Ergebnis 1 bis 2 von 2
  1. #1
    Mahiro Mahiro ist offline
    Avatar von Mahiro

    She and Her Cat

    Letztes Jahr erschien der Einzelband bei Egmont Manga.


    Zitat Klappentext
    An einem verregneten Frühlingstag wird der Kater Chobi völlig durchnässt von einer jungen Frau gefunden und direkt adoptiert. Chobi ist total vernarrt in sein neues Frauchen und berichtet dem Leser aus der Katzenperspektive von ihrem gemeinsamen Leben. Während des Sommers findet Chobi eine Katzen-Freundin, doch viel mehr beschäftigt ihn, dass seine menschliche Besitzerin immer trauriger wird …
    Auf diesen Manga war ich sehr gespannt, denn er stammt aus der Feder von Makoto Shinkai, der unter anderem bekannt ist für die Anime Your Name, Weathering With You, The Place Promised in Our Early Days und 5 Centimeters per Second. Sein Regiedebut war im Jahre 1999 mit dem Kurzfilm She and Her Cat. 2016 hatte Makoto sein Drehbuch nochmal aufgegriffen und zeitgleich als neuen Anime sowie als Manga rausgebracht.

    Den Anime von 2016 hatte ich schon mal gesehen, gibt es ja auf Crunchyroll. Ist zwar immer noch recht kurz, hinterlässt aber zumindest einen Eindruck. Da hatte ich große Hoffnungen als ich den deutschen Release des Mangas gesehen habe, doch er ist enttäuschend.

    Es gibt ein paar optische Mängel, gerade was die menschliche Anatomie betrifft. In einem Panel sieht man beispielsweise wie die Frau aufrechtstehend zur Seite schaut, doch sie wirkt wie eine Puppe, weil im Grunde ihr Kopf perspektivisch einfach nur gedreht wurde, aber der Hals diese Bewegung nicht mitmachte.

    Spoiler öffnen

    Für mich leider ein Fehlkauf, da werde ich mir lieber den Anime nochmal ansehen.

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    She and Her Cat

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  3. #2
    Riri Riri ist offline
    Avatar von Riri

    She and Her Cat

    Den Film hatte ich - wie so gut wie jeden anderen Film von Makoto Shinkai - auch gesehen und für mich persönlich hatte es gar nicht mehr gebraucht. Die Flüchtigkeit, die in diesen fünf Minuten vermittelt wird und das leicht Melancholische, welches dich die Schwarz-Weiß-Optik fühlen lässt, haben super funktioniert. Schon damals hatte Shinkai in diesen paar Minuten ein fast perfektes Abziehbild seiner späteren Werke aufgezeigt. Das bittersüße Ende, die detaillierten Umgebungen und das Leitthema der Distanz, welches man in vielen seiner Filme finden kann

    Einige der von dir aufgeführten Mängel waren aber auf jeden Fall auch im Film vorzufinden, auch dort liebte die Katze seine Besitzerin über alles und ebenso wusste sie darum Bescheid, dass sie jeden Tag zur Arbeit gehen würde. Mir persönlich hat das jetzt nicht so viel ausgemacht, da a) die Katze abseits dieser Bemerkungen die Gründe ihrer Handlungen nicht weiter hinterfragt und b) schon sehr früh kommuniziert wird, dass die Katze einen Philosopher's Stone verschluckt hat. Als längere Serie in Form eines Anime oder eines Manga würde mir das aber wahrscheinlich ebenso missfallen, da die ganze Identität dieser Katze und ergo des Films meines Erachtens nach nur innerhalb dieses Kurzfilms wirklich fruchten kann. Zumindest auf eine shinkai-typische Weise

    Der Anime war zwar jetzt mitnichten eine bewusstseinserweiternde Erfahrung, aber ich fand ihn ganz süß. Er porträtiert das Leben dieser Frau in Form der Erzählperspektive der Katze und das auf eine recht nüchterne, doch durch die explizite Wortwahl gleichermaßen nahbare Art. Ich denke, warum der Film emotional dennoch für sich gut wirken kann, ist nicht der Tatsache geschuldet, dass der Zuschauer mit dem kurzzeitigen Leid dieser Frau konfrontiert wird, sondern der, dass die Katze einerseits dieses Unwohl erkennt, andererseits eben doch nur ein stiller Zuschauer ihres Lebens ist. Wie der Zuschauer. Im letzten Kapitel wird schließlich diese etablierte Distanz und die Rollenverteilung gebrochen und alles auf einen emotionalen Podest gestellt, indem man das einstige Leid der Frau, die Existenz der Katze und auch den passiven Zuschauer nimmt und dem Zeitfluss der Welt gegenüberstellt. Dass, ganz egal wie es um jemanden steht, die Erde sich weiterdreht und irgendwann Zeiten einkehren werden, die dir aufzeigen, dass es sich doch zu leben lohnt. Im Film symbolisiert durch den Winter, der sich die schwarz wie weiß gemalten Teile dieser Welt nimmt und all deren Facetten in seinem weißen Mantel einzuhüllen und zu einigen weiß. Ein Gefühl, das für mich in dieser Art wohl nur schwierig auf ein Serienformat transportiert werden kann