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11.01.2013, 11:38 #1Raul Endymion
Speaks the Nightbird - Robert McCammon
Beschreibung:
The Carolinas, 1699: The citizens of Fount Royal believe a witch has cursed their town with inexplicable tragedies -- and they demand that beautiful widow Rachel Howarth be tried and executed for witchcraft. Presiding over the trial is traveling magistrate Issac Woodward, aided by his astute young clerk, Matthew Corbett. Believing in Rachel's innocence, Matthew will soon confront the true evil at work in Fount Royal....
Wir befinden uns im Jahr 1699 in Carolina, dem Amerika der Kolonialzeit.
Der Magistrat Issac Woodward und sein junger Angestellter Matthew Corbett, der in frühen Jahren vom Magistrat aus dem Waisenhaus geholt wurde um aus ihm seinen Assistenten zu machen, sind unterwegs zu einem neu gegründeten Ort Namens Fount Royal. Dort geschehen merkwürdige Dinge. Häuser werden angezündet und Menschen bestialisch umgebracht, aus Angst verlassen immer mehr Familien die gerade gegründete Siedlung. Der Ort scheint offensichtlich von unheilvollen Mächten heimgesucht zu sein. Die Ursache in diesen Vorkommnissen meint man in Person der jungen und schönen Witwe Rachel ausgemacht zu haben, welche nun der Teufelsanbetung und der Hexerei beschuldigt wird. Da man als neu gegründete Siedlung natürlich ein zivilisierter Ort sein möchte hat der Gründer und gleichzeitig Bügermeister der Siedlung, nach dem Magistrat Woodward geschickt, der die "Hexe" in einem geordneten Prozess aburteilen und auf den Scheiterhaufen bringen soll.
Schon bald nach ihrer Ankunft und den ersten Anhörungen hegt Matthew Zweifel an der Schuld der schönen Frau, die vor allem für ihre Nonkonformität angeklagt worden zu sein scheint.
Nichtsdestotrotz passieren in der Siedlung weiterhin mysteriöse Dinge und der aufgebrachte Mob will die Hexe besser Heute als Morgen brennen sehen.
Bei seinen logischen Nachforschungen stößt Matthew auf immer mehr Ungereimtheiten und versucht seinen Mentor den Magistrat von der Unschuld der Frau zu überzeugen, doch ihm läuft die Zeit davon.
Was auf den ersten Blick nach einem historischen Roman über die Abhandlung eines Hexenprozesses beginnt, entwickelt sich zu einer recht komplexen Detektivgeschichte mit diversen Nebenhandlungen in einem Dorf voller Intrigen und Verbrechen. Es ist eine Mischung aus einer "Sherlock Holmes"-reifen Detektiv Geschichte mit ein wenig Mystery, viel Spannung / Suspense und etwas Humor, vor einem historischem Hintergrund, welche ich in dieser Form so noch nicht gelesen habe.
McCammon fängt den Leser mit seinem Schreibstil und Sprache direkt auf den ersten Seiten ein und lässt ihn bis zum Schluss nicht mehr los. Alles wirkt stimmig und perfekt aufeinander abgestimmt. Das Flair, die Figuren, die Ereignisse, die Art und Weise, wie McCammon seine Charaktere sprechen lässt, versetzt den Leser zurück ins 17. Jahrhundert. Dort erzählt er eine in ihren Grundzügen zeitlose Geschichte über Vorurteile, Missgunst, Aberglaube Gut und Böse, aber auch Liebe und Hoffnung. McCammons Stil ist detailliert und bildlich ohne jedoch jemals ins Schwaflerische abzudriften. Die Beschreibungen von Szenen und Charakteren sind prägnant und treffsicher. Trotz der großen Anzahl an Charakteren, gibt es keinerlei Verwechslungsmöglichkeiten oder Unsicherheiten denn der Leser praktisch alle bildlich vor dem inneren Auge.
Über all den Charakteren trohnt die Figur des Matthew Corbett, die mir jetzt schon richtig ans Herz gewachsen ist. Hier hat McCammon eine geniale Romanfigur geschaffen die sofort die Sympathien des Lesers gewinnt. Matthew ist ein aufgeweckter, intelligenter junger Mann, der sich durch seinen Sinn für Gerechtigkeit und die Suche nach der Wahrheit auszeichnet. Durch seinen gesunden Menschenverstand, Intelligenz und Logik geht er den Anschuldigungen an Rachel völlig anders nach, als es die abergläubische Dorfgemeinschaft erwartet. Hierbei ist nicht abzustreiten, dass Matthew mit seinem Vorgehen hier Ähnlichkeiten zu einem jungen Sherlock Holmes aufweist. (Nur weit weniger exzentrisch. ) Trotz diverser Handlungsstränge und seiner Gesamtlänge hält der Roman durchweg ein hohes Spannungsniveau und hatte gefühlt keinerlei wirklichen Längen bis hin zur endgültigen Auflösung. Und um die ganze Spannung nicht zu zerstören werde ich zur Geschichte auch gar nicht mehr schreiben.
Auf jeden Fall hat mich das Buch von Anfang an völlig in seinen Bann gezogen und ich war zutiefst in seinem Sog gefangen, gierig darauf zu erfahren wie sich die einzelnen Ereignisse und verwobenen Handlungsstränge auflösen werden, so dass ich das Buch in gerade mal 3-4 Tagen komplett durchgelesen hatte.
Sowas ist für mich ein untrügliches Qualitätsmerkmal, insbesondere in Anbetracht seiner ~792 Seiten in Englisch.
Das Englisch würde ich jetzt mal als "Fortgeschritten" einschätzen. Definitiv nichts für Englisch Anfänger, aber mit etwas Übung und Routine auf jeden Fall lesbar und zu verstehen. Einige seltenere Wörter waren mir jetzt auch nicht geläufig aber deren Bedeutung aus dem Kontext heraus doch klar ersichtlich.
Von dem her eine bedenkenlose Empfehlung meinerseits. Weltklasse!
Ich kann nur hoffen dass sich ein deutscher Verlag der Matthew Corbett- Romane von Robert McCammon annehmen wird und eine ordentliche Übersetzung auf
den Markt bringen möge.
Den größten Teil der durchschnittlichen und überschätzten Massen-Bestseller auf dem deutschen Buchmarkt steckt McCammon nämlich locker in die Tasche.
Die drei weiteren Matthew Corbett Romane ("The Queen of Bedlam", "Mister Slaughter" und "The Providence Rider")
habe ich mir daraufhin gleich besorgt und die warten nur darauf gelesen zu werden.
....sobald ich mit meiner aktuellen Reihe durch bin.
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Speaks the Nightbird - Robert McCammon
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