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21.03.2008, 16:28 #1Kelshan
Hardwareprobleme erkennen und beheben
Welcher PC-Nutzer kennt es nicht? Das liebste Spielzeug war die ganze Zeit brav und artig, doch plötzlich wird es instabil. Oder man hat sich einen brandneuen PC zusammengestellt bzw. den alten aufgerüstet, und plötzlich geht gar nichts mehr. Spiele stürzen plötzlich ab, man landet einfach so wieder auf dem Desktop, Bluescreens mehren sich, der Rechner startet auf einmal von selbst ohne Vorwarnung neu, bleibt hängen oder fährt gar nicht erst wieder komplett hoch. Selbst eine Neuinstallation von Windows klappt manchmal nicht mehr. Natürlich hat man selten all diese Probleme auf einmal, dennoch sollte das meiste davon irgendwie schon bekannt sein.
Wenn man einen Komplett-PC bestellt/gekauft hat, sollte man an dieser Stelle das Gerät nehmen, und es zurück zum Händler bringen, schließlich hat man einen Anspruch darauf, dass das gekaufte Gerät auch richtig funktioniert. Hat man sich den PC aber selbst zusammen gestellt, oder ihn umgebaut, so muss man sich selbst um die Behebung des Fehlers kümmern. Doch wo beginnen, wenn man nicht einmal eine Ahnung hat, was die Ursache der Probleme sein könnte?
Mit diesem Thread will ich versuchen Tipps zu geben, wie man in solchen Fällen vorgehen kann, um das ursächliche Problem möglichst sicher zu identifizieren und somit auch beheben zu können. Ich hoffe ich kann damit einigen helfen und Hilfeschreie in dieser Richtung ein wenig mindern.
2. Vorbereitungen
Wenn der Rechner zwar noch normal startet, aber im Betrieb Fehler verursacht/abstürzt, sollte man auf jeden Fall einige Vorbereitungen treffen:
2.1 - Die PC-Komponenten kennen lernen. Klingt etwas doof, aber bevor man im PC herumbauen bzw. Lösungen für Probleme suchen kann, sollte man schon wissen, was für Komponenten überhaupt in den Rechner eingebaut sind. Welches Mainboard ist vorhanden, welche Revision desselben. Welche Grafikkarte und/oder Soundkarte ist eingebaut, welcher Prozessor, welcher Speicher und mit welchen Werten läuft dieser (->BIOS), usw. sollte man sich am besten alles schon mal zusammen suchen und auf einen Zettel schreiben.
2.2 - Treiber aktualisieren. Viele installieren die Treiber, die auf den CDs der Geräte mitgeliefert werden, und kümmern sich dann nie wieder darum. Es ist jedoch immer gut, den Rechner auf dem einigermaßen aktuellen Stand zu halten, auch und vor allem in Hinsicht auf die Treiber. Wichtig sind hier vor allem die Grafiktreiber (Grafikkarte, meist NVidia oder ATI/AMD) und die Chipsatztreiber (NVidia, ATI, Intel, Via, ...). Die Treiber bekommt man auf den offiziellen Webseiten der jeweiligen Hersteller.
2.3 - BIOS aktualisieren. Gerade wenn das Mainboard beim Kauf noch recht neu am Mark war, sollte man von Zeit zu Zeit neue BIOS-Versionen installieren. Denn oftmals treten noch viele Fehler auf, die zunächst bereinigt werden müssen. Desweiteren kann es sein, dass das Mainboard nach einer Aufrüstung des Prozessors (manchmal auch der Grafikkarte) nicht mehr richtig mit diesem zusammen arbeitet, was häufig mit einem neuen BIOS bereinigt werden kann. Neue BIOS-Versionen bekommt man auf der Webseite des Mainboard-Herstellers. Die deutschen Seiten sind meiner Erfahrung nach dabei deutlich weniger aktuell, manche Firmen bieten aber auch Auto-Updater an, mit der man automatisch immer die neuste Version bekommt.
2.4 - Neuste Updates für das Betriebssystem und die verwendeten Programme installieren. Software ist nie fehlerfrei, viele Fehler werden aber nach und nach entdeckt und behoben. Man muss nur die Programme auf dem neusten Stand halten.
