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Thema: AMDs neue Ryzen 7000-Serie
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20.11.2022, 14:24 #81Dragonfire
AMDs neue Ryzen 7000-Serie
Für reines Gaming ist z.B. ein 7700X in den meisten Spielen kaum schlechter (in manchen Spielen aktuell sogar besser), als ein 7950X. Das Preis/Leistungsverhältnis ist beim 7700X also doch deutlich besser.
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20.11.2022, 19:15 #82medeman
AMDs neue Ryzen 7000-Serie
Ging mir jetzt weniger um Spiele. Klar, dass da vergleichbare Single-Core Performance eine größere Rolle spielt bzw. Spiele selten mit mehr als 6-8 Kernen gut skalieren.
Bei Ryzen 5000 ging es im Launch Lineup auch schon in die Richtung. Fairerweise muss man sagen, dass später erscheinende Modellen wie ein Ryzen 7700 (ohne X) oder 7600/7500 (wie auch immer die Namensgebung ist) wahrscheinlich ein deutlich besseres Preis-/Leistungsverhältnis als die 7700X und 7600X haben werden.
Wenn man sich aber mal das Launch Lineup von Ryzen 3000 anschaut, da waren die Preise pro Kern so:
CPU Preis Preis pro Kern Ryzen 3600 $199 $33,17 Ryzen 3600X $249 $41,50 Ryzen 3700X $329 $41,13 Ryzen 3800X $399 $49,88 Ryzen 3900X $499 $41,58 Ryzen 3950X $749 $46,81
Da waren die Kernpreise vom 3600X, 3700X und 3900X sehr ähnlich. Der 3800X war pro Kern sehr teuer, ich meine aber auch die CPU wurde in Sachen Preis-/Leistung auch nicht empfohlen. Wer Top End haben wollte, musste wieder mehr pro Kern bezahlen. Der 3600 war vom Preis-/Leistungsverhältnis her bei weitem am besten.
So müsste das meiner Meinung nach wieder aussehen. Fairerweise stimmt es aber natürlich schon, dass der 7700X und 7600X eher dem 3800X ähneln und die preiswerteren Modelle noch ausstehen. Preiswerte CPUs machen bei den Plattformpreisen so oder so noch keinen Sinn. Dennoch sind die Preise pro Kern bei Ryzen 5 und Ryzen 7 sehr hoch.
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05.01.2023, 11:48 #83Dragonfire
AMDs neue Ryzen 7000-Serie
Drei X3D-CPUs angekündigt!
- 7950X3D - 16 Kerne, 5,7 GHz Boost, 144 MB L2+L3 Cache
- 7900X3D - 12 Kerne, 5,6 GHz Boost, 140 MB L2+L3 Cache
- 7800X3D - 8 Kerne, 5,0 GHz Boost, 104 MB L2+L3 Cache
Der Boost beim 7800X3D ist geringer, weil der große Cache auf nur einem Chiplet sitzt. 7950X3D und 7900X3D haben zwei Prozessor-Chiplets und das Chiplet ohne Cache kann höher boosten. Laut AMD ist für die Gaming-Performance jedoch der Cache wichtiger.
Der 7950X3D soll im Gaming bis zu 25% schneller als der i9-13900K sein.
Launch soll im Februar sein, Preise wurden keine genannt.
https://www.pcgameshardware.de/CPU-C...00X3D-1410729/
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05.01.2023, 13:04 #84medeman
AMDs neue Ryzen 7000-Serie
Da darf man gespannt sein, ob AMD dem Windows Thread Scheduler beigebracht bekommt, entsprechende Threads den passenden Kernen zuzuweisen. Das wird ohne Anpassungen wahrscheinlich nicht einfach so funktionieren. Intel hat für ihre P- und E-Cores ja Anpassungen am Windows 11 Scheduler vorgenommen.
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05.01.2023, 23:18 #85HardAndSoft
AMDs neue Ryzen 7000-Serie
Ob das so einen grossen Unterschied wie bei Intel machen würde? AMD hat ja immerhin nur P-Kerne und keine E-Kerne.
Aber Du hast natürlich Recht, dass Maximalleistung nur mit angepasstem Scheduler möglich sein wird.
Aber egal wie die 3D-Modelle abschneiden, ich bleibe bei meinem 7900X. Denke mal, momentan ist der Flaschenhals eher meine Radeon RX 6800 XT.
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10.01.2023, 09:05 #86HardAndSoft
AMDs neue Ryzen 7000-Serie
AMDs neue Ryzen 7000
AMD bringt heute neue Versionen der Ryzen 7000-CPUs auf den Markt, und zwar die Modelle 7900, 7700 und 7600.
Die Modelle haben dieselbe Kernzahl wie ihre Pendants mit "X" hinten dran, sind aber auf Effizienz anstelle Geschwindigkeit getrimmt: Alle Modelle sind auf eine TDP von 65 Watt festgelegt. Die X-Versionen gönnen sich erheblich mehr. Am auffälligsten ist das beim Ryzen 7900, der in der X-Version eine TDP von 170 Watt aufweist und bis zu 230 Watt tatsächlich schluckt - die Version ohne X nimmt maximal 88 Watt.
Dazu kommt, dass die Modelle auch noch deutlich günstiger sein sollen als die X-Modelle. Die Fachpresse ist begeistert und spricht AMD die Effizienz-Krone zu.
Interessanterweise leidet die Leistung kaum darunter: In Benchmarks gibt es maximal 10% Einbußen, bei Spielen sind es in der Regel nur wenige Frames Unterschied zwischen X- und non-X-Version.
