Thema: CeBIT will zukünftig Verbraucher „verbannen“

Zukünftig will die CeBIT (beginnend ab 2014) wieder mehr Wert auf Business legen. Der neue CeBIT Chef Oliver Frese stellte gestern auf der CeBIT 2014 Pressekonferenz sein Konzept zur Umstrukturierung der weltgrößten Computerfachmesse vor. Unter dem Motto „IT. Business. 100%“ möchte man den Anteil der Entscheidungsträger der IT-Branche (dieses Jahr circa 82%) weiter steigern und den der Endkunden senken. Insbesondere erhofft man sich dadurch weniger „Geschenke sammelnde“ und für die Branche irrelevante Personen dort anzutreffen.

Was wird im Zuge dieser Entwicklung also nun verändert?

Der Veranstaltungszeitraum verschiebt sich von Dienstag bis Samstag zu Montag bis Freitag. Die CeBIT 2014 wird also vom 10. bis zum 14. März 2014 stattfinden.

Die Ticketpreise werden von 39 auf 60 Euro erhöht. Dafür werden das WLAN auf dem Gelände und das Nutzen der Garderobe kostenlos sein.

Die bisherigen vier Plattformen Pro, Lab, Gov und Life werden in insgesamt acht relevante Themenbereiche abgeändert:
Enterprise Resource Planning & Data Analysis, Enterprise Content Management, Web & Mobile Solutions, IT Services, Security, Communication & Networks, Infrastructure & Data Centers und Research & Innovations.

Vertieft werden diese Bereiche durch Angebote für bestimmte Zielgruppen:
Die Global Sourcing Area for Devices & Accessories, der Planet Reseller, der Public Sector Parc; den Nachwuchs möchte man mithilfe von TectoYou und einem Recruting Bereich im Besonderen ansprechen.

Außerdem möchte man stärker und strukturierter auf Vorträge setzen und neben dem großen, jährlich wechselnden Leitthema sogenannte „Megatrends“ mit einbeziehen um einen besseren Informationsaustausch zu gewährleisten.


Schon interessant, dass sie die CeBIT nun so stark verändern möchten. Ich bin mal gespannt, wie sich vor allem die schon seit Jahren sinkenden Besucherzahlen nun mit der Linie entwickeln werden, schließlich war der Samstag (Besuchertag) eine gute Möglichkeit für Personen, die unter der Woche einfach nicht die Möglichkeit haben, die Messe zu besuchen.
Schade finde ich das insbesondere für interessierte Schüler, Auszubildende und Studenten. Nachwuchsförderung ist meiner Meinung nach im IT-Bereich wichtig und die CeBIT war auch für mich ganz persönlich dabei eine sehr gute Anlaufstelle.
Man wird sich also entweder frei nehmen müssen (ggf. schwänzen…) oder mit einer ganzen Klasse/Kurs dort antanzen, was aber meine Erachtens keine gute Atmosphäre schafft, um sich zu informieren.
Letztendlich sprechen aber auch die erhöhten Eintrittspreise eher dagegen, dass junge Leute den Weg zur CeBIT einschlagen möchten.

Auf der anderen Seite frage ich mich aber auch, was mit dem recht populären Gaming Bereich der CeBIT geschehen wird. Immerhin fand dort in den letzten Jahren immer das Finale der Intel Extreme Masters statt. Und vor allem die Gamer möchte man ja nun unbedingt loswerden.

Was haltet Ihr denn von der zukünftigen Entwicklung der CeBIT? Findet Ihr den Schritt von den Verbrauchern weg hin zum Fachpublikum gerechtfertigt oder meint Ihr, dass die Messe so an (internationaler) Bedeutung verlieren könnte? Glaubt Ihr, dass die CeBIT sich so weiterhin gegen die CES in Las Vegas und Computex in Taipei durchsetzen kann?


Quelle:
CeBIT.de - Pressemitteilungen - 100 Prozent Business – Konsequente Weiterentwicklung der CeBIT

Klingt für mich persönlich nicht so gut, das klingt für mich nach einer Schlipsträgerparty statt einer Tech-Messe (der Schlips schnürt ja so einiges ab...). Hätte gerne die CeBIT auf einem ähnlichen Stand wie z.B. die aktuelle Computex gesehen, wo auch neue Sachen vorgestellt werden. Was man dort sieht, erfährt man wohl alles auch im Internet und genau deshalb sind traditionelle Messen überflüssig und auf dem Rückzug... aber wenn sie meinen, dass sie auf dem Weg die Messe attraktiver machen...

