?
    Jetzt gibt es 40034 Registrierte, und jedes Jahr werden neue entdeckt. Laut der Darnatischen Theorie...”
    “Das bleibt eine Theorie! Ich denke, da hilftt und angewandte Magie mehr.
    Ein bissher unbekannter Bann, eine bindung der Seele an den Körper!”
    “ Der Begriff Seele, ist aber ziemlich umstritten. Es gibt keine Beweise ihrer Existenz!”
    “Das wurde von Untoten im Jahre 3000 auch behauptet!
    Egal, ich habe heute mit einem Dschinni geredet.
    Er meinte, er kennt keine Methoden. Aber ich habe ihm freien Willen gegeben, das heisst er konnte lügen.”
    Plötzlich, von einem Lidschlag auf den anderen, veränderte sich der Blick von Nurtok, seine Hände begannen zu zittern, und ein Schweisstropfen rann ihm die Stirn hinunter.
    “Wa..was haben sie, Nurtok!?”
    “Eine Geniale Idee.”
    Der Gesichtsausdruck des Magiers veränderte sich weiter, und man sah ein verzerrtes Grinsendes Gesicht eines Irren.
    --
    In der Kneipe “Zum lachenden Fisch” ging Harvest, seines Zeichens Barkeeper und Geschichtenerzaehler seinem Alltag nach.
    Die Leute lachten, tranken und entspannten sich nach einem langen Arbeitstag, der zwar von Maschienen erleichtert wurde, aber einiges an Menschenkraft erforderte.
    Die Gäste hatten schon einiges an Alkohol getrunken, und begannen die neusten Geschichten zu erzählen, die von Verschiedenen Geistern, Zombies und von den Zauberern erzaehlten, die diese Wesen befehligten , und auf dem Berg lebten.
    Komischerweise konnte man diese Gebiet nicht durch Sateliten beobachten, etwas verhinderte die sicht von oben , und auch die Erkundungsflieger, die mit neuster Aeonen-Technologie ausgestattet waren, verschwanden spurlos in den Gebieten.
    “Ich sags euch Leute, vorgestern ging ich gerade am Friedhof im 36 Bezirk vorbei, es war so um 23 Uhr, als ich ein unbekanntes Wesen, ca 2.5 Meter gross entdeckte! Es bewegte sich viel schneller als ich, ich konnte es schlecht erkennen, aber ich bemerkte, das es einige Leichen hinter sich schleifte! Ich glaube ihr wisst was ich damit andeute, und in welche Richtung es verschwand!”,
    erzählte Harvest.
    “Klar, wir wissen alle das du gestern ein Paar Becher zu viel getrunken hast” lachte einer der Gäste, worauf auch alle anderen in schallendes Gelächter ausbrachen.

    ---

    “Du bist Verrückt! Das KANN nicht klappen!”
    “Wer hier ist Irre?! Wir versuchen seit Jahrzehnten das Geheimniss des Lebens zu finden, und nun kneifst du?!”, kreischte Nurtok.
    Arton zweifelte bereits mehrmals an dem Verstand von Nurtok.
    Seine Laune veränderte sich schlagartig von Minute zur anderen.
    Trotz allem folgte Arton ihm schnellen Schritten in sein Arbeitszimmer.
    Auf dem Boden stand bereits ein Bann-Pentagramm, das keinen rein- oder rauslies, und drinnen lag eine bereits ältere Leiche.
    Nurtok stellte seine Wachgargoyls auf und begann einen Bannkreis zu machen, während Arton eilig die
    Ritualkerzen aufstellte und stark duftendes Lavendelrauchwerk bereitmachte.
    Als erstes führten sie die schon so oft gemachte und bekannte Wiederbelebungszeremonie aus.
    “Arutan les avean! Draz nurtok kartak nemes”
    Ashmås let M˙ashar!”
    rezitierte Nurtok, Rauichwolken begannen aufzusteigen.
    "Azrodar!"
    Die Luft begann in diesem Augenblick nach Schwefel zu stinken.
    Als er weitere Strophen las, hörte man ein Rauschen - die Leiche bewegste sich langsam...
    “Nar`uwanar laset! Stehe auf und diene deinem Meister”
    Der Untote nickte knapp.
    “Ja...Meister Nurtok.

    Arton wechselte ein letztes mal den Blick mit Nurtok, dann reichte er ihm ein Amulett, und schaute weiter zu.
    Schweisstropfen fielen auf den Boden, und liessen ein leises Geräusch erklingen.

    “Lea`faz`artum! Macht entschwindet, Willen entfacht! Nar`uwanar! Erwache!”

    Stille.
    Angespannt schauten die beiden Magier auf den Untoten, und wurden von grellem Licht geblendet.
    Eine Riesige Welle Kraft ging durch den Raum, und sehr langsam hob der Untote den Kopf.
    Arton bemerkte eine kleine veränderung im Blick des Zombies, wollte schreien, als er seine Bewegungen sah.
    Siegessicher schaute Nurtok zu Arton, welcher erschrocken neben ihm stand , wischte ein paar Fussel von dessen Jackett...
    ... und bemerkte das Loch in Seiner Jacke...
    ...und seiner Brust.
    In diesem Augenblick wurde um Arton alles schwarz, als ein weiterer Schlag seinen Hinterkopf traff.
    Schockiert wischte Nurtock die Gehirnteile aus seinem Gesicht, und brüllte seinen Gargoyles heisser einen Befehl, jedegliche Gefahr zu beseitigen, da er selbst niemanden entdecken konnte.
    Plötzlich merkte er, dass das Bann-Pentagramm zerstört war.
    Mit blossem Auge sah man die Stelle, wo zwei unglaubliche Kräfte aufeinendergeprallt haben, funken sprangen durch die Luft, und gaben dem Raum einene unheimliche, rötliche Beleuchtung.
    Ein leises Geräusch , ein leises knacken, als breche Holz, liess ihn merken, das ein...zwei...alle seine Gargoyles nichtmehr exestierten.
    NEIN! Er wollte nicht von seinem DIENER sterben!
    Er wollte noch LEBEN!

    Tränen der Wut tropften ihm vom Gesicht, als er aus dem Raum lief und dabei über seine Schuhe stolperte und er auf die Strasse fiel.
    Er merkte das das Wesen, das er zum Leben erweckt hat, ihn beinahe eingeholt hatte, und in diesem Augenblick traf ihn ein Schlag, tausende Sterne sprangen ihm vor den Augen.
    Beinahe bewusstlos merkte er die Gestallt, völlig in Fetzen gekleidet, sie entblösste ein diabolisches Lächeln, und diesmal hatte sie ein Messer in der Hand.
    Ihr Blick veränderte sich kurz, spiegelte unglaublichen Schmerz dar, doch dann kam das hasserfüllte Grinsen wieder, und liess Nurtok zusammenzucken.
    Als er sich schon mit dem Leben verabschieden wollte, sah er, dass der Untote sich das Messer ins Herz rammte.



    Ridalos ging durch die menschenleere Stadt, in Gedanken versunken.
    Kampflos aufgeben war keine Option, doch er hatte sein ganzes Leben vergeblich gekämpft.
    Wie gern er seinen Peinigern heimgezahlt hätte...
    Für die meisten Zauberer war das wie eine Utopie, doch es blieb eine kalte Geselltschaft, in der jeder für sich war.
    Famillien waren nur Zweckgemeinschaften, um an Macht zu kommen, und meistens wurden sowieso keine Gegründet, es blieb alles ein Abenteuer.
    Und ab dem erreichen von 22 Jahren war jeder auf sich gestellt... nur noch 1 Jahr... der Gedanke tat Ridalos weh.

    Der Boden unter seinen Beiden gab nach, eine Welle Schmerz überkam ihn, als er auf dem Boden ankam.
    Hastig stand er auf, und wischte die Bluttropfen von der Stirn.
    Langsam schaute er sich um, und zuckte zusammen.

    ---
    Keuchend sprang Nurtok auf, und merkte, dass er nicht alleine war.
    Finster schaute er sich nochmal um, um sicherzustellen, dass das nicht doch ein Traum war.
    Seine Miene verfinsterte noch weiter, und er fragte den jungen Mann, der für einen kurzen Moment erschrocken schien, aber sich wieder rasch zusammenreisste “Hallo...Wie lange bin ich bewusstlos gewesen. Wer bist du?”
    “Nur wenige Stunden, seit ich sie gefunden hab. Ich bin Ridalos, Adept der Magicumschule.”
    “Ich danke dir. Komm rein, ich möchte dich auf eine Tasse Tee einladen. Was macht ein Magier alleine auf der Strasse? Wo sind deine Diener? Fragen über fragen. Und ich schätze ich bin dir auch einige Antworten schuldig.”

