Thema: Klassiker

Hey, Leute!

Ich wollte mal fragen, ob ihr noch echte Klassiker lest und vor allem auch, was für euch als Klassiker gilt? Sind das vor allem alte Bücher, oder welche, die viel gelesen wurden? Handelt es sich hier um ein eigenes Genre, oder können Klassiker für euch aus allen Bereichen stammen?

Für mich persönlich gilt vor allem so genannte "Weltliteratur" als Klassiker. Also Bücher, die schon seit Jahrzehnten eine große Bedeutung auf der ganzen Welt haben. Im Deutschen fallen darunter z.B. Schriftsteller wie Friedrich Schiller, Johann Wolfgang von Goethe oder Thomas Mann, im Englischen zählen dazu Oscar Wilde, Mark Twain und Jane Austen, um nur einige zu nennen.

Ich lese generell immer wieder gerne auch Klassiker, vor allem Englisch-sprachige, da ich ja auch Englisch studiere. Goethes "Faust" und "The Picture of Dorian Gray" von Oscar Wilde zählen zu meinen absoluten Lieblingsbüchern.

Wie sieht das bei euch so aus? Ich bin gespannt auf eure Meinungen und eventuelle Buchtipps eurerseits.

Lg, Bibimaus

Hallo,

also ich assoziiere mit Klassikern irgendwie auch eher Bücher, die etwas älter sind und viel gelesen wurden. Das müssen jetzt nicht 100 Jahre oder so sein, aber bei Büchern wie "Der Butt" von Günther Grass denke ich z.B. eher an klassische Literatur als bei "Illuminati" von Dan Brown - auch wenn das natürlich ein super Buch ist. Ich finde die Frage nicht so ganz einfach, ist irgendwie mein persönliches Empfinden.
Mein absoluter Lieblingsautor der (für mich) klassischen Literatur ist Edgar Allan Poe. Ich liebe nahezu alles, was ich von ihm gelesen habe, vor allem weil sich zwischen seinen Werken und seinem Leben immer wieder Parallelen erkennen lassen bzw. man irgendwie immer wieder spürt, welche Dinge ihn beim Schreiben inspiriert und geleitet haben. Der Mann hat ein unglaublich bewegendes und ebenso interessantes Leben hinter sich und das sticht bei keinem meiner Lieblingsautoren so stark hervor wie bei Poe. Wenn ich seine Gedichte lese, bilde ich mir ein, ziemlich genau nachempfinden zu können, was er beim Schreiben gefühlt hat. Seine Wortwahl ist wirklich einzigartig und die Geschichten kommen sehr atmosphärisch herüber, was für mich sehr wichtig ist. Es fühlt sich an, als würde man selbst in diese düstere Welt abtauchen. Meine Lieblingswerke von Poe sind "The Murders in the Rue Morgue", "The Black Cat", "King Pest", "The Mystery of Marie Roget" und "The Masque of the Red Dead".

Sehr gut gefallen mir auch die Bücher von Charles Dickens, der, entgegen des Eindrucks, den die Medien heute vermitteln, kein Kinderbuchautor ist. Seine "Weihnachtsgeshichte" und "Oliver Twist" sind sehr gesellschaftskritische Romane, die wirklich etwas vermitteln. Natürlich sind kindgerechte Adaptionen und Verfilmungen ganz niedlich, aber es lohnt sich, auch mal einen Blick auf die Originale zu werfen.
Bei klassischen Kinderbüchern ist wohl eher Mark Twain ein echter Gottvater.^^ Ich liebe seine Tom Sawyer- und Huck Finn-Geschichten, vor allem, weil sie einen starken Südstaaten-Bezug haben und mich diese generell sehr interessieren. Ein eher unbekanntes Werk (Kurzgeschichte) von ihm, "Cannibalism in the Cars", ist ebenso uuuuunglaublich empfehlenswert. Twain schreibt einfach total witzig, liebevoll und spannend.

