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Thema: A Silent Voice (Animefilm)
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03.09.2017, 11:14 #1Nevixx
A Silent Voice (Animefilm)
Koe no Katachi -
A Silent Voice
A Silent Voice
"Koe no Katachi" (wird in Deutschland als "A Silent Voice" veröffentlicht) ist ein Animefilm aus dem Jahre 2016, welches vom Studio "Kyoto Animation" (Clannad, K-On, Nichijou etc.) produziert worden ist. Director war Frau Naoko Yamada. Auf MAL steht der aktuelle Score bei 9.07, was beachtlich hoch ist - sogar sehr hoch!
A Silent Voice hat es definitiv nicht einfach gehabt, da dieser Film nur ein paar Wochen nach dem aktuellen weltweiten Megahit "Your Name." in die japanischen Kinos gekommen ist. Und dennoch sollte A Silent Voice nicht übersehen werden!
Handlung:
"Als ein junger und wilder Grundschüler hat Shouya Ishida versucht, mit grausamen Mitteln seiner Langweile gegenzuwirken. Als die taube Schülerin Shouko Nishimiya in seine Klasse wechselt, wird sie von Shouya und auch dem Rest der Klasse für deren Belustigung gemobbt. Als jedoch die Mutter von Shouko dies der Schule mitteilt, wird nur Shouya alleine vom Rest der Klasse als Sündenbock hingestellt und von der Schule verwiesen. Shouko wird seither nicht mehr gemobbt. Dafür wird Shouya nun durch seine gesamte Grundschul- und Mittelschulzeit von seinen Mitschülern geächtet, die Lehrer sehen einfach darüber hinweg.
Das dritte Jahr der High School hat begonnen und Shouya wird noch immer von seinen Missetaten aus jungen Jahren verfolgt. Da er seine Taten aufrichtig bereut, nimmt er eine Reise der Reue auf sich: er möchte Shouko erneut treffen und sich bei ihr entschuldigen."
A Silent Voice erzählt von der herzerwärmenden Geschichte von Shouyas und Shoukos Wiedersehen und den aufrichtigen Versuch Shouyas, sich zu entschuldigen, während er weiterhin durchgehend von den Schatten seiner Vergangenheit eingeholt wird.
Einen Trailer gibt es natürlich auch:
Am 26.09.2017 wird der Film mit deutscher Synchronisation in über 140 deutschen und österreichischen Kinos ausgestrahlt werden. Zusätzlich ist bekannt gegeben worden, dass am 16.03.2018 der Film für das Heim-TV in den Handel kommen wird!
https://www.anime2you.de/news/163497...ce-steht-fest/
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Ich freue mich schon wie verrückt auf den Film! Die Handlugn wirkt sehr emotional und hält sicher viele tolle Momente, aber auch traurige Situationen bereit. Die OST hat sich bisher fantastisch angehört, die Bewertungen sprechen für sich und tja, der Rest wird sich dann von ganz alleine ergeben!
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03.09.2017, 13:56 #2Riri
A Silent Voice (Animefilm)
Wozu gibt es Präfixe, wenn sie keiner benutzt. Da ich den Film bereits geschaut habe, werde ich selbstverständlich auch in die Kinovorstellung gehen. Ich bin so gespannt wie in keinem anderen Anime, wie sie die Synchronisation hinbekommen werden, da Koe no Katachis bei weitem keine einfache ist. Meine Meinung hab ich bereits in verschiedenen Threads gepostet, deswegen kopiere ich einfach mal :> (minimale Spoiler sind enthalten)
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13.09.2017, 21:19 #3Nevixx
A Silent Voice (Animefilm)
https://www.anime2you.de/news/165796...-silent-voice/
Deutscher Trailer! Mir passt es ganz gut
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14.09.2017, 00:39 #4Riri
A Silent Voice (Animefilm)
Gefällt mir soweit, wobei man von Shoko kaum etwas gehört hat. Die Brückenszene ab 0:27, in der man sie kurz hat sprechen sehen, fand ich überaus interessant, weil das die Szene des gesamtes Films war, die es am schwierigsten zu übersetzen galt. Eben weil sie im Grunde nur in Japanisch funktionieren kann. Was daraus gemacht wurde, ergibt für mich momentan nur wenig Sinn. Aber wir werden sehen. Bald ist es ja soweit, dass ich ihn endlich im Kino schauen kann. Gott, ich freu mich schon so
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20.09.2017, 17:39 #5Nevixx
A Silent Voice (Animefilm)
Nääächsten Dienstag, Tickets bereits reserviert, wird der Film im Kino geguckt ^.^
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21.09.2017, 10:26 #6Riri
A Silent Voice (Animefilm)
Hab's auch schon vor etlichen Wochen / Monaten reserviert, ich meine sogar gekauft. Gibt ja eh keine Rabatte drauf. Ich sitze dann genau in der Mitte, umringt von allen anderen widerlich riechenden und tote Memes schreienden Otakus. Das wird ein Fest. Wie war's eigentlich bei deiner SAO Vorstellung? Hat das Publikum deine Erwartungen gesprengt?
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21.09.2017, 11:06 #7Nevixx
A Silent Voice (Animefilm)
Wollte zuerst ganz hinten Sitzen, hab beim letzten Detektiv Conan Film aber gemerkt, dass die gelbe Farbe zum Untertitel nicht so gut war und konnte daher bei schnellem Schriftwechsel teilweise die Sätze nicht ganz fertig lesen. Dann habe ich auch für die Mitte den Platz gewählt. Jetzt bin ich draufgekommen, dass das ja die deutsche Synchro ist xD
Ach ja, ich war gar nicht in der SAO-Vorstellung! Hatte das voll verpasst.
Witzigerweise ist der Altersdurchschnitt im Kino meist gar nicht so hoch, weswegen mein Kumpel und ich schon eher zur oberen Schicht gehören. Aber manche Leute sehen echt witzig aus und wirken wie Klischee-Otakus. Einer der beim Fairy Tail Film neben mir saß ging voll ab, als Lucy oder Erza ihre Kleidung verloren hatten. Das war echt creepy xD
Eventuell nehme ich doch noch die letzten Reihen für den Film...
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21.09.2017, 12:48 #8Riri
A Silent Voice (Animefilm)
Irgendwie fühlt man sich dann doch wie ein Außenseiter, obwohl man die gleichen Interessen teilt. Vor allem gehe ich meist mit Hemd aus. Vielleicht sollte ich an dem Tag auf Jogginghose umschalten oder so. Was trägt denn der übliche Otaku? Wahrscheinlich fräst er ein Loch in sein Dakimakura und hüpft zum Kino. Aber ich denke mal, A Silent Voice ist zielgruppentechnisch etwas gehobener bzw. erwachsener als ein SAO oder Fairy Tail
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26.09.2017, 16:02 #9Nevixx
A Silent Voice (Animefilm)
Heuuuteee ist es so weit!
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26.09.2017, 22:35 #10Nevixx
A Silent Voice (Animefilm)
Obwohl ich im Kino war und mich so bemüht habe, sind die Tränen einfach gekommen. Konnte sie nicht stoppen.
Will den einfach direkt nochmal sehen.
Durchgehend eine wahnsinns Atmosphäre!!
Für mich klare 10/10 Punkte!
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27.09.2017, 12:38 #11Nevixx
A Silent Voice (Animefilm)
@JTG du warst doch auch? Wie war es für dich?
Habe nach dem Film im Zug auf Youtube noch bissl was gesucht und dann ein Video zum Vergleich "Manga : Anime" gefunden. Wusste btw. nicht, dass so ein toller Film einen Manga als Grundlage hat!
Der Youtuber sprach an, dass die ersten 84 Chapter / Seiten (?) innerhalb nur wenigen Minuten im Film umgesetzt worden sind. Es sind wichtige Elemente, wie z. B. die Freunde von Shouya und deren Beziehung zueinander oder wie alle Schüler gemeinschaftlich Shouko gemobbt haben, ausgelassen worden. Einige Elemente wurden dadurch falsch wahrgenommen oder leicht geändert im Film gezeigt. Dahingegen konnte man die emotionalen Aspekte und die Folgen daraus angeblich im Film durch Musik und farbigen Bildern besser darstellen.
