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28.07.2015, 23:52 #1Narutofreak1412
Die Probleme in der Anime-Industrie
Da es ja immer wieder von Fans solche Fragen bezüglich der Qualität oder bestimmten Entscheidungen bei Anime-Umsetzungen gibt dachte ich mir, dass ich meine Gedanken dazu mal aufschreibe und nebenbei auch ein wenig erkläre. Ich hatte einiges davon auch teilweise auf Facebook gepostet, aber da es dort leider untergeht, würde ich es nun gerne hier mit euch teilen.
Ich weiß, es ist viel Text, aber es würde mich freuen, wenn ihr euch etwas Zeit nehmt, denn das Problem betrifft uns Anime-Fans alle!
Also, worum genau geht es überhaupt?
Das Problem an sich ist eigentlich super in diesem Video zusammengefasst:
Und hier nochmal in meinen Worten zusammengefasst für alle, die nicht so flüssig im Englischen sind, oder einfach lieber lesen statt hören wollen:
Das meiste Geld einer Animeproduktion kommt durch Sponsoren rein. Um möglichst viele Sponsoren für das Anime-Projekt gewinnen zu können, werden Themen eingebaut, die eine breite Masse an Leuten anspricht, wie zB. Ecchi, Comedy oder Action. Zusätzlich werden Szenen so angepasst, dass man den Sponsoren zB. Produkt-Placement anbieten kann, die Chars einen Song singen, der dann von einem Musik-Label Sponsor vermarktet werden kann und so weiter. Also quasi dass die Sponsoren für ihr Geld was sie reinstecken, auch die Show beträchtlich beeinflussen, bzw. Der Anime von vorn herein dafür ausgelegt wird, um für Sponsoren attraktiv zu sein.
Desweiteren basieren Anime oft auf schon vorhandenem Material, wie Manga, Novels, Spielen ect., sodass man schon eine bestimmte Fanbase anspricht. Auch werden solche Anime eher gesponsort, da sie oft von Anfang an nur als eine Art Werbung für das Original gedacht sind.
Und trotzdem machen die meisten Anime, welche produziert werden, Verluste. In jeder Season kommen 30-40 neue Anime raus, aber wirklich erfolgreich werden davon nur wenige. Deswegen ist es es schwierig Sponsoren für ihre Projekte zu überzeugen und ohne größere Anpassungen und besonderen Angeboten für Sponsoren hast du als Studio kaum eine Chance dein Projekt überhaupt umzusetzen. Ständig müssen die Studios hoffen, dass sie die Verluste durch zig Flop-Titel mit 1-2 Topsellern ausgleichen können.
Das Resultat sehen wir in jeder Season: Das meiste sind Ecchi/Moe-Comedy-Titel ohne richtiges Ende, welche nur durchschnittlich sind, sowohl von dem Inhalt als auch von der Umsetzung, und beim näheren hinschauen fallen dann auch die ganzen Elemente auf, die nur da sind, um Merchadising zu verkaufen oder Werbung für bestimmte Produkte zu machen: Du siehst oft, wie die Chars eines Anime in ein Burger-Restaurant gehen? Tja, McDonalds ist ein großer Sponsor, der viele Anime sponsert. Oder wie oft sieht man die Chars Volvic trinken... Von Dr. Pepper in Steins;Gate fang ich gar nicht erst an. Auch Strandfolgen gehören oft dazu, denn daraus kann man gleich Poster oder Figuren der Chars in Badeanzügen verkaufen, oder mit unnötiger Zensur bei Ecchi Szenen die Verkäufe der BDs/DVDs ankurbeln.
An einen Anime zu bereits komplett abgeschlossenen Manga-Vorlagen traut man sich auch nur selten ran, weil die meisten Shows ja als Werbung für den laufenden Manga dienen sollen. Außerdem wird einfach mehr Interesse generiert, wenn der Manga noch läuft, da der Manga zu der Zeit dann aktuell im Gespräch ist und man auch auf eine aktuelle Fanbase des Mangas zählen kann, die durch den Anime dann oft deutlich größer wird.
So, soviel zur Situation. Das Problem liegt jetzt darin, dass es deswegen kaum richtig gute und originelle Anime gibt. Die wirklich kreativen Köpfe, wie talentierte Direktoren oder Animatoren können nur selten ihre Ideen freien Lauf lassen und ihr Konzept finanziert bekommen. Es reicht schon, wenn der Stil nicht dem Mainstream entspricht oder man etwas länger Zeit braucht, um besonders hohe Qualität zu erreichen, dass die Sponsoren dann abgeneigt sind, da der Titel für ein bestimmtes Nischenpublikum gedacht ist und man mit den Produkten nicht eine breite Masse erreicht. Anime wie Gurren Lagann oder Space Dandy, die einen wirklich einzigartigen Stil haben und eine sehr hohe Animationsqualität, erblicken deshalb nur selten das Tageslicht und scheitern schon an der Finanzierung.
Das Video hat schon einige gute Beispiele dazu geliefert, wie zum Beispiel Masao Maruyama (einer der Gründer von Madhouse), welcher immer wieder orginelle und kreative Anime wie zB. Redline produzierte und damit das Studio fast in den Bankrupt getrieben hatte. Nachdem er dann Madhouse verlassen und sein eigenes Studio gegründet hat (Mappa), musste Madhouse erstmal einige Mainstream-Anime produzieren, um sich davon zu erholen.
Mittlerweile gibt es auch immer wieder Aktionen, wo die Studios, wie zB. Trigger (KillLaKill) oder Direktoren, wie zb: Masaaki Yuasa (Mindgame, Ping Pong) ihr Projekt über Kickstarter finanzieren und kleine Filme durch die Fans ohne kommerzielle Sponsoren ermöglicht werden.