Wenn man was richtig technisches, was informatives will, muss man wohl wirklich zur Hausmesse. Sehr sehr schade für eine weltbekannte Technologiemesse

Yuzuriha

Computerfachmesse

Bei diesem Wort liegt der Knackpunkt. Um es mal simpel auszudrücken, Nvidia hilft es nicht wenn der Diablo Fanboy durch die Hallen streicht und dem Standpersonal mit nutzlosen Fragen die Zeit stiehlt.

Dreami

Schlipsträgerparty statt einer Tech-Messe

Das eine schließt das andere nicht aus, denn auch wenn einem das nicht gefällt, die "Schlipstraeger" sind am Ende am Drücker und entscheiden was kommt und was nicht. Genau für diese Leute und deren Mitarbeiter ist eine Fachmesse da. Wenn man das richtig konsequent machen will, bedarf es zwei Messen: einer Fachmesse und einer Consumershow (gibt es dafür ein dt. Wort?), eine Graetsche geht da selten gut.

Apropos: eigentlich gibt es das schon. Automobilausstellungen splitten sich normalerweise in 2/4 Fachbesuchertage, 1/4 Medientage und 1/4 öffentlich. Warum sollte so etwas nicht auch mit der Cebit gehen?

maja, ich finde es ist ne schlechte idee, das riecht nach "mehr geld verdienen" der veranstalter.

die kunden sind ja nicht nur business kunden sondern bei zb. intel oder windows auch viele privatkunden. zudem fällt dadurch der gaming bereich weg, was ich sehr schade finde. die spieleentwickler wollen doch auch ihre produkte vorstellen.

zudem gab es schon immer einen tag, der für business Kunden reserviert war und die öffentlichkeit keinen zutrit hatte

Kakashi Hatake

maja, ich finde es ist ne schlechte idee, das riecht nach "mehr geld verdienen" der veranstalter.

Oho! Was glaubst du denn was der Sinn dieser Veranstaltung ist, ein Statement gegen Faschismus setzen?

Der Schmied von Kochel

Oho! Was glaubst du denn was der Sinn dieser Veranstaltung ist, ein Statement gegen Faschismus setzen?

ach ne....

erst denken, dann schreiben.

Lol, da muss ich doch laut lachen. Die CeBit ist doch schon seit Jahren für die Endanwender total öde und überflüssig.
Wenn man dort keinen Termin mit einer Firma hat, um sich neue Sachen präsentieren zu lassen oder einfach mal Kontakte pflegen, kann man die Messe ja schon fast vergessen.
Lohnenswert scheint sonst nur zu sein sich ein bestimmtes Thema raussuchen und vorher die Anbieter rauszusuchen und dann auf der Messe besuchen.
Privat würde ich da niemals hingehen und es auch Niemanden empfehlen.
Selbst wenn die Karten 60€ kosten, so bekommt man diese sowieso überall umsonst.
Teilweise ist für Endverbraucher auch nichts auf der Messe zu finden, ich war z.B. bei Qnap und dort waren nur Geräte für den Buissnesbereich zu finden. hätte mich allerdings lieber über die Home/soho Geräte informiert.

Ich kenne die Messe noch von früher mit den vielen Geschenken und den Gewinnspielen, da war die Messe noch ein Erlebnis und hat Spass gemacht.

Ich bin ja in Hannover zur Schule gegangen und muss sagen, dass die die CeBIT da durchaus ein großes Thema war. Viele Mitschüler haben sich dazu verabredet und haben dafür auch mal gerne geschwänzt. Und wofür? Meistens nur um irgendwelche Werbegeschenkchen zu sammeln...
Irgendwann bin ich dann auch mal hin, aber eher aus anderen Gründen. Ich fand das dann irgendwie recht spannend. Als junger Mensch hat das sehr mein Interesse geweckt, weil ich mal einen Einblick in die ernsthaftere IT Welt bekommen konnte.

Die letzten beiden Jahre war ich dann auch noch mal da, aber das kam mir dann irgendwie richtig fad vor. Viele große Firmen tauchen überhaupt gar nicht mehr auf (z.B. Google), geben sich weniger Mühe mit ihren Ständen oder "verstecken" sich im Planet Reseller Bereich vor der breiten Masse.
Kann AndiBcool dahingehend also nur zustimmen. Wenn man sich nicht speziell für irgendwas dort interessiert, ist es sau langweilig.

Trotzdem gehen aber viele Leute hin – und lassen sich dann meistens bitter enttäuschen.

