Thema: Fragen und Antworten zum Thema Linux

Hallo liebe Forumlaner

Nachdem immer wieder Fragen rund um Linux hier auftauchen, hab ich mich entschlossen, mal eine kleine FAQ zusammenzustellen, um euch einen kleinen Einblick in die Linux-Welt zu geben. Für weitere Fragen und Anregungen sollte dieser Thread ausdrücklich geöffnet bleiben, so dass ich neue Antworten und Fragen hier reineditieren kann.

FAQ

1.Was ist Linux?
Linux wurde um das Jahr 1993 vom finnischen Informatik-Studenten Linus Torvalds initiiert. Es ist ein Großprojekt, an dem weltweit viele Tausend freie und angestellte Programmierer arbeiten. Linux zielt darauf, ein vollkommen freies und universell anwendbares Betriebssystem zu schaffen. Unter den Bedingungen der GNU GPL (GNU General Public License) ist es für jedermann kostenlos verfügbar und darf beliebig verändert werden, solange die Bestimmungen der GPL eingehalten werden.
Bei dem Lizenzmodell spricht man auch von Open Source.

2.Open Source?
Open Source (dt. freie Quelle) bedeutet, dass der Quelltext (also der Code in einer bestimmten Programmiersprache) offengelegt wird. Dies dient dazu, dass auch andere interessierte Entwickler das Programm weiter entwickeln, oder nach ihren eigenen Vorstellungen abändern, bzw. Teile des Programmes in anderen Programmen weiterverwenden dürfen.

3.Linux Varianten
Politisch korrekt ausgedrückt handelt es sich um Distributionen von GNU/Linux. Dies rührt daher, dass der Name Linux nur für den Kern des Betriebssystems (den Kernel) steht. Die Software aussen herum herum, die das System erst als solches benutzbar macht. Dazu gehören die grafische Oberfläche, aber auch die textbasierte Konsole und Systemprogramme. Diese werden auch mit anderen Kerneln vertrieben, z.B. FreeBSD oder OpenSolaris, aber darauf einzugehen würde den Rahmen hier deutlich sprengen.
Bekannte Linux-Distributionen sind SuSE, Debian, Ubuntu, Fedora, Mandriva, Knoppix, Gentoo, etc.

4.Linux ist nicht Windows, aber was ist anders?
Linux ist von der inneren Struktur eng an UNIX-Betriebssysteme angelehnt. UNIX jedoch könnte man mit Windows in etwa so gut vergleichen, wie ein Auto und ein Schnellboot. Man kommt mit beiden von A nach B, nur der Weg ist vollkommen unterschiedlich.
Zum Beispiel gibt es keine Laufwerksbuchstaben, sondern nur Unterordner (so genannte Mountpoints. Ausführbare Dateien haben nicht die Endung .exe, sondern in der Regel keine Endung. Es gibt noch viele weitere wichtige Unterschiede.

Fortsetzung folgt...

Fortsetzung:

5. Wie installiere ich ein Linux-Betriebssystem und muss ich dazu Windows löschen?
Nein, natürlich nicht. Beide Systeme lassen sich wunderbar nebeneinander benutzen.
Ein Bootmanager zeigt beim Start des Rechners eine Liste mit den installierten Betriebssystemen an, aus denen man per Tastatur eines zum Start auswählt. Nach einer bestimmten Zeit wird automatisch das Standard-System gestartet.
Unter Linux ist der Zugriff auf Windows-Partitionen möglich, umgekehrt leider nur eingeschränkt (bei Verwendung des ext2/3-Dateisystems). Falls auf der Festplatte kein Platz mehr frei ist, kann man eine bestehende FAT/NTFS-Partition verkleinern und damit Platz für zusätzliche Partitionen schaffen. Mindestens eine weitere Partition benötigt. Sollte man weniger als 2GB RAM haben, sollte man auf jeden Fall noch eine Swap-Partition anlegen (Quasi die Auslagerungsdatei). Diese muss, um den Hibernationsmodus (Ruhezustand) unterstützen zu können mindestens halb so groß sein, wie der Arbeitsspeicher. Ausserdem sollte Sie sich bei 32Bit-Systemen zusammen mit dem Arbeitsspeicher auf mindestens 2GB ergänzen, bei 64 Bit am besten auf 4GB. Mehr schadet nicht, kommt aber in den seltensten Fällen wirklich um Zug. Für eine umfangreiche Installation ist eine 4GB-Partition vollkommen ausreichend, man kann bereits massig Spiele und Progrmme auf dem Platz installueren. Meine Empfehlung für Das Root-Dateisystem (/) ist ReiserFS, es bietet derzeit den besten Kompromiss aus Datensicherheit und Performance. Empfehlenswert ist noch das Anlegen einer zusätzlichen Partition auf dem Mounpoint /home. So wird verhindert, dass ausufernde Benutzerprofile die Systempartition zumüllen. Denn dann kann das System nicht mehr richtig starten. Windows verhält sich da auch nicht anders.