Ich weiß nun aber, was du meintest. Die Nebencharaktere sind ganz okay, es fehlt aber die Tiefe und die emotionale Basis zu ihnen. Miki z. B. wirkte immer so, als ob sie mit einem aufgesetzten Lächeln spricht und einfach nur böse Dinge plant. Selbst am Ende, als sie meinte und zu Shouya ging, um sich zu entschuldigen, wirkte das so unecht. Könnte aber auch an ihrer deutschen Stimme liegen, die michbei ihr ein wenig gestört hat, sobald emotionale Szenen losgegangen sind. Wenn wir grad dabei sind: Satoshi Mashiba hat so ein krass fieses Grinsen mit diesen Augen, dass er für mich in einem anderen Anime der geborene hinterlistige Antagonist wäre. Ich dachte durchgehend, dass der doch was ausheckt! Auf einmal war er da, auf einmal wollte er mit Shou befreundet sein und dann ist er wieder von ihm enttäuscht... ging echt zu schnell.
Naoka konnte ich wohl auch nicht ganz verstehen, weil viele Eindrücke und Infos fehlten. Zwar kann ich zum Ende des Filmes begründen, warum sie so fies zu Shouko war, aber ich kann es nicht nachvollziehen.
Welche Szene meintest du denn eigentlich mit "die Brückenszene, dessen Umsetzung in die deutsche Sprache sehr schwer sein wird!"? Ich kann jetzt nach dem Film nicht sagen, wo es hier zu Schwierigkeiten gekommen ist. Total gut gemacht.
Bin noch immer total geflasht. Der Film war sooo gut ^.^
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28.09.2017, 00:02 #12Riri
A Silent Voice (Animefilm)
@Nevixx Genau. Meine Meinung hatte ich oben ja schon etwas angebrochen. Als ich Koe no Katachi vor einigen Monaten zum ersten Mal geschaut hab, hab ich die folgende Nacht nichts anderes getan, als Reddit und Youtube Beiträge auszuwringen. Den von dir genannten hab ich ebenfalls gesehen. Eine weiter halbe Stunde hätte dem Film echt gutgetan. Aber die hatte der Regisseur nun mal nicht und so, wie ich finde, dennoch das Bestmögliche aus dem Manga herausgeholt. Dass die Vorgeschichte und die Motive des Protagonisten, warum er dies und jenes tut, da nicht so explizit beleuchtet wurden, fällt für mich persönlich gar nicht so sehr ins Gewicht. Verfälscht zwar zu einem gewissen Grad das Ergebnis, doch in eine Richtung, die für den Film immer noch gut funktioniert und für sich steht
Was mir mehr missfallen hat, war wie gesagt die Einbindung und Entwicklung der Nebencharaktere. Du hast es ziemlich gut auf den Punkt gebracht. Entweder hätte man sie komplett weglassen können, was dem Film u. U. überhaupt keinen Abbruch getan hätte (von dem etwas dickeren Jungen aus Shouyas Kindheit sah man nur ein paar schwache Bilder) oder man beleuchtet sie näher und gibt ihnen einen Bezugswert. Der Charakter, der dem am nächsten herankam, war die Schwester Shou-chans. Wobei man in die Richtung auch potenziell mehr hätte tun können und das sich ja auch direkt auf Shou-chan abgefärbt hätte, immerhin waren sie Geschwister. Quasi zwei Fliegen mit einer Klappe. Oder hast du großartig etwas über die Scheidung des Vaters und dessen Beweggründe erfahren? In ihrer Familie lief es seither nie wirklich rund, erst recht nicht nach dem Tod der Großmutter, die sich ja um die Kinder gekümmert hatte. Ständig gab es Spannungen. Sowas hätte den beiden und ihren Taten mehr Bedeutung gegeben (Stichwort Selbstmordversuch). Wenn wir davon sprechen, hatte sie bereits im Kindesalter leichte Suizidgedanken entwickelt
Der Rest des Nebencasts war mal da, mal nicht da. Zur Mitte hin zeigte der Film für mich seinen größten Tief und hatte sich wie ein reinster McGuffin angefühlt. Wir nehmen die ganzen Nebencharaktere, schmeißen sie allesamt, ohne etwas zu erklären, in ein willkürliches Setting und nutzen das als Steilbrett für ein bisschen Dramaturgie. Und danach gleich in den nächsten Kriegsschauplatz. Es fühlte sich einfach nicht natürlich an, man hätte es besser lösen können. Ich benutze die limitierte Showzeit von zwei Stunden jetzt auch nicht als Rechtfertigung für alles, sonst würde man an der ganzen Kritik ja schön vorbeirudern. Glücklicherweise hat er ab dann aber wieder Fahrt aufgenommen
Musik und (Un)Töne spielen in dem Film eine wichtige und große Rolle. Am Anfang und am Ende sah man etwa nicht die Aufschrift THE SILENT VOICE sondern THE SHAPE OF VOICE. Eine Form der Kommunikation war immer präsent, denn die Stimme kann viele Gestalten annehmen. Mimik: Ein falsches Lachen. Gestik: Gebärdensprache | Ein Zeichen des Abschieds. Bewegungen: Ein Sprung ins Wasser | Ein Schmetterling | Die Bewegungen des Wassers | Ein wehender Vorhang. Lyrik: Ein Notizbuch | Ein Handy. Laute: Das Brechen der Bleistiftmine | Ein Ich liebe dich | Eine knisternde Beerdigung. Musik: inszenierende und bedeutsame Klänge | My Generation. Licht: Eine kalte Hinfahrt | Eine warme Rückfahrt | Ein kleines Licht in der Ferne und zwei Hände haltende Personen | Berührung: Eine seichte Berührung auf die Schulter | Ein Steinwurf | Ein finale Brückenszene. Vibration: durch ein Geländer | durch ein Feuerwerk | Metaphorik: Alles und jenes | Ein Koikarpfen auf seiner Reise | Eine Handschlag, der nicht sein will | Ein fallendes X. Nichts aber doch etwas: Ein Feuerwerk, das nicht zu hören ist | Ein Suizidversuch, der nicht passierte. Damit sich Shouko und Shouya wahrhaftig verstehen können, durchlaufen sie viele Stufen der Kommunikation, die alle gleichtbedeutsam und einzigartig sind. So facettenreich, dass es keine Sprache in ausreichend Worte fassen könnte. Denn es geht darüber hinaus. Um sich selbst-bewusst zu sein und den Gegenüber zu verstehen. Wir sehen es in den Aktionen der Charaktere, in den Aktionen der Umwelt und den Aktionen des Regisseurs. Alles hat eine Bedeutung und diese Bedeutung zu erkennen, ist es, was mir an dem Film am meisten Spaß gemacht hat
Mit der Brückenszene meinte ich das Liebesgeständnis. Im Japanischen liegen die Wörter MOND und LIEBEN unglaublich eng beieinander. Ersteres Tsuki, letzteres Suki. So eng, dass Tsuki ga Kirei (Der Mond ist wunderschön) ein Weg ist, seine Liebe zu gestehen. Und tatsächlich musste für die Synchronisation willkürlich auf die englische Sprache ausgewichen werden, was auch nur halbwegs funktioniert hat. Sonst hat mir die Synchronisationsarbeit aber überwiegend gefallen, gerade von Shouko war ich positiv überrascht. Shouya allerdings hat mir im Original weitaus mehr gefallen, da seine Stimme intensiver, immersiver und brüchiger war. Die deutsche war mir oftmals zu monoton
Wie war dein Kinobesuch? Ich war überrascht, wie breit gefächert die Alters- bzw. Zielgruppen doch waren. Einen erwachsenen Mann in Anzug und sogar ein paar Rockertypen hab ich gesichtet. Leider wurde ich von der rechten Seite von so 'nem Fetti eingeengt. Sonst ein typisch deutsches Publikum, wie ich's auch von anderen Kinobesuchen kannte. Für Humor ist man üblicherweise leicht empfänglich und da wurde auch viel gelacht. Bei allem darüber hinaus gab's anscheinend eine Denkblockade. Reaktionen nach dem Filmende waren a) keine, man geht sofort b) Warum steht da THE SHAPE OF VOICE, so heißt der Film doch gar nicht und c) Wie, das war's? Das kann doch nicht das Ende gewesen sein. Es wurde nicht einmal geklatscht, was ich eigentlich für eine Selbstverständlichkeit halte. Naja, bin ich ja gewohnt. Was mir kinotechnisch negativ aufgefallen ist, dass die Trailer vor dem Film unglaublich leise waren, sodass man kaum etwas verstehen konnte. War das bei dir auch so?