    Wenig später sassen sie bei Nurtok, ein Utursa brachte zwei Porzelantassen und eine Teekanne.
    Als er sich mit einem Verbeugen entfernte, meinte Nurtok
    "Also, wenn du nichts dagegen hast, möchte ich zuerst mehr über dich erfahren"
    Verlegen rutschte Ridalos auf seinem Sessel, antwortete aber schliesslich.
    “Wie ich schon sagte, lerne ich auf der Magicumschule, und bin 21.
    Meine Eltern kenne ich nicht, aber das nächste Jahr werde ich noch bei der Schule wohnen, danach... “ er verstummte abrupt. "Was kommt eigentlich danach?" fragte er sich selber bitter.
    Verwundert fragte Nurtok.
    “Stimmt etwas nicht? Freust du dich nicht auf ein langes sorgenfreies Leben?”
    Ridalos versuchte ruhig zu wirken, scheiterte aber daran, seine Lippen waren trocken und er kniff sie zusammen.
    “Ich... komme nicht sehr gut voran, um es so zu sagen. Und ich glaube nicht, das ich es schaffen werde, Diener zu beschwören, die mir ein 'Sorgenfreies' Leben geben.
    Ich ekle mich vor ihnen. Sie gehoeren nicht hierher”
    Nurtok schien immer mehr verwundert, seine Züge wurde weicher.
    “Ich dachte immer, es gäbe keine Leute, die Magie nicht verstehen... Magie und Diener sind ein Segen, wieso Akzeptierst du ihn nicht?”
    Ridalos wurde ganz ruhig, sein Blick zeigte Trauer.
    “Dadurch werden die Menschen immer Abgekapselter.
    Wenn sie alles so kriegen, brauchen sie keine Kommunikation.
    Sie werden immer kälter, und egoistischer.
    Wann haben sie zuletzt mit jemanden gesprochen, mit jemandem Zeit verbracht ohne daraus Gewinn zu ziehen?”

    Der Gesichtsausdruck von Nurtok spiegelte nur noch Verwunderung dar.
    “Und...bist du der einzige dem es so geht? Nicht wirklich, oder?”
    “Nein. Es gibt mehr Jugendlich, die eine genauso schlimme Zukunft erwartet. Sie werden von ihren Mitschülern ausgelacht, und keiner wird helfen.
    Ist etwas los? Geht es ihnen nicht Gut?”
    Ridalos Stimme hatte etwas trauriges, aber auch Spöttisches in sich.
    Der alte Mann lächelte grimmig “ Nichts, bis auf die Tatsache, dass du gerade mein Weltbild zerstört hast.”
    Ein bitteres grinsen entwich Ridolos.
    “Und was ist mit ihnen passiert, werter Nurtok? Man liegt ja nicht so einfach mal bewusstlos auf der Strasse. Ich würde auch gerne ihre Geschichte hören.
    Nurtok seufzte.
    “Ich habe einen schlimmen Fehler begangen. Einen, der mich fast das Leben kostete, einen der einen Guten Freund von mir nahm.''
    Er schluckte schwer.
    ''Bisher hatte ich Angst vor dem Tod. Jetzt noch mehr. Oder eher vor dem unbekannten, aber ich sollte alles nacheinander Erzählen.”
    Er nahm einen grossen Schluck Tee, atmete tief ein, und begann seine Erzählung.
    Als er schliesslich fertig war, nickte Ridolas nur ernst.
    “Wie ich schon sagte, die Untoten gehören nicht in unsere Welt. Ich weiss sehr wenig über sie, doch wie auch. Die eitelkeit der Menschen lässt sie nicht darüber etwas herausfinden, es sind schliesslich ihre Sklaven.”
    'Sklaven' sprach er mit solch einer Abscheu aus, dass es den Alten Mann kurz fröstelte.
    Nurtok seufzte.
    “Ich bereue es. Ich bin mir sicher, das Geschöpf würde mir sowieso nichts verraten. Es wurde lange geknechtet, und hat Schmerzen empfunden, wieso sollte es mir etwas beibringen?”
    “Was wäre, wenn jemand, der darauf vorbereitet war wiederbelebt wird?” fragte Ridolas mit einem Blick, der sich irgendwie von seinem normalen unterscheidete, und ein wenig Angsteinflössend war.
    Der Magier lächelte nur Grimmig
    “Wer wäre schon dazu bereit. Ausserdem wuerde man mich für solche Forschungen hinrichten”
    Minuten verstrichen, keiner von beiden sagte ein Wort.
    Schliesslich hob der Junge langsam seinen Kopf “Wenn ich sterbe, wäre mir das Recht. Ich will nicht in die Vergessenheit verschwinden.”
    Man sah es dem alten, weissharigen Mann an, das er geschockt war.
    "Nein. Das ist zu riskant..."


    Erst einige Minuten später sagte Ridalos wieder etwas.
    "Tut mir leid, ich... aber ich hab mich entschieden, und ich habe sowieso nichts zu verlieren..
    Ich bin einfach Verzweifelt."
    Nurtok nickte.
    Ein Gefühl, das er nie kannte, ergriff Besitz über ihn.
    Zum ersten Mal seit Ewigkeiten lächelte er freundlich.
    "Deine Zukunft wird nicht so düster wie du es dir vorstellst.
    Möchtest du bei mir wohnen? Hier würde dir nichts zustossen. Hier bist du in Sicherheit.
    Ich sehne mich nach Menschlicher Gesellschaft, denn wie du es sagtest leben wir in einsamkeit."
    Diese Worte rissen Ridalos aus seinen Gedanken.
    Gerade eben dachte er nach, was mit ihm wohl wird, und versank in Selbstmittleid, doch jetzt war er einfach nur verwundert.
    Dann formte sich auch auf seinen Lippen ein Lächeln, und er nickte dankbar.
    ''Ich werde ihnen keine Last sein, danke''

    Die nächsten Wochen verliefen mehr oder minder Unscheinbar.
    Nurtok wirkte immernoch niedergeschlagen, aber der Kontakt zu Ridalos munterte ihn auf, und er war Glücklich, nach dem Geschehenen nicht allein seinen Ängsten ausgesetzt zu werden.
    Auch Ridalos blüehte Förmlich auf, und versuchte dem alten Magier wo auch immer es ging zu helfen.
    Nur Abends, als er alleine im Bett lag, kamen die dunklen Erinnerungen wieder.
    Die Verzweiflung, das Unbekannte, was passieren wird, wenn Nurtok nicht mehr da ist.
    Schon mehrmals entdeckte ihn Nurtok am Morgen kauernd unter der Decke.
    Er hatte sich vorgenommen mit ihm darüber zu sprechen, doch er wollte keine seiner Wunden auffrischen, in dem er nachhackte.
    Langsam wurde der Junge auch ruhiger, die väterliche Zuneigung des Alten Mannes gab ihm die Geborgenheit, die er nie hatte.

    Es war ein warmer Herbstabend, und draussen wurde es langsam dunkel.
    Da Ridalos in seinem Zimmer gerade ein Buch aus dem 24 Jahrhundert las, das er in der riesigen, verlassenen Bibliothek der Stadt, einem der letzten Relikte seines Zeitalters, gefunden hat, konnte Nurtok alles vorbereiten.
    Denn der nächste Tag sollte gefeiert werden: der 22 Geburtstag von Ridalos, der somit die Volljährigkeit erreichen sollte.
    Bester Laune dekorierte der alte Mann, der Heute mal nicht seine graue Robbe, sondern einen Festtagsanzug von Ridalos Lieblingsfarbe, Rot, anhatte, in dem er aber ziemlich ungeschickt aussah, den grossen Esstisch mit Kerzen, und verteilte das Besteck.
    Morgen wollte er den Jungen mit dem Essen auch überraschen: Seit Wochen hatte er schon heimlich geübt, und schaffte jetzt komplett ohne der Hilfe seines Hauskobolds ein leckeres Omlett zuzubereiten, mit Wurst, Tomaten und Käse, wie es sich gehoert.
    Als Krönung sollte auch das Geschenk kommen:
    Nurtok streichelte liebevoll über das Holzmodell, das er selber geschlitzt hatte, und das ein Auto darstellen sollte - Er wusste, das Ridalos in den ganzen Altmodischen Kram vernarrt war.

    Dieser war hatte gerade ein Kapitel über die damalige Industrie fertiggelesen, und sass still nachdenkend auf seinem Bett.
    Wieso schafften es die Leute heute nicht? Damals mussten die Menschen grössteils auch nur Mascheienen bedienen, wozu sind dann die Geister-Sklaven jetzt?
    Geister-Sklaven…sind das auch nur Wesen, die denken und fühlen?
    Ridalos war geneigt dazu, nein zu sagen, allein aus dem Grund das sie so aussehen wie Monster…doch irgendetwas sagte ihm, dass das nicht stimmte.