Das neuste Projekt dieser Art ist zum Beispiel Under the Dog (https://www.kickstarter.com/projects...og/description), welches sein Ziel bei weitem erreicht hat
So, nun zu meinen Gedanken:
Das geschilderte Problem ist im Prinzip genau das, was Hayao Miyazaki (Studio Ghibli) und Hideaki Anno (Studio Khara [Evangelion]) seit längerer Zeit an der Anime-Industrie stark kritisieren. Miyazaki geht ja sogar so weit zu sagen, dass das ganze in naher Zukunft platzen wird.
Ich wusste das meiste aus dem Video auch schon vorher (Aus Interviews mit Anime Produzenten ect.) und als Otaku habe ich auch nichts gegen Fanservice-Shows an sich, aber was ich am meisten schade finde sind die originellen und besonderen Anime ohne Vorlage, wo man meist Sakuga-Animation und eine brandneue Story bekommt, wo man wirklich das Wesen und Atmosphäre der einzelnen Direktoren spüren kann, die vor allem darunter leiden. Das schließt ja Fanservice nicht aus, wie man bei Gurren Lagann und Space Dandy gesehen hat. Serien wie Psycho Pass, Eden of the East oder Jigoku Shoujo werden immer seltener und schwieriger zu produzieren und nachdem man den wirklich talentierten und interessanten Leuten dann irgendwann komplett den Hahn zugedreht hat, bleiben in Zukunft nur noch auf Otaku zugeschnittene Mainstream-Serien mit starkem Sponsoreneinfluss übrig, die billig im Ausland animiert werden. Immer mehr Fans von Qualitäts-Anime werden abspringen oder sich lieber Älteres anschauen, was wieder zu weniger Umsatz, also weniger Anime und schlechterer Qualität führt und am Ende bleiben dann nur noch die Hardcore-Otakus übrig, die alles fressen, was die Industrie so raushaut.
Der Gedanke daran macht mich traurig, das darf so nicht enden!
Ein weiteres Problem, was in dem Video nicht angesprochen wurde, sind die Löhne der Animatoren. Es gibt nur wenig Neulinge im dem Berufsfeld, da die Löhne als frischer Animator dermaßen gering sind, dass man selbst mit zig Überstunden nicht einmal die Miete & Essen bezahlen könnte!
Eine aktuelle Studie zu Löhnen von neuen Animatoren: Study: New Entry-Level Animators Earn US$9,200 a Year in Japan - News - Anime News Network
Ein durchschnnittlicher Arbeitstag besteht aus 11 Stunden und der durchschnittliche Lohn sind 1,1 Millionen Yen im Jahr, was ungefähr 8.000€ entspricht.
Henry Thurlow (ein amerikanischer Inbetweener, der bei Studio Pierrot zB. an Naruto/Tokyo Ghoul/Baby Steps/Gaist Crusher bei Inhouse-Episoden gearbeitet hat), hat vorher auch bei anderen japanischen Studios gearbeitet und sich über die unmenschlichen Bedingungen beklagt: http://www.cartoonbrew.com/artist-ri...sh-110074.html
http://img1.ak.crunchyroll.com/i/spire4/189b6b90965c69920d87f207307e17271416435727_full.png
Chart vom Shirobako-Staff über das durchschnittliche Einkommen der Leute, die an einem Anime arbeiten. Die Angaben sind in Dollar und mit dem Kurs US$1 = 116 Yen umgerechnet.
Andere Animatoren beklagen aber auch immer wieder über die unmenschlichen Bedingungen und Löhne: http://www.animenewsnetwork.com/inte...an-hour/.85323
Es ist nicht unüblich, dass Leute sich ins Krankenhaus arbeiten, da sie pro gezeichneten Frame bezahlt werden und sie keine andere Wahl haben als jeden Tag bis in die Nacht zu arbeiten, um davon zu leben.
Studio Pierrot ist da noch eines der menschlicheren Studios und behandelt seine Mitarbeiter nicht wie Sklaven. Das merkt man ja alleine schon an deren Blogposts. Es gibt Einweihungsfeiern für neue Mitarbeiter, man lässt den Animatoren große Freiheiten, selbst Stile, die von dem regulären Stil abweichen, wie Shingo Yamashitas oder Norio Matsumotos, werden so gelassen und sogar gefördert, was ich richtig gut finde. Das ist auch der Grund, warum man bei Naruto die einzelnen Animatoren so gut unterscheiden und erkennen kann. Aber das ist leider eher die Ausnahme...
Wenn ich jetzt nebenbei mal daran denke wie oft Studio Pierrot von den Fans gerade wegen den Shingo- und Norio-Folgen auch noch gehatet wurde... Nun gut, das ist aber ein anderes Thema.
Apropos Shingo Yamashita!
Er hat zusammen mit Jun Sugawara und Naoyuki Asano versucht zumindest im kleinen dem Problem entgegen zu wirken und hat über IndieGoGo bereits 2 mal erfolgreich Wohnmöglichkeiten für junge Animatoren gesponsert! Ich habe natürlich auch beide Male einen kleinen Teil dazu beigetragen, genauso wie zu Yuasa's Kickheart und Triggers "Little Witch Academy 2" damals über Kickheart.
Die Leute, die dort einziehen dürfen, bekommen eine besondere, sehr niedrige Miete, sodass sie von den knapp 660€ im Monat für die 70 Stunden Woche trotzdem leben können und als Bonus bekommen sie sogar Hilfe, Unterricht und Unterstüzung von talentierten Sakuga-Animatoren wie Shingo Yamashita.
Ich finde die Idee zwar richtig toll, aber das ändert leider nichts am Hauptproblem! Erst als talentierter Freelancer oder wenn du dich zum Animation-Director/ Episode-Director hochgearbeitet hast, kannst du wirklich davon leben, aber bis dahin können Jahre vergehen und ein gewisses Talent ist auch von Nöten, also viele werden diesen Status nie erreichen und nach zig Jahren gerade einmal Key-Animator sein, wo der Lohn auch nur ein wenig höher ist...
Das Dutzend, die in den "Young Animator Dorms" wohnen und arbeiten dürfen, ändern wie gesagt leider nicht wirklich etwas...