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28.09.2017, 12:59 #13Nevixx
A Silent Voice (Animefilm)
Ich bin deiner Meinung. Natürlich: kennt man zuvor den Manga, dann erwartet jeder andere Dinge vom Film und möchte gewisse Szenen einfach animiert und mit Farben sehen. Aber wenn man den Manga nicht kennt, so wie ich, dann sehe ich, bis auf die Nebencharaktere, keine groben Handlungslöcher oder /-fehler. Und für die Umsetzung eines ganzen Manga in nur einen Film ist das eine grandiose Leistung.
Zuerst wusste ich nicht, wie lange der Film dauern würde. Als ich dann kurz vor dem Kinobesuch das Internet gecheckt habe, war ich so überrascht und zeitgleich erfreut: 2 Stunden und 10 Minuten!!!
Die Dauer hat es gebraucht, mehr hätte ich natürlich gerne gesehen, aber nicht weil ich das Gefühl hatte, es fehlt nach dem Ende noch etwas, sondern mehr, weil mir die ganze Geschichte mit den Charakteren so gut gefallen hat!
Auch das mit den Motiven des Protagonisten habe ich nicht für fehlenden empfunden. Ich konnte es eigentlich ganz gut nachvollziehen, weswegen es ihm schlecht ging.
Ich finde ja, dass, trotz fehlender Hintergrundgeschichte und teils fehlender wichtiger Schlüssemomente, die Nebencharaktere absolut wichtig für die Handlung waren und ich diese nicht hätte mir wegdenken können. Daher, meiner Meinung nach, hätt es dem Film schon einen Abbruch getan.
Eine Schlüsselszene, wie die auf der Brücke, wo Shouya mit seinen "Freunden" streitet, hätte nicht funktioniert. Daraufhin wäre der Selbstmordversuch von Shouko um einiges schwerer nachzuvollziehen gewesen. Auch die nach dem Streit folgende Bedrücktheit von Shouya und Shouko hätte ich niemals nachvollziehen können. Wie Shouya quasi durch sein schlechtes Gewissen in den Sommerferien sehr aufdringlich versucht hat, Shouko eine tolle Zeit zu bereiten. Diese Atmosphäre hätte man nicht so hinbekommen.
Und auch nach dem Fall von Shouya hätten mehrere dramatische Szenen und emotionale Momente gefehlt.
Auch der Comedy-Faktor, welcher mir sehr gut gefallen war und welcher genau zu den richtigen Momenten eingesetzt worden ist, hätte man nicht so gut umsetzen können.
Und selbst wenn ein die 3-4 Nebencharaktere nicht gut beleuchtet worden sind, so gab mir genau dies Abwechslung und dennoch wurde ich emotional berührt und es fühlte sich alles viel lebendiger an, viel "reifer". Ich sehe es als kleinen Kritikpunkt, nichts aber, was dem Film geschadet hätte.
Nein, das wurde ja glaube ich gar nicht erwähnt? Hier wurde bewusst die ganze Hintergrundgeschichte zu Shoukos Familie weggelassen, da es wohl zeitlich nicht für eine gute Umsetzung gereicht hätte. Destomehr waren die Nebencharaktere eben wichtig, um zumindest ein wenig darstellen zu können, warum Shouko nun springt. Aber dass natürlich diese Begründung alleine schon etwas schwach für Selbstmord ist, habe ich gleich bemerkt. Interessant zu wissen, dass es familiäre Probleme gab.
Ich fand aber, dass der Nebencharakter "Shoukos Schwester" echt gut dargestellt worden ist. Man hat früh bemerkt, dass sie sich sehr gut um ihre Schwester kümmert. Als sie dann gesehen hat, wie sehr Shouya sich um Shouko bemüht und kümmert, ist sie ihnen auch entgegengekommen. Ihr lag viel am Wohle ihrer Schwester. Das hat man dem Film sehr gut entnehmen können.
Okay, habe ich echt nicht für so schlimm empfunden. Viel mehr hat es meine Interesse erneut gehoben und ich wollte wissen, was jetzt passiert. Im Punkto Drama hats bei mir auch funktioniert ich denke, wenn man den Manga davor gelesen hat, ist man da definitiv ein wenig kritischer.
Ich habe gestern ja einige Worte (fast 5.000) zur Handlung verfasst und werde diese dann zu Hause posten. Aber ich bin auch dieser Meinung. Man bekommt die Handlung nicht vorgekaut, sondern darf sie sehen, erkennen, lernen, hören, fühlen und miterleben. Und genau das habe ich so sehr geliebt. Dieses Visuelle, die Musik, die Dialoge, alles war wichtig und ist ein Teil von einem großartigen Film.
Och, stimmt, jetzt wo du es sagst! Wobei ich da keine Gedanken daran verschwendet habe. Ich habe es so hingenommen, wie es dargestellt worden ist. Viel mehr hat mir Shouko mega leid getan >.<
Naja, in Österreich ist das mit dem Animezeugs und in den Kinos noch sehr jung und nicht so befüllt, wie bei euch, denke ich. Der Kinosaal war wohl zu einem Drittel besetzt. Es war eher ein junges Publikum. Aber auch breit gefächert. Ein Paar, ein dicker Junge ganz außen, türkische Jungs ganz hinten in der Mitte, ein paar Mädels, halt das, was man auch sonst so sieht. Ich musste nur meinen Platz wechseln, da links neben mir ein Kerl war, der durchgehend gesprochen hat.
Ansonsten war die Atmosphäre super. Alle haben fleißig mitgelacht. Bei den emotionalen Szenen war es einfach richtig ruhig. Und ich denke, dass alle bzw. die meisten mitgefiebert haben. Ich musste mich nur so mit den Tränen zurückhalten und es hat halt trotzdem nichts gebracht!
Am Ende sind aber tatsächlich die meisten bereits aufgestanden und gegangen, obwohl das Licht noch nicht einmal an war. Ich bin sitzen geblieben. Hatte Hoffnung, nach dem Abspann noch etwas zu sehen. Nur... naja, ich wollte Shouya und Shouko irgendwie noch sehen, wie sie sich z. B. küssen oder etwas eindeutiges, was auf eine Beziehung schließen lässt. Auch wenn es sehr wahrscheinlich ist, da hat mir dieser Moment noch irgendwie zum Ende hin gefehlt.
Ansonsten haben die Leute aber nicht viel darüber gesprochen. Ich hoffe, dass er den meisten gefallen hat, damit solche Animenights auch weiterhin stattfinden können.
Trailer waren laut, bis die Animetrailer kamen. Dann war es unfassbar leise. Zum Glück ging wer hinaus und hat das gemeldet. Ne Frau kam rein und hat den Sound um einiges lauter gedreht. Anime scheinen insgesamt in der Tonlage viel leiser zu sein, als normale Filme. Am Ende des Filmes, als Shouya seine Hände von den Ohren nahm, wurde ja noch einmal laute Musik gespielt. Das war so laut, dass man zuerst richtig erschrocken ist xD
Ich muss gestehen: ich habe mich das auch kurz gefragt, dann aber wieder meine Gedanken auf was anderes gerichtet. Danach habe ich mir keine Gedanken mehr darüber gemacht.
Soll das tatsächlich einfach eine Mitteilung vom Regisseur sein?
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Insgesamt erneut: ein wahnsinnig guter Film! Hätte den mit dir auch gerne angeguckt @JTG ! und bin so happy, dass ich den Film auch auf Deutsch sehen durfte. Wie war für dich die deutsche Synchro? Ich war so überrascht. Vor allem eben auch Shouko. Total gut gemacht. Sie tat mir so wahnsinnig leid, weil sie so hilflos klang >.<
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28.09.2017, 16:39 #14Nevixx
A Silent Voice (Animefilm)
Zur Einstimmung kann ich nur folgende OST empfehlen:
https://youtu.be/hlZgx_dQLWs
Bereits als ich den Titel in Kombination mit dem sehr interessanten Cover gelesen bzw. gesehen habe, wollte ich mehr über den Film und seine Handlung erfahren.
