Thema: AMD Athlon XP 2100+ --> Athlon XP 2400+ ?

Hey Leute,

ich habe vor, für mich und ein paar Leute, einen Spieleserver aufzusetzen. Dazu habe ich mir einen alten Computer genommen und, für ihn, aktuellere Komponenten geholt damit er ruckelfrei läuft. Ersteigert habe ich mir die CPU AMD Athlon XP 2100+. Dazu zwei Gigabyte DDR-PC2100 RAM plus noch hier rumliegende 2x 256 MB DDR-PC2100 RAM. Mein Mainboard ist ein Shuttle AK31 V3.1 mit dem Bios AK31S2EK.

Code:

AMD Athlon XP 2100+ Thoroughbred A

Modell    :       AXDA2100DUT3C
Taktrate :        1733 MHz
FSB       :       266 MHz
Multiplier :      13x

Quelle : en.wikipedia.org

Als der Prozessor nun endlich ankam, habe ich ihn direkt eingebaut. Er wird im Bios aber als AMD Athlon 2400+ erkannt, und läuft mit einer Taktrate von 2000 MHz statt der Modell üblichen 1733 MHz, wie es auch normal für dieses erkannte Modell wäre. Im nachhinein habe ich erfahren, dass das Board nicht die Thoroughbred-Reihe unterstützt. Dennoch läuft der CPU stabil und es kommt zu keiner größeren Hitzeentwicklung, was mich ehrlich gesagt verwundert. Rufe ich die Werte unter Linux ab, bekomme ich folgende Ausgaben :

Code:

root@Debian-Linux-Server:~# lscpu
Architecture:          i686
CPU(s):                1
Thread(s) per core:    1
Core(s) per socket:    1
CPU socket(s):         1
Vendor ID:             AuthenticAMD
CPU family:            6
Model:                 8
Stepping:              1
CPU MHz:               2000.090
L1d cache:             64K
L1i cache:             64K
L2 cache:              256K

root@Debian-Linux-Server:~# cat /proc/acpi/thermal_zone/THRM/temperature 
temperature:             41 C
(Nach 10 Minuten Betriebszeit)

Da im Bios der FSB mit 200 MHz eingestellt ist (Einstellung heißt CPU Clock und hat den Wert 100), und der Mulitplier automatisch vom Bios gewählt wird, dachte ich mir, wenn ich ihn manuell auf die vorgegebenen Werte einstelle, müsste sich das Problem beheben. Ich setzte also den FSB auf 266 MHz (CPU Clock = 133) und den Mulitplier auf 13x im Bios. Als er aber dann neustarten wollte nach dem speichern, gab das Bios keinen Piepton aus und er bootete auch nicht. Erst als ich dann das Bios mit dem Clear CMOS Jumper zurückgesetzt habe, lief er wieder und erkannte den CPU als Athlon 2400+.

Nun bin ich etwas ratlos und verunsichert. Das kann eigentlich alles gar nicht laufen. Trotzdem tut es das. Ich bin mir nicht sicher ob das gut ist und würde mich freuen wenn einer von euch einen Rat zu diesem Thema weiß.

Über eine Antwort würde ich mich wirklich freuen !

Black

Wie lautet denn Deine genaue Modellbezeichnung? Hast Du die Modellnummer auf dem Heatspreader kontrolliert?

Ja. Bin ich mir. Es steht die Modellnummer drauf, die ich auch gerade gepostet habe. (AXDA2100DUT3C)

Eventuell hat der Vorbesitzer mit ein bisschen Bleistiftgekritzel permanent übertaktet.
Das ging mit einigen Modellen wohl damals recht einfach: Overclocking - Athlon XP (Barton, Thoroughbred)

Siehst Du auf Deinem Modell solche Bleistiftspuren bzw. durchtrennte Brücken?

Ich würde sagen, dass bei den L-Stellen schon Brücken durchgekritzelt sind. Schau doch mal selber, ich habe ein Foto hochgeladen .