6. Wie installiere ich Programme und welche Programme könnten für mich nützlich sein?
Dies ist einer der größten Pluspunkte von Linux-Betriebssystemen. Eine integrierte Softwareverwaltung sorgt für einfachste Software-Installation.
Meistens muss man nur die entsprechenden Paketquellen einbinden. Wie das geht, findet ihr im Wiki der verwendeten Distribution. auch die Community hilft hier gerne weiter.
Dnach muss man lediglich im Paketmanager die Software aussuchen, die man installieren möchte. Werden für diese Software zusätzliche Pakete benötigt so werden diese zusammen mit der ausgewählten Software automatisch heruntergeladen und installiert. Der benutzer muss sich also um nichts weiter kümmern. Auch die Aktualisierung der Software läuft weitgehend automatisch. Bei den meisten gängigen Distributionen meldet ein Assistent die Verfügbaren Updates. Mit wenigen Mausklicks werden diese installiert. Ein Neustart nach einer Installation oder einem Update, wie man es von Windows kennt, ist in der Regel nicht notwendig (Ausnahme sind hier nur DKMS-Module und der Kernel des Systems). auch Geräte-Treiber sind sofort nach der installation über den Paketmanager ohne Neustart einsatzbereit.
Nützliche Software:
Open Office (für Office-Dokumente)
Pidgin, Kopete, etc. (für ICQ, AIM, MSN, IRC, ...)
Skype
Internet-Browser: Epiphany, Firefox, Opera, ...
GIMP (Bildbearbeitung)
Totem, VLC (Videoplayer)
Amarok, Rhythmbox (Für Musik und MP3-Player-Synchronisation)
...
All diese Software ist gratis verfügbar und kann größtenteils über die normalen Paketquellen heruntergeladen werden. Man muss diese Software also nicht wie bei Windows mühsam über das Internet zusammensuchen und von hand auf dem aktuellen Stand halten.
Möchte man ein Programm nicht mehr nutzen, kann man es restlos entfernen. Auch dies erledigt der Paketmanager. Tools wie rpmorphan sind in der Lage ,nicht mehr benötigte Pakete, die für deinstallierte Programme gebraucht wurden, zu entfernen.
Eine Registry gibt es nicht, es besteht also keine Notwendigkeit, diese aufzuräumen

6. Ich möchte spielen und habe gehört, das geht nicht, stimmt das?
Nein, selbstverständlich nicht. Linux ist zwar nicht primär für Spiele konzipiert, dennoch gibt es eine Reihe kostenloser Spiele aller Genres (FPS, Strategie, Logik, Arcade,...) für das freie Betriebssystem. Auch hier findet sich eine recht üppige Auswahl in den Paketquellen. Auch kommerzielle Spiele sind z.T. unter Linux lauffähig. z.B. das komplette id-Software-Repertoire (keine Nennung einzelner Spiele wg. Board-Regeln) und alle Spiele der UT-Reihe laufen direkt und ohne Umwege. Meist tun sie das sogar besser (weniger lag und mehr fps bei gleichen Settings) als unter Windows. Spiele, die nicht direkt für Linux verfügbar sind, könnten mit Wine laufen. Dieses Thema ist jedoch recht weitläufig und würde den Rahmen hier sprengen. Interessierte erhalten unter Wine HQ (Ein besonderer Tipp: Die App Database) und holarse-linux-gaming.de weitere Infos

Fortsetzung folgt...