Zwei interessant wirkende Charaktere, vor allem Shouya, welcher sehr verzweifelt einem Mädchen versucht, näher zu kommen, öffnen die Tore zu einer sehr schönen, zeitgleich aber auch traurigen und nachdenklich machenden Geschichte in einer atemberaubend dargestellten fiktiven Welt, welche in vielen Handlungssträngen aber nachvollzogen werden kann, da viele der angesprochenen Punkte tagtäglich auf dieser Welt geschehen.
Ich möchte nun gleich genauer und detailierter über den Film und die Eindrücken, welche ich gewonnen habe, schreiben und präsentiere euch nun den deutschen Kinotrailer des fantastischen Filmes "A Silent Voice".
Nachdem ich den Film am 26.09.2017 im Kino gesehen habe - natürlich mit deutscher Synchronisation - bekomme ich Gänsehaut und zeitgleich wässrige Augen, wenn ich die beigelegte Musik in Zusammenhang mit den gezeigten und vor allem auch gesprochenen Szenen erneut miterleben darf.
Es vergeht keine Stunde, ohne dass ich mich dabei erwische, wie ich aktiv an den Film denke. Es vergeht keine Stunde, ohne dass ich einen absolut überwältigenden Ohrwurm, nämlich ein Soundtrack aus diesem Film, in meinem Kopf höre. Ich bin melancholisch gestimmt, zeitgleich möchte ich aber viel mehr davon haben!
Bevor ich jetzt noch weiter darüber schwärme, erkläre ich euch wohl mit ein paar einzelnen Unterpunkten, warum ich so begeistert bin.
Handlung
Die eigentliche Handlung des Filmes ist im Prinzip mit wenigen Worten erklärt:
Der junge Schüler Shouya ist beliebt in seiner Grundschulklasse. Er hat Spaß, Freunde und genießt wohl das Leben. Er möchte einfach Kind sein. An einem ganz normalen Schultag wird eine neue Schülerin Shouya und seinen Mitschülern vorgestellt. Sie heißt Shouko und ist taub. Sie kann kaum ein Wort sprechen, welches man versteht. Dennoch ist sie optimistisch gestimmt und möchte sich mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern anfreunden.
Zu Beginn läuft auch alles, wie geplant, nur dass sie schon sehr bald zum Opfer der Klasse wird, als Shouya und seine Mitschüler damit beginnen, sie ein wenig zu ärgern. Aus dem "ein wenig" wird immer mehr und mehr, bis es sogar zu Sachbeschädigungen und körperlichen Kontakten kommt. Irgendwann geht es so weit, dass sich Shoukos Mutter an den Direktor der Schule wendet. Als dieser der Klasse gegenübertritt, wird Shouya als Sündenbock all dieser Mobbingaktionen hingestellt.
Shouko verlässt die Schule. Und seit diesem Tag wird nun Shouya selbst zum Mobbingopfer. Sein Leben... hat sich von gestern auf heute stark verändert. Er ist nicht mehr beliebt, hat keine Freunde mehr und hat seine Lebensfreude verloren.
Shouya sieht es als eine Art Strafe dafür an, was er Shouko angetan hat. Nun selbst in dieser Rolle kann er es natürlich viel besser nachvollziehen, was es heißt, von anderen gemobbt zu werden.
Irgendwann ist es so weit, dass er nicht mehr weiter weiß. Er hat das Gefühl, besser nicht mehr auf dieser Welt existieren zu sollen. Und dann bereitet er sich vor und steht kurz vor dem Schritt, in eine neue Welt... ein Schritt, um von einer Brücke zu springen und dem Tod gegenüberzutreten.
Doch wird dies verhindert! Und seit diesem Moment hat er es sich zum Lebensziel gemacht, mit Shouko Kontakt aufzunehmen und all die schlimmen Dinge, die er ihr angetan hat, wieder gut zu machen.
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Ab hier kommen Spoiler vor! Ich werde darüber sprechen, was ich im Film gesehen habe!
Die Handlung wird einem nicht vorgekaut und auf einem frisch gewaschenen Teller serviert. Nein... viel mehr erhält man notwendige Informationen über Dialoge, jedoch muss man achtsam den gezeigten Bildern folgen, da durch toll platzierte Kamerawinkel, durch Metaphern, durch Gesichtsausdrücken, Farben, Melodien und und und die Geschichte viel mehr ins Detail gebracht wird und unglaublich tiefgründig wirkt und auch ist.
Eine melancholische Geschichte beginnt, nachdem die oben geschilderte Einleitung in bereits wenigen, frühen Minuten des Filmes gezeigt werden.
Shouya hat sich selbst zurückgezogen und sieht seinen Mitmenschen (hauptsächlich Mitschüler) nicht mehr in die Augen. Er blickt zu Boden, da dies einfacher für ihn ist. Er hält sich von sozialen Kontakten fern. Und bildlich wurde das SO GUT dargestellt.
Zuerst einmal sind in den Gesichtern seiner Gegenüber große, blaue X zu sehen. Man erkennt also kaum etwas. Zeitgleich hat man zu Beginn bereits gezeigt - aber auch während des Filmes durchgehend! - dass Shouya seinen Gegenüber in der Schule nie in das Gesicht bzw. nur selten in das Gesicht blickt. Man sieht oft den Boden, Schuhe, Hosen, Oberkörper, vielleicht noch ein Kinn oder einen Mund, aber der Blick - der Winkel der Kammera - ist immer gen Boden geneigt.
Als er so durch den Schulkorridor schlendert, blickt er emotionslos vor sich hin und legt beide seiner Handflächen auf beide seiner Ohren. Die zuerst noch gut zu hörende Musik wirkt nun leiser, entfernter.
=> Das ist der Moment, als er sich selbst von dieser Welt und den sozialen Kontakten ausgeschlossen hat. Das ist der Moment, welcher ihn unglücklich machen wird. Er hat es als seine Strafe akzeptiert.
Wenn man nun das freche und lebensfrohe Gesicht von Shouya aus Kindheitstagen mit den vergleicht, wie es nun auf der Highschool ist, merkt man erhebliche Unterschiede.
http://statici.behindthevoiceactors.com/behindthevoiceactors/_img/chars/shoya-ishida-elementary-school-a-silent-voice-72.4.jpg
http://statici.behindthevoiceactors.com/behindthevoiceactors/_img/chars/shoya-ishida-a-silent-voice-6.1.jpg
Es tut meinem Herzen weh, ihn auf dem zweiten Bild zu sehen. Es ist so klar zu erkennen, dass er aufgegeben hat. Dass er ein zerrissenes Herz besitzt, viele Dinge durchmachen musste und auch viele Dinge bereut. Dieses Gesicht! WOW! Ich bekomm wässrige Augen.
Auf jeden Fall soll es nun bergauf gehen!
Shouyas Mutter, zurecht erzürnt sowie so froh, dass ihr Sohn noch lebt, ist eine echt witzige und lebensfrohe Frau. Total cool drauf. Und sie spricht Shouya nach seinem Selbstmordversuch Mut zu. Sie will ihn ja nicht tot sehen.
Shouya nimmt sein Leben wieder selbst in die Hand. Noch immer verschlossen vor anderen Menschen, sucht er Shouko auf, welcher er schlimme Dinge als Kind angetan hat. Doch bereits ihre erste Begegnung ist total schön. Sie erkennt ihn auf Anhieb. Und sie rennt davon! Shouya ihr hinterher. Und schon hat er sie wieder eingeholt und gefunden, wie sie so mittens auf dem Boden zusammengekauert in die Hocke gegangen ist.
Er ist sehr einfühlsam zu ihr. Und er hat die Gebärdensprache gelernt! Die Gebärdensprache wollte man bereits in Shouyas Klasse regelmäßig den Kindern näher bringen, damit sie sich mit Shouko besser und einfacher verständigen können. Doch so weit ist es nie gekommen. Er hat sie nun selbst gelernt. Aus eigenem Willen heraus... oder viel mehr aus Schuldgefühlen heraus. Sie "sprechen" miteinander und es scheint so, als ob Shouko ihn wiedersehen möchte. Sie hat zwar Tränen in den Augen, doch scheint sie nicht sauer oder abgeneigt von ihm zu sein.
