Thema: Alternativer Beobachter Operation Zitadelle geglückt

Alternativer Beobachter Operation Zitadelle geglückt

Operation Zitadelle geglückt ist der zweite Band der alternativen Beobachter Reihe dieser erschien 2019 als Hardcover Buch und eBook im Unitall Verlag und stammt ebenfalls aus der Feder von Martin Schempp, wie der Name schon vermuten lässt dreht sich dieser Roman um einen alternativen Verlauf von Operation Zitadelle, in der Realität die größte Schlacht des ganzen Zweiten Weltkrieges war.
Das Cover des Buches zeigt einen potenziellen Zeitungsausschnitt über die erfolgreich geschlagene Schlacht im Kursker Bogen, hinzu kommt auch eine im Buch vorhandene Karte welche den Frontabschnitt beu Kursk und die Stoßrichtung der beiden Heeresgruppen zeigt.

Sommer 1943, die Schlacht von Stalingrad liegt nun schon fast ein halbes Jahr zurück, die 6. deutsche Armee ging in der Schlacht unter und 4 weitere Armeen der Verbündeten Rumänen, Ungarn und Italiener wurden vernichtet. Die Rote Armee stand kurz davor den Südflügel der Wehrmacht aufzureiben, doch in der dritten Schlacht von Charkow gelang es Generalfeldmarshall von Manstein die Rote Armee zu besiegen und damit ihren Vormarsch zu stoppen. Die Rasputiza beendete schließlich die Kämpfe. Zwischen Orjol und Belgorod bildete sich ein Frontbogen, dieser auch als Kursker Bogen bezeichnete Abschnitt, soll nun das Ziel der nächsten deutschen Offensiver werden. Soweit die Ausgangslage der faktischen Geschichte, ab hier beginnt nun die Handlung des Romans.
Anders als in der faktischen Geschichte tragen in dieser alternativen Version der Geschichte einige veränderte Umstände zu einem anderen Ergebnis der Schlacht bei. Da wäre zum einen dass Aufdecken und Umdrehen einer Spionin innerhalb der Wehrmacht. Ein weiterer großer Vorteil ist die Eigeninitiative eines Mechanikers bei MAN, dieser sorgt dafür das die Panther anders als in der Realität nicht massenweise technische Ausfälle haben. Hinzu kommt, dass es den Deutschen gelingt die ukrainischen Partisanen auf ihre Seite zu ziehen, dies gelingt ihnen mit einem Versprechen Himmlers, der den Völkern der Sowjetunion die Unabhängigkeit geben will. Was das vollkommene Gegenteil zu dem ist was der Reichsheini in der Realität wollte. Auch die Angriffsoperation verläuft anders als in der Realität, sie beginnt fast einen Monat früher, nämlich Anfang Juni statt am 5. Juli und anders als in der Realität greifen die beiden Angriffsspitzen der Heeresgruppen Mitte und Süd nicht an den Flügeln des Frontbogens an, sondern direkt das Zentrum. Die Idee dahinter ist sogar nachvollziehbar, statt die Rote Armee in einem einzigen großen Kessel zu zerschlagen, sollen zwei kleinere Kessel gebildet werden. Die Kämpfe sind dabei sehr gut beschrieben und auch weitgehend realistisch. Wo allerdings die Jagdpanzer 38 „Hetzer“ herkommen wird nicht erklärt, immerhin erscheint er über ein halbes Jahr vor seiner Serienproduktion, dass muss auch erst einmal geschafft werden. Am Ende des Romans kommt es zur letzten Auseinandersetzung zwischen Hitler und Manstein, wie diese ausgeht bleibt offen, ob Manstein am Ende wirklich abgedrückt hätte bleibt der Fantasie der Leserinnen und Leser überlassen.

Mein Fazit

Wie auch der erste Band der Alternativen Beobachter Reihe ist auch dieser gut geschrieben vom Stil her und lässt sich daher schnell und flüssig lesen. Viele Dinge die die Schlacht im Kursker Bogen im Buch zu einem positiven Ende für die Wehrmacht bringen, halte ich für sehr unrealistisch, nicht dass ich den Roman deshalb gleich schlecht finden würde, ich finde ihn durchaus gut und lesenswert. Aber ein Himmler der Hitler entmachten und einen eigenen Ordensstaat im Osten aufbauen will, mit den Völkern Osteuropas als Pufferstaaten gegen die Sowjetunion? Himmler beweist in diesem Buch mehr Kompetenz und Zurechnungsfähigkeit als sein Gegenpart in der Realität. Einzig der eigene Ordensstaat ist hier nachvollziehbar denn diesen wollte Himmler tatsächlich aufbauen. Aber es handelt sich schließlich um einen Roman über eine alternative Version der Geschichte, da kann man auch mal ein Auge zudrücken. Für mich eindeutig der beste Roman der Alternativen Beobachter Reihe.

Man kann die Romane vermutlich unabhängig voneinander lesen, oder? Wenn du sagst, dies sei der Beste... Ich finde das Konzept der alternativen Geschichte durchaus reizvoll, allerdings wirken Klappentext und Cover nicht sonderlich einladend auf mich.

SBurns

Man kann die Romane vermutlich unabhängig voneinander lesen, oder? Wenn du sagst, dies sei der Beste... Ich finde das Konzept der alternativen Geschichte durchaus reizvoll, allerdings wirken Klappentext und Cover nicht sonderlich einladend auf mich.

Jeder Roman der Alternativen Beobachter Reihe ist eine in sich geschlossene Geschichte und kann unabhängig von den anderen gelesen werden. Gemessen an anderen alternativen Geschichtsromanen ist die Veränderung bei diesen auch nicht allzu groß. Es wird halt immer eine große Schlacht thematisiert und wie diese anders verläuft und das war es eigentlich. Am Ende nennt der Autor noch mögliche Folgen, mittelfristig und langfristig und damit enden sie.

Danke für die Eindrücke. Kannst du denn andere alternative Geschichtsromane, gerne auch umfänglicherer Natur, empfehlen?

SBurns

Danke für die Eindrücke. Kannst du denn andere alternative Geschichtsromane, gerne auch umfänglicherer Natur, empfehlen?

Die Stahlzeit Reihe von Tom Zola
Die Kaiserfront Reihe von Heinrich von Stahl
Inferno Europa in Flammen Reihe von Reinhardt Möllmann
alle drei sind abgeschlossen

Viktoria Wie die deutsche Bombe die Welt veränderte von Axel Holten
Deutschlands Rückkehr von Stefan Köhler
Imperium Germanicum Reihe von Hermann Weinhauer, wird aktuell fortgesetzt
Staatsstreich 1938 Reihe aktuell 2 Bände von Thomas Majhen
DIE REPUBLIK von Maxim Voland
Der letzte Wohnsitz Gottes von Jens Bühler
Nacht der braunen Messer von Katharine Burdekin
Plan D von Simon Urban