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Thema: Von Huren und Rabenmüttern
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08.03.2020, 14:50 #1Valen
Von Huren und Rabenmüttern
In diesem Buch werden verschiedene Aspekte der weiblichen Kriminalität in der Frühen Neuzeit erklärt, es geht also nur noch am Rande um solche Verbrechen wie Hexerei oder Ketzerei auch wenn dieser zu jener Zeit immer noch vereinzelt vorkamen. Anhand von Statistiken wird dargelegt das Frauen prozentual deutlich weniger vertreten waren bei Verbrechen als ihre männlichen Kollegen. Meist machten Frauen nur etwa 1/3 aller Kriminalfälle aus, sind sie auch im gesamten eher wenig vertreten so wird anhand der Statistiken doch gut dargelegt das sie dafür bei manchen damaligen Verbrechen häufiger vertreten waren als Männer. Diese sind unter anderem Kindsmord oder Unzucht. Ebenso ist bei den Frauen der der frühen Neuzeit sehr oft Beleidigung und üble Nachrede zu finden, die viel gerühmte weibliche Spitzzüngigkeit. Neben verschiedenen Varianten des Wortes Prostituierte war damals auch das Wort Schelm eine Beleidigung die eine Geldstrafe nach sich ziehen konnte. Man merkt jedenfalls das die Frauen damals ziemlich einfallsreich waren was Beleidigungen angeht.
An manchen Stellen kann man sich nur am Kopf fassen, wenn man die Ansichten der damaligen Gesellschaft liest. Insbesondere die Ansichten was Missbrauch und Vergewaltigung angeht, einfach nach dem Motto „Wenn ein Mann es schafft eine Frau zu vergewaltigen, dann hat sie es ja auch irgendwie gewollt“ Zum Glück ist diese Ansicht ja heutzutage fast ausgestorben. Auch wird im entsprechenden Kapitel dargelegt das selbst wenn eine Frau Opfer von Missbrauch wurde, sie nicht wagte ihren Mann vor Gericht zu ziehen oder ihn sogar in Schutz nahm wenn er vor Gericht landete. Die Zahl der Missbrauchsfälle scheint in der damaligen zeit um einiges höher gelegen zu haben, da viele Taten gar nicht zur Anzeige gebracht worden.
Wer sich für das Thema weibliche Kriminalität interessiert der sollte sich dieses Buch durchlesen, da es einen tieferen Einblick in dieses Thema erlaubt und aufzeigt das Männer zwar häufiger vertreten sind in der Kriminalstatistik der Neuzeit aber das auch Frauen nicht nur Opfer sondern auch Täterinnen sein konnten, auch wenn dies bei Taten wie Mord an Erwachsenen eher die Ausnahme als die Regel war.
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