Vor allem nicht, als er in Gebärdensprache sie um eine Freundschaft bittet. Er tut dasselbe, wie es Shouko vor einigen Jahren zur Grundschulzeit bei ihm gemacht hat. Nur dass er damals nicht verstanden hatte, dass sie um eine Freundschaft gebeten hatte. Stattdessen hat er sie damals mit Dreck beworfen. Doch heute versteht er es. Und ja, sie ist sehr gerührt.
Und schon bald treffen sie sich öfters! Eine tolle Freundschaft beginnt und natürlich, natüüürlich... sie verliebt sich in ihn.
Und schon beginnt die erste wirklich für mich herzzerreißende, aber zeitgleich auch süße und auf jeden Fall eindruckhinterlassende Szene:
Zunächst ist Shouko bei einem Arzt - bei ihrem Ohrenarzt. Dort schüttelt der Arzt den Kopf und blickt zu Shoukos Oma. Ich vermute stark, dass sie, nachdem sie ihr Hörgerät nun nur noch in einem Ohr hat, auf einer Seite ihr komplettes Gehör verloren hat.
Am nächsten Tag hat sie aufgesteckte Haare, macht sich hübsch und trifft sich mit Shouya. Dort ist sie ganz schüchtern und wird im Gesicht Rot, als sie bemerkt, dass Shouko sie beobachtet. Sie gibt ihm ein Geschenk, wobei Shouko Shouya wusste, was damit anfange (hätte ich auch nicht gewusst!). Zum Ende hin sieht man dann, dass es Dekoration ist. Man steckt sie zu Blumen in die Erde.
Jedenfalls möchte Shouko in diesem Moment etwas sagen. Und man versteht es nur schlecht. Sie hört ja immerhin nichts bzw. so gut wie gar nichts und hat deswegen Probleme mit dem Sprechen. Sie spricht den kurze Satz mehrere Male aus. Doch Shouya versteht sie nicht. Er denkt schlussendlich sogar, dass sie vom Mond reden würde. Shouko laufen langsam die Tränen über die Augen, während sie davonläuft.
"Ich liebe dich."
Auch noch Tage danach grübelt Shouya über die gesprochenen Worte von Shouko, aber er kommt einfach nicht darauf und er wird es traurigerweise auch nie erfahren, doch gibt es ja noch bessere Ausdrucksweisen, als einfache Worte.
Einmal gab es eine Szene - fällt mir gerade wieder ein - da hat Shouko zu Shouya gesprochen und er hat sie nicht verstanden. Da fragt sie ihn, ob ihre Stimme komisch sei und er antwortet mit "Ja!". Das hat sie leicht getroffen, aber es war total süß zu sehen, wie er sich gleich um sie gekümmert hat.
Nachdem sich Shouko und Shouya nun immer besser und besser verstehen, mischen sich neue Menschen ein.
Zunächst hilft Shouya einem seiner Mitschüler, welchen er gar nicht erkennt, obwohl er in seine Klasse geht. Dieser Schüler heißt Tomohiro und folgt Shouya seither auf Schritt und Tritt. Er nennt Shouya seinen besten Freund. Und er hat das Herz am rechten Fleck.
Dann ist da noch die kleine Schwester von Shouko, welche sich echt immer total gut um ihre große Schwester kümmert - Yuzuru. Zuerst hat sie Probleme damit, dass Shouya wieder Kontakt mit ihrer Schwester aufgenommen hat, da sie von der Vergangenheit zwischen ihnen weiß. Doch bald bemerkt sie, dass Shouya sich geändert hat. Er zeigt Reue. Und als er sagte "Ich möchte, dass Shouya nicht mehr wegen mir weinen muss!" da hat sie verstanden. Sie hat auch bald bemerkt, dass Shouko sich in Shouya verliebt hat und unterstützt die zwei tatkräftig!
Miyoko kommt ebenfalls bald dazu, welche sich damals bereits mit Shouko angefreundet hatte und nun wieder mehr Zeit mit ihr verbringt.
Miki, auch als der damaligen Klasse und Klassenkameradin von Shouya, gesellt sich auch der Gruppe hinzu, sowie ihr guter Freund Satoshi.
Zu guter Letzt ist da noch Naoka. Naoka konnte Shouko bereits zur Grundschulzeit nicht ausstehen. Zu Beginn war es ihr noch egal, aber mit der Zeit gefiel es ihr nicht, wie sie sich immer mehr und mehr in den Mittelpunkt gestellt hat, wie sie von überall her Zuspruch bei den Erwachsenen gefunden hat und alles immer so ablaufen muss, wie es ihr gefällt. Keiner hat Naoka gefragt, ob sie die Gebärdensprache lernen möchte. Keiner hat sie gefragt, ob sie andauernd Shouko ins Notizbuch schreiben möchte. Und wäre Shouko nicht gewesen, wären nicht alle zerstritten auseinandergegangen. Sie hatte schon immer Interesse daran, Shouya besser kennenzulernen. Und diese Beziehung hat auch sie kaputt gemacht.
Es kommt, wie es kommen muss. Naoka begegnet Shouko und lässt sie spüren, dass sie von ihr gehasst wird. Fiese Dialoge, Handgreiflichkeiten und Feindseligkeit stimmen die Gruppe wieder negativ. Es scheint sowieso alles nur oberflächlich zu sein.
Eines Nachmittags, während die Gruppe versammelt ist und miteinander einen Streit beginnt, geht Shouya zu Boden. Es trifft ihn sehr. All diese Heuchlerei. All diese Lügen. Zuerst wird Shouko von Naoka echt fies angesprochen. In der Klasse wird Shouya von Satoshi über die Vergangenheit und das Mobben angesprochen. Er findet das unangenehm und fragt Miki danach, ob sie das ausgeplaudert hat. Direkt beginnt Miki, sich zu verteidigen, meint, Shouya hätte sich kein bisschen verändert, er wäre immer noch fies! Früher hat er das Mädchen - Shouko - bereits gemobbt! Sie hätte das NIEMALS getan und hat sich immer rausgehalten. Er war es. Und die ganze Klasse hört zu, sowie seine Freunde, die er neu gewonnen hat. Ihm wird schlecht. Er hält sich den Bauch sowie den Mund fest und verlässt torkelnd das Klassenzimmer, sichtlich nicht bereit dazu, mit der Vergangenheit konfrontiert zu werden.
Wieder beim aktuellen Streit, auf dem Boden sitzend, beginnt er zu sprechen:
Naoka Ueno: "Hör auf zu denken, deine Meinung anderen aufzuzwingen!"
Sahara Miyoko nimmt Naoka in Schutz.
Sahara Miyoko: "Sei still, Sahara. Du wirst doch nur wieder davonlaufen und deine Feigheit bereuen."
Miki fragt, was denn jetzt mit Shouya los ist
Miki Kawai: "Hör auf zu sprechen, Kawai. Die einzige Person, die dir je wichtig war, bist du selbst."
Tomohiro, sein "bester" Freund kommt Shouya entgegen und meint, er wäre auf seiner Seite!
Tomohiro: "Zisch ab. Du weißt doch nicht einmal, wer ich wirklich bin."
Und so verlassen all seine "Freunde" Shouya zurück. Sie sind enttäuscht, verletzt und traurig. Währenddessen sitzt Shouya noch immer auf dem Boden zusammengekauert da, sein Gesicht in seine Armbeugen gesenkt.
Lediglich Shouko und ihre Schwester sind noch da. Shouya möchte gerade Shouko danach fragen, in den Sommerferien gemeinsam etwas zu machen, als er inne hält. Er blickt ihr ins Gesicht. Shouko ist traurig. Ihre Augen sind wässrig. Und auch ihre Schwester blickt nur zu Boden.
Und in diesem Moment bemerkt man, dass Shouko doch auch einfach nur Freunde haben möchte. Sie möchte glücklich sein und Spaß haben. Doch scheint die Vergangenheit noch immer an allen zu nagen. Sie scheinen keinen Frieden zu finden. Ausgesprochene Worte hätten besser unausgesprochen bleiben sollen, während nicht ausgesprochene Worte unbedingt gesagt werden sollten.