Fragen und Anregungen nehme ich gerne auf jedem Weg entgegen

7. Die Frage aller Fragen: Welche Distribution ist für mich die richtige?
Einsteiger, die neu in der Materie sind, sollten natürlich eine möglichst "einsteigerfreundliche" Distribution aussuchen. Die Frage ist nur, wie man einsteigerfreundlich definiert. Einerseits könnte dies die Orientierung an bekannten Konzepten bedeuten, also die Ähnlichkeit zum Fensterbetriebssystem der Firma Winzigweich. Andererseits könnte einsteigerfreundlich bedeuten, dass der Einsteiger weniger Hürden überwinden muss, um das Betriebssystem zu verstehen und zu bedienen.
Zu den Distributionen, die nach erstgenanntem Prinzip vorgehen, würde ich OpenSuSE und Mandriva zählen, da diese durch den weitreichenden Einsatz von Klickibunti (Grafischen Einrichtungsassistenten, etc.). den eher mausorientierten Benutzer am ehesten zufrieden stellen. Distributionen nach Prinzip Nummer zwei sind imho Fedora und Ubuntu, auch diese bieten sehr einfache Möglichkeiten zur Installation und Konfiguration.
Unabhängig davon bieten eigentlich alle Distributionen mehr oder weniger die gleiche Funktionalität. Im Klartext gibt es eigentlich bis auf wenige Ausnahmen kein Programm, das nur auf einer einzelnen oder einer Gruppe von Distributionen läuft. zu den Ausnahmen zählen eigentlich nur Distributionsspezifische Tools, wie Yast2, oder Drakconf.

8. Glaubensfragen: Die Wahl des Desktop Environments
In der Tat gibt es in der Szene immer wieder Streit darum, welches DE denn jetzt das beste ist. Das populärste DE ist KDE(= Linux Desktop Environment), welches aber leider nicht gerade durch sparsamen Umgang mit Ressourcen glänzt. Grafisch gesehen gleicht es der Windows-Oberfläche am meisten. Kritiker von KDE führen die tw. mangelnde Stabilität und die fortschreitende Integration nichtöffentlicher Standards als Hauptkritikpunkt gegen KDE an.
Sehr populär und ebenfalls heiß diskutiert ist GNOME(GNU Network Object Modelling Environment). Es kommt vollständig ohne proprietäre Bestandteile aus. Trotz seiner sehr mächtigen Tools und Schnittstellen ist es, was den Verbrauch von Systemressourcen angeht, relativ genügsam und kann daher problemlos auf Rechnern mit wenig Arbeitsspeicher (ab 256MB) eingesetzt werden.
Noch sparsamer und damit geeignet für noch ältere Rechner ist XFCE.
Für Puristen und Hardcore-Enthusiasten gibt es noch weitere Desktop-Manager wie Fluxbox oder Windows Maker.
Für die Darstellung ansprechender 3D Effekte, die Vistas Aero regelrecht verblassen lassen, sorgen zusätzliche Programme. Die populärsten sind Beryl und Compiz (Fusion).
Dafür ist keine besonders leistungsstarke Grafikkarte erforderlich, bereits moderne Onboard-Chipsätze sind in der Lage die Effekte flüssig darzustellen. Diese Programme funktionieren mit fast allen DEs.

Fortsetzung folgt...

Super Beitrag.

/Vote 4 Sticky

ich hätt da gleich mal ne frage
ich war ja eigentlich glücklich mit meinem ubuntu, bis mein firefox versagte und ich auf opera umsteigen musste...
wenn ich nähmlich firefox starten will bekomm ich ne meldung (als bild angehängt)

nun hab ich mir gedacht start ich das ganze übers terminal..
geht auch nicht, da kommt dann:


Gtk-Message: Using Global Menu
** Message: GetValue variable 1 (1)
** Message: GetValue variable 2 (2)
** Message: GetValue variable 1 (1)
** Message: GetValue variable 2 (2)
** Message: GetValue variable 1 (1)
** Message: GetValue variable 2 (2)
** Message: GetValue variable 1 (1)
** Message: GetValue variable 2 (2)
** Message: GetValue variable 1 (1)
** Message: GetValue variable 2 (2)
** Message: GetValue variable 1 (1)
** Message: GetValue variable 2 (2)
** Message: GetValue variable 1 (1)
** Message: GetValue variable 2 (2)
** Message: GetValue variable 1 (1)
** Message: GetValue variable 2 (2)
** Message: GetValue variable 1 (1)
** Message: GetValue variable 2 (2)
** Message: GetValue variable 1 (1)
** Message: GetValue variable 2 (2)
** Message: GetValue variable 1 (1)
** Message: GetValue variable 2 (2)
** Message: GetValue variable 1 (1)
** Message: GetValue variable 2 (2)
Segmentation fault



was soll ich tun?