Im allgemeinen sind die Löhne der Animatoren in den ersten Jahren deshalb so niedrig, da du ja als Inbetweener anfängst, also die Zwischenframes in einer Bewegung zeichnest und gerade für solche eintönige Arbeit, die kaum Können und Feinfühligkeit benötigt (Du pauschst eigentlich nur einen Key-Frame ab, nur dass du einige Linien etwas versetzt zeichnest, bis du die Position des nächsten Key-Frame erreicht hast), werden meistens günstige Studios aus Korea, Singapur u.a. beauftragt. Und die bieten Inbetweening so dermaßen günstig an, dass das den Lohn in Japan weit nach unten gedrückt hat.
Aus diesem Grund gibt es momentan sehr, sehr viele alte Veteranen unter den Animatoren, die in den 70ern/80ern angefangen haben, aber kaum Nachwuchs. Stattdessen wird fehlendes Budget und fehlende Ressourcen/Leute wieder durch billige outsourced Episoden kompensiert, also mittlerweile eben nicht nur das Inbetweening, sondern die ganze Animation einer Folge, samt Key-Animation. Das Ergebnis ist für den aufmerksamen Zuschauer meist einfach nur schrecklich anzusehen. Aber dadurch dass es immer mehr Aufträge für outsourced Studios gibt, sinken auch weiter die Löhne, selbst für Key-Animatoren, und neue talentierte Animatoren haben nicht einmal eine Chance zu wachsen.
Ihr merkt bestimmt schon - Die Probleme hängen alle miteinander zusammen und es ist ein Teufelskreis in den sich die Anime-Industrie immer weiter reinreitet. Ich kann schon verstehen, was Miyazaki damit meinte, dass es irgendwann platzt.
Das sollte einfach nicht sein, dass komplette Serien unnötig stark in der Qualität sinken müssen, von Sponsoren beeinflusst werden, es kaum talentierte Leute mehr gibt und selbst der Staff am Ende mit dem Produkt unzufrieden ist, das aber hinnehmen muss, da das Ganze sonst nicht mal entstehen hätte können. Und gleichzeitig wird aus dem toll geplanten Projekt nur ein weiterer Durchschnittsanime-Flop, welcher indirekt auch noch ein weiterer Schritt in die falsche Richtung für die Anime-Industrie darstellt.
Nur was kann man dagegen unternehmen?
Der Typ im Video sagt ja DVDs kaufen, aber gerade bei den heutigen Standarts mit Streams ist das ein aussterbendes Medium und meiner Meinung nach keine richtige Lösung auf Dauer.
Ich kann es ja mal aus meiner Sicht beschreiben, da ich mich schon als Otaku, also extremen Anime-Fan, sehe und ich damit ein Teil der anderen Seite des Problems, also den Fans/Käufern/Verbrauchern, bin. Bei meinem Bedarf (10-15 Serien pro Monat) könnte ich es mir niemals leisten auch nur 5 Stück davon auf DVD zu kaufen. Mal davon abgesehen, dass vieles davon hier nicht verfügbar ist und man es sich aus Japan importieren müsste, würden 5 Serien, selbst wenn sie nur 12 Folgen haben und auf nur 4 Volumes erscheinen (in Japan sind 12 Folgen meist sogar auf ganze 6 Volumes aufgeteilt), schon 500€+ kosten! Die Zielgruppe von Anime sind hauptsächlich Jugendliche und junge Erwachsene und zumindest die, die ich kenne, könnten sich niemals jeden Monat Anime-DVDs für über 500€ leisten.
Ich schaue zwar hauptsächlich über Crunchyroll am PC, aber natürlich können die 4,99€ im Monat nicht mal ansatzweise 10-15 Serienproduktionen unterstützen.
Die Serien, von denen ich mir teure DVDs kaufe, kann ich an meinen Händen abzählen und nur in Naruto stecke ich was DVDs angeht auch wirklich, wirklich viel Geld rein (Nicht nur, dass ich die deutschen DVDs und Boxen alle ausnahmslos kaufe, ich importiere ja sogar japanische DVDs).
Dafür fließt der Großteil meines Geldes wirklich eben in Merchadising und Manga von Serien, die mir gefallen haben. Wenn mir ne Serie gefällt, dann kaufe ich Figuren, Poster, Karten, Kissenbezüge, Spiele und mehr und eben nicht die Anime-DVD, weil ich habe den Anime ja gerade erst gesehen und für den Stream ja sogar etwas bezahlt. Wieso dann für 200€ dieselben 12 Folgen noch mal kaufen, nur damit es dann erstmal im Regal rumsteht... Merchadising bietet in dem "Hype" direkt nach dem Schauen einen höheren Mehrwert und ist auch noch günstiger als die DVDs, die oftmals auch noch teuer importiert werden müssen. Ich tendiere oft dann auch dazu lieber den Manga oder die Novel zu kaufen, also die Vorlage, da ich dann die Original-Story genießen kann und die Story nochmal aus einer anderen Perspektive erleben kann. Das sind monatlich schon mehrere hundert Euro, die da reinfließen.
Also ich bin selber, wie viele andere auch, auch ein Teil des Problems und genau dieses Handeln unterstützt den Zerfall des kompletten Systemes nur noch weiter. Ich kann die Denkweise der anderen Seite, also der Fans, vollstens nachvollziehen, wenn andere Leute es auch so oder so ähnlich machen. Es gibt sicherlich auch ältere Fans, mit einem gut bezahlten Job, die sich viele DVDs kaufen, aber das kommt leider nicht so häufig vor und gerade in der Zukunft wird Streaming eine immer größere Rolle einnehmen und der DVD-Vertrieb immer weiter zurückgehen.
