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Thema: Design der Cover
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31.01.2021, 08:39 #1Mahiro
Design der Cover
Fangen wir mal mit einem langweiligen Beispiel an. Die Monster-Mädchen ist ein anspruchsloser Ecchi-Manga und daher sind die Cover auch sehr simpel gestaltet. Hier ist auch das typische Verfahren bei solchen Mangareihen oder Comedy allgemein. Auf dem Cover ist meist nur ein Charakter und auf jedem Band ist dann ein anderer zu sehen, auch wenn wie hier der dargestellte Charakter bereits viel früher im Werk eingeführt wurde und gegebenfalls in dem Band, wo er auf dem Cover ist, gar keine große Rolle spielt oder zumindest nicht so dominant vertreten ist, als das das Cover Sinn macht. Diese Vorgehensweise finde ich schade, weil sehr generisch, aber bei solchen Reihen macht mehr Mühe auch nicht viel Sinn.
Noch langweiliger - zumindest was die Cover betrifft - sind Reihen, wo der Hauptcharakter so herausstechend ist, dass kein anderer Charakter es überhaupt aufs Cover schafft. Es sei hier erwähnt, dass es durchaus wenige Cover gibt, wo ein anderer Soldat im Hintergrund zu sehen ist, aber auch nur vermummt. Wenn man großer Fan vom Protagonisten ist, können die Cover schon funktionieren, ansonsten nutzen sie sich viel zu schnell ab.
Bei Yotsuba&! ist zwar auch immer die kleine Heldin auf dem Cover, doch sie ist selten allein und es gibt viele Details zu sehen. Es gibt auch immer einen Bezug zum Inhalt des jeweiligen Bandes. Da möchte ich genauer auf einen Band aus der Reihe eingehen.
Hach, ist das nicht süß? Hier wurde gut eingefangen, das Yotsuba mit ihren Freundinnen im Herbst unterwegs ist. Selbst der kleine Teddy bekam einen Anhänger verpasst. Hier bekommt man genau das, was das Cover verspricht. Klar, steckt hier jetzt nicht tiefgründiges dahinter, aber man merkt, dass man sich hier mehr Gedanken gemacht hat anstatt einfach nur was hinzuklatschen. Für einen seichten Slice of Life Comedy Manga hat dieses Cover Vorzeigequalität.
Ich werde später noch ein paar andere Reihen raussuchen und darauf eingehen.
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31.01.2021, 14:00 #2Mahiro
Design der Cover
A Silent Voice stellt die beiden Protagonisten in den Fokus und ignoriert alle anderen Charaktere. Ist ein bisschen schade für all die Nebenfiguren, aber dafür ist die Wirkung der Cover eine ganz spezielle. Denn schnell fällt auf, dass beim vorletzten Band eine Figur fehlt, was ich interessant finde ohne gleich groß zu spoilern. Man sieht auch sofort, dass die Charaktere im ersten Band jünger sind als bei den nachfolgenden. Im Hintergrund ist jeweils Schauplatz eines wichtigen Momentes zu sehen.
Für das, was es ist, ist es gut gemacht.
Die Cover von Tokyo Ghoul sind simpel aufgebaut. Man sieht immer nur einen Charakter, der mit Mimik und Gestik minimalen Einblick in seinen Charakter bietet. Interessanter ist dann schon der Wechsel der Hintergrundfarbe. Bis einschließlich Band 6 wurde weiß verwendet, doch ab Band 7 kommt Farbe zum Einsatz.
Dies ist zwar schon ein kleiner Spoiler, dass bei Band 7 ein Wandel zu erwarten ist, aber bis auf diese Tatsache wird nichts vorweggenommen. Reißt mich jetzt nicht vom Hocker, aber es ist okay. Man könnte noch philosophieren, ob bei der Hintergrundfarbe noch etwas mehr dahintersteckt, aber dazu müsste ich die Reihe nochmal lesen, um das zu überprüfen.
Non Non Biyori hat viele Dinge mit Yotsuba gemein, doch bei der Covergestaltung die Nase deutlich vorn. Es gibt mehr Hauptcharaktere und man ist hier den ungewöhnlichen Schritt gegangen, das Coverbild einfach mal um 90° zu kippen. Dadurch hat man plötzlich viel mehr Platz für alle Figuren und kann in schöner Farbe den detaillierten Hintergrund bringen. Die Nummer des Bandes wird auch verspielt eingebunden, was die Kreativität unterstreicht.
Hach, ich sehe dieses Cover und befinde mich sofort in einen kleinen, japanischen Süßwarenladen. Wie bei den abgebildeten Mädels überkommt mich eine Freude und ich will die ganzen Artikel durchgehen. Ein Jammer, dass ich jetzt nicht wirklich in diesem Laden stehe.
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31.01.2021, 18:59 #3Mahiro
Design der Cover
No Game No Life war für mich einer der Gründe mit Light Novels anzufangen, doch die Cover sind relativ generisch. Die primäre Zielgruppe wird sofort klar, süße Mädels locken hier und da schafft es selbst der männliche Protagonist kaum auf das Cover. Man muss schon ganz genau hinsehen, um ihn überhaupt zu entdecken. Vom künstlerischen Aspekt finde ich solche Cover langweilig.