Man bemerkt, dass eine unerträgliche Stimmung vorliegt. Alles scheint schief zu gehen. Es tut dem eigenen Herzen beim Zusehen weh. Und dann, in dieser Nacht, stirbt auch noch Shoukos Oma.
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Die Sommerferien beginnen. Und Shouya unternimmt mit Shouko tagtäglich etwas. Zu Beginn gehen sie auf Reisen und wandern. Sehen sich unterschiedliche Dinge an. Am Ende des Tages fragt Shouya sie direkt erneut, ob sie am nächsten Tag etwas unternehmen wollen. Shouya ist unglücklich. Er möchte alles wieder gut machen. Er kann sich selbst nicht verzeihen. Und deswegen möchte er all seine Schulden begleichen, indem er ihr unvorstellbar tolle Tage schenkt. Es wird immer absurder. Shouya lacht, obwohl er es nicht sollte, er wirkt wie ein ausgewechselter Mensch, welcher selbst nicht mehr weiter weiß. Und Shouko bemerkt das.
Bereits am ersten Tag "sagt" sie zu Shouya: "Du bist unglücklich, wenn du bei mir bist."
An einem Morgen sitzt Shouya in seinem Zimmer und spricht zu sich selbst. Er hat das Gefühl, als ob er seine Schuld niemals begleichen können wird. Er stellt sich glücklich. Er lacht bei einem Kinofilm mit einem Lachen, das einfach nur falsch klingt. Er schwärmt beim Fast-Food-Essen darüber, dass das die besten Sommerferien sind. Er verstellt seine Stimme, welche nicht authentisch ist. Und er fragt erneut danach, am nächsten Tag etwas zu unternehmen.
Und da hat er den Salat! Er muss nun gemeinsam mit den zwei Schwestern den Geburtstag ihrer Mutter feiern. Und die Mutter hasst Shouya dafür, was er getan hat. Das lässt sie ihn auch anmerken. Nichtsdestotrotz feiern sie gemeinsam. Und sie entscheiden sich, ein Feuerwerk gemeinsam angucken zu gehen.
Geschickt von Shoukos Schwester eingefedelt, sind Shouya und Shouko gemeinsam und alleine und sehen das Feuerwerk vor sich. Doch steht Shouko plötzlich auf und meint, sie müsse lernen gehen. Doch ihre Schwester bleibt hartnäckig und schickt daraufhin Shouya zu ihr nach Hause, um die Kamera abzuholen.
Dort klopft er an, damit er Shouko nicht erschreckt. Und sieht sie, wie sie auf dem Balkon steht. Das Feuerwerk betrachtend. Wie sie auf die kalte Steinmauer barfuß tritt. Und wie sie nach vorne kippt. Sie möchte springen. Sie möchte Selbstmord begehen. Shouya kann es nicht fassen, eilt ihr zu hilfe. Er stolpert sogar noch und geht zu Boden. Steht benommen wieder auf, rennt hin und.... Feuerwerk....
Warum... Warum Shouko
Shouya spricht zu Gott:
Ich bitte dich, Gott.
Bitte gib mir ein bisschen mehr Kraft.
Ich werde von nichts mehr davonlaufen.
Ab morgen werde ich den Menschen ins Gesicht blicken.
Ab morgen werde ich ihren Stimmen zuhören.
Ab morgen, ich versprechs, werde ich alles richtig machen.
Shouko...
Ich gab ihr damals diese Narbe.
Habe ich mich jemals bei ihr dafür entschuldigt?
Entschuldigung.
Es tut mir leid, Shouko.
Bist du noch böse?
Man, ich hab es wirklich verbockt.
Ich hätte dich danach fragen sollen, was du für mich empfindest.
Übrigens, Shouko, wie du siehst... ich...
Shouko greift nach oben und kann ich wieder am Geländer festhalten. Shouya hilft ihr komplett hoch... und stürzt dabei selbst hinunter.
Shouyas Mutter befindet sich im Krankenhaus. Sie trifft auf Shoukos kleine Schwester, Yuzuru. Nach ein paar Worten kommt auch Shoukos Mutter hinzu. Wie bereits während der Grundschulzeit geht Shouyas Mutter auf Shoukos Mutter zu und entschuldigt sich, dass ihr Sohn schon wieder Schwierigkeiten bereitet hat. Damals hat Shoukos Mutter Shouyas Mutter eine Ohrfeige verpasst. Doch dieses Mal geht sie zu Boden, auf die Knie, und entschuldigt sich. Auch Yuzuru geht auf die Knie und meint, Shouya hätte das Leben ihrer dummen Schwester gerettet. Auch sie entschuldigt sich, während sie weint. Shouyas Mutter bittet darum, dass sie ihre Köpfe wieder erheben. Sie ist nur glücklich, dass es Shouko gut geht. Und auch sie beginnt zu weinen.
Zeitgleich, außerhalb des Krankenhauses, wird Naoka handgreiflich. Sie wirft Shouko zu Boden und schlagt sie. Sie ist sauer. Shouya ist im Koma. Sie gibt Shouko die Schuld. Weil sie wieder das "Entschuldigung" aus Shoukos Munde hörte, wie sie es schon so oft damals zur Grundschulzeit getan hat. Sie nennt Shouko eine Egoistin.
Shoukos Mutter eilt ihr zu hilfe, da beginnen sich die zwei zu schlagen. Yuzuru steht daneben, mit Tränen in den Augen und bittet sie, aufzuhören.
Da kommt Shouyas Mutter hinzu. Sie reißt die zwei Streithähne auseinander. Und dann erblickt sie Shouko, welche verletzt auf dem Boden sitzt. Sie geht zu ihr hinüber, welche Tränen in den Augen hat. Welche sich schlecht fühlt. Welche Schuldgefühle hat.
"Bist du Shouko?"
Shouko spricht ein "Entschuldigung" aus, mit schwer zu verstehenden Worten.
Sie kriecht zu Shouyas Mutter, hält deren Schuhe fest, geht mit dem Gesicht zu Boden und weint. Sie spricht die Worte immer und immer und immer wieder aus. "Es tut mir leid!"
Die ganze Szene:
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28.09.2017, 16:39 #15Nevixx
A Silent Voice (Animefilm)
Ab hier kommen Spoiler vor! Ich werde darüber sprechen, was ich im Film gesehen habe!
Die Tage vergehen und Shouya erwacht nicht aus seinem Koma. Shouko möchte ihn besuchen gehen, doch lässt Naoka sie nicht hinein. Da trifft sie Tomohiro, Shouyas "bester Freund". Sie beginnen eine Unterhaltung zu führen, indem sie auf Notizzettel schreiben:
Shouko:
Ich habe alles zerstört, was Shouya aufgebaut hat.
Tomohiro:
Shouya hat einen merkwürdigen Kerl wie mich akzeptiert. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich erlebt, was ein bester Freund ist. Er ist mein bester Freund, also muss er einfach aufwachen!
Shouko:
Ich möchte reparieren, was ich zerstört habe.
Daraufhin geht Shouko zu all ihren "Freunden" und ehemaligen Klassenkameraden und versucht, die Dinge zu klären. Das gelingt ihr auch bei fast allen, nur nicht bei Naoka. Sie wartet sogar tagtäglich vor dem Krankenhaus, bis Naoka irgendwann spät abends herauskommt.
Eines nachts träumt Shouko von Shouya und spricht mit ihm im Schlaf. Dann steht auf einer weißen Fläche geschrieben "Dienstag ist bald vorbei! Bis später, Shouya."
Dienstag war der Tag, an dem sich die beiden immer zum Fischefüttern getroffen haben, ganz zu Beginn, als ihre Freundschaft noch im Aufbau war.
Shouko wacht auf. Sie rennt zur Brücke, wo sie sich öfters getroffen haben. doch kein Shouya. Sieh geht zu Boden und beginnt lautstark zu weinen.
Als ob Shouya die verzweifelten Schreie Shoukos hören kann, wacht er auf. Er eilt zur Brücke.
Shouko...Shouko.
Völlig außer Atem kommt Shouya bei der Brücke an.
Shouko...Shouko...