    Plötzlich flatterte ihm ein Windstoss entgegen…ganz leicht, hauchzart…
    Doch auch dies liess den Jungen aufschrecken-er wusste, das das Fenster geschlossen war!
    Im Raum war nichts zu sehen…er zündete die Taschenlampe an, konnte aber trotzdem nichts entdecken.
    Wieder berührte ihn ein Windstoss , dismal stärker.
    Verzweifelt drehte sich Ridalos um und sah ein zu einer Grimasse verzerrtes Gesicht in der Luft, darunter formte sich langsam der Hals…
    Ein Schock durchfuhr Ridalos, er sprang mehrere Schritte zurück und hiel sich nur knapp davon ab zu schreien und in Panik zu geraten.
    Von einem solchen Wesen hatte er noch nie gehört, und naben der Angst vor dieser Bedrohung, die offensichtlich war, zerrte ihn auch die Angst vor dem Unbekannten…
    Was war es? Was wollte es?
    Eindeutig war, dass es Angriffslustig war, denn das bösartige Lachen war unverkennbar.
    Als das Wesen, das scheinbar aus Luft manifestiert wurde , die ersten Worte sagte, war es Sicher :“Ich werde dich Töten! Ihr beiden werdet uns uns nicht aufhalten.''
    Die Stimme klang gleichzeitig so weit und so nah, sie klang wärmend, und doch so kalt, sie schien aus mehreren Tausenden Munden zu kommen, und trotzdem wie eine.
    Pure Panik machte sich in Ridalos breit, nach all dem was ihm zustiess hatte er sich nie so schrecklich Gefühlt, und er konnte nicht schreien, da er vor Angst gelähmt wurde.
    Wie Feuer und Eis haben alle Ereignisse und Entscheidungen des Schicksals auf ihn eingeschlagen, zerkratzten ihn und liessen ihn Glühen,
    Schmerzten ihm und versuchten ihn zu biegen, und wieder einmal schüttete das Leben ihm einen Eimer kaltes Wasser ins Gesicht.
    Doch wo die Meisten zerbrachen, den Druck und die Schicksalsschläge nicht aushielen, im Feuer verbrannten oder im Wasser ertranken, erwartete Ridalos ein anderer Weg.
    Wie Metall, das von der Gefahr geschmiedet und von der Angst gehärtet wurde,
    Um Stahl zu werden, erwachte ein neues Gefühl ihn Ridalos.
    Eine Wärme durchfuhr ihn, er konnte sich wieder bewegen, und sein Blick wurde härter, zeigte Wut, er war nicht mehr der Fliehende, er wollte nicht mehr Agnst haben, und er wollte sich nicht mehr unterdrücken lassen…
    Gerade noch drückte sein Blick Angst aus, doch nun war nur noch eins zu sehen: Hass.

    Laut klopfte sein Herz, als er nach seinem Taschemesser griff, und es mit einem Lauten klicken aufmachte.
    Es war aussichtslos, doch das Interessierte ihn nicht, er war vollkommen darauf versessen, dass Wesen zu verletzen, das Blut zu spühren..
    Vorsichtslos näherte er sich dem Monster, das jetzt vollständig vor ihm stand, und es schien im entferntesten an einen Afriten erinnern, und trotzdem schien es das genaue Gegenteil zu sein.
    In diesem Moment veränderte sich der Blickwinkel von Ridalos,
    jetzt war alles ausser dem Gegner grau, schien unwirklirklich, blass und weit,
    doch sein Gegenüber, jede Faser, jede kleine Bewegung war deutlich zu sehen,
    und die Zeit schien unglaublich langsam zu vergehen, wie in einem Alptraum.
    Mit einem wutverzerrtem Blick schallte sein Gegner vor,
    doch Ridalos schien alle Zeit der Welt zu haben, um ausweichen.
    Ein Luftstoss berührte ihn ganz leicht, als die riesige krallenhand an ihm vorbeizischte, er wollte siegssicher Lächeln, und bemerkte in dem Moment den Blick des Angreifers.
    Einen kurzen Moment lang fühlte er unglaubliche Kälte, dann spürte er einen Druck im Brustbereich.
    Konnte es sein, dass der Gegner so schnell war, und noch einen Angriff ausfuehrte? Nein!
    Während dem Jungen Gedanken durch den Kopf gingen,
    merkte er dass er abhob, und wie in Zeitluppe sich vom Peiniger bewegte,
    dann sah er, dass dieser ihn gar nicht berührt hatte.
    Jetzt war er sicher: er wurde von einem mächtigen Luftstoss weggestossen…
    Der Aufprall erfolgte wenige Sekunden später, und schlug den Kleiderschrank, der an der Wand stand in Splitter.
    Langsam flogen vor Ridalos Augen tausende Holzteile vorbei,
    ein lautes Krachen erreichte seine Ohren, und dann bewegte sich der Boden auf ihn zu.
    Erst jetzt spürte er wieder seine Hände, versuchte den zweiten Aufprall abzufangen, doch er war zu langsam, er hörte ein Knacken, als sein Gesicht den Boden berührte.
    Kurz wurde alles Rot um ihn, doch dann kamm er wieder zu sich und fühlte mit einem Mal den Schmerz, seine gebrochene Nase und die Wunden am Rücken, die Holzsplitter in seinem Körper, und rang um Luft.

    Nurtok war gerade mit dem Kochen fertig, und packte in Gedanken versunken sein kleines Geschenk in Hellrotes Papier ein.
    Seit er Ridalos bei sich aufgenommen hatte genoss er sein Leben, es hatte alles einen Sinn, und er hat nie Einsamkeit gefühlt.
    Kurz schloss er die Augen, und erinnerte sich an den Tag, doch dann versuchte er es wieder zu verdrängen.
    Die Vergangenheit drückte noch auf ihm, er erinnerte sich voller Trauer an Arton, seinen leeren Blick, als er das Wesen, das er beschworen hatte nicht Kontrollieren konnte…
    Doch etwas riss ihn aus seinen Gedanken…ein lautes Geräusch… ein Krachen... oder nicht?
    RUMS!
    Jetzt war er sich sicher, dass es aus Ridalos Zimmer kam.
    Was hat er schon wieder angestellt?
    Etwas gereizt ging er in den 2ten Stock, um nachzuschauen.

    Wieder verschwamm der Blick von Ridalos, als er bewegungslos auf dem Boden lag,
    doch diesmal war dies nur eine Reaktion auf die Pein…er sah Bluttropfen fallen, und merkte das er in einer Blutlache lag.
    Wozu hat er überhaupt gelebt, und gekämpft, wenn alles so enden wird?
    Wieso hat er es versucht, wenn es so aussichtslos war?
    Warum konnte er nicht einfach schmerzlos sterben?
    Weshalb…musste jetzt Nurtok diese Qual erleiden…
    Das war alles so unreal, so lächerlich…ein Unbekanntes Wesen, das sich einfach aus der Luft manifestiert, und ihn ohne Körperlicher Berührung wegpustet.
    Nurtok!
    Nurtok.
    Nurtok…

    “Meine Aufgabe ist gleich zuende.” War das letzte, was er hörte, als er einen Druck um Rückenbereich spuehrte, und alles schwarz wurde.


    PLATSCH.
    Tropfen.
    Warme Tropfen.
    Rote, Warme Tropfen.
    Wie in einem Traum spührte Ridalos, wie etwas angenehm warmes auf ihn niederprasselte.
    In diesem Zustand war er absolut nicht dazu geneigt etwas zu denken, und trotzdem wusste er, dass das Blutpartikel waren.
    Von Blau zu Weiss über Grün und Violett, die Welt um ihn tanzte in Tausenden ständig wechselnden Farbtönen, und Ridalos beobachtete es fasziniert, entdeckte verworrene Muster, Sterne, Kreise, Tiere und Gesichter.
    Lautes Lachen, das noch lange in der Luft sirrte, entsprang seiner Kehle.
    Die Roten Blutflecken, blieben zuerst in der Luft stehen, um sich dann umeinanderzudrehen... und bildeten einen Fisch?
    "Woher kommt er bloss?" dachte Ridalos, als ihm klar wurde, dass er ihn schon mal sah.
    In diesem Augenblick begann sich sein Blickwinkel zu ändern und er versuchte zu schreien, bekam aber keinen Ton raus, wie in einem Alptraum, verstummte er einfach.
    Als er kurz Blinzelte, waren die Farbflecken verschwunden, doch nun sah er etwas anderes vor sich.

    Kinder, die zufrieden Ball spielten, und dabei immer wieder etwas mit Zaubern nachhalfen.
    Ein Junge, der gerade mit einem gelungenen Luftstoss einen Ball ins Ziel beförderte, und tosenden Applaus bekamm.
    Dann zuckte Ridalos wieder mit den Wimpern, und wie in einem Film begann sich sein Blickfeld zu verschieben.
    Ein blondes Kind, weinend danebensitzend, konnte er nun sehen.
    Etwas lies Ridalos zusammenzucken, lies ihn Mitleid und Rrauer empfinden, etwas was er nur selten spührte.
    Umso mehr freute ihn zu sehen, wie ein alter Magier das Kind tröstete, und mit ihm zusammen an den nahen Teich ging.
    Ganz ohne magischem einfluss Angelten sie den Abend durch, und der Junge freute sich ungeheuer, als er diesen Fisch aus dem Wasser zog.

    Mehrere Augenblicke fühlte Ridalos ein kribbeln, dann veränderte sich seine Sicht wieder, und er sass keuchend inmitten des Farbenwirrwars.
    Er versuchte sich zu erinnern, was grade passierte, wo er ist, doch seine Augen verfolgten bereits die tanzenden Punkte, und er verfiel wieder in den Gedanken-und Zeitlosen Zustand, bis sich wieder etwas ragte.
    Diesmal namen die tropfen die Form einer Flamme an, und Ridalos fühlte einen kalten Schauer.
    Wieder wollte er schreien, als sich sein Blickfeld änderte, und wieder kam kein Laut heraus.