3. Typische Symptome
In diesem Teil versuche ich, verschiedene häufige Symptome und die dazu passenden häufigsten Ursachen zusammen zu fassen. Dies kann dabei helfen, zumindest schon einmal eine grobe Richtung der Fehlersuche zu finden, hat aber keinen Anspruch darauf, in jedem Fall tatsächlich zuzutreffen. Gerade wenn Probleme in Spielen auftreten, sollte man aber als erstes in jedem Fall mal schauen, ob es nicht ein typisches Problem (Bug) des Spieles ist, dem eventuell ein Patch Abhilfe schaffen kann.
3.1 Problem: Es erscheint häufig ein Bluescreen mit einem Hinweis auf den Display Driver (z.B. nv4_disp.sys im Fall von NVidia-Grafikkarten), vor allem beim Spielen.
3.2 Problem: Texturen in Spielen sehen sehr merkwürdig aus / flackern sehr stark, vor allem nach längerer Spielzeit.
3.3 Problem: 3D-Modelle sehen deformiert aus, merkwürdige "Stacheln" gehen von ihnen weg oder quer durch das Bild, vor allem nach längerer Spielzeit.
Lösung: Hier liegt mit großer Wahrscheinlichkeit ein Grafikkarten-Problem vor. Tritt das Problem gleich nach dem Start des Spieles auf, kann der Grafiktreiber evtl. eine Ursache sein, eine Installation der neusten Treiberversion direkt vom Hersteller (meist NVidia oder AMD) könnte helfen.
Gerade 2.2 und 2.3 weisen aber eher auf einen Hardwaredefekt hin, auf einen fehlerhaft rechnenden Grafikchip oder fehlerhaften Grafikspeicher. Tritt das Problem erst nach einer Weile des Spielens (~halbe Stunde) auf, überhitzt die Grafikkarte vermutlich. In diesem Fall sollte man auf jeden Fall die Karte einmal ausbauen und den Lüfter möglichst gründlich reinigen. Bis dahin möglichst nicht mehr spielen, sonst geht schnell etwas kaputt (wenn noch nicht geschehen).
Bleibt das Problem trotzdem vorhanden, ist ein Austausch der Grafikkarte (Garantie, wenn noch vorhanden) wohl unerlässlich.
3.4 Problem: Der PC bleibt bereits beim Starten hängen, nur alle paar Versuche läuft er mal durch, wobei dann Fehlermeldungen kommen über defekte/fehlende/nicht lesbare Dateien.
Lösung: Vermutlich liegt das Problem hier bei Festplatte oder dem Dateisystem. Das Dateisystem kann Schaden nehmen, wenn der PC plötzlich abgeschaltet wird, ohne ihn ordentlich herunter zu fahren (Stromausfall, ausversehen abschaltbare Steckdose gedrückt, etc.). Meist lässt sich das beheben, wenn man ein Festplatten-Diagnosetool durchlaufen lässt (CheckDisk o.ä.).
Findet dieses Programm, oder ein anderes Diagnosetool, jedoch fehlerhafte Sektoren auf der Festplatte, so liegt hier wohl ein Hardwaredefekt vor und man sollte schleunigst alle wichtigen noch lesbaren Daten auf DVD bzw. einer anderen Festplatte sichern! Um eine neue Festplatte kommt man dann auf Dauer kaum herum.
Hinweis: Selbst wenn man die Platte im Zuge der Garantie einschickt, sind die Daten verloren! Man bekommt eine (leere) Austauschplatte zurück! Ein Wiederherstellen der Daten von einer defekten Platte können verschiedene darauf spezialisiere Firmen, dies ist jedoch in der Regel sehr teuer.
3.5 Problem: Gleiches wie bei 3.4, jedoch scheint die Fesplatte allen Tests in Ordnung zu sein und es kommen auch keine Datei-Fehlermeldungen.
3.6 Problem: Programme stürzen relativ regelmäßig mit "schweren Ausnahmefehlern" ab oder bleiben hängen.
Lösung: Hier ist eher (zu etwa 80%) der Arbeitsspeicher die Ursache, manchmal auch der Prozessor. Daher sollte man bei diesen mit dem Untersuchen beginnen.