Man kann aber jetzt auch nicht sagen, dass das Merchadising schuld ist. Offizielles Merchadising unterstützt den Anime ja auch und Endlos-Serien können sich nur deswegen überhaupt über Wasser halten. Aber da setzt das Problem auch schon wieder an, da man ja mehr Merchadising verkaufen kann, wenn man die Serie darauf auslegt und viele Sponsoren gewinnen kann, wie zB. Namco Bandai, die dann Spielzeug, Spiele dazu herstellen oder Aniplex, die DVDs, CDs und Merchadising produzieren und viele mehr. Man weiß vorher nicht, ob die Serie erfolgreich wird und möchte natürlich so wenig Verlust wie möglich machen, wenn es ein Flop wird.
Es ist alles ziemlich schwierig >.<
Miyazaki sagt zum Beispiel, dass die Otakus den Anime-Markt zerstört haben und Schuld sind, da es hauptsächlich diese sind, die sich mit dem ganzen Merchadising eindecken, aber Anime illegal aus dem Netz ziehen. Außerdem verachtet er die Sexualisierung von Anime-Charaktern, die ja ein Teil der Otaku-Kultur ist.
Ich sehe das nicht so, da gerade die Otakus auch sehr viel Geld in die Industrie stecken und Leute, die fast ihr gesamtes Geld für DVDs ausgeben, meistens selbst Otakus sind. Und ohne eben diese hätte sich vieles erst garnicht entwickelt. Wenn ich daran denke, was alleine damals schon der Evangelion-Hype alles ausgelöst hat! Aber einfach die DVDs kaufen sehe ich bei dem momentanen System auch nicht als Lösung (siehe Gründe oben), da es den finanziellen Mitteln, der Denkweise vieler Fans und den modernen Streaming-Möglichkeiten, wie beispielsweise über Crunchyroll, widerspricht.
Ich weiß auch nicht, was man dagegen tun kann, aber es ärgert mich zusehen zu müssen, wie all den tollen Animatoren Ketten angelegt werden und die Zukunft meines Hobbys, welches einen großen Teil meines Lebens einnimmt, nicht rosig aussieht
Ich unterstütze finanziell vollstens Naruto, ich spende Geld für Projekte über Kickstarter wie die Shingo's Animator Dorms oder damals Yuasas Kickheart und zuletzt "Under the Dog", aber das sind alles nur kleine und einzelne Fälle und wirken dem Zerfall der Anime-Industrie grundsätzlich nicht wirklich entgegen.
Ich mache mir oft zu Themen wie diesen Gedanken, wenn ich gedankenversunken Sakuga-Szenen auf / | sakugabooru durchstöbere oder mir Interviews und Blogposts von den Menschen durchlese, die in der Industrie arbeiten...
Ich habe das Gefühl, dass sich die Menschen mit ihrer Geldgier und Profit-Orientiertheit soviel selbst zerstören...
So, das war es erstmal von mir. Vielen Dank für die Zeit, die ihr euch fürs Lesen genommen habt.
Was denkt ihr dazu? Habt ihr die angesprochen Anzeichen auch schon oft in Anime entdeckt? Wie steht ihr zu dem Thema und was sind eure Gedanken zu dem Problem? Fällt euch vielleicht eine Lösung ein, wie man aus dem Kreislauf ausbrechen könnte? Was kann man als einzelner Fan tun, um dem entgegenzuwirken?
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29.07.2015, 00:24 #2Max Farron
AW: Die Probleme in der Anime-Industrie
Wow. Ein echt gigantischer Text. Ich werde mich morgen dazu außern. Nun muss ich leider ins Bett.
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29.07.2015, 01:18 #3Teilchen
AW: Die Probleme in der Anime-Industrie
Das suggeriert im Zusammenhang mit deinem Thema irgendwie, als würde die Branche mega schlecht bezahlen. Ist das auch wirklich so? Was ich mich frage: Wer sind diese Leute, die als Einstieg 8000€ verdienen? Schulabgänger ohne weiterreichende Ausbildung? Das kommt zumindest so rüber, ansonsten verstehe ich nicht, warum ein College-Student laut deiner Abbildung direkt das doppelte verdient. In Japan gibt es ja kein duales Ausbildungssystem wie hier – ist das also der „Ersatz“ für eine Ausbildung? Dann wären ca. 650€/Monatlich für ein „Ausbildungsgehalt“ das mit skaliert . Wenn man dann nach 2-4 Jahren mit Erfahrung mind. Das doppelte verdient (da ich ja davon ausgehe, das man quasi als Lehrling das „College-Level“ überspringt bzw. parallel ausgebildet wird und man dann mit Erfahrung direkt das dritte Level in dieser Gehaltsskala hat), wäre das zumindest erklärbar und daraus schließe ich kein Lohn-Dumping sondern ein angemessenes Ausbildungsgehalt im Mittelfeld (wenn ich es jetzt mit Deutschland vergleiche) was offensichtlich mit den Jahren sogar sehr stark mitskaliert (anders als in Deutschland, wo es jedes Jahr 30-100€ mehr in der Ausbildung gibt). Hinzu kommt natürlich der Fakt, dass Animes/Mangas eine reine Fließband-Industrie in Japan ist - also nix besonderes.
Sorry für meine Frage^^ es kommt in dem Text so rüber als wäre das quasi das Gehalt eines Animator mit „Gesellenstatus“ – also einen echten Berufseinsteiger mit entsprechenden Background. Was ich über Japan kenne, und nur dann macht deine Abbildung für mich Sinn, ist das „Entry-Level“ Quasi der Status quo, wo die Leute erstmal ausgebildet werden und dem Studio mehr Kosten als sie Nutzen und da kann man ja wirklich nicht sagen, als wären das die Leistungsträger durch die solche Animes tatsächlich entstehen.
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29.07.2015, 11:40 #4Narutofreak1412
AW: Die Probleme in der Anime-Industrie
@Teilchen
Ja, das ist wirklich mega schlecht!
Die Abbildung stellt keine Karriere-Leiter dar. College Student und Part-Timer sind zum Beispiel nur als Vergleich mit drauf. Da sieht man mal wie die Löhne in Japan eigentlich aussehen, wenn man bedenkt dass man als College Student oder Part-Timer noch eher wenig verdient.