    Er sah eine Riesige Wiese, und dahinter ein für Kardoras typisch düster gebautes Haus, eine Magicumschule.
    Mitten auf der Wiese spielten Kinder mit einer Katze, alle wollten sie haben, denn sie haben soetwas noch nie gesehen.
    Scheinbar genoss das weissfarbige Fellknaeuel die Aufmerksamkeit, doch am meisten merkte man dessen Interesse an einem eher zierlich gebautem Jungen mit Goldblonden Locken.
    Auch er schien von dem Besucher begeistert, und Ridalos spuehrte ein angenehmes Gefühl im Bauch, etwas an diesem Bild weckte Freudige Erinnerungen in ihm.
    Dann kamm aus der Schule ein Schwarzhaariges Mädchen, strahlend vor stolz, das von den anderen Mitschülern respektvoll gegrüsst wurde.
    Zum ersten mal hörte Ridalos etwas, die Kinder unterhielen sich.
    "Und, hast du es geschafft, Enarie?"
    Ein Junge kicherte "Nie, da hat sie keine Chancen"
    Enarie, wie das Mädchen scheinbar hies, schien beleidigt, stellte sich demonstrativ einen Schritt nach vor und Murmelte einige Worte.
    An dem lauten Applaus hörte man, das was auch immer sie vorhatte geklappt ist.
    Erst schaute Ridalos dabei zufrieden zu, doch dann sah er das nächste Bild:
    Der Blonde Junge von zuvor, wieder weinend sitzend, vor einem Grossen, Schwarzen Haufen Asche.
    Tiefe Abscheu, und wieder das bisher nicht gut bekannte Gefuehl, Hass, liessen Ridalos sich in die Lippe beissen, doch er fühlte keinen Schmerz, denn im nächsten Moment war alles um ihn verschwunden, und er war wieder im Wachzustand...oder war das ein Traum, und das zuvor echt?

    Langsam hörte Ridalos auf, nachdenken zu versuchen, und lies die abwechselnde Folge vom Unglaublichen Fabrentanz und den Bildern über sich ergehen.
    Ein schlechter Traum...ja, dieser Gedanke fühlte sich gut an. Ridalos genoss es in seinem federweichen Bett zu liegen, er hatte ein Gefühl der Schwerlosigkeit, und wollte nie wieder die Augen aufmachen, und sein graues Zimmer sehen.
    Es verwirrte ihn, dass er nie gemerkt wie weich die Kissen waren, doch das war ihm egal, er war gerade befreit von allem Negativen, Schlechten. Nur Ruhe.
    "Heute ist mein Geburtstag" erinnerte er sich plötzlich, und sprang auf.
    "Guten Morgen Nurtok." sagte er gähnend, und blinzelte.
    Dann nochmal.
    Er kniff die Augen ein drittes Mal zu, er konnte es nicht glauben.
    In einer gewissen Weise schien das Zimmer vertraut, und doch war es nicht sein Zimmer.
    Durch zwei grosse Fenster drang Licht ein, und das Zimmer war strahlend weiss, was an sich etwas unnatürliches war, denn Zauberer richteten ihre Häuser immer Schwarz ein, und Nurtoks Lieblingsfarbe auch grau war...war das eine Geburtstagsüberraschung an Ridalos?
    Nein, das konnte nicht sein, murmelte er immernoch nicht ganz wach.
    Seine Lieblingsfarbe war Rot, und das wusste Nurtok.
    Was war es dann?
    Ridalos marschierte zur Tür, auf dem Weg zur Küche.
    Doch dort war auch nichts, ausser eines Gedeckten Tisches.
    Der wundervolle Geruch lies Ridalos das Wasser im Mund zusammenlaufen, es war ein Richtiger Omlett mit allem drum und drann.
    Daneben stand ein Glas mit einer weissen Flüssigkeit, und Ridalos betrachtete diese Skeptisch. Was war bloss mit Nurtok? Irgendetwas begann Ridalos zu dämmern, doch die Speisen sahen zu gut aus, als dass er sie liegen lassen konnte.
    Auch die weisse Fluessigkeit trank er aus, und fand sie ganz angenehm warm.
    Wieder erinnerte er sich, dass er eigentlich zu Nurtok wollte, und schritt zur Tür, hinter der Nurtoks Zimmer lag.
    Mit einem Ruck machte er diese auf, und setzte schon zu einem Satz an, doch er wurde durch ein grelles Licht geblendet, und ruckte instinktiv zurück, die Hände schützend vors Gesicht haltend.
    Der Anblick, der sich ihm bot, erinnerte anfangs ihn an gar nichts, was er jemals sah, und doch war es der schönste in seinem Leben.
    Doch auf einmal merkte er eine gewisse Ähnlichkeit, doch alles was er zuvor sah schien eine Karikatur dagegen.
    An der Schwelle eines Hauses, das gleichzeitig seins und doch ein fremdes war, erblickte er eine Riesige Stadt. Eine Stadt in weiss.
    Marmorsäulen standen vor den Prächtigen Villen, und unfreiwillig erinnerte sich Ridalos an die Häuser, die er kannte, die grau waren, und an der Stelle der wundervollen Säulen standen ekelhafte Gargoyles.
    Jede einzelne Fliesse strahlte Lichterloh, doch Ridalos war so fasziniert, dass er nicht einmal blinzelte.
    Es waren nicht die riesigen Statuen, die eine unmenschliche Schönheit ausstrahlten, und nicht die gruenen Bäume, die von geschickten Gärnern gezüchtet wurden, die seine Verwunderung, seine Freude erweckten, Gefühle, die er auch viel zu selten verspürte.
    Auch nicht die Laternen, die einen angenehm rotlichen Schimmer ausstrahlten, und nicht einmal die Tiere, die überall unterwegs waren.
    Nein, die Strassen waren überquellt, und nicht von den Monstern und Dämonen, wie es sonst in Kardoras der Fall war.
    Es waren Menschen, Hunderte und Tausende, fröhlich, beschäftigt, redend oder einfach nichtstuend, doch alle hatten etwas an sich, was sie von den Menschen die er kannte unterscheidete, sie wirkten Gespenstisch, doch obwohl von kleinen Kindern bis zu altersgebückten Leuten alle da waren, hatten sie alle eine schönheit, die er nie gesehen hatte, jeder von den Menschen auf seine eigene Art.
    Ridalos zuckte, als er ein Kribbeln am Ganzen Körper spührte, und sah seine Hände, voller zugewachsener Narben, die scheinbar von Holzsplittern stammten.
    Einen Augenblick später waren diese veschwunden, und seine Haut war glatt und zart, er fühlte auch eine erleichterung an seinem Rücken. Er tastete danach, doch auch da war seine Haut makellos.
    Alles schien so perfekt...Ridalos fühlte sich so leicht wie nie, als ihn eine laute, seltsame aber auch freundliche Stimme zusammenzucken liess.

    Ridalos würde jetzt durchdrehen, seine Verstand verlieren, hätte er nicht schon lange aufgegeben das Geschehen zu hinterfragen.
    Und so spazierte er durch einen riesigen Park, der angeblich seit 500 Jahren von einer Gruppe Gärtner bewirtschaftet wurde.
    Kein lebender Mensch konnte soetwas tun, doch dies hier war das ergebniss Jahrhundertelanger Perfektion.
    Die Stimme, die Ridalos erschrocken hatte, stammte von einer jungen Frau, die ihn in der Stadt willkommen hiess, und ihn dazu aufforderte am Abend in ein naheliegendes Gebäude zu kommen, da dort alle neuankömmlinge begrüsst und eingeleitet wurden.
    Ridalos hatte schon nach einigen Sätzen verstanden, dass dies hier das Totenreich war, aber das einzige, worüber er sich Fragen stellte war scheinbar nur, wie sich das vom Platz her ausgeht, dass es sich für die vielen Menschen, die jeden Tag sterben ausgeht.
    Merná, so hiess die Frau, erklärte ihm in einem Tonfall, als wäre es selbstverständlich, dass hier nicht die Regeln, die er kannte galten.
    Neue Städte erschienen, an Orten die davor nicht da waren. Es wäre unglaubliches Glück, dass Ridalos ausgerechnet in dieser Uralten Stadt wiedererwacht ist, neue wären hier nur selten.
    Mit einem bezauberndem Lächeln schlug sie Ridalos vor, ihm die Sehenswürdigkeiten zu zeigen, von denen es scheinbar unendliche gab.
    Sie amüsierte sich köstlich über die Verwunderung von Ridalos, doch es war ein fröliches, freundliches Lachen. Ridalos stand einige Momente erstarrt da, als sie sich umdrehte und ihm zum folgen aufforderte.
    Er bewunderte ihre Schönheit, ihre langen schwarzen Haare, doch schon bald merkte er dass alle Menschen auf ihre Art und Weise perfekt aussahen.
    Als könnte sie Gedanken lesen, erklärte Merná dass alle Menschen hier ihren eigenen Schönheitsidealen entsprechend aussahen.
    Ridalos fragte nicht weiter.