Der Schmied von Kochel

Um es mal simpel auszudrücken, Nvidia hilft es nicht wenn der Diablo Fanboy durch die Hallen streicht und dem Standpersonal mit nutzlosen Fragen die Zeit stiehlt.

Zunächst einmal tauchen die meisten dieser "Gaming-relevanten" Firmen wie z.B. Nvidia gar nicht mal dort auf.
Wenn sie doch dort vertreten sein sollten, gibt es eine ganz eigene Halle, wo die meisten davon zu finden sind. Das ist die Halle, wo auch das Finale der IEM stattfindet. Da gibt es zwei sich gegenüberliegende Bühnen, an denen irgendwelche Games gezockt werden. In der Halle gibt es dann noch andere Stände oder kleinere Bühnen, insgesamt ist es dort sehr laut, dunkel und die Altersgruppe kann man sich ja auch vorstellen.
Somit sind die Gamer eigentlich von der eigentlichen Messe eher "abgeschnitten". Trotzdem gibt es in anderen Hallen dennoch Stände, die junge Leute anziehen. Von diesem Jahr fallen mir da zum Beispiel Zotac und AsRock ein. Wenn man sich deren Stände aber auch mal ansieht, merkt man schnell, dass es dort weniger um Business als um Spaß und Unterhaltung geht. Wenn sie dort irgendwelche Overclocking Vorführungen machen, kann mir doch niemand sagen, dass das irgendwelche "Schlipsträger" beeindrucken oder interessieren soll. Wenn sie das also nicht fürs ernste Geschäft machen, wofür dann? Ist doch klar, dass sie damit eher Privatkunden und insbesondere junge Menschen/Gamer ansprechen. Sie fordern es dadurch eigentlich nur heraus.

Der Schmied von Kochel

Wenn man das richtig konsequent machen will, bedarf es zwei Messen: einer Fachmesse und einer Consumershow (gibt es dafür ein dt. Wort?), eine Graetsche geht da selten gut.

Apropos: eigentlich gibt es das schon. Automobilausstellungen splitten sich normalerweise in 2/4 Fachbesuchertage, 1/4 Medientage und 1/4 öffentlich. Warum sollte so etwas nicht auch mit der Cebit gehen?

Ja so war es doch bisher eigentlich auch, aber das wollen sie doch nun abändern. Bisher war Dienstag bis Freitag für Fachbesucher & Presse, Samstag für Besucher. Jetzt findet sie von Montag bis Freitag statt, nur noch für Fachbesucher und Presse. Und vielleicht noch der Nachwuchs, dem die Chance dazu genommen wird.
Wenn man das mal mit den anderen beiden IT-Messen vergleicht:
Bei der Computex ist das auch so, dass sie die ersten Tage (Dienstag bis Freitag) für Fachleute und Journalisten zugänglich ist, am letzten Tag (Samstag) dürfen dann auch Besucher rein. Allerdings liegt die Altersbeschränkung bei 18 Jahren und die Ticketpreise betragen dort glaube ich umgerechnet 5€....
Bei der CES weiß ich es nicht ganz genau, aber da ist das alles noch einen Tick strenger. Da darf man wirklich nur hin, wenn man nachweislich im Unterhaltungselektronik-Bereich tätig ist. Und die findet auch nur dienstags bis freitags statt.

What are the requirements for attending International CES?

International CES is a trade-only event and not open to the general public. You must be in the consumer electronics industry to be eligible to attend the show. All attendees must be at least 18 years of age. Two forms of identification are required on-site (one photo ID and one proof of business affiliation/business card).

(Quelle: International CES FAQ)

Was die CeBIT da macht, ist doch ein totales Durcheinander. Man sagt, man will mehr auf Business setzen, schließt aber die Möglichkeit, dass dort Privatpersonen auftauchen, aber auch nicht komplett aus. Insbesondere, so sagen sie, wollen sie ja auch den Nachwuchs fördern, was eine ganz andere Geschichte ist.
Da fragt man sich doch, was das soll. Dass dann noch mehr Firmen keine Lust haben, wundert mich dann gar nicht. Es gibt ja im Bezug aufs Publikum gar keine richtige Regelung. Dann sollte man entweder so eine harte Linie wie die CES fahren oder sich ein bisschen mehr für Privatpersonen öffnen. Aber so finde ich das nicht sinnvoll.

Wozu braucht man die CeBIT für Gaming ? Man hat doch die Gamescom und auch die RPC in Köln mit einem großen Gaming-Bereich.