3.7 Problem: Einzeln scheinen alle Komponenten problemlos zu laufen. Bei hoher Beanspruchung (Spiele z.B.) stürzt es dennoch ab.
3.8 Problem: Man bekommt Fehlermeldungen, dass die Grafiktreiber zurück gesetzt wurden (vor allem ATI), oder dass die Grafikkarte heruntergetaktet wurde, um den PC nicht zu beschädigen (evtl. unzureichende Leistungsversorgung).
Lösung: Meist hat die Grafikkarte nicht direkt Schuld, eher das Netzteil. So etwas deutet darauf hin, dass das Netzteil nicht genug Leistung liefert. Auch wenn die Wattangabe locker ausreichen sollte, ist dies vor allem bei billigen Netzteilen oft nicht der Fall. Die Aufgedruckten Werte werden bei diesen selten erreicht. Die Folge: Die Stromversorgung bricht ein, Grafikkarte/Prozessor etc. werden nicht mehr ausreichen versorgt und werden instabil, der Rechner stürzt ab.
Dieses Problem ist gar nicht mal selten und unwahrscheinlich.
4. Gezielt testen
Nun weiß man eventuell schon, in welche Richtung es geht. Um sicher zu gehen, und/oder die Ursache weiter einzugrenzen, sollte man jedoch gezielt Tests durchführen. Dabei muss man jedoch einigermaßen geschickt vorgehen.
Beispiel 1: Der Rechner scheint instabil, also lässt man einen Benchmark wie den 3DMark06 in einer Dauerschleife laufen um zu schauen, was passiert.
Ergebnis: Der Rechner stürzt ab.
Folge: Das ist dann vermutlich nicht weiter überraschend und hat keine wirklichen neuen Erkenntnisse gebracht, dass der Rechner abstürzt wusste man wohl auch schon vorher, und woran es genau liegt, weiß man auch nach diesem Test nicht. Zwar belastet man mit dem 3DMark vor allem die Grafikkarte, aber bei Speicher- und Prozessorproblemen stürzt das Programm natürlich genauso ab. Wichtig ist also zur Eingrenzung ein gewisses Ausschlussverfahren:
Beispiel 2: Gleiches wie oben, mit z.B. 3DMark06 sind die Abstürze reproduzierbar.
Weiteres Vorgehen: Man testet den PC z.B. mit dem kostenlosen Tool Prime95. Dieses Programm dient der Primzahlberechnung und kann auch dazu verwendet werden, um vor allem den Prozessor (und zum Teil den Speicher) zu testen, da dieser auf das Maximale gefordert wird und das Programm stets testen kann, ob die berechneten Ergebnisse noch stimmen (näheres dazu in Kapitel 5).
Möglichkeit 1: Der Rechner stürzt wieder ab. Daraus kann man ersehen, dass das Problem nicht an der Grafikkarte liegt, denn diese wird bei Prime95 nicht beansprucht. Der Fehler ist also eher in Richtung Prozessor oder Speicher zu suchen
Möglichkeit 2: Der Rechner scheint hier absolut stabil zu sein und läuft auch mehrere Stunden (Prime95 kann man so lange laufen lassen, wie man will) absolut ohne Probleme durch. Dann liegt das Problem mit ziemlicher Sicherheit an der Grafikkarte.
So hat man die Sache nun schon eingegrenzt. Nun muss man bei Möglichkeit 2.1 nur irgendwie erkennen, ob es am Prozessor oder am Speicher liegt...
Beispiel 3: Möglichkeit 1 von Beispiel 2 tritt ein.
Weiteres Vorgehen: Man kann Prime auch so einstellen, dass der Speicher fast gar nicht verwendet wird und alle Berechnungen fast komplett im Prozessor-Cache durchgeführt werden (In-Place-Test). Läuft es dann besser, ist vermutlich der Speicher das Problem, läuft es eher schlechter (oder gleich schlecht), ist wohl der Prozessor selbst das Problem.