Das mit dem Einkommen von "College Student" ist eine gute Frage. Auf dem Bild ist Midori abgebildet, die im Anime während des College Sachen fürs Studio recherchiert hat und Scriptwriter werden wollte. Ich glaube aber eher, dass damit neue junge Leute aus dem Ausland gemeint sind, die eine Schule besuchen und offiziell unter dem Status "College Student" Nebenjobs annehmen können, wenn sie dies im Amt einreichen: http://www.studyjapan.go.jp/en/inj/inj03e.html Es würde sonst nur wenig Sinn machen College Student extra aufzulisten.
Um zurück zu den Animatoren zu kommen: Als Animator-Anfänger machst du erstmal jahrelang nur Inbetweens zu dem im Text erwähnten Lohn. Der Aufstieg besteht dann irgendwann nur vom Inbetweener zum Key-Animator, wo man aber nur geringfügig mehr verdient (eben weil Key-Animation durch das Problem auch immer öfter extrem günstig in ausländischen outsourced Studios produziert wird). Und hier hört es dann meist auf mit der "Karriere". Nur wirklich talentierte und begabte Key-Animatoren, die mit ihren Szenen herausstechen, haben die Chance zum Animation-Director oder Episode-Director aufzusteigen und richtiges Geld zu verdienen. Aber die meisten werden auch in Zukunft weiter jeden Tag extrem lange arbeiten für einen sehr niedrigen Lohn. Kein Wunder also, dass kaum jemand ein Animator werden möchte. Auch wird soviel geoutsourced, dass die wenigen Neulinge kaum eine Chance dazu bekommen das zu lernen. Es gibt wieder vereinzelnd Projekte, um dem entgegenzuwirken, wie das Young Animator Training Projekt, was jedes Jahr veranstaltet wird und von der Regierung selbst bezahlt wird (https://en.wikipedia.org/wiki/Young_...aining_Project), aber das kratzt eben auch nur an der Oberfläche des Problems und ist keine Lösung auf Dauer.
Der einzige Grund warum Leute diesen Berufszweig überhaupt noch wählen ist, weil sie das zeichnen und animieren an sich lieben und das als Beruf ausüben wollen, egal wie sehr es die eigene Gesundheit strapaziert und wie wenig man bezahlt bekommt.
Man kann das also nicht mit unseren Löhnen und unserem System vergleichen, da sowohl die Löhne und als auch die Mieten dort höher sind als hier und du hier spätestens nach der Ausbildung vernünftig bezahlt wirst. Außerdem reicht hier eine 40 Stunden Woche, da du normalerweise nach Arbeitszeit und nicht wie in der Animatoren-Branche pro Zeichnung/Frame bezahlt wirst.
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29.07.2015, 21:19 #5Kami Burn
AW: Die Probleme in der Anime-Industrie
Zugegeben verstehe ich nicht besonders viel von der Produktion von Animes aber diesen einen Punkt möchte ich dennoch erläutern. Es mag zwar sein dass die Animatöre nicht besonders viel verdienen,aber wwarum zum Teufel ist dann das Endprodukt so schweineteuer? Laut deiner Gehaltsliste sind daran wohl hauptsächlich die Gehälter der Synchrosprecher gekoppelt-kann es sein,dass diese extrem überbezahlt sind während die Personen,die die Hauptarbeit machen ausgebeutet werden?
Auf jedenfall stimmt in Sachen Animes das Preis/Leistungsverhältniss schon lange nicht mehr. Wir reden schließlich von einer Anime Staffel für die man hierzulande 150 Euro auf den Tisch blättern muss. Die deutschen Sender zahlen für die Lizensierung und die Importierung von Animes hunderttausende von Euros-da stimmt doch etwas nicht! Normale Serien wie Game of Thrones,The Walking Dead etc. müssten von den Kosten her viel aufwändiger sein als Animes,aber dem ist nicht so. Für eine Staffel TWD zahle ich im Laden 30 Euro (Blu-Ray),für eine Staffel Magi 35 (normale DVD).
Unterm Strich brauchen sich die Studios nicht wundern,dass Streams aus dem Boden wuchern-niemand der nicht von Beruf Sohn/Erbe ist,kann sich das auf Dauer leisten.
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29.07.2015, 22:36 #6Narutofreak1412
AW: Die Probleme in der Anime-Industrie
@Kami Burn
Das liegt daran, dass Anime nun mal ein Nischenprodukt ist. Die meisten verkaufen sich gerade einmal zwischen 2.000 - 4.000 Mal insgesamt (Series Data – Quick View), während Game of Thrones alleine in der ersten Woche nach Veröffentlichung schon über 350.000 Mal über die Ladentheke geht (https://de.wikipedia.org/wiki/Game_o...ffentlichungen). Daher müssen die Preise so stark gehoben werden, damit sich die Herstellung überhaupt lohnt. Und nein, auch wenn sie die Preise senken würden: Es würden zwar logischerweise etwas mehr Leute kaufen, aber es gibt einfach insgesamt nicht so viele Anime-Fans wie Fans von Serien wie The Walking Dead, Game of Thrones und co.
Die einzige Serie, die ich kenne, die mit über 50.000 Sales schon ein Mega-Erfolg war, ist Shingeki no Kyoujin. Es kommt zwar bei einigen Serien auch auf die Merchadising-Sales an, wie zB. bei Langzeit-Anime-Serien, die tagsüber laufen, und auch das Budget ist ja von Serie zu Serie unterschiedlich, aber ungefähr kann man sagen, dass die Serie erst bei über 5000 Sales wirklich ein Erfolg ist (und du kannst ja mal oben auf dem ersten Link mal schauen wie extrem wenig Serien das sind).