Sowohl in Anwendungen als auch in Spielen ist der Performance-Verlust durch die verringerten TDPs vernachlässigbar. Am ehesten fällt er noch beim Ryzen 9 7900 auf. Im Render-Benchmark Cinebench R23 etwa büßt der Prozessor knapp 10 Prozent seiner Multithreading-Leistung ein – statt 29.265 Punkte schafft unser Testmuster noch 26.516. Dafür genehmigt sich das komplette System bestehend aus CPU, Mainboard (Gigabyte Z690E Aorus Master), 32 GByte DDR5-5200-RAM und Samsung SSD 980 Pro nur noch 142 Watt – 44 Prozent weniger als das gleiche System mit dem Ryzen 9 7900X (253 Watt).Neben Ryzen 5 7600 und Ryzen 7 7700 musste auch der Ryzen 9 7900 den intensiven PCGH-Test durchlaufen und konnte laut unserem CPU-Guru David Ney auf ganzer Linie überzeugen - mehr zum Test des 12-Kerners und der weiteren neuen AMD-Prozessoren etwas später. Wer den Ryzen 7900 kaufen möchte oder sich für den 8-Kerner Ryzen 7700 und den 6-Kerner Ryzen 7600 interessiert, sollte den Release am 10. Januar nicht verpassen.
https://www.pcgameshardware.de/Ryzen...ndler-1410998/
Praktischerweise ist bei den CPUs ohne X auch wieder ein AMD-Lüfter mit dabei, was für deutlich geringere Abwärme spricht.
Durch die neuen CPUs wird die Ryzen 7000-Plattorm wieder deutlich interessanter; vor allem für User die Höchstleistung bei sparsamem Verbrauch erwarten.
Ich persönlich überlege tatsächlich ein Downgrading auf den 7900, denn die hohe Abwärme und der Verbrauch meines 7900X stören mich schon. Mal sehen wieviel ein 7900X bei Ebay bringen würde. Aber erst Mal warte ich ab, bis die neuen CPUs in der Kompatibilitätsliste meines Mainboards auftauchen.
Die Straßenpreise sind derzeit noch nicht bekannt; aktuell scheint kein Händler die neuen Modelle gelistet zu haben. Beim Launch der 7000X-Modelle kamen die ersten deutschen Preise auch erst am Nachmittag. Morgen wissen wir dann wohl mehr.
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10.01.2023, 09:20 #87Jonny Knox
AMDs neue Ryzen 7000-Serie
Naja, im Prinzip kann man die X-Modelle ja sicher auch auf das Niveau der Non-X herunterschrauben? Sollte zumindest einfacher möglich sein, als andersherum die Non-X irgendwann wenn man es dann mal braucht, auf das Leistungsniveau eines Xers zu bekommen.
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10.01.2023, 09:37 #88HardAndSoft
AMDs neue Ryzen 7000-Serie
Ich werde das mal ausprobieren. Es gibt zwei verschiedene Eco-Modes, von denen einer die TDP von 170 Watt auf 105 runter schraubt, und der andere auf 65 Watt. Im RyzenMaster habe ich bisher aber nur den einfachen Eco-Mode mit 105 Watt gefunden. AMD hat zusätzlich bei den Non-X-Modellen den Boost verändert; bin mir nicht sicher ob das so einfach im BIOS oder mit Ryzen Master hinzubekommen ist. Falls ja, dann werde ich meinen Ryzen 7900X entsprechend runter schrauben.
EDIT: Angeblich setzt der ECO-Schalter im Ryzen Master die TDP bereits auf 65 Watt; dann ist ja schon alles so wie ich es haben möchte. Musste gerade ein wenig mit dem Ryzen Master kämpfen, weil die aktuelle Version bei mir keinen ECO-Mode anzeigte; da half nur Deinstallation und Downgrade auf eine ältere Version. Der Ryzen Master zeigt mir jetzt auch die eingestellte PPT von 88 Watt (entspricht 65 Watt TDP) an. Tatsächlich braucht das System im Idle jetzt auch 50 bis 60 Watt weniger als ohne Eco-Mode. Jetzt ist alles so, wie es soll.
https://www.pcwelt.de/article/120735...en-4-sein.html
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10.01.2023, 14:19 #89medeman
AMDs neue Ryzen 7000-Serie
Was die UVP angeht mag das stimmen, die aktuellen Straßenpreise der ”X” Modelle sind aber sehr nah an der UVP der “nicht-X” Modelle, weshalb sich das zu Launch erstmal nicht viel nehmen wird. Im späteren Preiskampf mit Intel kann ich mir schon vorstellen, dass die Preise nach unten fallen, zu Launch werden die CPUs sich kaum (mehr) lohnen verglichen mit den bereits existierenden Modellen.
Allgemein sind die CPUs nichts neues. Sind wie hier schon diskutiert im Prinzip die bisherigen Modelle, nur eben standardmäßig im Eco-Mode. Bis auf eventuell im Schnitt minimal schlechteres Binning bei den neuen Modellen wird man die Chips im BIOS auf die Eckdaten des jeweiligen Gegenstücks tunen können.
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10.01.2023, 18:11 #90medeman
AMDs neue Ryzen 7000-Serie
Gut, man bekommt noch einen Boxed-Kühler dazu, wer den verwenden möchte spart sich u.U. nochmal 20-30,-€ für einen Kühler.
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10.01.2023, 20:10 #91HardAndSoft
AMDs neue Ryzen 7000-Serie
Bei dieser Preisgestaltung wird das natürlich nichts. An AMD liegt es aber wohl zur Zeit nicht: Die haben bei ihrer UVP schon deutliche Abstände zu den X-Modellen eingepreist.
7900X: $ 549,00
7900: $ 429,00
7700X: $ 399,00
7700: $ 329,00
7600X: $ 299,00
7600: $ 229,00
Da scheinen die Händler noch die Preise der Non-X-Modelle hochzuhalten.