Aus der Literatur, die uns in der Schule damals aufgedrückt wurde, konnte ich leider nicht so viel mitnehmen. Das war einfach größtenteils nicht mein Geschmack. Das einzige, was wir behandelt haben und das mir sehr gefallen hat, waren die Gedichte von Andreas Gryphius, die ich sehr wortgewandt, berührend und inspirierend fand.

Das stimmt! Edgar Allen Poe gehört für mich auch auf jeden Fall zu den Klassikern, auch wenn ich leider kaum etwas von ihm gelesen habe bisher... Wird aber in jedem Fall noch nachgeholt.

Yieva

Sehr gut gefallen mir auch die Bücher von Charles Dickens, der, entgegen des Eindrucks, den die Medien heute vermitteln, kein Kinderbuchautor ist. Seine "Weihnachtsgeshichte" und "Oliver Twist" sind sehr gesellschaftskritische Romane, die wirklich etwas vermitteln. Natürlich sind kindgerechte Adaptionen und Verfilmungen ganz niedlich, aber es lohnt sich, auch mal einen Blick auf die Originale zu werfen.
Bei klassischen Kinderbüchern ist wohl eher Mark Twain ein echter Gottvater.^^ Ich liebe seine Tom Sawyer- und Huck Finn-Geschichten, vor allem, weil sie einen starken Südstaaten-Bezug haben und mich diese generell sehr interessieren. Ein eher unbekanntes Werk (Kurzgeschichte) von ihm, "Cannibalism in the Cars", ist ebenso uuuuunglaublich empfehlenswert. Twain schreibt einfach total witzig, liebevoll und spannend.

Das möchte ich einfach nur unterschreiben - genauso denke ich auch! Charles Dickens ist in jedem Fall ein ganz Großer und Mark Twain liebe ich über alles! Ich fand auch, dass seine Werke auf Englisch gar nicht so einfach zu lesen sind, wie man vielleicht denken mag. Also, ich hatte zwar keine Probleme damit, aber ich kann mir vorstellen, dass Anfänger hier durchaus ihre Schwierigkeiten haben könnten. Interessant ist auch, dass seine Werke neugeschrieben wurden - man strich das Wort "Nigger" raus - wo wir dann auch wieder bei Südstaaten-Themenkomplex wären.

Wenn dich das interessiert @Yieva, liest du dann eigentlich auch slave literature? Da gibt es ja durchaus auch einige Klassiker, wie z.B. "Uncle Tom's Cabin" von Harriet Beecher Stove, "Incidents in the Life od a Slave Girl" von Harriet Jacobs oder "Narrative of the Life of Frederick Douglass, an American Slave, Written by Himself" von Frederick Douglass.

Bibimaus

Wenn dich das interessiert @Yieva , liest du dann eigentlich auch slave literature? Da gibt es ja durchaus auch einige Klassiker, wie z.B. "Uncle Tom's Cabin" von Harriet Beecher Stove, "Incidents in the Life od a Slave Girl" von Harriet Jacobs oder "Narrative of the Life of Frederick Douglass, an American Slave, Written by Himself" von Frederick Douglass.

Da sagst du was - "Uncle Tom's Cabin" ist natürlich ein absoluter Klassiker und trifft genau meinen Zahn!^^ Besonders interessant, wenn man die gesamte Entstehungsgeschichte und deren Hintergründe betrachtet. Ich halte es für sehr realitätsnah geschrieben - beim ersten Mal hat es mich sogar ziemlich mitgenommen. Solche Bücher sollten viel öfter in der Schule angeboten werden, mit der ganzen Thematik und dem Wissen, das hier sehr treffend vermittelt wird, könnte man eigentlich unglaublich viel anfangen im Unterricht.
Die anderen beiden Werke habe ich nicht gelesen, aber danke auf jeden Fall für den Tipp! Da wir grad auf dieser Schiene fahren - "To Kill a Mockingbird" von Harper Lee ist auch ein sehr gutes Buch- es zählt zwar nicht zu den Sklave Narratives, aber hat ebenfalls eine starke Südstaatenthematik. Allerdings weiß ich nicht, inwieweit man es zu den Klassikern zählen kann.^^