Noch detaillierter und besser, als ich es in Worte fassen könnte, wird es auf ANN erklärt. Das ganze geht zwar am Ende Richtung US Markt, aber gerade am Anfang werden die Ursprünge der teuren Anime DVDs in Japan und der Geldfluss echt super erklärt: The Anime Economy - Part 2: Shiny Discs - Anime News Network
Achja: Das Geld, dass die Synchronsprecher verdienen, kommt daher zustande, da sie ja nicht nur für die Synchro-Arbeit am Anime, sondern auch noch für Hörspiele, Werbung und Promotion, Stage-Events, Charakter-Songs und mehr eingesetzt werden (auf sowas bestehen oft die Sponsoren, damit die sich für das Geld, was sie in den Anime gesteckt haben, auch eine Scheibe abschneiden können. Alleine auf ihren Anteil der DVD Verkäufe kann man sich ja selten verlassen, wie man oben sieht). Gerade die Sprecherinnen werden meist als Stars vermarktet und sind dann oft wirklich über die ganze Laufzeit des Animes mit eingebunden. Aber es stimmt schon, dass richtig bekannte Sprecher ziemlich viel Geld verdienen. In Japan gibt es viele Otakus, die ihre Sprecherinnen wie Idols verehren und 1-2 berühmte Sprecherinnen für die Hauptchars gewinnen zu können, kann einen großen Unterschied in den DVD-Verkäufen am Ende machen.
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30.07.2015, 08:27 #7Sentinel
AW: Die Probleme in der Anime-Industrie
Nun, wie wäre es dann, wenn man die Preise erheblich sinken würde?
Wie auch Kami Burn, habe ich leider gar keine Ahnung von Marketing, aber die Preise sind schon recht überteuert. Könnte es nicht daran liegen, eben weil die DvD's recht überteuert sind, dass sich kaum Menschen dazu bewegen, etwas zu kaufen? Davor waren die ja auch recht teuer - daher frage ich mich das so.
Was das Problem ansonsten angeht, so hast du ja vieles angesprochen - ich kenne jedoch keinerlei Lösungen für das Lösen des Problems. Aber wie schon gesagt; man müsste einmal ausprobieren, wie gut sich das verkaufen lässt, wenn man die Preise erheblich sinken würde. Nintendo tat dies ja auch, als sich ihre Konsole nicht so gut verkaufen lies. Man muss die Leute auch anlocken! Wie hatte es SnK geschafft? Der Anime ist seeehr beliebt und allein die Bekanntheit des Anime ist sehr bemerkenswert, dazu auch noch etliche Werbungen, die man mit SnK machte (allein die Subaru-Werbung, wo man gleichzeitig für den AoT Reallife Movie beworben hatte), was ich damit sagen möchte? Den meisten Anime fehlt leider auch ziemlich viel Werbung. Pro7Maxx unterstützt doch in den letzten Monaten Anime sehr - man könnte mit denen einen Vertrag dchließen, ob die nicht in ein Teil ihrer Werbung für die DvDs werben, das wäre doch auch mal was.
Wie schon gesagt, mehr kann ich dazu nicht mehr sagen. Alles rund um die Krise von Anime und den Animatoren - ich kenn mich gar nicht damit aus. Und ich möchte hier besser kein Unfug oder so labern.
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30.07.2015, 09:28 #8Dante-Dragon
AW: Die Probleme in der Anime-Industrie
Man hat nicht nur bei Animes das Problem das pro Season viel Mainstream rauskommt. Auch bei normalen Serien kommt in letzter Zeit viel Mist. Allerdings auch einige Wirkliche Perlen.
Gerade Serien wie Daredevil, Bosch, Orange is the New Black....etc sind alles gute Serien die eigendlich mit Relativ kleinem Budget gedreht werden und nicjt an die grossen Sender verkauft wird sondern von vornerein an VOD Dienste wie Netflix,Amazon instant....etc gehen. Ich denke dadurch ist schonmal ein grosses Einspar Potenzial da. Ich weiss jetzt nicht wie es in Japan mit Solchen Diensten aussieht.
Ausserdem hab ich das Gefühl das die Japaner gerade mit ihren Lizenskosten mal von ihrem hohen Ross runterkommen sollen. Ich möchte jetzt niemanden auf den Schlips treten ich schaue und liebe ja selber Animes aber wenn schon ein Sender für zig Hunderttausende Euros sich erst die Lizenz zusammensparen muss und dann auch noch die Synchro und Vermarktung stemmen muss ist es klar das anderen Länder nur den gleichen Anime Mainstreambrei gucken dürfen und das dadurch Anime immer mehr in die Nische gedränkt wird weil den Scheiss niemand mehr sehen kann dürfte ja wohl aich klar sein. Hier würde ich aisnahmsweise mal Masse statt Klasse sehen. Lieber viel verscbiedene billige Serien als 1 grosse Teure.
Gerade beim Thema "Blu Ray/DVD" kann ich teilweise wirklich nur den Kopf schütteln. Es gibt in meiner Blu Ray Sammlung einige Serien wo die Staffeln in mehrere Teile gespalten ist aber dies ist wirklich nur ein kleiner Teil. Wenn ich allerdings mal durch den Elektromarkt meines Saturns gehe und mir dort mal die Animes anschaue ist es so gut wie immer das eine Staffel einer Serie in mehrere DVD Boxen aufgeteilt wird. Bestes bsp Naruto. Da hat eine "Staffel" ~ 20 Folgen. Klingt zwar viel macht aber bei rund 25 min Pro Folge gerade mal 5 std Spiellänge. Das habe ich bei normalen Serien teilweise weit überboten.
Ich denke das ganze Thema ist eher ein "globales" Problem. In Japan stehen die Gebälter in keiner Relation zueinander aber auch in Amerika ist es genau das gleiche. Wenn man Bedenkt was z.b die Darsteller von "The Big Bang Theory" für eine Folge bekommen ist das auch schon extrem.
Ich denke wir leben gerade in der heutigen Zeit in einer Welt wo es gerade für kleinere Unternehmer besonders in der Unterhaltungsindustrie deutlich einfacher gemacht wird kostengünstig ein Publikum zu erreichen.
