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Thema: Kalte Asche - Simon Beckett
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10.09.2010, 10:28 #1Raul Endymion
Kalte Asche - Simon Beckett
Klappentext:
Eigentlich ist Forensiker David Hunter auf dem Weg nach Hause. Doch dann erreicht ihn ein Notruf. Auf Runa, einer Insel der äußeren Hebriden weit draußen im Atlantik, ist eine Leiche gefunden worden. Schweren Herzens kommt David der Bitte nach, auch wenn er dafür seine Freundin Jenny verärgert, die in London auf ihn wartet. Als er nach einer sturmumtosten Überfahrt auf der Insel ankommt, erwartet ihn ein schauriger Tatort. Die Leiche liegt in einem verfallenen Cottage, sie ist verbrannt - bis auf Hände und Füße. Der Sergeant aus Stornoway will den Tod als Unfall deklarieren, doch David glaubt nicht daran. Er untersucht die Asche und kommt zu dem Ergebnis, dass das Opfer erschlagen worden ist. Die Situation wird immer bedrohlicher, als ein Sturm die Insel von der Außenwelt abschneidet, die Verstärkung aus Stornoway ausbleibt und der Feuerteufel das nächste Mal zuschlägt. Denn das kann nur eines bedeuten: Der Mörder ist immer noch auf der Insel und David muss ihn finden bevor es zu spät ist.
Buch:
Nach "Chemie des Todes" haben wir hier nun das zweite Buch von Simon Beckett mit dem anthropologischen Forensiker Dr. David Hunter in der Hauptrolle vorliegen. Diesmal wird David Hunter gebeten sich einen Leichenfund auf einer der äußeren Hebriden-Inseln mit dem Namen Runa anzuschauen, da das vollständige Spurensicherungsteam gerade an einem Zugunglück beschäftigt ist. Man erwartet dort auch nur eine Routine Sache, jedoch als David Hunter dort eintrifft, steht er vor einem seltsamen Todesfall. In einer alten, verfallenen Hütte findet er die Überreste einer Leiche die völlig zu Asche verbrannt ist. Bis auf die Hände und Fürße die noch fast völlig intakt zu sein scheinen. Glauben alle Beteiligten zuerst noch einen Unfall und einer versehentlichen Selbstenzündung, stößt David Hunter jedoch noch auf ein kleines Detail in einem Knochenfragment. Die Leiche wurde erschlagen, bevor sie verbrannte. Als er die Leichereste genauer Untersuchen möchte wird ein Brandanschlag auf ihn verübt. Kurz darauf geschieht ein weiterer Mord. Der Mörder ist immer noch auf der Insel und möchte alle Spuren beseitigen. Gleichzeitig schneidet ein heftiger Sturm die Insel komplett von der Ausenwelt ab. Weder Schiffe noch Hubschrauber können die Insel erreichen oder verlassen und die Telefonverbindungen sind auch zusammengebrochen.
Gewissen Parallelen zu dem Vorgänger-Roman "Die Chemie des Todes" lassen sich in diesem Szenario natürlich gleich ausmachen. Eine etwas verschrobene Gemeinschaft von Dorfbewohnern, bzw. diesmal Inselbewohnern, die ersteinmal recht skeptisch allem Fremdem gegenüber sind. Und dann natürlich auch wieder in regelrechte Panik und Ungläubigkeit verfallen, nachdem die Erkenntnis reift, dass der Mörder "einer von Ihnen" sein muss. Diesmal kommt noch der Aspekt der Abgeschiedenheit hinzu. Die komplette Szenerie wird durch den Sturm von der Ausenwelt abgeschnitten und ist auf sich allein gestellt, mit einem Mörder in ihren Reihen. Und natürlich kommen auch wieder die forensischen Untersuchungen und die Schlüsse die David Hunter daraus zieht wieder nicht zu kurz.
Aus diesem Standpunkt heraus betrachtet, mischt Simon Becket also alle Zutaten des Vorgängers wieder in einen Topf, würzt das ganze noch mit einer Prise Abgeschiedenheit und durch den Sturm und Dauerregen noch durch eine bedrohlich, düster Stimmung und Atmosphäre die sich durch das Ganze Buch zieht. Das mag jetzt vieleicht nicht besonders Originell klingen, aber da diese Rezeptur auch schon beim Vorgänger recht gut funktionierte kann man es hier ja in abgewandelter Form noch ein zweites Mal versuchen. Und das hat meiner Meinung nach auch wieder funktioniert. "Kalte Asche" ist ein recht spannender Krimi mit allen Ingredienzen die man erwarten würde. Ein skrupelloser Mörder, viele verschrobene Verdächtige die sich alle aus bestimmten Gründen seltsam benehmen, ein isoliertes Gebiet, dass keiner verlassen kann und natürlich einige überraschende Wendungen und wieder ein ziemlicher Story-Twist im Finale.
Sprich: Alle Fans des Vorgängers werden auch hiermit glücklich werden. Neu-Interessenten sei zuerst die Lektüre von "Die Chemie des Todes" empfohlen, da ansonsten einige Hinweise auf David Hunters Vergangenheit und Seelenleben wohl ein paar Fragen aufwerfen würden.
Fazit: Solide, gut gemachte Krimikost.
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