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10.01.2023, 20:51 #92medeman
AMDs neue Ryzen 7000-Serie
Rechne die UVP mal in Euro zzgl. Mehrwertsteuer um, dann kommen die Händlerpreise schon gut hin (tatsächlich auf 5,-€ genau). Das “Problem” ist, dass die Preise der X Varianten mittlerweile deutlich unter der UVP liegen.
Die neuen Modelle machen zu ihrer UVP aber einfach keinen Sinn. Ich denke mal in 1-2 Monaten werden sich die Preise eingependelt haben.
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10.01.2023, 21:55 #93HardAndSoft
AMDs neue Ryzen 7000-Serie
Die UVP ist ja nur eine Empfehlung (Unverbindliche VerkaufsPreisempfehlung). Die Händler könnten jetzt schon unter UVP verkaufen. Die Großhandelspreise für die Händler sind ja ganz andere. Wenn jetzt kein Kunde kauft, dann könnte es sehr schnell runter gehen. Vor allem, da die X3D-Modelle in den Startlöchern stehen und ebenfalls sehr effizient sein sollen.
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27.01.2023, 12:31 #94HardAndSoft
AMDs neue Ryzen 7000-Serie
Einem Heise-Bericht zufolge fährt Intel derzeit mit der CPU-Sparte hohe Verluste ein.
Im vierten Quartal 2022 machte das Unternehmen bei gut 14 Milliarden US-Dollar Umsatz einen Nettoverlust von 664 Millionen Dollar. Selbst dieses Ergebnis ist durch Steuervorteile und Investitionsgeschäfte geschönt. Der eigentliche Betrieb fährt ein Minus von 1,1 Milliarden Dollar ein – Negativrekord in Intels Firmengeschichte.
Die Zahlen spiegeln Vorabaussagen der Analysefirma Bernstein Research wider, wonach Intel den PC-Markt derzeit absichtlich mit Prozessoren überschwemmt. Dadurch fallen zwar die Preise für die eigenen CPUs, allerdings soll so der eigene Marktanteil gegen AMDs Ryzen-Prozessoren hochgehalten werden.
Den bisherigen Erfahrungen mit Intel nach steigen die Preise ins unermessliche, sobald die Konkurrenz platt gemacht wurde. Irgendwie müssen die ja auch wieder die Verluste reinbekommen, die sie wegen der Dumping-Preise eingefahren haben. Ich persönlich werde daher weiter gezielt AMD kaufen, da die derzeitige Marktsituation durch Intel künstlich verzerrt wird und Intel im X86-Bereich eine funktionsfähige Konkurrenz braucht. Wir erinnern uns ja alle an den jahrelangen Stillstand der Intel-CPU-Entwicklung, bevor AMD mit den Ryzens den Markt aufrollte.
https://www.heise.de/news/Intel-Hoec...e-7472364.html
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27.01.2023, 14:20 #95Jonny Knox
AMDs neue Ryzen 7000-Serie
"Dumping"-Preise im derzeitigen IT-Markt erkenne ich irgendwie weder bei Intel, noch anderswo.
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27.01.2023, 15:06 #96swagni
AMDs neue Ryzen 7000-Serie
Na dann kannst dir ja denken wie teuer Herstellung, R&D, PR Ausgaben und Schmiergelder sind, wenn diese Preise noch Verlust einfahren.
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27.01.2023, 15:21 #97HardAndSoft
AMDs neue Ryzen 7000-Serie
Die Herstellungskosten sind wohl deutlich gestiegen.
Ein Artikel von vor einem Jahr ging von deutlichen Preissteigerungen, u.a. wegen knapper und teurer Wafer aus:
Die Preise für die in der Chipfertigung benötigten Wafer sollen in den kommenden Jahren um 20 bis 25 Prozent steigen.
https://www.pcwelt.de/article/120323...utlich-an.html
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27.01.2023, 19:30 #98medeman
AMDs neue Ryzen 7000-Serie
Leute, Leute, Leute...bitte kauft kein Produkt von einem Hersteller, um selbigen zu "unterstützen". Kauft das Produkt, was für euch am besten funktioniert. Die Hersteller wollen alle nur euer bestes (Geld) und sind schon gar nicht eure Freunde.
AMD kommt schon klar. Wenn sie gute Produkte zu guten Preisen auf den Markt bringen, werden die schon gekauft werden. AM5 ist als Plattform einfach viel zu teuer, vor allem was die Mainboards und den Arbeitsspeicher angeht. Dafür wird Stand jetzt kein wirklicher Mehrwert geboten. Klar sind die Chips schnell, aber Raptor Lake ist auch schnell. Und da kann man eben auch auf nach wie vor deutlich günstigeren DDR4 RAM setzen, den man ja vielleicht auch einfach schon hat.
Intel streicht vielleicht Verluste ein, aber das liegt eher an R&D und Co., die CPUs werden sie in Sachen Herstellungskosten wohl kaum subventioniert verkaufen (so teuer sind Wafer im Vergleich zum Produktpreis nicht).
Intel hat lange Zeit 4-Kern-CPUs im Desktopbereich verkauft und hätte mit ernstzunehmender Konkurrenz sicher schneller 6- und 8-Kerner für Mainstream-Plattormen gebracht. Aber wenn du das als "Stillstand der Intel-CPU-Entwicklung" bezeichnest, was war das denn bitte bei AMD? Aktives Rückwärtslaufen mit Bulldozer und Co.?