Schaut man sich mal die Serie "RWBY" an die nur durch Youtube so extrem erfolgreich geworden ist frag ich mich dann warum das gerade grössere Mangaka oder Anime Produzenten das nicht können sondern immer die Fehler bei andere suchen müssen.
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30.07.2015, 11:56 #9Narutofreak1412
AW: Die Probleme in der Anime-Industrie
Das hatte ich in meinem vorigen Post ja geschrieben. Das ist etwas, was auch hierzulande oft diskutiert wird. Anime ist einfach zu sehr Nische, als dass sowas funktionieren würde.
Wenn man den Preis um zwei Drittel senken würde, dann würden nicht 66% mehr Leute kaufen. Dafür gibt es einfach zu wenig Anime-Fans insgesamt, die bereit sind Anime auf DVD/BD zu kaufen. Panini Video hat zum Beispiel damals einzelne Volumes für ca 15-20€ vertrieben (Naruto, Death Note ect.) und nach ein paar Jahren musste deren Vertrieb dann Insolvenz anmelden... Ähnlich erging es auch anderen Publishern. Dazu kommt noch, dass die Verkaufszahlen sowieso immer weiter zurückgehen, da viele immer mehr zu Streaming greifen und immer weniger Leute sich eine DVD-Sammlung anlegen. Nach derzeitigem Trend gehen die Verkäufe also sowieso immer weiter zurück, da kommt heutzutage kein Publisher auf die Idee einen Anime frisch zu lizenzieren, zu synchronisieren und dann so günstig zu verkaufen, dass man so hohe Abnahmen bräuchte, um kein Verlust zu machen, die man einfach nicht erreichen kann.
Die einzigen Publisher, die sowas machen würden, sind wirklich große Publisher wie Universum, die eventuelle Verluste hinnehmen können. Aber selbst die tendieren eher dazu Anime-Filme zu lizenzieren als ganze Serien.
Zumal es immer noch genug Leute gäbe, die die Preise zu teuer finden würden, wenn neben der 15€ Anime-Volume mit 4 Folgen eine Staffelbox von Big Bang Theory mit 24 Folgen für nen Zehner steht.
Subaru ist denke ich mal ein Sponsor der Live Action Filme. Zumindest ist es nicht das erste Mal, dass sie Animestuff sponsorn (Zuletzt Pleidaes, wo die Chardesigns an die Autodesigns angepasst wurden, damit jeder Char quasi ein Subaru Auto-Modell repräsentiert).
Also ist es eher andersherum und Subaru nutzt die Beliebtheit von AoT um Werbung für ihr Auto zu machen. Die Live Action Filme werden in der Werbung ja nicht einmal erwähnt.
Zu Pro7Maxx kann ich nicht viel sagen, weil ich das nicht empfangen kann und es deswegen noch nie anschauen konnte. Aber ja, ich finde auch, dass es eine super Idee wäre in deren Anime-Blöcken Werbung für DVDs zu machen!
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31.07.2015, 09:26 #10Kami Burn
AW: Die Probleme in der Anime-Industrie
Was sich mir jedoch aufdrückt (gerade im Fall von Naruto) ist immer noch das Preis/Leistungs Verhältniss. In einer Staffel Naruto sind ca. 25 Folgen enthalten,in einer Staffel Magi/Hellsing jedoch nur 2-7 Folgen. Vom Preis her unterscheiden sich jedoch beide Animes überhaupt nicht,jedoch hat jeder Anime die gleiche Laufzeit (25 Minuten). Man muss hier doch eindeutig differenzieren zwischen Geschäftstaktik und reiner Abzocke. Ich finde für 2 Folgen Hellsing 40 Euro hinzublätter eine reine Unverschämtheit,da braucht man sich wegen niedrigen Verkaufszaheln nicht wundern.
Bei Naruto sehe ich da zumindest noch eine Leistung vorhanden,die es irgendwo für den eingefleischten Fan noch einsehbar macht,sich nun Staffel X für 40 Tacken zu kaufen-bei anderen Animes überhaupt nicht. Da schalte ich lieber daheim einen Stream ein,der kostet mich keinen Cent.
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31.07.2015, 11:21 #11Narutofreak1412
AW: Die Probleme in der Anime-Industrie
@Kami Burn
Über welche Veröffentlichungen sprichst du denn?
Eine Hellsing OVA, die ungefähr eine Laufzeit von 2 Episoden hat, kostet in Japan umgerechnet ca. 50€. Eine Naruto Volume mit 3-4 Folgen kommt auf umgerechnet ca. 40€.
Dafür ist die Hellsing OVA aber auch hochwertiger produziert, hat 5.1 Ton, läuft vorher nicht im TV ect.
Eine Hellsing OVA kostet in Deutschland ca 20€. Die Hellsing Staffelbox der alten Serie mit 12 Folgen 80€. Bei Naruto kosten 7-8 Folgen 50€ und 11-14 Folgen 80€.
Also sowohl wie in Japan als auch in Deutschland sind die Preise von Hellsing und Naruto eigentlich vergleichbar, nur das die Hellsing OVAs in Deutschland und in Japan sogar ein wenig teuer sind, dafür aber höhere Qualität aufweisen und nicht in Verbindung mit einem TV-Sender produziert wurden.
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31.07.2015, 11:34 #12Kami Burn
AW: Die Probleme in der Anime-Industrie
Die OVA. Im Media Markt kostet eine Disk um die 30 Euro, Laufzeit sind 50 Minuten (was einer Folge entspricht). Klar,man kann auf Amazon und Ebay günstiger an die Teile rankommen,aber ich rede hier halt vom durchgehenden Marktpreis und der liegt bei 30 Euro.
Sorry,aber ich wüsste echt gerne wo du diese Preisliste her hast-sie deckt sich so gar nicht mit dem gängigen Marktpreis.
