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Thema: Meat - Joseph D'Lacey
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17.09.2009, 10:10 #1Raul Endymion
Meat - Joseph D'Lacey
Meat - Joseph D'Lacey
Klappentext:
Du bist, was du isst!
Eine schreckliche Zukunftsvision: Die Stadt Abyrne ist umgeben von Wildnis. Die Menschen darin brauchen Fleisch zum Überleben. Doch die Kontrolle über die Fleischfabrik hat eine allmächtige, skrupellose Minderheit, die den Rest der Bevölkerung terrorisiert. Das Volk hungert und braucht Nahrung. Der Konflikt zwischen den Herrschenden und Beherrschten bricht offen aus.
Inhalt:
Die Stadt Abyrne liegt einsam und verlassen in Mitten einer großen Einöde.
Das Land ringsherum ist, vollkommend verwüstet und absolut lebensfeindlich. Die Macht in Abyrne teilen sich die "Fürsorge" eine religiöse Vereinigung und die MFP, die Fleischverwertungsgesellschaft der Stadt. Diese hat das Monopol auf alle Fleischlieferungen und der Firmenchef Rory Magnus herrscht wie ein Despot über seine Firma und auch über die Stadt.
Aus einem nicht näher erwähnten Grund (Atomkrieg?), sind die verfügbaren Nahrungsmittel sehr knapp und teuer.
Vor allem Fleisch ist zu einem Luxusgut geworden. Nur die reicheren Bürger und die Mitarbeiter der MFP sind ordentlich mit Fleisch versorgt.
Jedoch gibt es auch Gegner dieses Systems. Allen voran der Rebell John Collins, der eine Gruppe Gleichgesinnter um sich sammelt, die den Kampf gegen die übermächtige Religion und den Fleischmogul Rory Magnus aufnimmt.
Unterstützung finden sie auch in dem besten Schlachter der MFP Richard Shanti, der sich seinen Schuldgefühlen gegenüber nicht mehr verschließen kann.
Buch:
Tja, alle die sich jetzt vieleicht erschrocken haben, dass ich da oben gespoilert habe, mögen beruhigt sein. Dem geneigten Leser dürfte schon auf den ersten 40 Seiten klar werden, worum es geht. Diesem "Twist" geht daher leider schon viel zu früh die Luft aus. Wirklich schade, denn da war meiner Meinung nach eine Menge Potential drin.
Man kann den Spoiler da oben also auch beruhigt lesen.
Aber nun weiter im Text. D'lacey baut eine bedrückende und verstörende Stimmung auf und zeichnet ein Bild einer totalitären Gesellschaft am Rande des Abgrunds. Die MFP und die "Fürsorge" herrschen mit absoluter Macht über die Bevölkerung. Vor allem der Fleischmogul Magnus hält sich an überhaupt keine Gesetze und herrscht wie ein Kriegsherr über alle die sich ihm in den Weg stellen oder auch nur zur falschen Zeit am falschen Ort sind.
Und hier werden sich alle Gorehounds freuen. Hier wird im wahrsten Sinne des Wortes "geschlachtet". Und zwar ordentlich. Damit braucht man sich auch nicht hinter den Werken vom ollen Laymon verstecken. Über all dem schwebt auch weiterhin eine bedrohliche Atmosphäre und ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit. Für Freunde der auswegslosen Endzeitatmosphäre also ein Tipp, wenn man sich von der alles anderen als zimperlichen Brutalität nicht abschrecken lässt.
Aber so gut dieser Part auch gelungen ist, gibt es jedoch auch Schattenseiten. An der Logik hapert es teilweise doch ganz beträchtlich. Es stört mich nicht, dass nicht erwähnt oder erklärt wird, wie es zu diesem Endzeitszenario gekommen ist. Aber die Tatsachen, vor die man gestellt wird sind extrem unlogisch. Alles tierische Leben bis auf den Menschen ist verschwunden. Aber restliche Wälder sind noch teilweise vorhanden und die Menschen bauen nebenbei auch noch hier und da etwas Gemüse an. Auch die Getreidebarone produzieren Unmengen von Getreide als Futter für die Fleischproduktion. Da fallen dem geneigten Leser doch gleich mehrere Fragen ein:
Wer übernimmt denn da die Bestäubung der Pflanzen?
Nicht mal Kakerlaken existieren noch?
...
Sorry, aber das ist sowas von plump unlogisch, dass es wehtut.
Weiterhin habe ich mich ein wenig an der Charakterentwicklung einiger Figuren gestört. Da wird seitenlang ein Charakter aufgebaut um dann entweder völlig in der Bedeutungslosigkeit für das weitere Vorgehen zu verschwinden, oder er macht ohne große Erklärungen einen Komplettwandel durch. (z.B. die Pastorin)
Mir hat sich da der Eindruck aufgedrängt, dass D'Lacey eigentlich in eine andere Richtung wollte, nach der Hälfte des Buchs aber sein Konzept über den Haufen geworfen hat und in eine andere Richtung gegangen ist.
Genauso völlig abstrus:
Also bitte! Mit solch albernen und völlig an den Haaren herbeigezogenen Wendungen gewinnt man keinen Blumentopf
Noch ein Wort zum Umschlag:
„Joseph D’Lacey rocks!“ Stephen King
Naja, rocken würde ich das nicht nennen.
Das ist wohl eher ein Pop-Gedudel, dass durch geplante Skandale öffentlichkeitswirksam aufgepeppt wird.
Dabei mag sich hinter dem Interpret (D'Lacey) ein akzeptabler Sänger verstecken. Das schimmert durch das Buch auch andauernd durch. Er kann gut schreiben und atmosphärisch und Greueltechnisch hat er es ganz klar drauf.
Warum dann aber solche platten Albernheiten und sinnloses Beiwerk?
In der letzten Zeit findet man solche King Zitate ja fast auf jedem Buch. Aber erhlich gesagt kann ich mir kaum vorstellen dass King jemals sowas gesagt hat. Und wenn, dann mit Sicherheit nicht zu diesem Buch hier.
Lange Rede kurzer Sinn: Verdammt viel verschenktes Potential.
D'Lacey hat es meiner Meinung nach drauf eine unglaublich packende und bedrückende Atmosphäre zu schaffen.
Da kann ich ihm nichts vorwerfen. Da er sie dann aber, aus welchen Gründen auch immer, mit solch offensichtlich unlogischem Schrott füllt, bleibt wohl leider sein Geheimnis.
Wer über diese offensichtlichen Ungereimtheiten hinwegsehen kann, (ich konnte es echt nicht) der könnte trotzdem Gefallen an dem Buch finden. Atmosphärisch und Greueltechnisch bekommt man einiges geboten und bis auf die erwähnten Kritikpunkte ist das auch gut.
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