Beispiel 4: Zur Sicherheit, oder weil alles darauf hindeutet, soll der Speicher getestet werden. Hierzu bietet sich ein spezialisiertes Programm wie "Goldmemory" an. Memtest ist auch recht bekannt, aber Goldmemory soll noch penibler und genauer sein und selbst Fehler finden, die bei Memtest durchschlüpfen. Goldmemory bekommt man als Shareware, die etwa 30 Tage kostenlos genutzt werden kann. Die Programme sind in der Regel DOS-Programme, benötigen also eine Boot-Diskette/CD/USB-Stick für DOS. Mehr dazu in Kapitel 6.
Weiteres Vorgehen: Zunächst kann man den Test auf den gesamten Speicher loslassen. Treten Fehler auf, hat man die Ursache zu 99% gefunden - der Speicher ... oder vielleicht doch die Speicherverwaltung des Mainboards oder ein defekter Speicherslot?
Wenn man mehrere Speichermodule verbaut hat (heute verbreitet, zwecks Dual Channel), kann man dies sehr schön testen, indem man alle bis auf ein Modul ausbaut. Dieses Modul steckt man in Speicherslot 1. Tritt kein Fehler auf, legt man das Modul beiseite und steckt das nächste Modul in Slot 2, usw., bis wieder ein Fehler auftritt.
Wenn ein Modul als Fehlerhaft erkannt wird, kann man es noch einmal in einen anderen, vllt. schon als fehlerfrei funktionierend erkannten Slot stecken und wieder testen. Tritt ein Fehler weiterhin auf, ist das Modul defekt, wenn nicht, dann vermutlich der Slot.
Auch kann es sein, dass alle Speicherriegel einzeln Problemlos laufen, zusammen jedoch Fehler produzieren. Dies kann dann am Dual Channel liegen (BIOS-Fehler? -< Update auf neuste Version gemacht?), oder einfach an der Menge von verbauten Chips. Manche Mainboards mögen keine Komplettbestückung, vor allem mit zweiseitigen RAM-Riegeln (das sind die, bei denen auf beiden Seiten des Riegels Chips angebracht sind).
Läuft keiner der RAM-Riegel korrekt, ist evtl. das BIOS einfach falsch konfiguriert (der RAM zu hoch getaktet oder mit zu scharfen Timings betrieben; zur richtigen Konfigurations gibt es in diesem FOrum auch einen Arbeitsspeicher-Thread, indem ich das schon mal erklärt habe). Oder das Mainboard hat einen Defekt, was durchaus auch vorkommt.
So in etwa könnte man vorgehen. Immer einen Test wählen, der einige der möglichen Ursachen ausschließt, am besten mit 50:50-Chance (ist meist am Effektivsten).
5. Diagnose-Programme
3DMark06: Dieser 3D-Benchmark stresst den PC - und vor allem die Grafikkarte - sehr stark. Damit kann man Abstürze und Grafikfehler (evtl. durch Überhitzung) verursachen, wenn in dieser Hinsicht etwas mit dem Rechner nicht stimmt. Dennoch sollte man, wenn hier Probleme auftreten, mit den anderen Tools gegenchecken, ob es nicht doch an etwas anderem als der Grafikkarte liegen könnte.
Prime95: Dieses kostenlose Programm berechnet Primzahlen (daher der Name). In der neusten Version - momentan 25.6 soweit ich weiß - können dabei automatisch alle Prozessorkerne jeweils mit einem eigenen Thread belastet werden, was bei der zunehmenden Verbreitung von Dual Core und Quad Core Prozessoren natürlich sinnvoll ist.
Mit dem integrierten sogenannten "Torture-Test" kann man vor allem den Prozessor testen, wobei man durch verschiedene Profile einstellen kann, wie stark dabei auch der Arbeitsspeicher getestet werden soll (Small-FFTs -> kaum Speicher getestet, Blend -> viel Speicher getestet). Prime95 hat in diesem Sinne kein Ende, man kann den Rechner prinzipiell tagelang testen lassen. Es bricht nur ab, wenn ein Fehler auftritt, ein Ergebnis also nicht korrekt berechnet wurde. Wenn man den Rechner mal eine Nacht hindurch ohne Fehler getestet hat, kann man von "Prime-Stable" sprechen und ziemlich sicher sein, dass sowohl Prozessor als auch Arbeitsspeicher absolut korrekt arbeiten.