Und sieht sie. Und auch sie sieht ihn. Beide können es nicht fassen. Weit aufgerissene Augen. Fassungslos. Sie steht auf. Tränen befinden sich noch an ihren Augenlidern. Sie kommt näher. Berührt mit ihren Fingerspitzen Shouyas Bauch und erschrickt, sie stolpert ein wenig zurück. Dann hat sie es realisiert. Er ist aus dem Koma aufgewacht und steht vor ihr.
Shouya beginnt zu lachen und sinkt auf seine Knie. Shouko bleibt stehen und beginnt wieder zu weinen. Vor Erleichterung.
"Bist du in Ordnung?"
"Gut! Ich bin froh, dass es dir gut geht."
Auch Shouko geht auf ihre Knie zu Boden. Sie hält ihre Hand vor ihren Mund und blickt Shouya fasslungslos an.
"Shouko, mir geht es nun wieder gut. Mehr oder weniger."
"Komm schon, weine nicht!"
"Oh richtig!"
"Shouko, es tut mir leid. Ich habe mich bisher noch nicht dafür entschuldigt, was ich dir damals angetan habe. Und auch nicht für all das danach."
Tränen rinnen Shouko die Wangen herab.
"Ich habe mir wohl zu voreilig ein Bild von dir in meinem Kopf gemacht. Ich hätte mehr mit dir reden sollen. Aber ich habe dich verletzt und habe dich dazu gebracht, die schlimmste aller Entscheidungen zu treffen."
Shouko antwortet mit ihren hilflosen und verzweifelten und voller trauer erfüllten Worten, welche zwar schwer zu verstehen sind, jedoch zeitgleich sehr viel Ausdruck und Emotionen wiedergeben, wie bei kaum jemanden jemals zuvor:
"Nein! Du bist gefallen, weil ich mich nicht ändern konnte! Es ist alles meine Schuld! Wenn nur ich gegangen wäre... es tut mir so leid!"
"Bitte weite nicht, Shouko. Hör zu, Shouko."
"Ich habe mit dir gesprochen, bevor ich hergekommen bin. Das war in einem Traum. Es wirkt so, als ob ich alles bereits aufgegeben hätte. Aber das war nicht richtig. Ich hätte mich gleich wie du gefühlt, für immer, aber dann habe ich realisiert, dass man selbst dann nicht verdient hat, zu sterben."
"Ich möchte mich auch bei den anderen entschuldigen."
"Hey, Shouko, Ich... Ich möchte, dass du mir hilfst, zu leben!"
Shouko blickt Shouya mit großen Augen an. Er kommt näher zu ihr.
"Shouko..."
Er greift nach ihren Händen. Er ballt ihre Hände zu einer Faust. Dann umklammert er ihre zwei Hände mit seinen zwei Händen.
Kurz darauf realisiert er, was er getan hat und wird ganz Rot im Gesicht.
Im klaren Nachthimmel, unter den Sternen, macht Shouko mit ihren zwei kleinen Finger noch ein Symbol, welches ich nicht verstehe. Das heißt aber wohl soviel wie "Zusammen".
Für diese unfassbar tolle Szene bitte dieses Video gucken:
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Shouya geht zu seinen "Freunden" und entschuldigt sich. Er möchte die Dinge richtig stellen.
An einem Tag soll nun ein Fest an seiner Schule sein. Als Shouya gemeinsam mit Shouko in sein Klassenzimmer möchte, die Türe öffnet und ihn all seine Mitschüler anstarren, wird ihm wieder schlecht. Er rennt davon. Doch trifft er bald all seine Freunde. Sie sprechen sich aus und alles scheint in die richtige Richtung zu gehen. Selbst Naoka hat die Gebärdensprache gelernt! Sie nennt Shouko zwar eine "Blöde Kuh", aber Shouko muss lachen und nennt auch Naoka eine "Blöde Kuh".
Dann äußert Shouya noch einen Wunsch. Er möchte mit seinen Freunden zusammen das Fest erleben.
Ein großartiges Ende beginnt!!!!
Ruhig, im Hintergrund ist eine atemberaubende Musik zu hören. Emotional, herzerweichend, melancholisch stimmend.
Überall sind Gesichter mit blauen X zu sehen. Shouya blickt noch nicht hoch, noch nicht in die Gesichter. Er sieht Beine. Und die Musik begleitet seinen traurigen Blick.
Es ist die Szene zu Beginn des Filmes zu sehen. Als er seine Hände nimmt und seine Ohren verschließt. Nur umgekehrt. Langsam aber sicher nimmt er seine Hände von seinen Ohren weg. Die Musik wird lauter.
Er hört Schritte, er hört Stimmen. "Was, das ist lecker!", "Lass uns als nächstes den Turnsaal ansehen!" - gespannt blickt Shouya umher. Leben!
Seine Hände gleiten noch weiter weg von den Ohren. Und er öffnet seine Augen. Er blickt nach oben. Da fällt ein X weg und ein Gesicht kommt zum Vorschein. Und dort. Und dort auch! Und dann sind sie alle weg.
Die Musik wird lauter, Man bekommt eine Sicht vom Himmel herab auf viele Mitschüler. Alle blaue X gehen zu Boden. In Mitten vieler Schüler ist Shouya, welcher es nicht fassen kann. Er blickt nach Links und sieht seine Freunde. Er blickt nach Rechts und sieht seine Familie. Er blickt erneut nach Rechts und sieht die Familie von Shouko samt Shouko und seinem besten Freund Tomohiro. Shouko lächelt.
Dann blickt Shouya nach vorne. Er sieht lauter Gesichter. Wie sie strahlen, wie sie lächeln. Leben.
Eine Träne geht zu Boden. Noch eine. Und es werden immer mehr. Dann bemerkt es Shouya selbst. Er weint. Er greift sich ins Gesicht, wischt sich die Tränen weg. Blickt seine nassen Finger an. Und weint weiter. Er schluchzt!
Es ist ein dunkles Bild mit einem kleinen weißen Punkt zu erkennen. Das war seine Sicht zu Beginn des Filmes.
Dann sieht man ihn, wie er weint und hört ihn schluchzen.
Der weiße Punkt.
Er weint weiter. Träne für Träne.
Der weiße Punkt.
Die Schwester von Shouko, Yuzuru.
Der weiße Punkt.
Sein bester Freund Tomohiro.
Der weiße Punkt.
Miki.
Weißer Punkt.
Naoka
Weißer Punkt.
Er weint.
Weißer Punkt.
Eine wunderschöne, ruhige Melodie ertönt. Man sieht nun Shouko, wie sie glücklich Shouya anlächelt.
The shape of voice
Und allein schon während ich hier sitze, kommen mir die Tränen. Ein legendäres Ende!
Das Ende:
Fazit:
Die Geschichte wird von Anfang bis zum Ende mit sehr vielen gut platzierten und gestaltenen visuellen Eindrücken sowie tollen Melodien erzählt. Es wird nichts verschönert. Die grausame Welt wird so dargestellt, wie sie ist. Ich finde es unfassbar gut umgesetzt, wie Shouya den Willen am Leben verloren hat, wie ihn Schuldgefühle plagen und wie er sich immer mehr und mehr zu Shouko hingezogen fühlt. Wie sich die diversen Charaktere einbringen und ihre Wichtigkeit auf ihren Schultern stemmen. Wie die traurigen Szenen mit Dialogen und Gebärdensprachen umgesetzt worden sind und man auch ruhige Moment hat sein lassen, ohne nutzlose Worte oder Untertitel einzufügen.
Was mich fast am meisten beeindruckt hat, ist das Ende. Man darf mit eigenen Augen, Ohren und Gefühlen die Entwicklung eines jungen Schülers beobachten, wie er aus einer Depression und aus einem Selbstmordversuch heraus wieder festen Fuß im Leben fasst. Wie zunächst alles "gut" zu sein scheint, man aber sehr bald schon bemerkt, dass alles nur aufgesetzt und gespielt ist. Die Freundschaft unter den Schülern stimmt einfach nicht, zu viele Dinge sind noch unausgesprochen. Und nach und nach entwickelt sich fast schon ein Disaster aus dem Ganzen, welches kaum zu richten sein wird.
Doch durch eine sehr schlimme Entscheidung, durch einen schrecklichen Schicksalsschlag und durch viel Glück... schafft es Shouya gemeinsam mit Shouko, seine Freunde wieder zusammenzuführen. Er schafft es, Vertrauen in sich selbst zu gewinnen und das Leben wieder leben zu wollen.
