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    Raul Endymion Raul Endymion ist offline

    Die Sekte - Mo Hayder



    Klappentext:
    Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass auf Cuagach Eilean, auch 'Pig Island' genannt, der Teufel umgeht. Genaues weiß allerdings niemand, denn seit Jahren durfte kein Fremder die kleine Insel vor der schottischen Küste betreten. Bis der Journalist Joe Oakes die Einladung erhält, die dort lebenden Mitglieder einer geheimnisumwitterten Sekte zu besuchen. Oakes, dessen Spezialität die Entzauberung scheinbar paranormaler Phänomene ist, nimmt die Einladung gerne an. Er ahnt nicht, dass er damit einen Sturm aus Gewalt und Mord entfesselt, der sich jeglicher Kontrolle entzieht .


    Buch:
    Gleich vorneweg:
    Der Verantwortliche der sich den deutschen Titel "Die Sekte" hat einfallen lassen, hat wohl nur kurz in der Mittagspause den Klappentest des englischen Originals gelesen und sich dann für diesen Titel erschienen. (OT: "Pig Island")
    Vileicht ist der Titel auch nur als Marketingmaßnahme entstanden um auf den immer noch laufenden Hype der Religions-Verschwörungs-Okkult-Thriller aufzuspringen. Der Titel lässt den geneigten Leser an etwas völlig anderes denken, als das was er dann serviert bekommt.
    Aber widmen wir uns dem Buch.

    Pig Island ist eine Insel vor der schottischen Küste, auf der ein seltsames Ungeheuer sein Unwesen treiben soll.
    Auf dem Festland mehren sich die Gerüchte, dass hierfür die auf der Insel ansässige religiöse Gemeinschaft verantwortlich sein soll. Diese Gemeinschaft lebt zurückgezogen auf der Insel und hält kaum Kontakt zu den Festlandbewohnern. Wenn die Flut eintritt, werden immer öfter Überreste von Schweinskadavern an Land gespült.

    Durch den allgemeinen öffentlichen Druck, lädt die Gemeinschaft den Journalisten Joe Oakes ein, damit dieser einen objektiven bericht über sie schreibt und somit den Gerüchten widerspricht. Mit dem Anführer dieser Gemeinschaft, Malachi Dove, ist Joe Oakes schon in früheren Jahren mal aneinander geraten und damit der perfekte kritische Berichterstatter.
    Auf Pig Island jedoch angekommen, ist alles anders als gedacht. Dove hat seine Gemeinde schon seit Jahren verlassen und sich auf der anderen Seite der Insel in einer selbst gebauten Festung, in der Nähe eines stillgelegten Bergwerks verschanzt, wo seltsame Dinge vorgehen. Seine ehemaligen Gefolgsleute fürchten ihn und trauen sich nicht in seine Nähe, denn in manchen Nächten scheint ein seltsames Wesen über die Insel zu streifen.
    Oakes gibt jedoch nichts auf übersinnlichen Mumpitz und beginnt trotz Warnungen der Gemeinschaft seine eigenen Ermittlungen, die jedoch nach und nach etwas völlig anderes zu Tage bringen, als er zuerst annahm....


    Dies war mein erstes Buch aus der Feder der Schriftstellerin Mo Hayder.
    Wie man in vielen Rezensionen im Netzt nachlesen kann gehen die Meinungen über Mo Hayder recht stark auseinander. Das mag teilweise daran liegen, dass Mo Hayder kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn es um die teils recht drastischen Beschreibungen diverser Gräueltaten geht. Wer nur einen normalen Thriller erwartet, wird doch etwas überrascht werden.
    Und nicht nur der Gewalt wegen.
    Für einen Psycho-Thriller war "Die Sekte" mal wirklich erfrischend anders, da das Buch die ausgetretenen Pfade verlässt und eigentlich von seiner gesammten Stimmung und Handlung nicht so richtig in diese Schublade passen möchte, was sich an diversen Stellen zeigt.
    Zuallererst verbindet Mo Hayder den "klassischen" Thriller hier geschickt mit Elementen aus dem Horror Bereich.
    Eine einsame Insel, schottisches Regenwetter, verschrobene Menschen, sehr düstere und hoffnungslose Beschreibungen und seltsame, auch dem Leser zunächst unerklärliche Vorkommnisse. Die Stimmung die durch die handlung ausgestrahlt wird empfand ich als sehr düster und irgendwie auch bedrückend. Teilweise fühlte ich mich an die allgemeine Stimmung in "1974" erinnert.
    Der Leser ist währenddem Fortschreiten der Handlung immer "live" dabei und weiß zu keinem Zeitpunkt mehr als die Hauptpersonen.
    Hier kommen wir zum nächsten recht interessanten Punkt. Der Leser erlebt die Geschehnisse nicht nur aus der Sicht von Joe Oakes, sondern später auch mehrmals aus der Sicht von dessen Frau Alex (Lexie).
    Während die Handlung nur einer Zeitlinie folgt, erfolgt ein Perspektivenwechsel und man erlebt man die Geschehnisse einmal aus der Sicht von Joe und die darauffolgenden Ereignisse wieder aus der Sicht von Alex.
    Ist mir in dieser Form bisher auch noch nicht in einem solchen Buch untergekommen, aber ich fand es ziemlich originell.
    Nun noch ein paar Worte zu den auftretenden Charakteren
    Wirkliche Bezugspersonen sind hier nicht zu finden. Weder Joe, seine Frau noch die anderen "wichtigen" Personen (die ich ohne Spoiler nicht nennen kann) sind wirkliche Sympathieträger. Ehrlich gesagt leiden alle unter einem mehr oder minder schwern Fall von Dachschaden.
    Dadurch dümpelt der Roman im Mittelteil leider ein wenig vor sich hin, da man den Personen keinerlei Sympathie entgegenzubringen vermag.
    Gegen Ende hin gibt das Buch allerdings wieder Gas und wartet mit einer überraschenden Auflösung auf. Nichts ist so wie es zuerst scheint.
    Einiges ist vielschichtiger, aber auch lange nicht so ungewöhnlich wie zuerst gedacht.

    Tja übrig bleibt ein Thriller mit Horrorelementen der nicht dem klassischen Schema F folgt, zwar nirgendwo besonders herausragt, aber doch durch seine Originalität punkten kann.

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