Thema: Eine neue Hoffnung Band 1 Ein neuer Himmel

Eine neue Hoffnung
Band 1 Ein neuer Himmel

Das Buch „Ein neuer Himmel“ von Margit Steinborn ist ein im Tinten und Feder Verlag erschienener historischer Roman der als Taschenbuch, Hörbuch und eBook verfügbar ist und 2020 veröffentlicht wurde. Dieser Roman ist Teil der Eine neue Hoffnung Reihe und dreht sich um die Jüdin Hannah Rosenberg, welche mit ihrer Tochter Melina in der NS-Zeit in Deutschland lebt. Auf dem Bucheinband sieht man Hanna zusammen mit ihrer kleinen Tochter Melina, dieses Bild fängt meiner Meinung nach schon einen sehr großen Teil der der Traurigkeit aber zugleich auch der Hoffnung ein. Wichtige Schauplätze der Handlung sind der fiktive Sandnerhof sowie die Ortschaft Erlenthal, beide liegen in Bayern.

Der Roman beginnt im Jahr 1939, die Lage der Juden in Deutschland hat sich immer weiter verschlechtert und ein Ende der Drangsalierungen durch die Nationalsozialisten ist nicht abzusehen. Hannah Rosenberg hat bereits ihre Stelle als Musiklehrerin aufgeben müssen aufgrund ihres jüdischen Glaubens und schließlich muss sie sogar ihre Heimatstadt verlassen. Zusammen mit ihrer Tochter Melina macht sie sich auf den Weg zu einer alten Bekannten. So gelangen Hannah und Melina schließlich zum Sandnerhof wo sie unterkommen. Hannah berichtet der Sandner Familie von ihrem Schicksal, dass sie Jüdin ist und mit ihrer Tochter Zuflucht vor den Nationalsozialisten sucht. Die Familie nimmt sie bei sich auf. Der ortsansässige Priester deckt Hannah ebenfalls und vermeidet es sie als Mitglied der Gemeinschaft anzumelden. Hannah und Melina leben sich schnell ein und es scheint fast als könne sie hier in Frieden leben. Doch mit Kriegsbeginn werden die Zeiten immer unsicherer, Hannahs Freunde drängen sie zu emigrieren und schließlich gibt Hannah dem Drängen nach, um ihre kleine Tochter zu schützen. Es wird ein Plan ausgearbeitet wie Hannah mit ihrer Tochter aus Deutschland fliehen kann. Doch es kommt anders, der Priester welcher Hannah unterstützen soll wird am Tag von Hannahs Abreise von der Gestapo verhaftet und Hannah entschließt sich mit ihrer Tochter auf eigene Faust zum Treffpunkt zu fahren. Doch dabei läuft sie einer Kontrolle der Gestapo in die Hände. Hannah entschließt sich dabei schweren Herzens einen Notfallplan, den sie am Abend zuvor gefasst hat in die Tat umzusetzen, sie gibt ihrer Tochter in die Hände eines fremden Paares. Wie sie dies bewerkstelligt vor den Augen der Gestapo mag ein wenig unglaubwürdig wirken, aber sei es drum. Ab hier beginnt ein wahrer psychischer und physischer Leidensweg für Hannah, sie landet im KL Auschwitz.
Der zweite große Handlungsstrang befasst sich mit Peter Hagen, einem Rechtsanwalt und dem Vater von Melina. Obwohl Peter Hannah über alles liebt und sie ihn ebenfalls war es beiden nicht vergönnt ihr Glück zu genießen, denn Peter soll Clarissa von Schönfeld heiraten, eine reiche Adlige. Doch obwohl Peter schon bald in die Ränge der SS aufsteigt kann er Hannah in Gedanken nicht loslassen, so warnt er Hannah auch vor der bevorstehenden Reichskristallnacht, sodass sie sich in Sicherheit bringen kann. Als Peter schließlich Hannah bei einer Musikvorstellung im KL Auschwitz wiedersieht beschließt er endgültig aus dem mörderischen System in dem er sich befindet auszubrechen.
Der erste große Teil es Buches endet schließlich mit der Befreiung der KL und der Kapitulation des Deutschen Reiches 1945. Es folgt ein Sprung von 6 Jahren ins Jahr 1951. Wir erfahren dass Hannah sich physisch gut erholt hat und auch das Melina bei ihren Pflegeeltern gut behandelt wird. Doch beide sehnen sich noch immer nach einer Wiedersehen und auch einer der Sandnersöhne, Konrad ist noch immer in sowjetischer Gefangenschaft in einem Konzentrationslager im Norden Russlands.

Mein Fazit

Ein neuer Himmel ist definitiv ein sehr emotionaler und an vielen Stellen trauriger Roman. Ja es gibt auch schöne Momente, aber die sind doch eher in der Minderheit. Mir ging das Schicksal von Hannah und Melina beim lesen sehr nah und ich war wirklich froh und erleichtert am Ende, denn am Ende gibt es tatsächlich ein Happy End, bis es aber soweit ist dauert es sehr lange und man fühlt sehr mit den Protagonisten. Hier gelingt es Margit Steinborn sehr gut die Charaktere glaubhaft darzustellen. Was allerdings sehr auf der Strecke bleibt ist die Sicht der Soldaten. Vom Sandnerhof sind Georg und Konrad an der Ostfront, wirklich viel wird davon jedoch im Buch nicht erwähnt. Die Namen Barbarossa, Stalingrad und Kursk fallen im Buch und man bekommt ein zweiseitiges Kapitel darüber wie Konrad in einem Keller in Stalingrad liegt. Wer historische Romane mag wird bei diesem Buch nicht viel falsch machen können. Wer allerdings hier einen Einblick in die Gedankenwelt oder das Leben von Soldaten an der Front erwartet der wird hier nicht fiel finden, allerdings will dieser Roman das auch gar nicht sein. Für mich war ein neuer Himmel jedenfalls eines der besten Bücher die ich dieses Jahr gelesen habe.