Achtung, Rant:
Ich muss auch ganz ehrlich sagen, dass Ryzen 7000 sich nicht viel besser anfühlt wie damals Ryzen 1000. Ich habe seit ein paar Wochen ein Ryzen 7000 System da (7700X, ROG Strix B650E-E, 2x 32 GB 6000CL30-40-40) und ich kann es Stand jetzt überhaupt nicht weiterempfehlen. Anschauen sollten sich das echt nur Leute, die experimentellen Plattformen was abgewinnen können:
- Der IHS der CPUs lässt Abwärme vergleichsweise schwer ableiten, weil er sehr dick ist (nur um Kompatibilität mit AM4-Kühlern zu wahren? Ist doch üblich, dass namhafte Hersteller für ihre Kühler (teilweise kostenlos) neue Mounting Kits anbieten, das wäre also sicher kein Problem gewesen)
- Die CPUs sind in ihrer Standardkonfiguration so konfiguriert, auf 95 Grad hochzuheizen. An sich wäre das auch okay, aber die Lüfterkurven sämtlicher Boardhersteller haben da standardmäßig eben 100% Geschwindigkeit stehen, und das will sich wohl kaum einer geben
- Der Memory Controller der CPUs ist wirklich miserabel, gerade im direkten Vergleich zur Konkurrenz. Da haben sie ihre Plattform schon exklusiv auf DDR5 ausgelegt, aber der Memory Controller der Intel CPUs läuft trotzdem Kreise um den von AMD. Selbst bei 6000 MHz ohne angezogene Timings muss man schon die Luft anhalten und bei etwas mehr (6400 MHz) ist es dann bestenfalls noch ein Glücksspiel. AMD empfiehlt doch sogar selbst 6000 MHz als Sweet Spot. Mir ist bewusst, dass das als Overclock gilt, aber die Konkurrenz macht es eben klar besser. Wüsste auch nicht, wie ich mir DDR5 schönreden kann, wenn ich mit irgendeinem 32 GB 4800 MHz oder meinetwegen auch 5200 MHz Kit hantieren würde, was sich dann selbst in speicherempfindlichen Workloads nicht nennenswert (wenn überhaupt) von guten DDR4 Kits abhebt. Sorry, aber das muss einfach deutlich besser funktionieren
- Die POST-Zeiten sind einfach inakzeptabel. Das hängt zum Großteil mit dem Memory Controller zusammen. Ich schätze mal 32 GB 5200 MHz o.Ä. starten merklich schneller als die 64 GB 6000 MHz die ich habe, bei mir sind es weit über 30 Sekunden alleine für den POST-Vorgang. Bei. Jedem. Einzelnen. (Neu)Start. Im BIOS kann man einstellen, dass das Memory Training übersprungen bzw. sich "gemerkt" werden soll, das führt aber so ziemlich direkt nach dem Windows-Start zu einem Bluescreen. Super unausgereift, mal wieder...
- Der Idle-Stromverbrauch liegt (zumindest mit "schnellem" Speicher) für die CPU Package Power alleine bei über 30 Watt (im "Power Saver" Profil, bei "Balanced" bzw. "Best Performance" geht es eher Richtung 40 Watt). Idle Stromverbrauch war noch nie eine Stärke von Ryzen, und hier ist es kein Stück besser geworden. Das ist bei Intel ebenfalls deutlich besser und geht zumindest bei meinem Nutzungsprofil wahrscheinlich sogar soweit, dass ich mit einer aktuellen Intel-CPU trotz der deutlich geringeren Effizienz unter (hoher) Last unterm Strich deutlich weniger verbrauchen würde
Eigentlich hatte ich auch ein Bauchgefühl, dass das nichts wird. Aber ich wollte es einfach mal probieren mit Ryzen 7000 bzw. AM5, weil es bei mir zugegeben auch einfach ein großes Hobby ist. Ich behalte das Mainboard auf jeden Fall nochmal, bis unabhängige Tests zu den X3D CPUs kommen. Aber die müssten die (Spiele)Benchmark-Charts schon komplett sprengen, damit ich alle oben genannten Probleme in Kauf nehme. Sonst wird CPU + Mainboard verkauft und Z690/Z790 mit irgendwas Richtung 13700K/13900K geholt und gut ist.
Nein, ich lasse mir nicht erzählen, dass meine CPU oder Mainboard ein Montagsmodell ist oder ich das "falsche" RAM-Kit gewählt habe. Oder gar BIOS-Version XYZ irgendwie besser ist (habe 3 Versionen durch). Oder 6000 MHz RAM sowieso keinerlei Vorteile hat gegenüber 5600, 5200 oder was auch immer, weil es in 3DMark TimeSpy meinetwegen nur 0,2% Unterschied macht. Die Plattform ist - was Mainstream-Plattformen angeht - preislich im absoluten Premium-Bereich platziert und die Sch* funktioniert nicht gescheit.
Rant Ende
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27.01.2023, 21:21 #99HardAndSoft
AMDs neue Ryzen 7000-Serie
da hast Du ja echt ins Klo gegriffen.... Dann verstehe ich jetzt Deine ablehnende Haltung gegenüber AM5 aus dem anderen Thread.
Meine Erfahrungen mit AM5 sehen zum Glück genau entgegengesetzt aus. Ich erlebe die Plattform seit zwei Monaten als sehr stabil und vielseitig. Mein Hauptkriterium bei neuen PCs ist die Stabilität; wenn ich drei Mal hintereinander einen Bluescreen erlebe dann kaufe ich mir ein neues Mainboard. War zum Glück in den letzten 30 Jahren nur 2 mal erforderlich (bei einem DFI-Mainboard in den 90ern und einem Asus-Mainboard in den Nuller Jahren).
Mein AM5-System hatte seit Kauf keinen einzigen Bluescreen und auch sonst, im Gegensatz zur AM4-Plattform (X570-Chipsatz) erfreulich wenig Macken - es läuft einfach "rock solid" vor sich hin.
