Thema: Run Away With me, Girl

Die Reihe ist in vier Bänden abgeschlossen und erscheint auf deutsch bei Hayabusa Manga, einem Imprint von Carlsen. Physisch erscheint der Manga bei uns in Doppelbänden, digital in Einzelbänden. Der erste Doppelband erschien im März, der zweite ist für Juni angekündigt.

Klappentext

Maki und Midori waren in der Schulzeit unzertrennlich, schrieben sich Liebesbriefe und tauschten erste schüchterne Küsse aus. Doch zum Schulabschluss behauptete Midori, dass alles nur ein Spiel war und brach der über beide Ohren verliebten Maki das Herz. Zehn Jahre später laufen die beiden sich plötzlich wieder über den Weg. Midori ist kurz davor zu heiraten und erwartet ihr erstes Kind, doch glücklich ist sie nicht. Die beiden Frauen fühlen sich wieder zueinander hingezogen... Aber meint Midori es dieses Mal wirklich ernst oder will sie nur vor einer schwierigen Partnerschaft fliehen? Eine herzzerreißende Liebesgeschichte, die sich mit gesellschaftlichem Druck, Coming-Out im Erwachsenenalter und den großen Entscheidungen des Lebens auseinandersetzt.

Gerade habe ich den ersten Band gelesen und der Klappentext gibt ja fast schon alles vom Inhalt wieder. Am Ende deutet sich nur noch eine Nebenhandlung an, bei der ich noch nicht sicher bin, wie wichtig diese noch sein wird. Schließlich umfasst die Reihe nur 16 Kapitel, da wäre es schon doof, wenn diese sich durch sowas gestreckt anfühlen würde.

Eine interessante Situation. Die Schwangerschaft macht alles komplizierter, da kann man als Leser schon mit den Augen rollen wenn man schließlich liest, wie es zu dieser kam. Titel und Cover nehmen vielleicht vorweg, dass die Entscheidung erst auf der Hochzeit getroffen wird. Wäre schade, wenn es so vorhersehbar wird. Bisher wird nicht auf die Perspektive von Midoris Ehemann in spe eingegangen und er wird nur sehr einseitig, aber glaubhaft dargestellt. Ansonsten wird gut darauf eingegangen, wie man allein und zu zweit einsam sein kann.

Fand ich bisher ganz nett.

Jetzt habe ich auch Band 2 bzw. 1.2 gelesen. Midoris Mann wird ein wenig beleuchtet, aber es bleibt bei einer eintönig negativen Darstellung. Das macht den Charakter nicht unrealistisch, doch das nimmt der Handlung das Potential einer Spannung. So wird alle Sympathie auf die beiden Frauen gesetzt, was den vermeintlichen Ausgang der Geschichte noch offensichtlicher macht. Das von mir als Nebenhandlung interpretierte Geschehen entpuppt sich als ein kleines Detail, das später den Weg zum Ziel zumindest etwas behindern oder eher verzögern könnte.

Maki kommt ein bisschen kurz zwischendurch. Das ändert sich zwar, aber hier fehlt mir dann doch noch ein wenig der berechtigte Vorwurf Midori gegenüber. Ich kann aber auch verstehen, dass sie mit ihrem Charakter das nicht so ganz zur Sprache bringt. Sie hat stattdessen ihr Herz sprechen lassen und sich der Erfüllung ihres Wunsches genähert. Bei Midori fällt mir das eigenwillige Design am meisten auf. Ihr Gesicht ist so geschwungen umrandet, das hat was Niedliches an sich, doch scheitert manchmal dabei, verschiedene Arten von Mimik zu transportieren. Sonst gefällt mir die Optik.

Überzeugt bin ich nicht. Es ist okay, könnte aber besser sein. Für den weiteren Verlauf spielt nun noch ein weiterer Nebencharakter eine Rolle, den man zumindest aus Telefonaten und ähnliches kennt. Es ist ja nicht so, dass in diesem Band nicht auf Maki eingangen wurde, aber Midori stand doch auffallend im Vordergrund. Was aber auch okay ist, da es im ersten Band noch andersherum war. Midoris Verzweiflung und Bedenken werden gut rüber gebracht. Ach, ich denke, ich werde mir die anderen beiden Bände auch noch holen. Doch meine Erwartungen halten sich in Grenzen.

Bin durch und eher gelangweilt. Der Titel ist Programm, es wird kurz auf die Situation zweier Nebenfiguren eingegangen, ansonsten konzentriert man sich schon auf die Protagonistinnen. Die Cover sind einfalllos, auf allen vier Bänden sind die beiden Frauen in Brautkleidern dargestellt, was schnell alt wird und eigentlich nur beim Abschlussband wirklich Sinn macht. Mit Midoris Mann wird mal eben so ein Schlusstrich gezogen und das Ende plätschert vor sich hin ohne Eindruck zu hinterlassen. Damit ist es ein nur sehr durchschnittliches Werk, wo mir teilweise der Zeichstil der Gesichter missfällt.

Kann man sich auch sparen.