Seltsam,ich habe hier eine Staffel mit gut 20 Folgen mit einem 40 Euro Preisschild drauf. Wo kaufst du nur ein? D:
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31.07.2015, 12:23 #13Narutofreak1412
AW: Die Probleme in der Anime-Industrie
Im ersten Abschnitt habe ich die japanischen Preise verglichen. Im zweiten Abschnitt die Deutschen.
Hier nochmal deutlicher und mit Links:
Japan:
Hellsing Ultimate: 5700 - 6700 Yen (entspricht ungefähr 50€) CDJapan : Complete Listings | Keywords: hellsing
Naruto: 4300 Yen (entspricht ungefähr 40€) CDJapan : Complete Listings | Keywords: naruto obito
Deutschland:
Hellsing Ultimate: 22-24€ http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss_2?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91& url=search-alias%3Daps&field-keywords=hellsing+ultimate&rh=i%3Aaps%2Ck%3Ahellsing+ultimat e
Naruto:
2-Disc Sets 50€ http://www.amazon.de/Naruto-Shippuden-Staffel-Episoden-488-495/dp/B00W1SB8TQ/ref=sr_1_6?ie=UTF8&qid=1438337406&sr=8-6&keywords=naruto+staffel+13
3-Disc Sets 80€ http://www.amazon.de/Naruto-Shippuden-Staffel-Folgen-496-509/dp/B00W1SB8QE/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1438337406&sr=8-1&keywords=naruto+staffel+13
Die Naruto-Boxen, die du meinst, sind wahrscheinlich die bisherigen Staffelboxen von KSM. Diese sind aber schon eine Weile draußen (der Startpreis lag bei 40-60€) und KSM musste nicht für die Synchronisation bezahlen (die hat ja RTL2 damals in Auftrag gegeben). Deswegen konnten sie gleich schon etwas günstiger als üblich starten (10-20€ günstiger) und ich habe die nicht mit den anderen Veröffentlichungen verglichen. Die anderen Einzelvolumes der ersten Serie von Panini werden auch zu Schleuderpreisen vertickt, da PaniniVideo ja wegen der Insolvenz deren Vertriebs dicht machen musste und die über Nipponart einfach noch die Scheiben loswerden wollen.
Ich möchte bei der Gelegenheit noch erwähnen, dass ich die deutschen und japanischen Preise nicht verteidigen möchte. Ich möchte lediglich erklären, wie es dazu kommt, und vergleichen denn es ist auch ein Teil des Problemes, welches sich immer weiter verschlimmert.
Das machen viele andere ja nicht anders und ich kann das auch vollstens nachvollziehen. Ich selbst schaue zwar nur legale Streams oder Fansubs, aber die 4,99€ pro Monat, die ich für erstes zahle, womit ich soviele Serien schauen kann wie ich will, stellen sowohl die japanischen als auch die deutschen DVD Preise völlig in den Schatten. Und Streaming ist nun mal die Zukunft - Es gibt ja auch schon massig legale kostenlose Anime-Angebote: Sammlung von legalen und kostenlosen Anime-Streaming-Seiten
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14.08.2015, 07:15 #14Narutofreak1412
AW: Die Probleme in der Anime-Industrie
Laut Masamune Sakaki kostet ein durchschnittlicher 1 Season Anime um die 250 Millionen Yen (ca. 2 Millionen €). Außerdem sagt er, wie ich ja auch schon erwähnt hatte, dass ein Großteil der Anime das nicht wieder reinbekommt und das Studio Verlust macht. Sie müssen darauf setzen, dass hin und wieder einer der Titel einschlägt und sich richtig gut verkauft.
Takayuki Nagatani (Producer von Shirobako) sagte, dass sein Anime mit 24 Episoden um die 500 Millionen Yen gekostet hat und damit es sich einigermaßen gut verkauft, musste er zusätzlich Events planen und Merchadising herstellen lassen.
Shinji Takamatsu, ein Veteran-Animator, schrieb auch dazu: "Die ganzen Kosten durch DVD/BD Verkäufe wieder reinkriegen zu wollen ist ein hoffnungsloses Geschäftsmodell, aber so läuft es mit fast allen Late-Night-Animeserien."
Quelle: Anime Insiders Share How Much Producing a Season Costs - Interest - Anime News Network
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20.08.2015, 22:43 #15Narutofreak1412
AW: Die Probleme in der Anime-Industrie
Ihr könnt den Artikel auch gerne teilen/verbreiten, denn ich finde, dass es es ein wichtiges Thema ist und die im Artikel angesprochenen Probleme in der Fan-Szene mehr Aufmerksamkeit bekommen sollten. So kann man wenigstens einen kleinen Teil beitragen ^^
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20.11.2015, 21:35 #16Narutofreak1412
AW: Die Probleme in der Anime-Industrie
Da in wenigen Tagen 2/3 der Animator Expo Shorts gelöscht werden, wollte ich noch einmal darauf aufmerksam machen, dass jemand einen Guide mit Hintergrundwissen zu den einzelnen Shorts veröffentlicht hat, wo er auf bestimmte Animatoren ect. eingeht.
Das meiste war mir zwar schon bekannt, aber wenn man sich für Animation und die Expo interessiert und sich nicht gerade schwerwiegend mit Animatoren beschäftigt, dann kann das echt ein guter Leitfaden sein: The Ultimate Guide to the Animator Expo Shorts - Anime News Network
Kann die Animator Expo Short echt jedem ans Herz legen, der mal sehen möchte, wie talentiere Animatoren oder Direktoren ect. arbeiten und wie das aussieht, wenn sie frei - unabhängig von Verkaufszahlen, Zielgruppen und Sponsoreneinflüssen ihrer Kreativität freien Lauf lassen können
Hier die offizielle Webseite: 作品一覧 - 日本アニメ(ーター)見本市
Leider sind einige Sachen schon weg, müsst ihr mal schauen, ob man die vielleicht noch woanders herbekommt. Ein BluRay- oder DVD-Release ist bisher leider noch nicht geplant.
Drei.
User vs. Mods