Thema: Was haltet Ihr von eBook-Readern?

Liebe Gemeinde,

ich bin ausgesprochener Bücherfan. Ich habe auch noch nie ein Buch weggeworfen, und alle meine gelesenen Bücher wandern ins "Billy"-Regal. Nachdem allerdings jetzt schon ein Dutzend "Billies" hier rumstehen, weiß ich platzmäßig nicht mehr weiter.

In der Vergangenheit hatte ich schon mal einige Versuche mit elektronischen Publikationen gestartet. Dazu hatte ich mir extra ein Netbook gekauft. Aber nach ein, zwei Stunden konzentriertem Lesen an diesem Leuchtschirm fangen meine Augen an zu schmerzen. Außerdem ist es eine Zumutung, alle paar Stunden einen Akku zu laden, oder gar ständig am Stromkabel zu hängen, nur um weiter lesen zu können.

Per Zufall habe ich nun in den Berichten über die diesjährige Buchmesse auch über eBook-Reader gelesen. Diese sind wohl mittlerweile recht ausgereift, kinderleicht und narrensicher. Außerdem so klein wie ein Taschenbuch. Die Displays sollen klar und deutlich, mit gutem Kontrast und ruhigem Schriftbild lesbar sein. Und das beste: Die Geräte brauchen nur beim Umblättern Strom; eine Akkuladung reicht für mehrere Tausend Seiten.

Waren die ersten Geräte noch reichlich teuer, so sind jetzt schon erschwingliche Reader für um die 150,00 EUR zu bekommen. Ich persönlich habe mich für den Kauf eines OYO entschieden (erscheint am 28.10.2010 bei der Buchhandelskette Thalia; Link: Thalia | Entdecke neue Seiten: Bücher uvm. im Online-Shop bestellen ). Mich würde nun interessieren, ob Ihr schon einmal über eBook Reader nachgedacht habt oder sogar selbst ein Gerät besitzt. Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?

Eine grandiose Umfrage, aber solch kompetente Themen kennt man ja von dir So, nun aber zum Thema!

Also, ich bin auch ein leidenschaftlicher Bücherfan und ich habe mich auch schon mit dem Thema mehr als genug auseinandergesetzt. Eigentlich bin ich der Meinung, dass man beim Lesen eines Buches das „Gefühl” dafür haben muss, es muss sich nach Buch anfühlen und nach Buch „riechen”. Beim Umblättern möchte ich fühlen, wie sich das Papier anfühlt. Da aber die ganzen Bücher auch einen gewissen Platz benötigen, habe ich auch schon mal über eine andere Lösung nachgedacht. Allerdings war bis jetzt noch nicht das passende Gerät für mich dabei, obwohl ich vor einigen Wochen mal in einer Buchhandlung einen Reader ausprobiert habe. Aber irgendwie war das nicht das „Gelbe vom Ei”. Zuletzt hat mich auch der relativ hohe Anschaffungspreis von knapp 270 Euro abgeschreckt. Doch wie so oft bei technischen Geräten werden sie ja immer billiger und damit auch erschwinglicher. Andererseits muss man mal zusammenrechnen, was man in seinem Bücherleben schon alles ausgegeben hat. Da kommt man sicherlich auf mehr als 270 Euro… Und der ganz große Vorteil in meinen Augen ist, dass mehrere Bücher auf solch einen Reader passen und man sich somit keinen Bruch mehr heben muss, beispielsweise beim nächsten Urlaub. Und „last but not least” müssen für die Papierherstellung keine Wälder mehr abgeholzt werden, wenn jeder auf einen eReader umsteigt!

Der OYO sieht auf jeden Fall sehr interessant aus, was ich beim ersten „Überfliegen” so gelesen habe. Ich werde mir den gleich mal etwas intensiver zu Gemüte führen. Und zu dem Preis muss man ja nichts mehr sagen…

Was ich allerdings noch nicht ganz verstanden habe, ob man bei solch einem Gerät (egal ob nun von Thalia, Amazon oder wo auch immer her) auf einen bestimmten Buchshop angewiesen ist oder man sich seine elektronischen Bücher kaufen kann wo man möchte?!