@Yieva: Wenn dir "Uncle Tom's Cabin" gefällt, würde ich dir die beiden genannten umso ausdrücklicher empfehlen! Vor allem "Incidents in the Life of a Slave Girl" - das Buch hat mich auch sehr berührt und ich habe sogar hier kurz was dazu geschrieben.

"To Kill a Mockingbird" habe ich leider auch noch nicht gelesen, aber ich denke schon, dass es zu den Klassikern gezählt werden kann. Es wird schließlich häufig in dem Zusammenhang genannt und gehört auch definitiv zu den meist gelesensten Büchern Weltweit - also Weltliteratur ist es sowieso. Kannst du es denn empfehlen? Steht schon länger auf meiner To-Read-List, aber bisher hab ich mich noch nicht dazu hinreißen lassen, es zu kaufen.

Ich hocke momentan an "Oliver Twist". Auf Englisch, dementsprechend hab ich da noch ein wenig länger dran zu knabbern, um bloß nichts Wichtiges zu überlesen.

Darüber, was zu den Klassikern zählt, hab ich noch nie nachgedacht. Auf jeden Fall nicht nur die alten Bücher, sondern einfach die, die Eindruck gemacht haben und immer/für eine lange Zeit in Erinnerung bleiben werden.

@Bibimaus: Also mir persönlich hat es sehr gut gefallen. Es zeigt, im Gegensatz zu den meisten Werken, die eine so schwierige und teils schmerzliche Thematik behandeln, nicht diese stark ernüchternden und erschütternden Züge, sondern ist viel wärmer und sensibler geschrieben. Die Geschichte wird ja aus der Perspektive eines kleinen Mädchens erzählt und man empfindet dabei eher Nostalgie oder Melancholie beim Lesen als Entsetzen. Das nimmt dem Buch aber nichts an seiner Glaubhaftigkeit, es ist ebenso gesellschaftskritisch - auf eine subtile Art und Weise. Die zentrale Geschichte ist bis zum Schluss hin sehr spannend und nebenbei erfährt man abseits der Hauptintention noch unglaublich viel über das damalige Leben, die Umgebung etc., was mir persönlich besonders gut gefällt. Also kurzum, ich kann es dir auf jeden Fall empfehlen!

Ich lese fast ausschließlich Klassiker. Ist für mich auch ein ganz eigenes Genre. Von Defoe über Austen bis zu über Sterne und Wilde. Ich kann davon nicht genug bekommen. Dementsprechend ist es mir auch fast unmöglich da einen Favoriten zu nennen, aber Die Kameliendame, Stolz und Vorurteil und Die Wahlverwandtschaften gehören sicher dazu. Und absolut alles von Poe!
Den Begriff Klassiker zu definieren finde ich etwas schwierig. Alte Bücher, die man eben einfach gelesen haben muss

Ich habe es zwar schon einmal in einem anderen Thread erwähnt, doch kann ich nicht umhin
auch hier nochmals Fjodor Dostojewskis "Der Idiot" zu nennen. Es ist definitv
mein liebstes Buch und mit das beste was ich je gelesen habe.

Also ich habe mal Der Meister und Margarita von Michail Bulgakow gelesen.
Und zählt eigentlich Das Parfum vonPatrick Süskind auch zu Klassikern??

Enty

Und zählt eigentlich Das Parfum vonPatrick Süskind auch zu Klassikern??

Meine ehemalige Deutschlehrerin hätte dir jetzt eine 6 gegeben und dich nicht mehr angesehen

Das Buch ist von 1985 und gehört in die Epoche der Postmoderne.