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29.10.2009, 14:53 #1Raul Endymion
Sommer der Nacht - Dan Simmons
Sommer der Nacht
Klappentext:
Sommer 1960. Eine kleine Stadt in den USA. Lawrence, Duane und Mike freuen sich auf die Ferien. Doch plötzlich ereignen sich merkwürdige Dinge: Mike erscheint ein Soldat aus dem ersten Weltkrieg, Duane wird von einem Killertruck verfolgt und die Schatten unter Lawrence' Bett erwachen zum Leben. Der Ursprung dieser beängstigenden Ereignisse scheint in einem alten Schulhaus zu liegen, das seit langer Zeit leer steht...
Buch:
In der kleinen amerikanischen Stadt Elm Haven, im ländlichen US-Staat Illinois gelegen, erzählt uns SOMMER DER NACHT die Ereignisse eines Sommers. Kurz vor den Sommerferien taucht wie ein Geist ein Soldat aus dem ersten Weltkrieg auf, Duane wird von einem seltsamen Killertruck verfolgt und ein Kind aus dem ort verschwindet in einem Loch in der Wand der verlassenen "Old Central School".
Mike, Lawrence, Dale, Duane und Kevin, die sich selbst die "Fahrradpatrouille"nennen, machen sich auf um diese Rätsel zu ergründen, deren Ursprung in dem riesigen, leer stehenden Gebäude der Old Central School zu liegen scheint.
Doch je mehr sie herausfinden desto mehr müssen sie um ihr eigenes Leben fürchten, denn das Grauen das hinter den Mauern der "Old Central School" zieht Kreise die niemand für Möglich gehalten hat.
Dan Simmons Werk aus dem jahr 1991 gehört wie auch ES von Stephen King, ganz klar zu den absoluten Meisterwerken des Genres. In vielerlei Hinsicht ähneln sich ES und SOMMER DER NACHT. Beides sind neben dem offensichtlichen Horror-Einschlag, lupenreine "Coming-of-Age" Romane die in einer wunderschönen und gefühlvollen Weise das Erwachsenwerden und den Verlust der Kindheit thematisieren. Es geht um Liebe, Freundschaft, Hoffnungen und Erwartungen, sowie natürlich die Konfrontation mit etwas unsäglich Bösem und um den Tod.
Und nicht alle unserer Freund werden diesen Sommer überleben.
Wie schon länger bekannt sein dürfte, hege ich ja eine innige Beziehung zu Dan Simmons und seinen Werken. Denn meiner Meinung nach gibt es im Bereich der modernen Unterhaltungsliteratur keinen Autoren der vielschichtiger ist als Dan Simmons. Egal ob Sci-Fi, Thriller, Horror, phantastische Historienromane, ... Simmons scheint sich mit erstaunlicher Sicherheit in wirklich jedem Genre zu Hause zu fühlen und liefert auf dauerhaft überdurchschnittlichem Niveau ein hervorragendes Werk nach dem anderen ab.
Mit einer an selbstverständlich grenzender Leichtigkeit zeichnet Simmons ein stimmiges Bild vom ländlichen Amerika Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre. Simmons wurde selbst im Jahre 1948 in Illinois geboren. Dies dürfte wohl auch einer der Gründe sein, warum die Schilderungen dieser zeit so wahnsinnig glaubwürdig wirken. Es ist anzunehmen, dass Simmons hier viele eigene Erfahrungen aus der kindheit und jugend verarbeitet hat.
In diese angeblich so trügerischen Ruhe und Idylle, schleicht sich nach das Grauen ein. Und ehe es sich der leser versieht, hat Simmons ihn schon mitten in der Geschichte gefangen. Erfreut man sich zuerst noch an der Unbeschwertheit mit der sich unsere früh-jugendlichen Protagonisten auf die Sommerferien freuen, so fiebert man schon alsbald tapfer mit ihnen mit, nachdem die ersten mysteriösen Ereignisse sich wie ein Schatten über Elm Haven ausbreiten. Je weiter unsere Helden aufdecken was sich hinter den Ereignissen und in den Tiefen der "Old Central School" verbirgt, desdo mehr beginnt Simmons das Tempo anzuziehen. Unvermittelt befinden sich die jungs in absoluter Lebensgefahr und ihnen bleibt nur noch die Chance "das Böse" selbst zu vernichten. Und wie es sich für einen ordentlichen Horror-Roman gehört, wird hier auch nicht mehr lange gefackelt.
Hier zieht Simmons dann nochmal alle Register um die Geschichte in einem abgedreht furiosen Finale explodieren zu lassen.
Fazit:
Allen Lesern denen schon ES von Stephen King gefallen hat dürfen (bzw. sollten) hier beruhigt zuschlagen. Auch hier bekommt man es mit einem absolut stimmigen und spannenden Roman von einem Ausnahme Autor. Wirklich vorhalten kann man Simmons eigentlich nur dass er vieleicht bei ES von Stephen King abgekupfert hat. Trotz alledem spielt SOMMER DER NACHT für mich in der gleichen Top-Liga wie auch ES.
Danke Dan, für einen weiteren Roman der mich wieder mal für einige Zeit hat Kind sein lassen.
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