Prime95 läuft direkt unter Windows (auch unter Vista/Vista64Bit).
Goldmemory: Dieses Tool ist Shareware, für eine vergleichbare Freeware siehe (das anscheinend nicht ganz so sichere) Memtest86+. Goldmemory testet den Speicher sehr genau und kann so Probleme in dieser Richtung erkennen. Goldmemory kann unter Windows direkt nicht ausgeführt werden und benötigt ein MS-DOS Startmedium (siehe Kapitel 6).
Zudem kann Speicher nur mit 32Bit getestet werden, es ist also nicht möglich, mehr als etwa 3,5GB zu testen. Wer mehr als 3GB verbaut hat, muss die Riegel also von vornherein einzeln testen (was sowieso sinnvoll ist).
Festplattendiagnose: Windows bietet mit Checkdisk (ab Win2000) bzw. Scandisk (ältere Versionen) bereits eigene Tools zum Prüfen der Festplatte. Startet Windows jedoch nicht mehr, kann man in der Regel (manchmal erkennt Windows das Problem und führt Checkdisk beim nächsten Startversuch automatisch aus) auch den Test nicht durchführen.
Hat man also das Gefühl, die Festplatte hätte Fehler, kann es sinnvoller sein, eigene Tools zu nutzen.
Hierzu bietet eigentlich jeder Festplatten-Hersteller spezielle Tools an, die man häufig sogar durchlaufen lassen SOLL, bevor man die vermeintlich defekte Platte einschickt. Diese findet man auf den jeweiligen Support-Seiten. Manchmal können diese Tools nur die eigenen Festplatten überprüfen, also sollte man wirklich das Tool des richtigen Herstellers nehmen. Manchmal findet man diese übrigens nur auf den englischen Seiten, auch hier hängen die deutschsprachigen oft hinterher.
Auch diese Diagnose-Tools sind in der Regel DOS-Programme, die unter Windows direkt nicht laufen, also ebenfalls ein Fall für Kapitel 6.
6. Ein DOS-Bootmedium erstellen
Der Plan könnte so einfach sein: Diskette rein, Explorer->Rechtklick->Formatieren->DOS Startdiskette erstellen, noch 1-2 Tools darauf kopieren (so weit Platz), fertig ist das Bootmedium. Nun noch die Bootreihenfolge im BIOS umstellen, so dass er zunächst von Diskette startet, und man ist bereit.
Für diejenigen, die das können, ist dieser Plan auch völlig in Ordnung und vermutlich der einfachste Weg. Leider haben sehr viele Rechner (und vor allem Notebooks) mittlerweile kein Diskettenlaufwerk mehr.
Stattdessen gibt es Boot-CDs, die man verwenden kann. Nachteil ist hier, dass man auf CD nichts Speichern kann, Diagnoseergebnisse (Log-Dateien) also nicht geschrieben werden können. Zudem muss man bei jeder Änderung (neue Tool-Version, andere Tools) die CD/DVD neu brennen.
Daher ist meiner Meinung nach der eleganteste Weg ein bootfähiger USB-Stick. Dessen Inhalt mann man beliebig verändern wann immer man will, und darauf Schreiben ist natürlich kein Problem. Wenn man also noch einen älteren, kleinen Stick hat, der sonst keine Verwendung mehr findet: Perfekt!
Jedoch lassen sich Sticks nicht einfach als bootfähig formatieren, jedenfalls nicht unter Windows. Daher an dieser Stelle noch eine kurze Anleitung. Bevor man sich die Mühe macht sollte man aber schauen, ob das Mainboard überhaupt USB-bootfähig ist (die neueren sollten das so ziemlich alle sein).
6.1 DOS-Diskettenimage laden. Dies braucht man auch, wenn man kein Diskettenlaufwerk hat, denn in diesen befinden sich die Systemdateien, die man für ein startbares Laufwerk braucht (also DOS ). Ein solches Image ist z.B. bei masterbootrecord zu finden, etwa auf der Mitte der Seite (Boot-Disks, wie sie unter den diversen Windows-Versionen auf Diskette erstellt würden). Ich hab z.b. zum Test das Win98 DOS-Image verwendet, da man dieses direkt auf die Festplatte entpacken kann (für manche der anderen braucht man eben Disketten und ein entsprechendes Laufwerk).