    Das grosse Schloss Quartenile war eine Sehenswürdigkeit, die Weltbekannt war, und nicht nur das. Verwundert erblickte Ridalos einige Dschinni.
    In einem schlichten, aber schönen Stoffgewand schwebte eins dieser blaulichen Wesen zu Ridalos und betrachtete ihn interessiert.
    Mit der schrillen Stimme, die Ridalos nur allzugut kannte, begann er Ridalos auszufragen.
    Wo er geboren wurde, in Welchem Jahr und wann er starb, wie die Häuse in seiner Zeit aussahen und wieviele Kinder eine Durchschnittsfamilie hatte, bis hin zu scheinbar banalen Fragen über Aussehen des Geschirrs und Essgewohnheiten wollte der Dschinni, der sich eilig als Ranusar ak haripe vorstellte wissen.
    Ridalos versuchte wahrheitsgemäss zu Antworten, und zufrieden schwebte Ranusar weiter, als er einen seltsam gekleideten Mann bemerkte.
    Frölich schnatternd erzählte Merná, dass die Dschinni hier kurz zu besuch sind, aus fernen Ländern, auf der Suche nach Wissen, um ihren schier unendlichen Durst nach Informationen zu stillen.
    Ridalos wurde plötzlich ein wenig traurig.
    Solche Wesen wurden versklavt, um elende schwarze Bauten zu errichten, und verheizt.
    Die Pest auf den Hals der Zauberer wünschend, ging er zusammen mit seiner Begleiterin weiter, die ihm weiterhin frölich munter über ihre Erfolge bei dem züchten von dreieckigen Erbsen erzählte.
    Bald gings Ridalos wieder besser, an diesem Ort schien alles so selbstverständlich, und er fühlte sich toll.


    "Willkommen, meine Damen und Herren!
    Ich möchte euch alle hier herzlich begrüssen, und euch allen helfen hier einen Platz zu finden, an dem ihr euch wohl fühlt."
    Wie Merná erklärte war dies eine alte Tradition, die Rede so zu beginnen, denn im Raum sassen bis auf die beiden Begrüsser nur Ridalos und ein alter Mann mit grauem Haar.
    ''Manchen wurde dies Erklärt, manche konnten es fühlen: Ihr seid im ewigen Reich, Nirvana, dem Himmel, wie auch immer ihr es haben wollt.'' meinte der förmlich gekleidete Mann, und nippte an seinem Glas Wein.
    Ridalos betrachtete sein Glas, entschied sich aber dagegen, denn er war schon immer sehr empfindlich bei Alkoholischen Getränken.
    Auch wenn der alte Mann neben Ridalos ein wenig überrascht schien, konnte man eine seltsame Zufriedenheit in seinen Zügen erkennen.
    ''Vielleicht haben manche von euch zu Lebenszeiten hart geschuftet, hatten Nahrungsmangel oder kein Dach über dem Kopf. Weil sie zu unfähig waren, oder sonst noch was.
    Hier habt ihr alles, das Haus in dem ihr aufgewacht seid, gehört euch und eure Lagerräume werden immer gefüllt sein.
    DIESES Leben könnt ihr nach euren Wünschen gestalten. Ihr könnt dem süssen nichtstun Nachgehen, oder eure Lieblingsbeschäftigungen perfektionieren. Wie ihr gesehen habt haben unsere Mitmenschen viele Künste auf die höchste meisterschaft gelernt. Gärtner haben hier alle Zeit der Welten, um sich ihren Lieblingen zu widmen, ihr könnt mit Tieren die zeit verbingen, oder eurem geliebten Beruf nachgehen.
    Wenn ihr etwas schon immer lernen woltet, werdet ihr hier sicher einen Lehrer finden, der euch gerne aufnimmt. Was ich nicht tun würde, aber hat nichts zur Sache zu tun.''
    Der Sprecher legte eine rhetorische Pause ein.
    ''Hat jemand Fragen, ich werde sie vielleicht beantworten. Oder denkt jemand bereits zu wissen, was er will, und braucht meinen Weisen rat?''
    Ridalos dachte keinen Moment nach, er wusste es einfach.
    ''Ich möchte lernen, mit Äxten umzugehen. Können sie mir eine Ansprechperson nennen?''
    Ridalos wurde belustigt gemustert, doch er bekamm seine Antwort.
    ''Jaja, die Kindheitsträume... du weisst nicht wieviele Schwertkämpfen lernen wollen, nachdem sie zu viele Fantasyromane lasen... aber Äxte?
    Wie dem auch sein, such nach Harok, er ist der einzige der die Kunst beherrscht, und wenn ich mich recht entsinne wirst du 2 Mitschüler haben. Viel spass. Du darfst den Saal verlassen, wenn du keine Fragen mehr hast''
    Ridalos grinste Zufrieden, und ging, nicht ohne sich zu verabschieden. Seine Freude wuchs immer mehr.

    ''Je´o, was willstn hier? Ich glaub kaum das de´ wegen mei Kampffähigkeiten hier bis´, schmächtg wiest bist.''
    Harok, ein sichtlich alter, rothaariger Mann mit einem geflegten Bart, trug nur leichte, locker sitzende Ledersachen, die ihm maximale Bewegungsfreiheit gaben, und er blickte Ridalos belustigt an.
    Ridalos blickte Harok entschlossen in die Augen, worauf diesem ein schauer über den Rücken lief.
    ''I nehms scho´ wieder z´rück, du scheinst einen Geist aus Stahl z´ habn. Den Körper stähl ma a noch. Wenn i wissen kennt, wiest hast?''
    Ein wenig verwundert antwortete er, von dem plötzlichen Sinneswandel verwirrt, seinen Namen, und bevor er noch etwas sagen konnte schickte ihn Harok schon 50 Runden Laufen.
    "Was soll daran schwer sein?" dachte sich Ridalos ein wenig spöttisch, und begann zu laufen. Er würde es ihnen Zeigen.
    Er blickte auf die grosse Wiese, sie war dicht bewachsen mit hohem Gras, dass seine Beine kitzelte, da Ridalos nur eine kurze Hose anhatte.
    Uff...er würde das schaffen. Er durfte nie wieder versagen...uff...das Gras hinderte ihn am laufen...uff...nur noch 20 Runden...
    Seine Beine vielen ihm fast ab, als er die vorletzte Runde begann. Jeder Schritt tat weh, und Ridalos spührte das starke Pochen seines Blutes, atmete schwer. Er konnte fast nichts erkennen, denn seine Augen wurden von Schweiss verklebt, und schwarze Punkte tanzten, er verlor fast sein Bewusstsein, doch er rannte weiter.
    Nark und Kert, die beiden anderen Schüler der Axtmeisters warteten schon lange, als Ridalos keuchend ankam und auf die Wiese fiel. Die 50 Runden, die ihm so wenig schienen, waren doch an der Grenze seiner Kraft.
    Die kleinen Stichelein überhörte er nicht, doch er hatte sich an soetwas schon seit Ewigkeiten gewöhnt.
    Ab jenem Tag verbrachte Ridalos Tag um Tag mit dem Training, und obwohl er Nark und Kert, die er näher kennengelernt hatte, weit unterlegen war, versuchten sie ihn zu Motivieren, und halfen ihm mit Atem und Schritttechniken.
    Er beneidete die beiden, denn sie hatten muskelbepackte Körper, und konnten den halben Tag lang laufen, ohne einer Unterbrechung.
    Ihren Erzählungen nach starben die beiden vor 2700 Jahren auf einem Schlachtfeld, Seite an Seite. Dannach verbrachten sie ihre Zeit in dieser Welt mit Wanderungen und Forschungen, und wussten einiges über die nächstgelegenen Städte.

    Das tolle Gefühl der Berührung mit dem Gras, seine Rythmischen Schritte und sein gleichmässiger Atem, das einzige woran er denken sollte.
    Keuch...noch 10 Runden...ich werde sie mich kein 2tes Mal überrunden lassen...
    Seine Konzentration war gebrochen, und er erwachte aus dem Trancezustand, in dem er sich aufhiel. In einem Moment überkam ihn die Müdigkeit, und Ridalos rang um Luft.
    Mit reiner Willenskraft zwang er sich, einzuatmen, wie Nark ihm beigebracht hatte, und konzentrierte sich, wieder den Takt aufzunehmen.
    Kert holte auf... und Ridalos verlor endgültig den Faden, und schaffte es gerade noch mal die letzten 5 Runden zu laufen, als bis er in sich einsackte.
    Obwohl sie keine Gelegenheit auslassten, ihn zu necken, mochte Ridalos die beiden doch, und Woche um Woche wurde er stärker, auch wenn er nur sehr, sehr langsam aufholte, denn die Cousins trainierten hier schon seit Ewigkeiten.
    Doch nun war Abend, und Ridalos freute sich schon auf den Spaziergang mit Merná.
    Wie es sich herausstellte war sie noch nicht so lange tot, und sie erzählte Ridalos von der Welt der Nicht-Magier. Das Ridalos selber ein Magier war, verschwieg er lieber, denn an ihren Händen klebte Blut. Unter anderem das der Toten hier.

    Heute besichtigten sie den grossen Zoo der Stadt, und beobachteten, wie es Ridalos schien, die seltsamsten Geschöpfe dieser Welt.
    ''Das ist ein Elefant! Wie kannst du soetwas nicht wissen? Das gabs doch in der Welt der lebenden auch?'' Merná konnte Ridalos einfach nicht verstehen.
    Bevor sie die Möglichkeit hatte genau wie bei jeder anderen Gelegenheit von ihren Erlebnissen zu berichten, vorderte Ridalos sie auf, weiterzugehen.
    Sie standen nun beim Echsen-terrarium, doch Ridalos plan war misslungen:
    ''Schon als kleines Kind hab ich Tiere gemocht! Als ich 8 war war ich mit meinem Vater im Zoo, gabs bei uns in Terkavile auch, und da sah ich diesen einen Wol...f''
    Ridalos versuchte seinen Missmut nicht zu zeigen, wiesehr er Merná auch mochte, konnte er dieses schnattern nicht ausstehen.
    ''Ach, dich interessiert das also nicht? Du sagst auch nie etwas. Dann gehen wir halt weiter.'' Sie bemerkte es trotzdem.
    Ein Aquarium...ein Affenkäfig... Ridalos war fasziniert. Doch nun lag sein Blick auf einem kleinen Käfig, in dem ein Kanarievogel sass.
    Beinahe hätte er gesagt, es erinnert ihn an einen Utursa, doch er hatte sich rechtzeitig in Griff. Er durfte es doch nicht hinauspousanen, dass er in der Welt der Magier gelebt hatte. Mit wem? Er spührte eine Leere in seinem Herzen, und konnte sich nicht erinnern.

