Thema: Kursk 1943 Die größte Schlacht des Zweiten Weltkrieges

Kursk 1943 Die größte Schlacht des Zweiten Weltkrieges

Kursk 1943: Die größte Schlacht des Zweiten Weltkrieges aus der Reihe Schlachten – Stationen der Weltgeschichte ist ein als gebundenes Buch erschienenes Geschichtsbuch im Ferdinand Schöningh Verlag. Autor ist der Historiker Roman Töppel. In dem Buch geht es, wie man bereits am Titel sieht, um die Schlacht im Kursker Bogen im Jahr 1943 an der Ostfront. Töppel geht dabei nicht nur auf die Schlacht an sich ein, sondern auch auf die Ausgangslage, die Vorbereitungen und die Nachwirkungen.

Zu Beginn des Buches geht Töppel darauf ein, was denn die Kursker Schlacht überhaupt ist. Denn die Definition von dieser ist für viele nicht ganz eindeutig, denn nicht nur die deutsche Angriffsoperation „Zitadelle“ gehört zur Kursker Schlacht sondern auch die beiden sowjetischen Gegenoffensiven bei Orjol und Charkow. Anschließend widmet sich Töppel in seinem Buch den Vorbereitungen der Schlacht die beide Seiten unternahmen und stellt die Ausrüstung beider Seiten im Vergleich gegenüber. Hier geht er auf die ersten Mythen ein die sich um diese Schlacht handeln, die Fixierung auf die neuen Kettenfahrzeugmodelle der Wehrmacht nämlich den Panther, Tiger und Ferdinand. Diese drei Modelle hatten nur einen geringen Teil der Angriffsstreitmacht dargestellt, die Hauptlast der lag bei den älteren Panzer III und IV sowie den StuG III. Zudem zeigt er auf, dass die knapp 200 Panther die in ihnen gesetzten Erwartungen kaum erfüllten da viele ständig wegen technischer Probleme ausfielen. Zudem geht Töppel auf den Mythos ein, dass „Zitadelle“ verraten wurde und deshalb scheiterte. Er zeigt auf, dass die sowjetische Seite durch ihre eigene Feindaufklärung im klaren darüber war wo die deutsche Offensive stattfinden würde, zudem sich der Frontbogen auch anbieten würde, des weiteren geht Töppel darauf ein, dass die Wehrmacht gar nicht versuchte ihre Angriffsvorbereitungen großartig zu verbergen. Man wollte auf deutscher Seite, dass die Rote Armee sich verteidigt um eine große Anzahl von Feindverbänden zu vernichten. Die zweite Hälfte des Buches befasst sich dann mit der Schlacht selbst und den Kämpfen der beteiligten Verbände der Heeresgruppen Mitte und Süd. Töppel schreibt, dass obwohl die sowjetischen Verteidigungslinien eine tiefe und dichter hatten wie man sie auf deutscher Seite vorher nicht kannte trotzdem schnell durchstoßen wurden, die ersten beiden Linien bereits nach wenigen Tagen. Hierbei zeigt Töppel auf, dass die deutschen Truppen den sowjetischen zumindest auf taktischer und operativer Ebene immer noch überlegen waren.Ebenfalls wird der Mythos „Prochorowka“ aufgeklärt, der Ort an dem am 12. Juli die größte Panzerschlacht der Geschichte stand gefunden haben soll, in welcher die deutschen Truppen vernichtende Verluste erlitten. Töppel weist nach, dass es zwar Kämpfe bei Prochorowka gegeben hat, diese aber aufgrund taktischer Fehler seitens der Roten Armee völlig einseitig zu Gunsten der Waffen-SS ausgingen. Die 5. Garde-Panzerarmee hatte weit über 100 Panzer als Totalverlust zu verzeichnen, während auf deutscher Seite nicht mehr als 5 Panzer als Totalverlust abgeschrieben werden mussten. Der letzte Mythos auf den Töppel eingeht ist der, dass die Angriffsoperation Zitadelle abgebrochen wurde weil die alliierten in Sizilien gelandet sind, er stellt klar dass dies keinen Einfluss auf die Operation hatte sondern die am gleichen Tag stattfindende Offensive der Roten Armee im Raum Orjol gegen Models 9. Armee. Im letzten Abschnitt des Buches befasst sich Töppel mit der Darstellung der Schlacht in der heutigen Zeit, dass diese von russischen Historikern weiterhin als einer der großen Wendepunkte gesehen wird und die Arbeiten westlicher Historiker die die Schlacht entmythisieren als Anti-russische Propaganda dargestellt werden, welche die Erfolge der Roten Armee schmälern wollen. Wie es sich für ein Geschichtsbuch gehört finden sich auch zahlreiche Quellenangaben im Buch, sodass man nachverfolgen kann worauf sich Töppel bei seinen Forschungen gestützt hat.

Mein Fazit

Das Buch von Roman Töppel gehört zu den umfangreicheren Werken über die Kursker Schlacht im deutschsprachigen Raum. Töppel legt mit seinem Buch eine detaillierte Schilderung der Ereignisse dar, dabei geht er nicht nur auf die deutsche Operation Zitadelle ein, sondern er geht auch auf die Vorgeschichte der Angriffsoperation ein. Auch widerlegt er einige Mythen die sich zum Teil bis heute hartnäckig bei manchen Leuten halten. Töppel schreibt leicht verständlich und das Buch lässt sich flüssig lesen. Auch die Quellenangaben sind gut und nachvollziehbar aufgelistet und recherchiert. Ich kann das Buch allen empfehlen die sich mit der Thematik Zweiter Weltkrieg, insbesondere Ostfront vom militärischen Standpunkt interessieren. Zumal es im deutschsprachigen Raum ohnehin wenig umfangreiche Literatur zum taktischen, operativen und strategischen Aspekt des Zweiten Weltkrieges gibt.