Besonders beeindruckt hat mich, dass es so gut wie keine Wehwehchen gab, egal was ich auf die Plattform an Hardware geworfen habe. Und das ist nicht gerade wenig. Mein System besteht aus folgenden dauerhaft angeschlossenen Komponenten:
- Ryzen 7900X
- Noctua-Luftkühler
- Mainboard Biostar Valkyrie X670E
- Graka Radeon RX 6800XT
- 2 x 16 GB RAM DDR5 5200
- USB 3.0-Controller im m2 Format
- SATA3-Controller im m2-Format
- nvme SSD im m2-Format
- SATA 3.0 SSD im 2,5 Zoll Format
- 7 x SATA 3.0 Festplatte intern (in 20 Jahren historisch gewachsen, bitte frag nicht warum ...)
- Creative Soundkarte über USB-Anschluss
- DVB-T2-Adapter über USB-Anschluss
- 6 x Gehäuselüfter über USB (Corsair Commander)
- Ultrabreiter Monitor 3840 x 1600 Pixel
All diese Komponenten funktionierten auf Anhieb und ohne zu mucken, im Gegensatz zur vorigen Plattform, die bei RAM und USB schon ziemlich zickte. Auf der X570-Plattform wurde manchmal nicht mal der Monitor erkannt, so dass ich neu starten musste. Selbst das ist mir beim X670E-Chipsatz mit derselben Graka noch kein einziges Mal passiert. Ich habe hier also eine solide Plattform, die mit allem klarkommt, was ich ihr gebe - aus Endanwendersicht ein Traumergebnis und seit vielen Jahren für mich die stabilste Plattform.
Manche Deiner Kritikpunkte sind natürlich berechtigt, spielen für mich aber keine so große Rolle:
AMD empfiehlt aus diesem Grund für die 7000X-Modelle eine Wasserkühlung und liefert auch keine Boxed-Kühler dafür aus. Bei den Modellen ohne X ist die Abwärme wegen deutlich gesunkener TDP geringer und deshalb werden auch wieder Boxed-Kühler mitgeliefert. Da ich das System im Eco-Modus fahre (bei deutlich gesunkener TDP, aber trotzdem noch messbarer Mehrleistung gegenüber den Ryzen 5000X), sind bei mir die Temps trotz Luftkühlung grundsätzlich in Ordnung.
Ist das nicht eher ein Problem der Boardhersteller, das mit einem BIOS-Update aus der Welt geschafft werden könnte? Und, wie gesagt, im Eco-Mode sieht auch das ganz anders aus. Zudem bietet meines Wissens jeder Hersteller ein anfängertaugliches Tool zum Anpassen der Lüfterkurve an.
Ich halte mich von Overclocking fern und bin bisher gut damit gefahren. Meine 5200 Mhz werden per XMP-Profil aktiviert; das funktioniert auf meinem Board ganz hervorragend im BIOS oder über den Ryzen Master.
Bei mir, wie gesagt, noch kein einziger Bluescreen. Ich habe den Windows Schnellstart ausgeschaltet (der verträgt sich nicht mit VeraCrypt), und meine Bootzeit liegt bei 40 Sekunden. Das liegt aber wohl eher an meinen 7 Festplatten: Das System bootet erst, nachdem alle 7 Festplatten auf ihre Nenndrehzahl gekommen sind. Mit Schnellstart, ohne HDs und ohne Veracrypt liegt die Zeit bis zum Windows-Desktop bei 15 bis 20 Sekunden. Das finde ich akzeptabel.
Hier hätte ich mir auch deutlich weniger gewünscht. Im Idle liegt mein System um die 100 Watt; davon brauchen die Festplatten allerdings um die 70 Watt. Habe deswegen die HDs auf Energiesparmodus nach 5 Minuten Inaktivität eingestellt.
Und genau den letzten Halbsatz sehe ich völlig anders. Aber das liegt halt an den anderen Prioritäten.
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28.01.2023, 15:58 #100medeman
AMDs neue Ryzen 7000-Serie
[QUOTE=HardAndSoft;5486422]Oh oh,
da hast Du ja echt ins Klo gegriffen.... Dann verstehe ich jetzt Deine ablehnende Haltung gegenüber AM5 aus dem anderen Thread.
Meine Erfahrungen mit AM5 sehen zum Glück genau entgegengesetzt aus. Ich erlebe die Plattform seit zwei Monaten als sehr stabil und vielseitig. Mein Hauptkriterium bei neuen PCs ist die Stabilität; wenn ich drei Mal hintereinander einen Bluescreen erlebe dann kaufe ich mir ein neues Mainboard. War zum Glück in den letzten 30 Jahren nur 2 mal erforderlich (bei einem DFI-Mainboard in den 90ern und einem Asus-Mainboard in den Nuller Jahren).
Mein AM5-System hatte seit Kauf keinen einzigen Bluescreen und auch sonst, im Gegensatz zur AM4-Plattform (X570-Chipsatz) erfreulich wenig Macken - es läuft einfach "rock solid" vor sich hin.
Besonders beeindruckt hat mich, dass es so gut wie keine Wehwehchen gab, egal was ich auf die Plattform an Hardware geworfen habe. Und das ist nicht gerade wenig. Mein System besteht aus folgenden dauerhaft angeschlossenen Komponenten:
- Ryzen 7900X
- Noctua-Luftkühler
- Mainboard Biostar Valkyrie X670E
- Graka Radeon RX 6800XT
- 2 x 16 GB RAM DDR5 5200
- USB 3.0-Controller im m2 Format
- SATA3-Controller im m2-Format
- nvme SSD im m2-Format
- SATA 3.0 SSD im 2,5 Zoll Format
- 7 x SATA 3.0 Festplatte intern (in 20 Jahren historisch gewachsen, bitte frag nicht warum ...)