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    Auf ewig! Eine Fantasy Geschichte aus meiner Produktion.

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  3. #2
    F74m012_1337 F74m012_1337 ist offline
    Avatar von F74m012_1337

    AW: Auf ewig! Eine Fantasy Geschichte aus meiner Produktion.

    Passte in den Anfangspost nicht mehr^^



    Ridalos Laune hatte sich wieder verbessert, und er betrat sein Haus, während er sich nochmal an den Tag erinnerte.
    Er öffntete seinen Lagerraum, und nahm eine Kanne Milch. Wo ist der Käse? Ah, hier noch ein Brotlaib.
    Das all dies vor einer Stunde noch nicht da war, schien ihn in keiner Weise zu wundern, seine Gedanken galten allein dem Morgigen Training, Harok hatte gesagt es wäre ein besonderer Tag.
    Was er damit wohl meinte? Rein motorisch, ohne daran zu denken machte sich Ridalos Spiegeleier, und aß. Er war im Zustand absoluter Glücksseeligkeit, sein Körper schmerzte süß vom Training.
    Es war dieses Gefühl von Zufriedenheit, die trotz des Schweisses und des Muskelkaters, dich nach einem anstrengenden Tag belohnt. Ridalos spührte sie jedes Mal, wenn er Abends nach Hause kam, denn sein Tag war in der Tat sehr anfordernd.
    Die Decke war warm, das Kissen weich, und Ridalos entspannte sich in seinem Bett, satt, und unendlich glücklich. Aber war das nicht schon immer so? fragte er sich, und für einen kurzen Moment fühlte er eine Leere in sich, dich schnell wieder verschwand. Er wusste ja nichtmal, wie lange er Merná schon kannte, und wann er mit dem Axttraining begonnen hatte. Es passierte einfach alles, und soetwas wie Zeit war unwichtig.

    ''Ihr kennt´s Mako, er bild´ de Schmied´er ausse´, un´ er is an richtig´r Meister. Heut stattn wi´ ihm ein B´such ab. Nebenbei b´merkt wohnt er am andr´n End der Stadt. Wir lauf´n, wenn ihr Mann´s g´nug seid schafft ´s des.''
    Ridalos lächelte zufrieden. Das sollte ein Kinderspiel werden, und Kert zwinkerte ihm zu.
    Mit einer Geschwindigkeit, die ihm keiner zugetraut hätte, verschwand Harok. ''Seh´n uns''
    Nark zwinkerte seinem Cousin verschwörerisch zu, und wandte sich zu Ridalos.
    Heute hatte Nark nicht nur seine Lederhose an, sondern auch einen Brustharnisch, doch man sah ihm trotzdem an, des er seh Muskulös war.
    ''Wir kennen da eine Abkürzung...folge uns einfach''
    Schon begann er zu rennen, doch auch Ridalos zögerte nicht. Er war vielleicht noch nicht so ausdauernd, doch bereits fast genau so schnell wie seine beiden Mitschüler.
    Gleichmässig atmen... Schritte im Takt...konzentrieren... Ridalos war wie in einer Ekstase, das einzige was er sah war Nark, der genauso gleichmässig vor ihm rannte.
    Komisch...Ridalos sollte längst da sein, wenn er sich nicht irrte. Sie rannten schon lange, war er sich sicher, mindestens zwei Stunden.
    Ungefähr diese Zeit hatte er letztes mal auch gebraucht...MIST!
    Ridalos hatte bereits gelernt, unterbewusst im takt weiterzuatmen, desswegen verlor er nicht völlig die beherrschung. Die beiden hatten ihn übelst verarscht - sie haben einen Umweg genommen. Das wird Rache geben, schwor sich Ridalos, und unterdrückte den Gedanken, der voller Hass in ihm aufstieg. Er musste sich beherrschen, er durfte der Wut nicht freien Lauf lassen, doch er würde sie auch nicht Ungeschoren davonkommen lassen.
    Er rannte weiter, und lies sich seine Erschöpfung nicht anmerken, allein schon um ihnen eins auszuwischen.
    Trotz dem, als sie ankammen, konnte Ridalos sich kaum auf den Beinen halten.
    Der Meister schien zwar etwas verwundert, warum sie so spät waren, doch Kert grinste so unübersehbar, dass der Meister kurz schmunzeln musste, er hatte schon verstanden. Und Ridalos hat die Lektion sicher auch nicht geschadet.
    ''Des hier is des Lag´r de´ Werk de´ Lehrling´n, also erwart´z ned zu viel. Fasst nix an, habt´s verstondn?''
    Ridalos Lunge brannte, und mit schweren Schritten folgte er den beiden Cousins, die immernoch unverschämt grinsten.
    Überall erblickte er Werke der Schmiedekunst, von einfachen Hufeisen, bis zu kunstvoll geschmiedeten Schmuckstücken. Besonders ein Goldenes Armreif mit einem leuchtend blauen Saphir stach ihm ins Auge, und er musste die Augen zusammenkneifen, um nicht geblendet zu werden.
    Und dies sind nur die Werke der Lehrlinge, ging Ridalos durch den Kopf, der Gedanke erfüllte ihn mit Ehrfurcht.
    Doch nun öffnete der Meister eine weitere Tür, und auch wenn er wusste, dass ihn etwas Unglaubliches erwartete, wurde er trotzdem überrascht. Dies überstieg sein Urteilsvermögen.
    Er hatte viel Theorie über Axtwaffen gelernt, doch in der Praxis kannte er sie nicht.
    Vor ihm lag ein riesiges Waffenarsenal. Er hatte nicht die Zeit, sich das alles Anzuschauen, als ihn die kräftige Stimme von Harok aus den Gedanken riss.
    ''Nachdem dei´ Körper angemessn trainiert wurd´, Ridalos, wir dir de Ehren, ne Waffe zum Üb´n ausz´suchn, zuteil. Denk dran was du über Axtwaffen gelernt hast, und du wirs´de richtige findn. Dei Waffen muss ne Fortsetzung deiner Hand sein, die Verkörprung deiner Persönlichkeit. In ner andern Umgebung könnt se über Leben und Tod entscheid´n. Und ihr beid´n nehmt euch eure Waffen, wir nehmen des Kampftraining wied´r auf.''
    An den Akzent seines Lehrmeisters hatte sich Ridalos gewohnt, und er begann die Regale zu betrachten.
    Ehrfürchtig betrachtete Ridalos all die Werke der Schmiedekunst vor sich: er wusste zwar, das Axtwaffen ein grosser Überbegriff war, doch er hätte nie erwartet, dass all dies als Axtwaffen bezeichnet werden konnte.
    Er betrachtete Kampfsensen mit tödlich scharfen Kannten, einige waren Mannesgroß und ähnelten Sensen, die in der Landwirtschaft verwendet wurden, andere waren kürzer, ähnelten Eispickel mit Langen scharfen Klingen, es gab sogar welche, die aus einem kurzen Griff und einem Sensenblatt bestanden. Aus den Augenwickeln beomerkte Ridalos, das Nark sich 2 von der Letzten Sorte nahm, doch Ridalos war vollkommen damit beschäftigt das Waffenarsenal zu begutachten, sodass er Nark keine beachtung schenkte.
    Diese Waffen waren imposant, doch Ridalos brauchte nur einen Blick um sicher zu sein, das das nicht die richtige Waffe war.
    Sein Blick war nun auf ein Regal mit riesigen 2händern gerichtet. Einige waren genau so gross wie er, manche etwas kürzer, es gab einseitige und beidseitige, und auch die Form der Klinge war sehr unterschiedlich.
    Waage erinnerte sich Ridalos, dass der Stachel auf der unteren Seite der Waffe gegen Reiter verwendet wurde.
    Ridalos fand eine Waffe, die ihm sehr Gefiel, sie war nicht so schwer wie die anderen, kunstvoll verziert und hatte einen zwanzig Zentimeter langen Stachel an der Hinterseite.
    Kurz blickte er zum Meister, und als dieser nickte, schwang Ridalos die Streitaxt über seinem Kopf, wie er es in den Büchert erklärt bekommen hatte.
    Die Waffe war schwer, und Ridalos spührte den Wiederstand, die Waffe krachte gegen den Steinboden, und Ridalos zog sie mit Mühe wieder nach oben.
    Nein, diese passte einfach nicht.
    Jede Einzelne dieser Waffen war beeindruckend. Ridalos nahm eine besonders imposante Waffe in die Hand, als ihn sein Meister aufhiel.
    ''De Sensn is ned grod gut für so n Anfänger wie de. Es is a mächt´ge Waffen, doch ich rat´s dir ob.'' meinte Harok, seltsam grinsend.
    Mit Widderwillen legte Ridalos die Waffe, ein Holzerner, manneshoher Stab mit jeweils einem Sensenblatt auf beiden Seiten, in die entgegengesetzte Richtung blickend. Etwas traurig musste er eingestehen, dass die Waffe wirklich nicht zu ihm passte, sie fühlte sich wie ein Fremdkörper an, und sein Meister hatte ihm oft genug gesagt, dass eine Waffe im Idealfall die Verkörperung der Seele des Trägers ist.
    Kurz probierte Ridalos eine der schweren Einhandäxte zusammen mit einem Metallbeschlagenen Schild aus, doch das schwere Schild hindert ihn zu sehr, und die Axt bewegte sich nur mit grossem Wiederstand.
    Erstaunt bemerkte er, dass er bereits das gesammte Arsenal durchsucht hatte, und die anderen auf ihn warteten.
    Neben Kert lag eine mächtige Streitaxt, und vergnügt streichte er über sein seinen feuerroten Bart, lies sich aber keine Ungeduld anmerken.
    Nark hingegen schien vor Ungeduld nur so zu strotzen, und er spielte nervös mit seinen beiden Sensen-Äxten herum, wobei seinen kräftigen Muskeln zu vorschein traten.
    Und sein Meister, Harok...er hiel diese erstaunliche Waffe, die Ridalos selber gern gehabt hätte. Mit beeindruckender Leichtigkeit wirbelte er die Doppelsense durch die luft, und sie schnitt jedesmal die Luft direkt neben seinem Gewand. Desswegen war das also keine gute Anfängerwaffe... Trotzdem war Ridalos ein wenig beleidigt, und er blickte die letzten Waffen, die er noch nicht durchprobiert hatte, an.
    Er nahm der Reihe nach alle, die ihm stark und schön vorkamen, doch keine von ihnen lag ihm richtig in der Hand, und Ridalos wurde langsam wütend.
    Es lagen nur noch wenige Waffen am Boden, und Ridalos entschied sich für die Kurze, leichte, einseitige Axt, die einen mit Metall verstärkten Griff hatte. Auf der unteren Seite war ein zwanzig Zentimeter langer Stachel, der Ridalos nicht gefiel.
    Und doch...die Waffe schien warm zu sein, und seine Hand lag perfekt um den Griff. Einige Augenblicke lang überkam er einen seltsame Schauer, dann nahm Ridalos eine zweite Axt, die genau so gebaut worden war.
    Testweise schwang er sie durch die lüfte, und Ridalos erschien es, als würde er die Luft zerschneiden.
    Er versuchte einige Angriffsschritte, die er in den Büchern sah, und war überwältig von dem Gefühl. Er bewegte die Waffen nicht, er führte und leitete sie.
    Ohne auch nur irgendwas mitzukriegen, tänzelte Ridalos durch den Raum, die Waffen schwingend. Ein seltsames Glücksgefühl übernahm ihn, und er gab sich ganz seinen Waffen hin.
    Ein lautes klirren.
    Ridalos war noch ganz durcheinander, da ihn sein Meister so unsanft aus seinem Trance-Zustand geholt hatte, indem er Ridalos mit einem Streich beide Waffen aus den Händen schlug, und seine Handflächen schmerzten.
    ''Ne gute Wahl, kleiner. Doch de musst lernen, sie wie nen Teil von di´ z fühln, es dorf nied wieder passieren, des se so leicht dei Händen entweicht.''