Ja natürlich habe ich mir die Geräte auch schon häufiger angeschaut, da ich auch immer wieder an Platzproblemen wegen meiner Sammelwut leide, so dass ich aktuell alle paar Jahre einen Teil meiner älteren Bücher meinen Nichten für den Flohmarkt schenke.
Da käme mir natürlich ein Gerät was all diese Platzprobleme auf einen Schlag erledigt recht gelegen.
Eigentlich....
Denn ich kann es aus rationalen Gesichtspunkten gar nicht genau begründen, warum ich EBook Reader nicht mag, sprechen doch so viele Dinge für sie.
Jedoch fehlt mir persönlich da einfach die Haptik, die ein größeres Bündel an gebundenen Blättern ausmacht. Das Gefühl das bedruckte Blätter einem geben wenn man sie in der Hand hält, der Geruch von Papier, ein schön gestalltetes Cover, etc....
Das gibt mir etwas "Warmes und Behagliches". EBook Reader verbinde ich immer mit kalter Technik und keinesfalls mit Ruhe und Entspannung.
Womöglich liegt es daran, dass mich das unbewußt zu sehr an die Arbeit erinnert. Als IT'ler geniese ich es in meiner Freizeit auch mal etwas Abstand von elektronischen Geräten zu haben.
Und gerade Bücher haben für mich etwas wunderbar schönes Analoges.
Aber das Spielkind in mir betrachtet die Fortschritte bei den EBook Readern natürlich trotzdem weiter.

Also, aus zugegeben nicht ganz logischen Gesichtspunkten, habe ich mir bisher noch keinen EBook Reader angeschafft und bleibe vorerst beim klassischen Buch.
Aber die aktuelle Generation an Geräten scheint schon recht ausgereift zu sein.

Aldo ich habemal für den ersten Punkt der Umfrage gestimmt, obwohl das nicht ganz meine Meinung wiederspielgelt.
Im moment muss ich mich meinem Vorredner anschließen, ich liebe es Bücher zu lesen und schöne Cover anzuschauen. Manchmal ist das auch der Grund, warum einem ein Buch erst ins Auge sticht, ohne ein gutes und interessantes Cover wird man kaum auf Bücher aufmerksam.

Diese EBook Reader gehen für mich einen Schritt zu weit in Richtung alles modern zu gestalten. Eine schöne Lektüre zu lesen ist für mich Entspannung und nicht ständiges starren auf einen Bildschirm.
Ich kann mir aber vorstellen, dass ich irgendwann mal zu so einem Gerär greife, wenn es sich mehr etabliert hat.
Im Moment bleibe ich noch beim klassischen Buch.

Noch 14 Tage, bis mein OYO erscheint!

Ich werde nie ein Freund mit diesen Dingern.
Es ist einfach was anderes, durch Bücher zu blättern. Konkrett geht es mir einfach darum: Die Blätter.
Aber das Cover spielt bei mir auch ein hohes, so wie wichtiges Faktor, immerhin komme ich meistens dadurch zu Titeln. (Kann manchmal zum Verhängnis werden)
Also ich bleibe dabei..

Da kann ich grundsätzlich nur zustimmen. Aber da die ganze Familie fleißig liest, haben wir hier mehr als Tausend Bücher auf dem Dachgeschoss, und ich habe das Gefühl, das Haus wird langsam zum schiefen Turm von Pisa.

Schiere Not, die mich dazu treibt.

Ich kanns mir einfach nicht vorstellen so zu lesen.
Manchmal liest man am Laptop ja auch PDFs und selbst da finde ich es nervig , da es einfach auch viel mehr auf die Augen geht als vom Papier abzulesen

Ich habe ein iPad, lese aber trotzdem lieber richtige Bücher.
Ein Buch auf einem Bildschirm ist kein Buch, sondern ein Text.

Es gibt keine elektronischen Bücher, es gibt nur elektronische Texte.

Wenn jetzt jemand kommt und sagt:
"Aber es heißt eBook! Book heißt auf Englisch Buch!"

Tja, sagt dir Marketing was?

Habe mir beim MediaMarkt mal die aktuellen SONY-Modelle angeschaut. Das liest sich ein bisschen wie durch Milchglas.
Aber mein OYO wird mit SIPIX-Display ausgeliefert; das soll schärfer sein als das bei SONY (und auch beim Kindle) verbaute eINK-Display.
Noch anderthalb Wochen ...

Ich bin da auch total konservativ. Ich liebe es, durch Buchläden zu gehen, in den Seiten zu blättern und mir die Cover anzusehen. Das hat für mich auch etwas mit Entspannung und Entdeckung zu tun. Dieses Gefühl kann nicht erzeugt werden, wenn ich mir auf einem Bildschirm mit den Fingern einen Titel aussuche.
Wie es hier auch schon viele beschrieben haben, spielen die ganzen Nebeneffekte, die ein Buch bietet auch so eine große Rolle(Papier, blättern, Geruch etc). Die werden bei einem elektronischen Buch trotz der ganzen Animationen etc niemals auftauchen oder nachzuahmen sein.
Außerdem ist es sicher schlecht für die Augen, die ganze Zeit auf einen flimmernden Bildschirm zu schauen.