- Creative Soundkarte über USB-Anschluss
- DVB-T2-Adapter über USB-Anschluss
- 6 x Gehäuselüfter über USB (Corsair Commander)
- Ultrabreiter Monitor 3840 x 1600 Pixel
AM4 hatte auf jeden Fall auch seine Macken. Bzw. eben die CPUs. Ryzen 1000 war was RAM angeht ziemlich wählerisch und selbst dann konntest du keinen wirklich performanten Speicher fahren (schon okay für damals, aber mit Glück 2933 MHz waren jetzt nicht gerade eindrucksvoll). Ryzen 2000 hat das deutlich verbessert, aber erst ab Ryzen 3000 war es dann relativ safe, dass ein 3200er oder 3600er Kit einfach per XMP funktioniert (wenn dein Mainboard nicht gerade nur 4 PCB-Layer hatte). Das war bei meinem ASUS Crosshair VI Hero X370 echt gut, mit neueren CPUs hat Speicher immer besser funktioniert, das Board war von Anfang an dafür ausgelegt (war für damalige Verhältnisse aber auch eher ein teures Mainboard, 230,-€ ca.). Ryzen 1000 hatte ich ein 3000er Kit mit 2800 MHz betrieben und ich glaube ab Ryzen 2000 konnte ich ein G.Skill TridentZ Neo 32 GB Kit mit 3600 MHz fahren, auch wenn das System nicht immer gePOSTet hat. Ab Ryzen 3000 lief es dann gut (außer auf einem ASRock X570 Taichi, was ich zwischendurch hatte) und später mit dem 5900X auf einem ASUS ROG Strix B550-E habe ich sogar 4x 16 GB 3200CL14 (sogar mit ECC) ohne Probleme verwenden können.
Ab Ryzen 3000 kam aber auch die USB-Problematik und mit den PCIe 4.0 Grafikkarten und auch Ryzen 5000 kam das immer prominenter zum Vorschein. Im Endeffekt hat es aber Jahre gedauert, bis das Problem (zu 99%) behoben war. Eigentlich auch nicht akzeptabel sowas. Das fTPM hat bis nach Release von Windows 11 bei keiner Ryzen-Version gescheit funktioniert, aber erst durch die weitere Verbreitung von aktiviertem fTPM mit Windows 11 wurde das Problem ausreichend analysiert und behoben. Ich hatte das Problem quasi immer mit der AM4 Plattform, bis es dann gegen "Ende" hin behoben wurde.
Gut...die USB und fTPM Problematiken gibt es bei AM5 bzw. Ryzen 7000 nicht. Das wäre aber auch ein starkes Stück, wenn sie das nochmal kaputt gemacht hätten .
Das hatte aber höchstwahrscheinlich nichts mit dem Chipsatz zu tun, außer du hast die Grafikkarte in irgendeinem PCIe-Slot, der über den Chipsatz angebunden ist (ich hoffe nicht?). Die Grafikkarte geht also komplett am Chipsatz vorbei. Vielleicht war dein Board da nicht super gut "gewired" bzgl. PCIe 4.0 oder es hatte mit der USB-Problematik zu tun, die auch PCIe (vor allem 4.0) betroffen hat bzw. teilweise dadurch ausgelöst wurde. Ein Chipsatz ist ja sowieso nur ein I/O "Hub" und sagt erstmal nichts weiter aus. Es gibt sogar exotische AM4-Boards ohne Chipsatz, das System braucht also gar keinen, um zu funktionieren.
Ich schick dir mal mein RAM Kit vorbei
Aber ich glaube das ist tatsächlich das Hauptproblem. Mein System läuft ja nicht instabil. Okay...zugegeben lief es mit "DOCP I", wo aus dem XMP-Profil nur die primären und nicht die sekundären Timings übernommen werden, auch instabil (Anwendungen sind abgestürzt usw.). Mit "DOCP II", wo zusätzlich die sekundären Timings übernommen werden, hatte ich zumindest bisher keine Stabilitätsprobleme. Ist aber wahrscheinlich ein Zeichen, dass der Memory Controller am absoluten Limit läuft.
Einmal beanspruchen die 6000 MHz den Memory Controller natürlich stärker als ein langsameres Kit. Ich habe mal 4800 MHz (also "Stock" DDR5) probiert, das verringert die POST-Zeit von 50 (!!!) Sekunden auf 16 Sekunden (immer noch sehr langsam). Wie gesagt nur die POST-Zeit, da ist die Windows-Bootzeit nicht mit eingerechnet.
Dann ist das natürlich ein 64 GB Kit (2x 32 GB) und Stand jetzt sind (fast?) alle (unregistered, non-ECC (damit ist nicht on-die ECC gemeint)) DDR5 32 GB Module Dual Rank, was den Memory Controller auch wieder stärker beansprucht. Über 4 Module (also 4x 16 GB) habe ich allerdings durchweg negative Erfahrungen gelesen (4x Single Rank sollte auch nicht besser als 2x Dual Rank funktionieren).
Eigentlich hatte ich mir ja auch extra ein Kit mit SK Hynix Chips gekauft, um die Timings weiter zu tunen. Das habe ich aber noch gar nicht angefasst. Wenn der MC so schon so hart am Limit läuft, ist das System wohl schon beim kleinsten Tweak instabil. Ich könnte natürlich in die andere Richtung gehen .
Aber was ist hier die Lösung? Darf ich "nur" 32 GB RAM verbauen? Ich komme von 64 GB auf meinem AM4-System (habe da auch Anwendungsfälle für) und auf der deutlich teureren Plattform ist das plötzlich ein großes Problem. Vielleicht wird das ein oder andere AGESA-Update irgendwann die Situation verbessern, große Verbesserungen wird es aber wohl frühestens ab Ryzen 8000 geben (war ja bei AM4 nicht anders).