    ''Die Sonne scheint so schön'' denke ich mir beim aufwachen. Mit einer leichten Brise aus dem Handgelenk zieh ich mir die Bettdecke runter.
    Heute ist der erste Tag der Sonnenfinsterniss-Feier, und ich freue mich auf die Festlichkeiten. Die Erntezeit hat gerade begonnen, und es wird frische, süsse Harti-Stängel geben.
    Ein einziges Mal in 300 Jahren wird dieses Fest gefeiert, und ich gehöre zu den Glücklichen, die diese miterleben.
    ''Und ausgerechnet unser Dorf ist der Treffpunkt''
    absolut glücklich und voller Erwartung stehe ich auf, die letzten Wochen habe ich nicht umsonst gearbeitet.
    Ich schwebe in die Küche, und entzünde ein Gluttopas das ich vor Jahren bei einem Besuch in den Afritendörfern bekommen habe - ein Schatz von sehr hohem Wert,
    und meine Brüder und Schwestern aus dem Dorf staunten nicht schlecht, als ich es ihnen vorgeführt hatte.
    Die rote Flamme anfangs nur leicht, doch mit einem Windstoss lasse ich sie stärker brennen.
    Nun nehm ich ein grosses Tongefäss und fülle es mit Wasser, ich hole jeden Abend im vorraus Wasser aus dem Brunnen, und kühle mich damit auch ab.
    Fast wäre mir der Kübel aus der Hand gefallen, doch ich bin geübt und lasse einen Luftstrom aufsteigen, der den Behälter kunstvoll balanciert.
    Ein noch frölicheres Grinsen bildet sich, und ich fühle ein angenemes kribbeln, als ich meine Mundwinkel materialisiere.
    Leise pfeifend schneide ich das Gemüse in kleine Stückchen, die ersten Produkte unserer grossen Ernte, und die werd ich mir schmecken lassen.
    Mit einer grossen priese Grosko, dem süsslichen roten Gewürz lass ich es in das Tongefäss schweben. Im grunde genommen macht das richtig Spass, auch wenn Nak´kiko immer meint, dass das faul ist.
    Niemand wird es jemals Schaffen mir den Spass zu verderben, denk ich belustigt. Was soll schon bitte passieren?
    Schön riecht die Gemüsesuppe, doch ich weiss das sie noch lange nicht fertig ist.
    Um mir die Zeit zu vertreiben, spiele ich ein wenig mit den kleinen Erdkugeln, die ich bei meinen Naphariten-Freuden gekauft hatte.
    Seltsam, die meisten meiner Freunde und Famillienmitglieder haben keinen Spass am reisen, ich bin der einzige.
    Nimm keinem die Freude, denn es ist auch dein Glück, das hatte meine Mutter mir immer gesagt, als ich mich geärgert hab, das meine Geschwister zu laut spielten.
    Diese kleinen unscheinbaren Erdbällchen, haben eine lustige Eigenschaft.
    Wenn man sie in der Hand hält und wärmt, verpuffen sie, um langsam am Boden zu einer Flüssigkeit zu werden. Kaum schickt man einen kühlen Luftstoss, schon werden sie Gummiartig, und rollen sich zusammen.
    In diesem Zustand kann man sie Kneten und herumwerfen. Wenn man die kälteste Luft sammelt, und diese dann auf die Erdbällchen richtet, versteinern sie, und verlieren an Grösse.
    So im spielen versunken, merke ich erst spät, dass die Suppe fertig ist, doch gerade noch rechtzeitig, bevor sie schlecht wird.
    Eilig schlürfe ich sie aus.
    ''Was erwartet mich nun, in an diesem epischen Tag der Sonnenfinsterniss?''
    Ich ziehe mit schnell den blauen Festmantel um, als mich eine Stimme ruft ''Komm endlich Marto´ordas, wir müssen die Tische decken! Die ersten Gäste aus den naheligenden Dörfern treffen in weniger als fünf Stunden ein.''
    ''Einen kleinen Spass kann ich mir noch leisten'' denk ich, und dann entmaterialisiere ich mich.
    Meine von Natur aus fast durchsichtigen Hände verschwinden vor meinen Augen, ich fühle sie nicht mehr,doch ich bin es gewohnt.
    Es kitzelt ein wenig.
    Nun bin ich vollständg aufgelöst, und nur mit meinem Geistigen Auge seh ich die Umwelt, und amüsiere mich wieder darüber, wie lustig verzerrt alles um mich wirkt.
    Jetzt schlüpfe ich durch die Wand, und lasse meine Hand materialisieren. Wieder das Kribbeln.
    ''Argh! Was!? Marto´ordas, das war nicht lustig, du hast mit nen riesenschrecken eingejagt!''
    Nak´kiko ist halt unsere Örtliche Spassbremse denk ich mir, und unterdrücke nicht mein lachen. Wie glasig es klingt... als ob tausende Lufströme durch ein Rohr tanzen.



    "Lass das!" ermahnt mich der Vorstand unseres Dorfes. Seiner Meinung nach ist es unschick, den Wind für leichte Arbeiten zu benutzen, und ich unterbreche den Luftstrom aus meinem Handgelenk, und das schöne kribbeln lässt nach.
    Ich wirble das Messer vergnügt in der Hand und zerstückle das Gemüse vor mir mit unglaublicher Geschwindigkeit, doch mein Bruder, der neben mir schwebt, ist genauso schnell.
    Verstohlen zwinkere ich ihm zu, und wir beginnen um die Wette zu schneiden.
    Zack!
    Im letzten Moment löse ich meine Hand auf, und das mein Messer schneidet durch die Leere. Grad noch mal gut gegangen.
    Doch ich liege nach, und beeile mich doppelt, um meinen Bruder zu überholen.
    Ganz leise muss ich kichern - falls es jemand hören würde, würde er denken dass dies nur ein Luftzug war.
    Unauffällig werf ich mein Handgelenk hoch, und meinem Bruder fliegt der grade geschnittene Kohl ins Gesicht.
    Nun unterdrücke ich mein Lachen nichtmehr. Ein kräftiger Luftstoss wirft mich auf den Boden, und eine zweite Stimme schliesst sich meinem Lachen an.
    ''Lasst das!'' herrscht uns Nak´kiko an, und wir beide arbeiten weiter. In wenigen Stunden beginnt das Fest.


