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    Pest, Not und schwere Plagen

    Pest, Not und schwere Plagen – Seuchen und Epidemien vom Mittelalter bis heute



    Das Buch „Pest, Not und Schwere Plagen – Seuchen und Epidemien vom Mittelalter bis heute“ vom Auto Manfred Vasold erschien erstmals 1991 im C. H. Beck Verlag München. In seinem Sachbuch beschreibt Vasold wie Pest und andere Seuchen sich auf Mitteleuropa auswirkten und welche Bedeutung Kriege und Feldzüge für diese Epidemien hatten, ebenso schildert er die Bedeutung in der medizinischen Entwicklung und deren Einfluss auf die alten Seuchen.

    Im ersten Teil des Buches, der etwa 1/3 ausmacht befasst sich der Vasold mit dem Schwarzen Tod (Pest) im Mittelalter. Er beschreibt wie die Seuche im Zuge der weit verzweigten Handelswege der Venezianer und Genuesen nach Europa getragen wurde und wie sie sich nach und nach immer weiter nach Norden ausgebreitet hat und welche möglichen Auswirkungen das Klima auf die Pandemie hatte, da die nördlicheren Regionen wie Skandinavien und Großbritannien weniger stark betroffen waren wie jene Länder die im Süd- und Mitteleuropa. Auch zeigt Vasold auf, dass die Pandemie große Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Wirtschaft der mittelalterlichen Städte hatte, sind doch immerhin mit knapp 25 Mio. 1/3 der damaligen europäischen Bevölkerung ausgerottet worden durch die Pest, im Zuge der Pest kam es dann wie Vasold schreibt zu Pogromen gegen die jüdische Bevölkerung, da man sie als Schuldige für die Pest ansah und man einen Sündenbock brauchte. Etwas das sich wie sich in späteren Kapiteln zeigt auch bei anderen Seuchen wiederholen sollte, nur dass die Verfolgungen sich dann auch vermehrt auf vermeintliche Hexen, Zauberer und Ketzer ausdehnten. Vasold beschreibt wie Hexenverfolgungen immer dann zunahmen wenn Seuchen sich verbreiteten und legt anhand von mehreren Beispielen dar wie Kriege und Feldzüge den Ausbruch von Seuchen begünstigten. Insbesondere am Beispiel des Dreißigjährigen Krieges erklärt Vasold dies in dessen Verlauf es durch die Ausplünderung von weiten Landstrichen zu Hungersnöten kam was die Widerstandskraft der Bevölkerung schwächte, was wiederum die Ausbreitung von Seuchen begünstigte, zudem trugen die Soldaten die Krankheiten mit ihren Märschen von einem Gebiet ins andere. Auch der Austausch von Krankheiten wird beschrieben, so erklärt Vasold, dass nicht nur die Europäer Krankheiten auf ihren Endeckungsreisen in andere Gebiete brachten sondern auch Krankheiten von dort nach Europa.
    Im letzten drittel des Buches befasst sich der Autor dann mit dem Übergang zur Neuzeit und der Verbesserung der Medizin. Durch bessere Hygiene und ein besseres Verständnis dank der Forschung sei es dann gelungen nach und nach die alten Seuchen zurückzudrängen die in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder zu Epidemien und Pandemien geführt hatten. So wird unter anderem auch der Wert der Impfung beschrieben mit der es nicht nur gelang die Pocken nach und nach auszurotten, sondern auch Krankheiten wie Masern, Cholera, Keuchhusten, Röteln oder Diphtherie weitestgehend zurückzudrängen sodass diese Krankheiten sich nicht mehr zu großen Epidemien ausweiten konnten in Europa. Auch auf die Spanische Grippe kommt er zu sprechen und legt dar, dass die Ausbreitung dieser Grippe und die hohen Todeszahlen durch den Weltkrieg begünstigt wurden, da die Menschen durch zum Teil sehr schlechte Versorgung an Entkräftung litten. Gegen Ende des Buches erklärt Vasold, das zwar die alten Seuchen verschwunden seien, aber eine neue dafür aufgetreten seien nämlich HIV. Diese Krankheit sei, so Vasold, selbst dann eine Bedrohung wenn ein Heilmittel gefunden werden würde, da sich die Dritte Welt Länder dieses nicht leisten könnten und Epidemien in diesen Ländern auch Auswirkungen auf Europa hätten, am Ende kommt Vasold zur Schlussfolgerung dass nicht die Seuchen das Problem der dritten Welt seien sondern das schnelle Bevölkerungswachstum in eben jenen unterentwickelten Ländern.

    Mein Fazit

    „Pest, Not und andere Schwere Plagen“ ist ein durchaus informatives und leicht zu lesendes Buch. Gemessen an seinem doch alten Stand, bietet es immer noch einige Informationen. Jedoch sollte man sich darüber im Klaren sein das es auch nur ein allgemeines Werk ist, wer zu bestimmten Krankheiten wie Cholera, Pest oder Spanische Grippe mehr erfahren möchte, wird hier keine allzu ausführlichen Berichte und Beschreibungen finden und sollte daher zu entsprechenden Büchern über die jeweiligen Seuchen greifen. Auch steht mit dem Buch „Die Geschichte der Seuchen“ ein deutlich umfangreicheres und aktuelleres Werk zur Verfügung.

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