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Thema: Das Kind - Sebastian Fitzek
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24.08.2010, 16:46 #1Raul Endymion
Das Kind - Sebastian Fitzek
Klappentext:»Als Robert Stern diesem ungewöhnlichen Treffen zugestimmt hatte, wusste er nicht, dass er damit eine Verabredung mit dem Tod einging. Noch weniger ahnte er, dass der Tod etwa 1,43 m messen, Turnschuhe tragen und lächelnd auf einem gottverlassenen Industriegelände in sein Leben treten würde.« Strafverteidiger Robert Stern ist wie vor den Kopf geschlagen, als er sieht, wer der geheimnisvolle Mandant ist, mit dem er sich auf einem abgelegenen und heruntergekommenen Industriegelände treffen soll: Simon, ein zehnjähriger Junge, zerbrechlich, todkrank - und fest überzeugt, in einem früheren Leben ein Mörder gewesen zu sein. Doch Robert Sterns Verblüffung wandelt sich in Entsetzen und Verwirrung, als er in jenem Keller, den Simon beschrieben hat, tatsächlich menschliche Überreste findet: ein Skelett, der Schädel mit einer Axt gespalten. Und dies ist erst der Anfang. Denn nicht nur berichtet Simon von weiteren, vor Jahren hingerichteten Opfern, schon bald wird auch die Gegenwart mörderisch ...
Mit "Das Kind" liefert Sebastian Fitzek seinen dritten Thriller ab, der auf den ersten Blick einige Gemeinsamkeiten mit seinen beiden Vorgängern teilt. Eine Hauptfigur die einen hochdotierten Job hat (diesmal der Star-Strafverteidiger), jedoch durch einen schweren privaten Schicksalsschlag aus der Vergangenheit (diesmal Verlust des Kindes), psychisch schwer angeschlagen ist. Also flüchtet sich Robert Stern in seine Arbeit um nicht mehr an diese Tragödie erinnert zu werden.
Aus diesem Grund stimmt er auch einer ehemaligen Freundin, einer Krankenschwester zu, deren Bekannten als Mandant anzunehmen. Jedoch schon bald stellt sich heraus, dass der Mandant ein Zehnjähriger Junge mit dem Namen Simon Sachs ist, der überzeugt ist in seinem früheren Leben ein Mörder gewesen zu sein. Um dies zu beweisen führt er Robert Stern zu dem Fundort einer Leiche. Den genauen Fundort, sowie die Todesursache kann Simon schon im Vorraus bestimmen und diese Behauptungen stellen sich ebenfalls als wahr heraus.
Davon noch schwer verwirrt, findet Robert Stern in seinem Briefkasten ein Videoband mit einer Aufnahme einer Überwachungskamera des Krankenhauses in dem sein Sohn damals vor 10 Jahren starb. Eine verzerrte Stimme befiehlt Robert Stern den Hinweisen von Simon Sachs zu folgen, denn dann würde er die Wahrheit über sein für tot gehaltenes Kind erfahren. Geschockt von dieser Ankündigung macht sich Robert Stern an die Nachforschungen mit Simon und findet nach und nach Erschreckendes über die ermordeten Personen heraus.
Auch in "Das Kind" spielt Sebastian Fitzek wieder recht geschickt mit der Aufmerksamkeit des Lesers, indem er ihn gleich zu Anfang mit einer mysteriösen Ausgangssituation konfrontiert und durch Auswirkung einer dritten Partei nach und nach gezwungenermaßen die Spannung und das Tempo anzieht. Auch hier greift Fitzek wie schon in "Die Therapie" und "Amokspiel" auf den kleinen künstlerischen Kniff zurück, immer recht kurze knackige Kapitel zu schreiben die häufig mit einem kleinen Cliffhanger enden, um dann kurzfristig einen weiteren Erzählstrang fortzuführen und erst dann wieder zurückzuspringen um zu erzählen wie es dort weitergeht. Im Grunde genommen ist das wirklich nur ein literarischer Trick um das Feuer der Anspannung weiter zu schüren, aber er funktioniert und daher ist das auch legitim.
Und so beginnt ein ziemlich hektischer Wettlauf auf der Suche nach den Mordopfern und deren langsam ans Licht kommenden Verbindungen zur Kinderporno-Szene, der immer mehr durch gezielte Schikanen der verzerrten Stimme weiter erschwert wird und in die dunkelsten und abstoßendsten Gegenden von Berlin führt.
Deshalb könnten zart besaitete Personen eventuell ein paar Probleme mit den hier und da auftauchenden Schilderungen bekommen, denn die sind in ein paar Szenen doch schon recht beklemmend geraten. Aber aus schriftstellerischer Sicht muss man Fitzek auch dafür loben.
Nur leider kommen mir persönlich bei all diesen gut gelungenen Schilderungen die Hauptdarsteller, Robert, Simon und Carina etwas blaß vor. Was schade ist, denn an der Fähigkeit interessante Charaktere zu erschaffen mangelt es Fitzek nicht. So kommt es deswegen vor dass einige der Nebencharaktere, auffälliger und mit mehr Liebe zum Detail konstruiert worden sind und die eigentlichen Hauptfiguren gegenüber denen direkt ins Hintertreffen geraten.
Und noch ein kleines Wort zum Schluss, keine Angst ich werde nichts spoilern.
Für meinen Geschmack war das einfach zu peinlich und klischeehaft.
Vieleicht bin ich da auch einfach durch die netten Twists der beiden anderen Werke (Therapie und Amokspiel) vorbelastet. Auch hier gibt es ein paar nette Twists, aber gerade deswegen brauche ich dann kein klischeehaftes Ende, dass allen stahlharten Großmüttern noch ne Träne die Wange hinabgleiten lässt.
Deshalb hier einen Abzug in der B-Note.
Ich mag sowas einfach nicht.
Trotz alledem ist Fitzek auch mit "Das Kind" ein grundsolider Thriller gelungen, der auch in einigen Punkten zu begeistern weiß. Fans von Fitzek machen auch hiermit nichts falsch und die oben genannten Mängel sind auch nur meine persönliche Auffassung, die ja nicht zwingend jeder Teilen muss. Aber für mich muss sich "Das Kind" daher knapp hinter "Der Therapie" und "Amokspiel" einreihen.
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24.08.2010, 17:05 #2iHook
AW: Das Kind - Sebastian Fitzek
Hallo Raul,
bin gerade mit "Splitter" fertig geworden, welches mir sehr gefallen hat, "Das Kind" wird nach "Der Therapie" wohl der nächste Fitzek auf meiner Liste.
Danke für die Rezension!
Gruß
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25.08.2010, 15:39 #3Raul Endymion
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