Ich habe in den letzten Jahren einige Systeme zusammengestellt (und teilweise auch zusammengebaut und konfiguriert), primär für Leute, die ich privat kenne. Die melden sich dann, wenn was nicht funktioniert. Und da habe ich noch nie Beschwerden von irgendeinem mit einem Alder Lake oder Raptor Lake System gehört. XMP an, System startet, fertig. Mit Sicherheit gibt es da auch Konfigurationen, die Ärger machen, persönlich habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass das alles sehr zuverlässig läuft.
Bei den AM4-Systemen hingegen gab es immer mal wieder Probleme. Einmal beim Upgrade auf 32 GB RAM (Ryzen 2700X auf einem B450 Board), trotz QVL läuft der RAM nicht annähernd auf seinem XMP-Profil. USB-Problematiken mit demselben System (ein bestimmtes Audio Interface hat einfach das ganze System zum einfrieren gebracht, musste er dann austauschen - auf dem Intel-System davor lief es ohne Probleme). Dann die bekannte USB-Problematik. Dann lief mein 3600er Kit (siehe oben) auf meinem Crosshair VI Hero mit einer anderen CPU (Ryzen 3600 meine ich) nicht gescheit (habe ich wem günstig weitergegeben und der hat eben seine CPU eingebaut). Irgendwie auch gelöst (weiß nicht mehr wie), aber war eben Aufwand. Die Probleme, die ich selbst mit AM4 hatte, habe ich in dem Absatz mal ausgelassen.
Mittlerweile läuft AM4 ziemlich rund, aber das hat bis kurz vor Ende des Lebenszyklus gedauert. Kann man jetzt finde ich gut für Systeme <1.000,-€ empfehlen (der Ryzen 5600 und 5700X sind preislich attraktiv zusammen mit einem B550 oder sogar A520 Mainboard), wenn es allerdings preislich Richtung 5800X3D geht würde ich eher zu einem Intel-System mit i5-13600K(F) oder vielleicht auch einem i5-13500 greifen.
Stand jetzt kann ich AM5 bzw. Ryzen 7000 aber nicht empfehlen, wenn wer einfach nur einen Rechner haben will (was bei den allermeisten, die nach einer Zusammenstellung fragen wohl der Fall ist). Wenn da der MC oder sonst was Zicken macht, ist das ziemlich blöd (da ist Intel einfach deutlich robuster). Ist eben wie Ryzen 1000, geile CPUs aber nur zu empfehlen, wenn du Schmerzen ertragen kannst . Wobei der "geile CPUs" Part auch kein gutes Argument ist, weil Intel mit Raptor Lake ja durchaus konkurrenzfähig ist. Ein Ryzen 7 1700(X)/1800X ist einem Core i7 6700K in Multicore Workloads damals ja einfach davongelaufen. Da hätte man damals auf Intel-Seite in den sehr viel teureren HEDT-Bereich für gehen müssen.
Eins vorab: ich bin sehr empfindlich was Lautstärke angeht, gerade höhere Frequenzen. Ich benutze am PC entweder offene oder gar keine Kopfhörer, Umgebungsgeräusche bekomme ich also größtenteils ungehindert mit. Was in Reviews teilweise als "silent" ("silent" heißt "still", d.h. geräuschlos) bezeichnet wird, finde ich sehr fragwürdig. Die Lüfter eines Noctua NH-D15 werden bei > 40% finde ich sehr deutlich hörbar und Richtung 100% zu einer Turbine. Die Silent Wings 3 von be quiet! finde ich von der Geräuschkulisse etwas angenehmer, aber auch die werden bei höheren Geschwindigkeiten deutlich hörbar (liegt natürlich zum Teil auch am Luftstrom). Bei All-in-One Wasserkühlungen (zumindest allen, die ich bisher hatte) kann man die Pumpe doch auch gut hören und da ist es oft so, dass das mit zunehmendem Alter eher schlechter als besser wird. Fällt also auch weg. Und Custom Loop...bin ich zu faul zu, einmal der erste Zusammenbau und dann auch der hohe Wartungsaufwand.
Deswegen nehme ich höhere Temperaturen zugunsten der Lautstärke durchaus in Kauf.
Ich habe 5 Gehäuselüfter (Silent Wings 3 140mm), vorne 3 Intake, hinten und oben (auch möglichst weit hinten) jeweils Exhaust. Die laufen alle bei ca. 500 U/min (mit einer relativ flachen Lüfterkurve). Jetzt habe ich seit ein paar Tagen einen Noctua NH-U12A auf der CPU und interessanterweise performt der zumindest bei meinem AM5 "noise normalized" (per Gehör, nicht per Messung^^) etwas besser als der NH-D15S, den ich davor benutzt habe. Mein NH-D15S ist im Prinzip ein NH-D15, habe nämlich den zweiten Lüfter zusätzlich installiert, d.h. der einzige Unterschied sind die verschobenen Fin-Stacks, was im Prinzip egal sein dürfte. Wie auch immer, die Lüfter des NH-U12A laufen bei ca. 850 U/min (auch mit einer relativ flachen Lüfterkurve). Verwendete Wärmeleitpaste ist Arctic MX-6, Gehäuse ist ein Phanteks P500A.
Damit wird der 7700X unter Volllast im ECO Mode (also "65 Watt TDP" bzw. realistisch eben 88 Watt PPT und somit 88 Watt Verbrauch und Abwärme unter Volllast) 64 Grad warm. Mit zusätzlicher GPU-Last (die nicht für ihre Effizienz bekannte RTX 3080 heizt die Innenluft des Gehäuses natürlich etwas auf) sind es eben ein paar Grad mehr und mit sehr spezifischen Workloads bestimmt auch, aber das ist alles im Rahmen. Wenn ich aber die Zahlen bei "105 Watt TDP" (sind meine ich 142 Watt PPT) mit dem Ryzen 5900X vergleiche kostet der IHS durchaus ein paar Grad. Hier habe ich auch keine Laborvergleiche, aber je nachdem dürften das auch mal gut 10 Grad gewesen sein. Das stimmt auch mit einigen Berichten überein, wo der IHS runtergeschliffen wurde und so um die 10 Grad gewonnen werden können. Beim Delid gewinnt man ja teilweise 20 Grad, das ist schon heftig. Das ist zwar kein gigantisches Problem, aber es ist einfach ziemlich ärgerlich finde ich.