Geeignet finde ich die Geräte, wenn man auf eine längere Reise gehen möchte und nicht so viele Bücher mit sich schleppen kann. Dann ist es echt top. Aber zuhause brauche ich so etwas nicht.

Yieva

Außerdem ist es sicher schlecht für die Augen, die ganze Zeit auf einen flimmernden Bildschirm zu schauen.

Das ist ja gerade der große Wurf bei den modernen Geräten: Es handelt sich um elektronische Tinte. Da flimmert nix.
Das sind kleine Tintenkügelchen mit einer hellen und einer dunklen Seite, die drehbar gelagert sind. Wenn man Spannung anlegt, kann man die Kügelchen bewegen. Und im Gegensatz zum Laptop braucht das Display nur beim Umblättern Strom, denn die Kügelchen bleiben in der Stellung, wenn der Strom weg ist. Die aktuellen eInk-Reader schaffen ca. 8000 mal umblättern mit einer Akkuladung.

Nachteil: Mit Farbe ist da natürlich nichts zu machen; ist eine reine Schwarz-Weiße Angelegenheit. Aber man kann auch bei stärkster Sonneneinstrahlung lesen wie in einer Zeitung.

Gut, das mit der elektronischen Tinte wusste ich nicht, danke.
Mir sind die Teile dennoch im Moment zu teuer, da bleibe ich beim Papierwerk.

Naja, wie Oso79de@ ansprach, wäre es IMHO besser auf solchen Geräten umzusteigen. (Thema: Bäume)
Wenn wir auf diesen Luxus verzichten müssen, sollte man es tun.
Aber wer tut es?

Der Umweltschutzfaktor zieht nicht wirklich. Nehmen wir an ein "Papierbaum" hat ein Gewicht von 2000Kilo, nach dem Trocknen sind davon noch 600Kilo übrig die für Papier geeignet sind. Das bedeutet ich verlese in meinem ganzen Leben "einen Baum", durch Recycling wahrscheinlich noch weniger.

Da ist die Herstellung und Entsorgung von Elektrogeräten bedeutend gefährlicher für die Umwelt und den Menschen. Für jeden gefällten "Papierbaum" wird irgendwo in Deutschland wieder ein Baum gesetzt.

Kann ich nur zustimmen, dass der Umweltaspekt nicht zieht...eben dadurch, was bei der Produktion der Geräte draufgeht. Desweiteren fände ich es sehr sehr schade, wenn die Druckindustrie durch das immer höhere Aufkommen von elektronischen Lesegeräten anstatt bedrucktem Papier ausstirbt.

Interessant finde ich die Geräte jedoch auch und die Displays schauen echt super aus..so dass man sich vorstellen könnte darauf zu lesen. Mein Problem sind natürlich auch die bereits genannten Gründe, zwecks ich möchte ein echtes Buch in der Hand halten..außerdem der Sammeltrieb ..für das Geld was ich ausgeben möchte ich das Buch auch im Regal stehen haben und nicht nur elektronisch auf einer Festplatte :/
Ich versteh einfach nicht warum ich für ein Ebook fast den gleichen Preis bezahlen soll...da kauf ich mir echt lieber ein richtiges Buch!! Grad nochmal in ein Shop reingeschaut..also die Preise dafür sind mir echt viel zu überzogen! Eine super Lösung wäre, wenn man bei jedem gekaufen Buch auch eine elektronische Fassung kostenlos bekommen würde.
Ein Vorteil der Teile sehe ich bei großen dicken Büchern, da diese doch oft recht unangenehm zu halten sind beim Lesen

Nun ist er da. Mein OYO.

Direkt am Donnerstag abgeholt und seitdem einige Höhen und Tiefen erlebt. Im Folgenden nun meine ersten Eindrücke:

Schick ist er, der OYO. Nicht ganz weißes, schweres Plastik mit einer Gummierung auf der Rückseite. Auf dem Display der Schriftzug OYO - na gut, Folie abmachen, dachte ich. War aber keine Folie drauf - beim Ausschalten wird immer als letztes der OYO-Schriftzug auf das Display gelegt.

Eine "Kurzanleitung" liegt bei, die aber mehr schlecht als recht ein paar Dinge erklärt. Bei den wesentlichen Punkten wird man alleine gelassen. Dies betrifft vor allem die extrem hakelige Zwangsregistrierung per WLAN, die bei mir erst nach mehreren Anläufen klappte. Ohne diese Registrierung ist der OYO nur ein wertloses Stück Plastikmüll. Davon steht nichts auf der Packung; ob das so rechtens ist? Darüber werden mit Sicherheit bald die Gerichte entscheiden. Mir ist jedenfalls während der Prozedur mehrfach der OYO abgestürzt.

