Thema: Wellen

Wellen

„Wellen“ ist ein Roman des Autors Eduard von Keyserling und erschien erstmals 1911, seitdem wurde er in verschiedenen Verlagen gedruckt, unter anderem im Reclam Verlag (2018) auf welche diese Rezi beruht. Der Roman erschien in diesem als gebundene Buch Ausgabe und umfasst insgesamt 190 Seiten. Zusätzlich ist der Roman noch als Taschenbuch, Hörbuch, und eBook erhältlich.

Der Handlungsort ist die Ostsee, besser gesagt der Strand an dem die ganze Handlung spielt. Die Protagonisten des Romans sind die adlige Doralice die ihren ebenfalls adligen Mann für den Maler Hans Grill verlassen hat und diesen geheiratet hat. Etwas das in den Reihen des Adels undenkbar ist, dass man seinem Herzen folgt. Doralice wird dabei als eine wunderschöne Frau beschrieben, der die Männer verfallen und dass ist noch nicht einmal eine Übertreibung. Denn der Adlige Herr von Buttlär zeigt sich sehr an Doralice interessiert, doch da ist er nicht der einzige auch Leutnant Hilmar, der Verlobte von Lola, der Tochter von Herr und Frau von Buttlär. Hilmar verliebt sich in Doralice und macht ihr deutliche Avancen. Selbst Lola scheint ein gewisses Interesse an Doralice zu haben, zumindest bewundert sie diese. Ebenfalls ein gewisses Interesse an Doralice hat der Geheimrat Knospelius. Also eine sehr begehrte Frau. Wirklich glücklich scheint Doralice jedoch nicht zu sein, zwar hat sie mit Hans Grill ihre Liebe geheiratet, doch da ihr dadurch jeder Zugang zu anderen Adligen und deren Veranstaltungen verschlossen bleibt, scheint sie fast isoliert. Eine ebenfalls große Rolle im Roman spielt das Meer, welches eine Faszination auf alle Anwesenden ausübt. Eine gewisse Melancholie und Traurigkeit umhüllt Doralice die sie während des ganzen Romans nicht ablegen kann. Als dann gegen Ende auch noch ihr Mann Hans Grill nachdem er aufs Meer zum fischen hinausgefahren ist in einem Sturm umkommt endet der Roman dann auch kurz darauf. Mit einer noch immer im Trauergewand gekleideten Doralice die mit dem Geheimrat Knospelius, sowie dessen Hühnerhund am Strand spazieren geht, Tag für Tag.

Mein Fazit

„Wellen“ ist zwar ein sehr kurzer Roman, doch auch sehr interessant und mit gut geschriebenen Charakteren. Keyserling gelingt es gut die verschiedenen Charaktere glaubhaft zu schreiben und einen Einblick in eine sich dem Ende nähernde Ära des Baltendeutschen Adels zu zeigen. Besonders die Tragik um Doralice versteht Keyserling eindringlich und emotional fesselnd zu schreiben. Sein Schreibstil ist leicht verständlich und die Seiten lassen sich flüssig lesen. Mit seinen knapp 160 Seiten Roman, die restlichen sind Anmerkungen und Nachwort, ist der Roman auch in knapp unter zwei Stunden in einem durchzulesen.