hast du das gemacht, was er dir da vorschlaegt? einfach mal ~/.mozilla wegmoven und neu starten. In ~/.mozilla liegen alle usereinstellungen für den FF. ggf hast du da was versaubeutelt.
wenns nach dem wegmoven geht, dann weisst woran es lag

dakky

alter... du bist super

Ach ja, für die, die es nicht wissen: Das Sicherheitskonzept UNIX-ähnlicher Systeme (Linux gehört dazu) sieht vor, dass Anwendungen nicht in ihren Installationsordner schreiben dürfen. Da es auch keine Registry gibt, so wie bei Windows, legen Anwendungen ihre Daten und Einstellungen meist im /home-Ordner des Benutzers ab. Damit die Sicht auf die eigenen Dateien nicht verkleistert wird, sind die Daten unsichtbar (Punkt vor dem Datei oder Ordnernamen). Bei Problemen mit einem bestimmten Programm kann es daher hilfreich sein, den entsprechenden Ordner oder die Datei zu löschen. Auch ausufernde Browser-Caches kann man damit löschen wenn man weiß, in welchem Unterordner er liegt.

ich hab da mal ne frage weiß einer von euch wie mna bei open suse 11.0 ne screenshot von seinem cube macht also von dem gesamten ???

ja, so wie man ohne compiz auch Screenshots macht. Mit der Taste Druck

super thx....

ich hab jetzt mal wieder linux drauf
und hab gleich ne frage ^^
ich hab ubuntu auf D:/ installiert (mit diesem Windows installer)
wie kann ich jetzt unter Ubunut auf D:/ zugreifen?
ich kann da nur auf meine Externe und auf C:/

Mit dem Wubi-Installer?
Das is doch lame, das is ja kein richtiges installieren und das System ist so viel langsamer als bei einer echten Installation.
Aber nu gut, normalerweise müsstest du die Partition zumindest sehen können. Dazu öffnest du ein Terminal und lässt dir alle Geräte mit dem Anfang sd auflisten ( ls /dev/sd* ). Da müssen dann beide Partitionen sichtbar sein, z.B. sda1 und sda5. Wenn du herausgefunden hast, welche deine d-Partition ist, musst du diese nur mounten und schon gehts.

Normal integriert sich Ubuntu in den Bootmanager von Windows... weiß jetz nich, was da falsch gelaufen sein könnte... Guck Dir mal die Boot.ini von Windows an... da müsste irgendwo Ubuntu oder Linux oder ähnliches stehen.

Hm, ne, das is ja nicht das Problem, wobei mir diese Wubi-Sache eh nicht so wirklich geheuer ist.
Vielleicht isses auch ne Limitierung, die bedingt durch die spezielle Installation keinen Zugriff auf das Laufwerk erlaubt, auf dem das Wubi-Image liegt.

ich hab mal eine frage:

Wie installiere ich unter Linux Mint 6 (Drucker)Treiber?
kann mir jemand eine "schritt-für-schritt" erklärung geben? ich habs erst seit heute, bin aber beeindruckt^^

Habe mal eine Frage :
Ist es möglich neben Linux auch noch Windows zu installieren ?
Wenn ja, wie funktioniert es ?

Danke im vorraus

Meinst du jetzt das du erst Windows hast und dann Linux draufmachst ,wenn ja das geht der jeweilige Bootmanger bindet vorhandene Systeme automatisch ein.

Falls du erst Linux hast und dann Windows installieren willst wirst problematisch ,weil Windows den MBR neuschreibt allerdings stellt das auch kein großes Problem da falls deine Distri mit GRUB läuft kannst du z.B die Super Grub Disk benutzen schau mal hier :
GRUB ubuntuusers.de glaub die Methoden funktionieren auch mit anderen Distris die GRUB haben.

Ja , danke trotzdem , aber ich hab das "Problem" schon gelöst

was ist eigentlich besser linux oder ubuntu?
hab mal vor paar mon ubuntu drauf gehabt hat mir aber nicht so gefallen..