Die Cover der Monogatari-Reihe stechen aus der Masse hervor. Der Hintergrund ist meist minimal in Szene gesetzt, der Fokus liegt hier eindeutig auf den Charakter oder die Charaktere, die im jeweiligen Band eine Rolle spielen (sollten). Hier zeigt man zwar auch nur die Mädels und der männliche Protagonist aus dessen Perspektive größtenteils erzählt wird taucht gar nicht erst auf, aber es macht Sinn. Er ist immer dabei und gerade die Cover der beiden Bände von Koyomimonogatari geben mir das Gefühl, dass der Leser hier die Perspektive vom Protagonisten sieht. Er erzählt die Geschichte und sieht sich halt nicht selbst bzw. geht eben auf die anderen genauer ein. Gerade bei den Cover von Koyomimonogatari frage ich mich, ob hier die Nähe und die Blickrichtung der jeweiligen Charaktere einen tieferen Sinn haben. Natürlich werden sie das haben, gern werde ich das feststellen, wenn ich die Bände lesen werde.
Mir gefällt auch die einheitliche Platzierung des Titels in einer kleinen Box linksmittig. Die japanischen Cover sehen jedoch anders aus, wie ein Foto von einer schiefplatzierten Postkarte mit dem Cover des Buches.
Ich habe Overlord noch nicht angefangen, aber die ersten zwölf Bände hier und bin erstaunt über die Qualität und Details. Diese Cover kann ich mir ebenso gut auch als Gemälde vorstellen! Wahnsinn!
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31.01.2021, 23:22 #4Riri
Design der Cover
Cover Arts bzw. Key Visuals sollten in einer Zeit, zu welcher Leute immer mehr ja fast schon in einem Fluchtreflex durch die Buchregale oder Online-Bibliotheken stöbern, keineswegs unterschätzt werden. Je schneller etwas interessant und informativ vermitteln kann, weshalb man genau dieses Etwas konsumieren sollte, desto besser. Diese Entwicklung, welche in den letzten Jahren immer mehr Beachtung seitens der Publisher und Verlage gefunden hat, spiegelt sich nicht nur in der visuellen Berückung wider. Genau dies ist auch der Grund, weshalb in etwa die Titel von Light Novels immer länger und unkreativer geworden sind. Die Anime-, Manga- und Light-Novel-Märkte wachsen exponentiell und somit auch die Konkurrenz, der sich der einzelne Autor stellen muss. Ich merke es ja selbst schon, wenn ich in den schier bodenlosen Manga-Bibliotheken nach neuen Veröffentlichungen scrolle oder mir die bevorstehenden Anime der nächsten Season anschaue. Wenn etwas für mich ansprechend aussieht, bin ich sofort gewillt, mir die Kurzbeschreibung dazu durchzulesen und allein das ist ja bereits mittlerweile mehr als Gold wert
Bei den oben aufgeführten Werken lese ich aktuell nur Overlord. Zwar bin ich infolge der Anime-Adaption auf die Buchreihe aufmerksam geworden, aber ich würde lügen, würde ich deren visuelle Ästhetik als Mitgrund für meine schnelle Kaufentscheidung leugnen. Das Tolle an dem Artstyle, den man dort auf dem Cover sieht, ist ja, dass er sich zudem durch die gesamten Bücher zieht und nicht nur als oberflächlicher Blickfänger dient. All die Zeichnungen sind in diesem Stil gehalten und verleihen der Light Novel, welche ohnehin eine der besten Fantasy-Geschichten bietet, die man auf diesem Markt so finden kann, ein ganz besonderes Gefühl der Immersion. Wären sie in dem notorisch lieblosen Anime-Design gehalten, mit welchem man mittlerweile geradezu bis hin zur Bewusstlosigkeit beworfen wird, würde ich mich wohl weitaus weniger involviert fühlen. Wie eben auch die optisch grausige Anime-Adaption aufzuzeigen weiß, welche von dieser Ästhetik absolut nichts wissen will und die Serie lieber auf das üblich kitschige Niveau herunterstuft
Zwar gibt es leider Gottes immer noch Anime, die einfach nur den Hauptcast der Handlung mitsamt Titel auf einen kaum bis gar nicht vorhandenen Hintergrund klatschen, aber die schlimmsten Zeiten haben wir zum Glück hinter uns. Dazu möge man sich exemplarisch einfach mal die Anime der Winter Season von vor zehn Jahren anschauen (https://www.livechart.me/winter-2011/tv) und diese mit den jetzigen vergleichen (https://www.livechart.me/winter-2021/tv). Dazwischen liegen Welten. Man versucht nun, die Charaktere weitaus stimmiger in den nunmehr kreativeren Rest des Bildes zu integrieren und ab und an findet man gar einen einsamen, doch gerade dadurch ziemlich schnell Blicke fangenden Anime, der nicht seine Charaktere, sondern die Szenerie in den Vordergrund rückt. Alles in allem spielt die Atmosphäre eine weitaus größere Rolle
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