Nein, da wurde nichts angemalt. Das was du da siehst sind die ganz regulären "Ab-Werk-Mulden". Ich seh da zwar einen leichten "Schatten" um die Mulden, allerdings sehe ich das bei dem linken Prozessor auch. Der Bleistift würde normal schon ziemlich auffallen.
Der hohe Multiplikator ist dadurch möglich das die DUT3C-Serie, als eine der wenigen, nicht gelockt war. Deswegen macht es auch wenig Sinn diese anzumalen, außerdem haben die meisten zur T-Bred Zeit den Draht-Trick benutzt.
Eig. ist fast alles logisch. Das Nummernschema wurde zu der Zeit hauptsächlich durch den Takt bestimmt, bei 2 GHz ist dies ein Athlon XP 2400+. Wenn das Mainboard keinen T-Bred unterstützt, ist es zumindest logisch warum es in den FSB 100/200 Modus wechselt, nur der hohe Multiplikator ist etwas ungewöhnlich für eine Fallback-Lösung.

Wenn die Spannung stimmt, sollte sich an Temperatur und Verbrauch nichts ändern. In normalen Anwendungen sollte die Leistung etwas höher sein, in speicherlastigen Anwendungen etwas niedriger durch den geringen FSB.
Instabilität durch den hohen Takt wäre möglich, ist aber seeeehr unwahrscheinlich da die Taktsteigerung eher gering ist. Von daher einfach so laufen lassen.

Im Bios wird für die CPU Spannung 1.6 Volt angegeben. Stimmt also überein. Die Temperatur bewegt sich um die 40° C, bei Volllast hab ich bis zu 46° C erreicht. Instabilitäten habe ich - noch - nicht beobachten können, aber dafür ist der Zeitraum wahrscheinlich auch noch zu kurz. Ich wundere mich dennoch über den Multiplikator. Der müsste ja rein theoretisch bei 20x sein. Das bietet das Bios nicht einmal an. Und wieso bootet der PC nicht mehr, wenn ich den korrekten FSB und Muliplikator angebe? Zu dem ist es komisch, dass das Mainboard mit einem Prozessor läuft, der laut Hersteller nicht für dieses Mainboard gedacht ist und nicht laufen dürfte. Ich werde den wahrscheinlich jetzt so weiter laufen lassen. Der Server läuft auch eigentlich soweit stabil und ist wesentlich flotter als vorher mit dem AMD Athlon 1100. Da habe ich mehr bekommen als ich wollte. Hat doch auch mal was.


Ich finde ja trotzdem noch sehr interessant den CPU über so eine Methode zu übertakten, da habe ich noch nie was von gehört. Wieder mal ein bisschen schlauer geworden. ;-)

Dann scheint der Fall ja soweit geklärt zu sein, außer die drei Fragen die mich noch wundern. Ich möchte mich bei euch sehr bedanken für diese Hilfe. Ich hatte schon das Gefühl, dass da was ziemlich schief gelaufen ist. Danke HardandSoft und Smash Freak!

Problem gelöst:

Der Multiplier musste auf 14x statt auf 13x. Der Prozessor wird nun richtig im Bios erkannt und der Speicher kann nun endlich mit 266 MHz laufen . Leider büße ich ja jetzt potenzielle 300 MHz ein, mit denen der Prozessor vorher sehr gut lief und kaum heißer wurde als jetzt. Da ich nicht der erfahrenste Takter bin, würde ich euch gerne fragen, wie ich das möglichst gefahrenlos anstelle. Da 14x leider der höchste Multiplier ist, den das Board bestitzt, müsste ich den FSB höher schrauben, was der Speicher sicherlich nicht mögen wird. Ich müsste den FSB der Northbridge auf 143 MHz takten, damit ich wieder 2 GHz mit dem Prozessor erreiche. Vertragen das die Speicherbausteine? Und wenn nicht, was könnte ich noch tun? Oder sollte ich es lieber sein lassen?