Wenn die nervige Registrierung vorbei ist, startet der OYO mit einer Art "Homepage". Dort sieht man
- sein "Bücherregal", also alles was auf dem OYO drauf ist,
- die vier zuletzt gelesenen Bücher als Shortcut,
- den Startknopf für den Thalia-Shop, sowie
- Einen Knopf für das Einstellmenü.

Die Einstellungen sind relativ übersichtlich; bis auf WLAN-Parameter, Standardausrichtung und Uhrzeit kann man nicht viel einstellen. Der OYO hat übrigens einen MP3-Player eingebaut, so dass auch Hörbücher verwendbar sind.
Bei den Formaten habe ich bis jetzt noch keines gefunden, das er nicht könnte: EPUB, PDF, HTML, DOC (Word!), TXT - alles lesbar. PDF sogar mit neuem Seitenumbruch. Meine EPUBs vom Projekt Gutenberg konnten alle wunderbar verarbeitet werden; auch die mit eingebetteten Grafiken. Zumindest bei meinem OYO hat allerdings die Seitenausrichtung ihre Tücken. Theoretisch soll sich der Text wahlweise im Hoch- oder Querformat darstellen, je nachdem wie man den OYO hält. Bei meinem klappt das nur ab und zu. Wenn man ihn waagerecht hält, kann es aber manchmal passieren, dass sich die Seitenausrichtung plötzlich ändert.

Die 2 GB interner Speicher reichen für angeblich bis zu 1000 Bücher; mit einer MikroSD-Karte kann man nochmals bis zu 30 GB hinzufügen. Der Akku soll für bis zu 8000 mal umblättern reichen. Ich hatte ihn aber jeweils schon nach etwa 1000 bis 2000 Seiten platt. Ist aber kein Problem; dank des beigefügten Steckernetzteils ist der OYO innerhalb maximal 2 Stunden wieder komplett aufgeladen.

Wie liest es sich nun mit dem OYO? Aus meiner Sicht sehr angenehm. Flirren in der Anzeige gibt's nicht. Der Kontrast ist etwa so, als wenn man einen bedruckten Umzugskarton liest. Für Blindschleichen gibt's sechs verschiedene Schriftgrößen. Und das Umblättern geht bei mir performant und problemlos per Fingerwisch vonstatten. Wenn man nachts im Bett liest, dann hört man allerdings bei jedem Umblättern ein leises Sirren. Mich stört's nicht, aber ein noch nicht schlafender Ehepartner könnte sich daran stören.

Man merkt an vielen Stellen, dass die Software nicht ausgereift ist. Sei es die sehr langsame virtuelle Tastatur, der hakelige (und absturzbehaftete) Registrierungsvorgang, das langsame Hochfahren (ab Einschalten eine gute Minute, bis der OYO bereit ist), oder so Kleinigkeiten wie die umständliche Schriftgrößeneinstellung (wenn ich die Schriftwart ändere, kann ich nicht gleichzeitig die Schriftgröße ändern, weil der OYO sofort wieder in den Lesemodus wechselt). Da sind noch einige Baustellen offen.

Dennoch muss ich grundsätzlich sagen: Ich mag meinen OYO. Zum gebotenen Preis gibt es kaum etwas Vergleichbares, und die meisten Kritikpunkte sind Softwareprobleme. Diese lassen sich mit Updates sicherlich aus der Welt schaffen. Mal sehen, wie flott Medion mit einer neuen Firmware reagiert. Apropos: Im OYO läuft Linux.

P.S.: Noch ein Punkt, der extrem nervt: Es gibt keine Möglichkeit, im "Bücherregal" zu suchen. Man kann nur alphabetisch nach Titel oder Autor durch die Bücher blättern. Pro Seite werden im Bücherregal 7 oder 8 Medien dargestellt. Da ich meine 400 EPUBs von Projekt Gutenberg draufgeladen habe, brauche ich mit der Blättermethode extrem viel Zeit, wenn ich von Autor "A" nach Autor "Z" blättern muss. Von "A" auf "Z" zurückblättern funktioniert auch nicht. Da hat jemand nicht nachgedacht.

Super Bericht, danke dir! -
Passt bestimmt auch ins "Mobile" Forum!

Finde den Bericht auch sehr aufschlußreich und hilft vielen vielleicht bei einer Kaufentscheidung

ich les immer pdfs auf meiner psp. viele gehen flüssig zum scrollen und das display ist für unterwegs auch groß genug.