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09.07.2011, 07:01 #1Raul Endymion
Die Feuer von Eden - Dan Simmons
Klappentext:
Byron Trumbo hat Geld wie Heu. Nur seine riesige Ferienanlage auf Hawaii bereitet ihm Probleme: Immer wieder verschwinden Gäste ohne jede Spur, und als Trumbo beim Golfspielen auch noch eine abgetrennte Hand findet, beschließt er, das Hotel an einen japanischen Milliardär zu verkaufen. Den Gästen werden die seltsamen Vorgänge verschwiegen, so auch der Collegeprofessorin Eleanor Perry, die sich auf den Spuren ihrer Urgroßtante befindet, die vor mehr als hundert Jahren die Insel erforscht hat. Eleanor hat keine Ahnung, daß die tropische Idylle dem Untergang geweiht ist. Denn aus irgendeinem Grund hat sich Byron Trumbo den Zorn der Götter zugezogen - und es ist ihnen reichlich egal, welche Geschäfte er noch zu tätigen gedenkt.
Buch:
Hawaii - Heimat zweier der größten und aktivsten Vulkane unseres Planeten. Doch auch ein tropisches Paradies und Traumziel vieler Urlauber.
Jedoch auch eine Insel mit einer langen Geschichte und einer sehr eigenen Mythologie, verkörpertert durch einen eigenen Kanon an Göttern wie Pele, die Göttin des Feuers, oder Kamapua, Gott des Regens und des Sturms.
Eleanor Perry reist auf die Inseln. Mit im Gepäck: Das Tagebuch einer Vorfahrin, besser bekannt unter dem Namen "Tante Kidder" die im Jahre 1866 die Inseln zusammen mit dem jungen Reporter Samuel Clemens (besser bekannt als Mark Twain ) bereist hat.
Eleanor residiert in dem gigantischen Luxushotel des Millardärs Byron Trumbo. Dieser hat sich jedoch in anderen Geschäften gewaltig verspekuliert und ist nun gezwungen dieses Hotel schnellstmöglich zu verkaufen. Hierzu lässt er einen Delegation eines japanischen Interessenten einfliegen und versucht diesem das Anwesen während eines obligatorischen Golfspiels schmackhaft zu machen, sprich unterzujubeln.
Dummerweise sind in den letzten Stunden und Tagen immer wieder vereinzelt Gäste aus dem Hotel so gut wie spurlos verschwunden. Bis auf eine abgetrennte Hand.
Davon dürfen die Kaufinteressenten natürlich nichts erfahren, steht für Trumbo so doch der Verkauf der Anlage auf dem Spiel. Währenddessen brechen auch noch beide Vulkane von Big Island gleichzeitig aus und die Lavamassen schwappen bedrohlich Nahe am Hotel vorbei. Alle Anzeichen deuten immer mehr darauf hin, dass ein Teil der mythologischen Götterwelt von Hawaii sich gegen Trumbo verschworen zu haben scheint. Während Trumbo und sein Sicherheitsteam mit allen Mitteln versuchen die sich immer mehr zuspitzenden Geschehnisse vor den Japanern zu verheimlichen, treffen zu allem Übel auch noch fast gleichzeitig Trumbos Ex-Ehefrau zusammen mit dem Scheidungsanwalt, seine aktuelle Freundin und seine heimliche Geliebte auf der Insel ein. Selbstredend, dass sich diese drei nicht auch noch über den Weg laufen sollten.
Währenddessen verfolgt Eleanor zusammen mit einer kleine Geschäftsfrau namens Cordie aus Illinois die Spuren ihrer Urgroßtante aus dem Tagebuch, die zu ihrem großen Erstaunen, damals ebenfalls recht sonderbare Dinge auf Hawaii erlebte. Wie auch schon vor über einhundert Jahren, scheint ein Besuch der geisterhaften Unterwelt von Hawaii unausweichlich.
"Die Feuer von Eden"ist ein etwas augenzwinkernder Horror/Grusel Roman aus der Feder von Dan Simmons. Enthalten sind die für einen Simmons Roman typischen Ingredienzen, wie einem interessanten Handlungsort, einer aufwändigen Recherche zu den kulturellen Hintergründen und der fiktiven Einbindung von historisch bekannten Persönlichkeiten, wie hier Mark Twain.
Im Verlauf des Buches stellt das Tagebuch von Tante Kidder und damit die Ereignisse im Jahr 1866 so etwas wie eine parallel verlaufenede Handlungsebene dar. Also zwischen den aktuell verlaufenden Ereignissen, wird immer wieder ein Kapitel aus dem Tagebuch mit eingefügt, welches die Geschehnisse über einhundert Jahre zuvor beschreibt.
Etwas verwundert war ich zuerst über den Humor, der in diesem Buch steckt da ich sowas von Simmons in dieser Form bisher nicht gewohnt war. Die Szenenmit dem Millardär Trumbo der zwanghaft versucht sein Hotell loszuschlagen und beinahe minütlich von neuen Schreckensmeldungen überrascht wird, die er vor den potentiellen Käufern geheimhalten möchte haben teilweisen schon einen Slapstick-artigen Charakter.
Eine paar lehrreiche Passagen über die Kultur und Götter Mythologie von Hawaii werden dem Leser auch noch vermittelt.
Alles in Allem ein recht guter Simmons dem es jedoch einfach an Raffinesse und Ideen fehlt, um es mit seinen besten Werken (Bsp. Hyperion & Endymion Saga) aufnehmen zu können. Dafür sind "Die Feuer von Eden" mit nur ~450 Seiten auch ein, für Simmons Verhältnisse, recht kurzes Buch.
Die deutsche Ausgabe des Romans ist 1997 bei Goldman erschienen und daher eigentlich nur noch über antiquarische Händler zu beziehen.
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