    Die ersten Gäste sind da und wir begrüssen sie Feierlich.
    Grade hab ich mein Festkleid angezogen: schwarz-rot, als Zeichen der Sonne. Ich finde es wunderschön.
    Stunden vergehen, und die Tische füllen sich mit Lariten, wie wir unsere Rasse bezeichnen.
    Es herrscht ein Gemütliches Klima, und alle reden wirr durcheinander, doch plötzlich wird es totenstill. Auch ich schaue gebannt, doch die anderen sind viel stärker beeindruckt:
    Viele sehen geade zum ersten mal einen Afriten, und dies ist ein unglaublicher Anblick.
    Ich, der schon so oft gereist ist, erkenne einen alten Freund: Es ist Lashaaree, ich war schon mal in seinem Dorf!
    Diesen Anblick werden sich die meisten noch lange merken, denk ich mir. Kein wunder: diese grosse rot flammende Gestalt mit langen, zu einem Pferdeschwanz verbundenen Haaren, die scheinbar aus Magma bestanden, vergisst man nicht so schnell.
    Viele atmen tief ein, als ich direkt zu meinem alten Freund schwebe, und ihm die Hand reichte. Viele erwarteten dass ich verbrennen würde, doch ich weiss es besser und lache innerlich über sie.
    Die Feuerhand fühlt sich sehr warm an, doch sie ist fest, und wir wechseln einen kräftigen Handschlag.
    Nach einiger Zeit beruhigt sich die Menge, und die anderen erscheinenden Afriten lassen viel weniger Wirbel entstehen.
    Nun erscheinen auch Nephariten, und die Lariten beginnen vor Aufregung wieder herumzuwirbeln. Lashaaree ist nicht sehr glücklich über die Reaktion, doch er hällt sein feuriges Temperament unter Kontrolle.
    Die Erdriesen mischen sich unter die Menge, und bald herrscht wieder ruhe.
    Wir essen die Erträge unserer Ernte, die in diesem Jahr riesig ausfielen. Ich geniesse die leckeren Harti-Stängel mit Vanillesouce, und auch unsere Gäste sind zufrieden.
    Bald sollten auch unseren entferntesten Verwandten, die Saalaariden erscheinen.



    Neues Kapitel


    Unglaublich. Faszinierend. Grossartig....mit diesen Worten konnte man den Marsch der Saalaariden beschreiben.
    Wie eine Flutwelle kamen sie, ihre dunkelblaue Haut schimmert in der Sonne. Ihre Festtagskleider sind auch schwarz und rot, doch viel imposanter.
    Diese Wesen verkoerpern die unaufhaltsamkeit und das ewige Fliessen des Wassers, und in ihren Abgelegenen Doerfern war noch nie einer von uns Kindern der Luefte.
    Es herrscht stille, als sich unsere Gaeste naehern, alle blicken erwartungsvoll, die wenigsten haben sie schon mal gesehen, diese entfernten Verwandten von uns.
    Doch in diesem Moment wird die triumphale Stille gebrochen.
    Ich bin erschrocken, und merke dass sich etwas ungutes tut. Danach beginnt einer nach dem anderen aufzuschreien, und nun erreicht mich eine Hitzewelle.
    Die Luft um uns bewegt sich, was an sich nichts beunruhigendes ist, es koennte genausogut ein Spassvogel sein, der uns einen Boesen Streich spielen will, doch etwas ist hier nicht wie es sein sollte.
    Diese Luft reagiert weder auf sanften Druck, noch auf harte Stoesse, und ich bin machtlos.
    Goldene Fesseln, aus dem nichts stroemend und eine kalte Aura verspruehend legen sich um einige Afriten, und ich stelle erschrocken fest, dass unter anderem Lashaaree davon betroffen ist.
    Mit einem Luftschlag versuch ich sie zu loesen und auch meine Verwandten und Dorfmitbewohner versuchen etwas zu unternehmen, doch nichts passiert. Panik ueberall.
    Die fuehr ihre Gelassenheit und Geduld sowie Weisheit bekannten Saalaariden drehen durch...ist ihnen dieser Schrecken bekannt?
    Eine Goldene Kette Legt sich um ihren Anfuehrer, der besonders praechtig Geschmueckt ist. Seine Begleiter versuchen ihn zu befreien, doch das haerteste Eis prallt wirkungslos ab.
    Im naechsten Moment sind alle Gefesselten Afriten verschwunden.
    Einige Sekundenbruchteile hoert man noch die Schmerzensschreie, dann ist es vorbei. Kraftlos fall ich auf die Knie, und hoere den Wind um mich ein Klagelied singen.
    Dabei sollte heute ein Tag des Spasses sein...ich kaempfe mit den Traenen.
    Einen Augenblick lang kaempft der Saalaarid gegen die Fesseln, dann ist auch er verschwunden...spurlos...oder doch nicht?
    Ich merke ein schwaches Flunkern, und im naechsten moment ist an diesem Punkt klaffende Leere.
    Sie breitet sich aus, waehrend die gerade noch Feiernde Meute in Panik flieht. Auch dort, wo die Afriten standen, beginnen sich die Loecher auszubreiten.
    Ich renne, renne weg, moeglichst weit weg. Hinter mir sind Todesschreie, und ich sehe das Nak´kiko in das Loch eingesogen wird und spurlos verschwindet.
    Ich merke, wie sich die Lariten dematerialisieren, doch sie werden eingesogen. Ich laufe und laufe.
    Ich merke, dass ich nicht mehr gehen kann, und falle ins hohe Gras. Bevor mich die Sinne verlassen, sehe ich dass nur wenige Schritte hinter mir...nichts ist.
    Dort, wo alle meine Freunde, Verwandte und meine gesammte Nation war...ist nur Leere.

    Wahrenddessen, in einem Ort weit weg von Marto´ordas verschwundenem Dorf, in einer Anderen Schicht der Welten...
    "Ihr habt alle die Pruefung bestanden. Diese Afriten-Daemonen werden euch jetzt dienen, auf dass ihr ein langes und Sorgenloses Leben habt.
    Dich, Gartok muss ich besonders loben...gleich einen Wassergeist gefangen, das ist eine Leistung."
    Schlag rechts, Schlag links, Ausgangsposition.
    Abwehr oben, Abwehr unten, Abwehr hinten, Konter.
    Ridalos wiederholte diese Abfolge bereits zum tausendsten Mal, wie ihm schien. Als er die Aexte bekam, freute er sich darauf, endlich zu kaempfen.
    Doch sein Meister lies ihn das nicht, denn seiner Meinung nach waren Ridalos Haende nicht stark genug.
    Einmal hatte Ridalos begonnen zu protestieren, doch mit zwei schnellen Schlaegen hieb ihm Harok die Waffe aus der Hand und schlug ihm mit dem Stab ins Gesicht, sodass Ridalos beinahe bewustlos auf den Boden fiel.
    Seitdem wiederholte Ridalos seine Uebungen wortlos, und langsam lernte er, dieses Training zu geniessen.
    Er fuehlte, als wuerde sein Geist in die beiden Aexte stroemen, und seine Bewegungen gingen von selber, ohne seiner Gedanken.
    Und nun blickte er Ueberrascht auf, als er Kerts laute Stimme hoerte.
    "RIDALOS! Verdammt, ich ruf dich grad zum 3ten Mal! Ich hasse es wenn du mich ignorierst!"
    Oh. Ridalos war wrklich sehr ins Traing vertieft.
    "Tut mir leid...was is denn?"
    Erst jetzt merkte Ridalos, dass Kert seine Zweihandaxt in den Haenden hiel, und dessen Oberkoerper erbloesst war, sodass seine Kraft noch deutlicher zu sehen war . Ridalos war mittlerweile auch kraeftig gebaut, aber seine Muskeln konnte man nicht mit Kerts Muskelbergen vergleichen.
    Etwas ueberrascht liess Ridalos seine Aexte sinken, doch im selben Moment zuckten seine Haende wieder hoch.
    Im letzten Moment hatte er die Streitaxt abgewehrt, die auf seinen Hals zielte, und schon sauste die Streitaxt wieder auf ihn zu.
    Mit der metallgestaerkten Hinterseite der Axt parrierte er auch den naechsten Schlag, und wurde fast auf den Boden geschleudert - obwohl Ridalos dem wild grinsenden Rothaarigen Huennen ansah, dass dieser nur mit ihm Spielte.
    Kerts naechste Schlag sauste knapp vor Ridalos Kopf, der sich geduckt hatte und mit der Rechten Axt nach Kerts Knie schlug.
    Der Riese wich mit einer Geschwindigkeit aus, die man ihm keinesfalls zutrauen wuerde.
    In diesem Moment setzte Ridalos nach, und grub Kert den Stachel auf der Unterseite der Axt ins Fleisch.
    Wuetend schrie Kert auf, und ein Schlag mit der Flachen Seite seiner Zweihandaxt schlug Ridalos bewusstlos.



    Diese geschichte hab ich schon mak ub einem anderen Forum gepostet, dort bin ich als Dragon1 bekannt (Damit es nicht zu anschuldigungen kommt, ich haette sie geklaut)

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