Irgendwie wurde das als großer Vorteil vermarktet, dass man seine AM4-Kühler weiterverwenden kann. Klar ist das nett, aber wie gesagt: namhafte Hersteller wie Noctua bieten sowieso häufig kostenlos (in einem bestimmten Zeitbereich gegen Vorlage einer Rechnung) oder zumindest für ein paar Euro Mounting Kits an (AM4 Mounting Kits von Noctua kosten 8,90€ bzw. 9,90€ in schwarz lackiert). Von daher verstehe ich nicht, wieso AMD auf Teufel komm raus die Kühlerkompatibilität bewahren wollte. Um den Umstieg zu vereinfachen/vergünstigen? Da hätte man eher mal bei den Mainboardpreisen was drehen müssen.
Klar könnten die Boardhersteller ihre Standardkurve verändern (die ist im ASUS BIOS aber meine ich immer noch genau gleich im Vergleich zu meinem X370 Board damals). Aber ist ja auch an sich egal, ob das Problem jetzt AMD oder eben ASUS, MSI und Co. ist: im Endeffekt habe ich als Kunde so eine schlechte Erfahrung mit den Standardeinstellungen. Die Hersteller haben ihre jeweilige Bloatware für Windows, aber eigentlich will man die auch nicht installieren. Im BIOS selbst kann man die Kurven natürlich anpassen (habe ich ja auch gemacht). Das ist wohl auch die beste Variante, da nicht erst irgendeine Software starten muss, die - wenn man vielleicht mal ein anderes Betriebssystem startet - auch gar nicht installiert ist. Aber ganz ehrlich...mehrfach die Lüfterkurve im BIOS anpassen und jedes mal wieder Windows starten um einige Tests auszuführen ist ja so schon blöd, wenn ein Neustart aber schon zum POSTen 50 Sekunden dauert (und man braucht pro Anpassung eben zwei Neustarts), dann wird das sehr schnell sehr nervig.
Beim RAM habe ich bisher auch nicht wirklich was gemacht, außer das XMP-Profil zu aktivieren. Aber würde ich gerne, wenn ich dem Ding denn vertrauen würde . Tertiäre Timings tweaken soll sich bei DDR5 durchaus lohnen können. War da bisher einfach zu abgefuckt für.
Und bei der CPU ist mittlerweile vor allem Undervolting interessant. Bei Ryzen geht das am besten mit Curve Optimizer und da lässt sich oft durchaus einiges rausholen. Allerdings ist es sehr zeitaufwendig, das System auf Stabilität zu testen. Stresstests reichen nicht und selbst extra für Ryzen geschaffene Tools wie Core Cycler decken nicht jede Instabilität auf. Unter Last sind selbst aggressive Undervoltings häufig stabil, aber im Idle (oder nahezu Idle, also beispielsweise beim Scrollen durch eine Webseite) verreckt die Kiste dann einfach. Deswegen muss man da viel Zeit mitbringen und auch in Kauf nehmen, dass die Kiste irgendwann nach Tagen bzw. Wochen verreckt, und man noch was anpassen muss. Nur damit die nächste AGESA-Version wieder irgendwas verändert .
Bluescreens hatte ich glaube ich einmal beim Start bei ganz normal aktiviertem XMP, dann häufiger wenn ich eben eingestellt habe, dass er sich das Memory Tuning "merken" soll (weiß auch nicht, was das genau macht ehrlich gesagt) und bevor ich die sekundären Timings aus dem XMP-Profil übernommen habe sind vereinzelt Anwendungen/Spiele verreckt. Es läuft mittlerweile "stabil" (fingers crossed), aber da ist gefühlt keine Luft mehr nach oben. Der Start dauert so wie erwähnt eben auch 50 Sekunden POST + ~11 Sekunden Windows (kommt mir auch etwas lang vor, kann aber auch an sonst was liegen; wird von einer Samsung 980 Pro gebootet). HDDs habe ich keine verbaut.
Wie gesagt, bei mir liegt die PPT im Idle bei über 30 Watt (die Package Power ist nochmal minimal höher, aber das ist <1 Watt Unterschied). Die eigentliche CPU Core Power sind 3-4 Watt. Habe jetzt vorhin beim Testen von 4800 MHz Speichertakt gar nicht geschaut, was das für einen Einfluss hat. Reiche das gleich noch nach. EDIT: Mit 4800 MHz ist die PPT im Idle bei ca. 21-22 Watt, also gut 10 Watt weniger. Und täglich grüßt der AMD Memory Controller, yay. Ist finde ich immer noch nicht ideal, wäre aber zumindest besser (wohl gemerkt wäre, weil ich den RAM ja auf mind. 6000 fahren will).
Zu dem Verbrauch der CPU kommt ja noch das Mainboard und auch wenn B650 eine ganze Ecke sparsamer sein dürfte als X670 (wo der Chipsatz dank der einfachen Verdopplung von selbigem ja theoretisch bis zu 2-fache Energie ziehen dürfte), dürfte ein gut ausgestattetes B650 Board (und das B650E-E ist ein sehr gut ausgestattetes B650 Board) trotzdem seinen Teil zum Verbrauch beitragen. Eine RTX 3080 im Multi-Monitor-Betrieb (2x WQHD 165 Hz) genehmigt sich auch ihre 30 Watt und rundet somit das energiehungrige System ab.
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