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24.09.2009, 09:27 #1Raul Endymion
Das Reich der Siqqusim - Brian Keene
Das Reich der Siqqusim - Brian Keene
Story:
Jim Thurmond sitzt inseinem selbstgebauten Bunker in seinem Garten und versteht die Welt nicht mehr.
Alle Lebewesen die "draußen" dahinscheiden erwachen kurze Zeit danach wieder zu neuem Leben und haben Hunger auf Fleisch.
Nur eine Zerstörung des Gehirns ermöglicht eine endgültige "Ruhigstellung"
Als Jim schon keinen Ausweg mehr sieht und das Drama beenden möchte, klingelt sein Handy.
Am anderen Ende ist sein kleiner Sohn Danny, der bei seiner geschiedenen Frau lebt. Danny hat sich auf dem Dachboden verbarrikadiert und ruft um Hilfe. Dann ist der Akku von Jims Handy am Ende.
Jim packt seine Sachen und macht sich auf den Weg zu einer mörderischen Rettungsmission durch eine fast vollständig von Untoten bevölkerte USA. Auf dem Weg trifft er auf vereinzelte noch lebende Mitstreiter, die von seiner Mission beeindruckt sind und ihn begleiten.
Schon bald wird den Überlebenden klar, dass sie es nicht mit degenerierten Untoten zu tun haben sondern mit höchst intelligenten Wesen.
Wir haben es hier mit einem überaus temporeichen Buch zu tun, dass wirklich nur wenig Zeit neben dem Hauptstrang daherdümpelt.
Schlag auf Schlag wird hier die Geschichte vorangepeitscht, was größtenteils auch sehr gut funktioniert.
Alles was man so aus diversen Zombiefilmen kennt wird hier in einer oder mehreren Arten verwurstet.
Eine wild zusammengewürfelte Gruppe von Personen bildet eine Zweckgemeinschaft, streift durch eine apokalyptische Welt, trifft auf Unmengen von Gefahren, durchgedrehte Militärs, wahnsinnige Wissenschaftler und auf die letzten Posten des Widerstandes der Menschheit gegen die überbordenden Horden der Untoten.
Auch die kleine Homage gegen Ende ist noch ein Hinweis auf das Zombie Genre, als auf 2-3 Seiten noch schnell ein paar Personenmit den Namen "Fulci", "George" und "Savini" auftauchen und mitkämpfen.
Und da wir uns schon im Zombie Genre befinden wird in dem Buch auch ordentlich hingelangt.
Intelligente und auch witzige Zombies metzeln sich hier durch den verbleibenden Rest der Menschheit. Diese hingegen versuchen vor ihrem Untergang soviele Untote wie möglich mitzunehmen.
In dem Buch wird gesplattert und das nicht zu knapp.
Sehr schön und erfrischend sind in diesem Zusammenhang die intelligenten und schwarzhumorigen Zombies, die immer noch einen doofen Spruch auf den Lippen haben.
Das ist gleichzeitig aber auch der Schwachpunkt des Buches. Im Mittelteil und teilweise gegen Ende nimmt dies einfach etwas Überhand.
Der Effekt nutzt sich ein wenig ab, da er teilweise zu inflationär gebraucht wird. Die postapokalyptische Stimmung des Anfangs tritt dann etwas in den Hintergrund. Schade.
Sprachlich haben wir jetzt nichts Hochtrabendes, aber das ist für das Buch und die darin erzählte Geschichte auch nicht notwendig.
Wir haben hier eine temporeiche Pulp-Story, die daraus auch keinen Hehl macht und sich ab und an auch selbst augenzwinkernd auf die Schippe nimmt.
Im Endeffekt bleibt hier eine sehr unterhaltsame Endzeit/Zombie Geschichte, die aufgrund ihres Tempos keine Längen bietet und gut unterhält.
So ziemlich alle Zombie-Klischees werden durchgekaut und häufig auch mit einem schönen ironischen Unterton versehen.
Ich bereue die Investition in das Hardcover Buch daher auch keineswegs. Es hat mich blendend unterhalten.
Nur hier und da fehlten mir persönlich ein paar Dinge die die ganze Atmosphäre hätten etwas runder machen können.
Die witzigen Einspielungen werden leider auch in manchen Situationen zu häufig gebraucht und wiederholen sich zu oft in nur mininmal wechselndem Gewand. (Gruppe flüchtet, Zombie reißt dummen Spruch, Gruppe killt Zombies, Gruppe flüchtet, ...u.s.w.)
Das klassische Schema wird halt ein wenig oft durchgekaut, aber das machen ja auch fast alle filmischen Ideengeber nicht viel besser.
Das ist aber auch alles was ich dem Buch jetzt ankreide.
Der Rest ist unterhaltsam, spannend und "Straight to the Point".
Horror- und Zombiefreunde die etwas Unterhaltsames suchen sollten zugreifen.
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