Die geladene Exe-Datei führt man aus und wählt "File extraction", in der Mitte kann man dann den Pfad einstellen (z.B. c:\Dosboot, so dass man es wieder findet). Mehr braucht man an dieser Stelle nicht machen.
6.2 USB-Stick formatieren. Dafür kann man das Tool "HP USB Disk Storage Format Tool" verwenden. Installiert und gestartet (und den USB-Stick eingesteckt) wählt man ganz oben das richtige USB-Laufwerk (den Stick, darauf achten, hier das Richtige zu wählen, sonst ist schnell die USB-Fesplatte gelöscht ). Als Dateisystem ist Fat oder Fat32 sinnvoll. Unten wählt man dann "Create a DOS startup disk" mit der Option "using DOS system files located at:", wo man dann den Pfad aus 6.1 angibt (also z.B. c:\dosboot).
Dann start anklicken und schon wird formatiert.
Nicht wundern, wenn der Stick anschließend leer erscheint, Windows blendet die (versteckten) Systemdateien normalerweise automatisch aus. Nun kann man noch die gewünschten Tools und Dateien darauf kopieren, z.B. Goldmemory, Firmware-Update-Programme (für DVD-Brenner o.ä.), BIOS-Updater, die Firmware und BIOS-Dateien, das Festplatten-Diagnosetool, usw. usf.
Nun noch im BIOS die Boot-Reihenfolge umstellen, so dass der Stick an erster Stelle steht, und schon sollte man davon booten können und hat alle Tools zur Hand.
So viel erstmal von mir. Für weitere Fragen (und Vorschläge) stehe ich gern zur Verfügung.
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Hardwareprobleme erkennen und beheben
Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
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21.03.2008, 17:51 #2Decodaz
AW: Hardwareprobleme erkennen und beheben
Hier trennt sich das Spreu von den Weizen.Hier zeigt sich mal wieder, WER hier der User des Forums ist.Einfach super! Kelshan, du bist ein Held
Ich denke, das der Thread hier vielen Usern helfen kann, und das öffnen vieler Threads erspart.Wenn mal ein Problem nicht auf diese Art gelöst werden kann-> einfach nen Thread aufmachen
Alternativ zum Testen des Systems (RAM/CPU/RAM+CPU) eignet sich auch Orthos
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21.03.2008, 18:29 #3Kelshan
AW: Hardwareprobleme erkennen und beheben
Orthos ist eine Art Weiterentwicklung von Prime95, allerdings sind viele der Änderungen mittlerweile in Prime95 selbst eingeflossen, z.B. der Mehrkernsupport.
Vllt. wäre es sinnvoll den Thread oben mit anzupinnen? Wer ist hier eigentlich Mod?
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21.03.2008, 19:06 #4Sareth
AW: Hardwareprobleme erkennen und beheben
Sach mal, sollte das eine Doktorarbeit werden ?
Finds klasse das du dir solche Mühe machst.
Mach weiter so.
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21.03.2008, 21:46 #5Dragonmind
AW: Hardwareprobleme erkennen und beheben
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15.01.2011, 15:38 #6reinh
AW: Hardwareprobleme erkennen und beheben
Hallo
habe einen Dell 9200 bei dem der fsb beim vista-start mit clockGen von 266 (cpu e6600) auf 311 angehoben wird. Das funktioniert im statist. Mittel etwa zu 50%, also z.B. von
30 Starts (z.B. in enem Monat) 15x und 15x friert der Bildschirm ein.
Ansonsten gibt es Null Probleme, weder im stock-Takt noch im oc-Zustand.
Dann eben Kalt-Neustart und ...roulette. Die längste Serie war übrigens 7x
Nicht-Start.
Ist also EXAKT und ich meine exakt wie beim Roulette.
Hat da jemand der Alt-Profis, und ich meine Alt-Profis eine Idee ?
Gruß
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