Zu Beginn verschließt er seine Augen und führt seine Hände zu seinen Ohren. Er blickt nur noch nach unten, sieht Schuhe, Beine, Unter- und Oberkörper. Gesichter gibt es keine, nur blaue X. Und auch die Stimmen sind für ihn nur ein Echo aus dem Nichts.
Zum Ende öffnet er seine Augen und führt seine Hände von seinen Ohren weg. Er hört Stimmen, sieht Gesichter und öffnet sich. Tränen kullern ihm automatisch und sofort aus seinen Augen. All die angestaute Trauer, die Schuldgefühle, die Angst und die Narben, welche sich über eine so lange Zeit angestaut haben, finden ihren Weg nach draußen. Er hat Freunde! Familie! Liebe! Er darf Leben.
Selbst wenn man schlimme Dinge getan hat und das Gefühl hat, nicht mehr Leben zu sollen. Jeder hat das Recht, auf Leben! Jeder hat eine zweite Chance verdient! Man darf die Augen nicht verschließen!
Zeitgleich hat mich die echt wunderschöne Liebesgeschichte von Shouya und Shouko berührt. Wie er von einem Rabauken zu einem so zuvorkommenden Menschen geworden ist, der sich bei Shouko entschuldigen und ihr all das Übel wieder wegnehmen möchte. Die toll dargestellten und gesprochenen Dialoge. Die Gesichtsausdrücke, die Hintergrundgeschichte, die begleitende Musik. Das Drama des Selbstmords und wie die "Freunde" einfach zu viele Dinge zwischen sich stehen habe.
Wie Shouko ihre Liebe aussprechen möchte, aber nicht verstanden wird. Wie Shouya alles dafür gibt, um Vergebung zu erlangen und sich selbst aufopfert, jedoch keinen inneren Frieden findet.
Wie Shouko von ihrem Balkon springen möchte, da auch sie Schuldgefühle hat und sich wertlos fühlte... und wie Shouya sie rettet und dafür selbst fällt. Wie alles nicht mehr schlimmer werden könnte.
Und wie.... wie sie sich dann auf der Brücke treffen. Und die Worte "Hey, Shouko, Ich... Ich möchte, dass du mir hilfst, zu leben!"... die Musik zum Ende und wie Shouya weint.
Ich bin noch immer fertig mit meinen Nerven. Die Geschichte ist so berührend. Sie ist so toll und auf eine andere Art und Weise erzählt. Sie ist so traurig und zeitgleich so schön. Ich kann an nichts anderes denken.
Der ganze Aufbau... und das famose Ende.
Die Geschichte ist für mich der Wahnsinn. Genau auf mich abgestimmt, richtig gut erzählt.
Es gibt nicht zu viele Aufs und Abs, viel mehr wird langsam aufbauend eine Geschichte erzählt die kontinuierlich ihr Niveau der Unterhaltung, der Qualität und der Ernsthaftigkeit halten kann. Mit teils witzigen Szenen wird die Stimmung hier und da echt verdammt gut gelockert. Und für Leute, die traurige Szenen lieben... die haben es gewaltig in sich. Und das Ende ist schön, traurig und herzzerreißend.
Für mich eine klare Empfehlung, wenn man etwas mit niveauvollen Anime anfangen kann, in welchen es nicht um Krieg, Blut und Sex, sondern um Zwischenmenschlichkeit, Selbstreflexion und Liebe unter Freunden, Familie und Liebende geht.
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28.09.2017, 17:04 #16Riri
A Silent Voice (Animefilm)
Jesus! Du hast gerade mein gesamtes Wochenende ausgebucht
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28.09.2017, 18:59 #17Nevixx
A Silent Voice (Animefilm)
Ab hier kommen Spoiler vor! Ich werde darüber sprechen, was ich im Film gesehen habe!
Charaktere
Für mich neben der Handlung der nächste Punkt, welcher unfassbar stark umgesetzt worden ist.
Die Charaktere sind so vielschichtig und wirken absolut gar nicht distanziert. Dadurch, dass sie auf dem Boden geblieben sind, ihr "normales" Leben leben und mit Problemen kämpfen, die ein jeder von uns schon einmal sebst besiegen musste, kann man sehr schnell und recht einfach Sympathien zu Shouya, Shouko und den anderen Menschen entwickeln. Während des Filmes durchleben die Charaktere verschiedene Höhen und Tiefen ihres Daseins. Sie entwickeln sich weiter und wachsen über sich selbst hinaus! Sie belügen sich selbst und gehen wieder zu Boden. Sie leben ein "normales" Leben.
Shouko & Shouya
Die zwei Protagonisten des Filmes und der Handlung.
Es ist meines Erachtens bemerkenswert, wie Shouya von einem lebensfrohen und witzigen, etwas fiesen, aber wohl doch auch klugen Jungen zu einer leeren Hülle wird, die ziellos, mit nichts als Dunkelheit vor seinen Augen, sein Leben durchquert und dabei wie ein passiver Zuschauer wirkt.
Shouya hat Shouko gemobbt. Und irgendwann wurde er von seinen Klassenkameraden fallen gelassen. Seither wird er gemobbt, ignoriert und geächtet.
Bald schon lernt Shouya, was es bedeutet, gemieden und verletzt zu werden. Hilflos zu sein und von niemanden mehr verstanden zu werden. Keine Freunde mehr zu haben.
Nach einem Zeitsprung sieht man, was die Jahre der Einsamkeit und der Trauer mit einem aufgeweckten Jungen machen können. Seine Gesichtszüge sind gen Boden gerichtet. Seine Augen sind leer. Keine Lebensfreude ist mehr zu sehen. Er hat dies als Strafe dafür angenommen. Shouko diese schlimmen Dinge angetan zu haben. Und es ist erstaunlich, wie viel Selbstreflexion jemand in diesem jungen Alter bereits besitzen kann. Seine Schuldgefühle plagen ihn noch immer. Und er wird auch weiterhin gemobbt. Selbst Worte wie "Warum lebst du überhaupt noch?" fallen. Und genau das fragt sich Shouya selbst. "Warum lebe ich noch? Bin ich es wert, zu leben?".
Keine Aussicht mehr vor Augen habend, möchte Shouya von einer Brücke springen, um sein Leid zu beenden. Doch er tut es nicht. Und durch ein Gespräch mit seiner Mutter und den starken Schuldgefühlen beschließt er sich, wenigstens das Leben von Shouko wieder besser zu machen. Alles wieder gut zu machen, was er kaputt gemacht hatte.
Und auch dieser Schritt ist für so einen jungen Kerl echt toll.
Er ist schüchtern, zurückhaltend, nachdenklich, sympathisch, melancholisch gestimmt und zuvorkommend. Alles sehr tolle Eigenschaften. Doch ist er zu dem geworden, weil er andere tolle Eigenschaften zurückgesteckt hat. Eigenschaften, welche ihn einmal definiert haben. Er hat sich verändert. Zu einem neuen Menschen.
Shouya kann sich einfach selbst nicht verzeihen. Und eines Tages verschließt er sich der kompletten Außenwelt. Er blickt nur noch zu Boden, er hört nicht mehr hin und er möchte keine sozialen Kontakte mehr aufbauen. Er nimmt alles so hin, denn er hat es seiner Meinung nach verdient.
Über den Prozess der Selbstreflexion während des Filmes lernt er jedoch die wahre Bedeutung von all dem kennen. Nicht, dass er sterben sollte und das Leben nicht verdient hätte. Nicht, dass er keine Freunde verdient hätte. Sondern dass er jeden Tag erneut die Chance hat, Dinge besser zu machen als bisher, sich zu entschuldigen für die Schmerzen, welche er anderen bereitet hat. Sich zu einem tollen Menschen weiterzuentwickeln.
Ein großer Teil dieses Prozesses der Weiterentwicklung von Shouya ist Shouko. Shouko ist schwerhörig / taub und hat es nicht einfach.
Zunächst wechselt sie in die Klasse von Shouya. Dort wird sie akzeptiert, bis jedoch immer mehr und mehr Schüler ihrer Klasse sie ärgern. Zu Beginn noch Kleinigkeiten, dann aber immer schlimmere Dinge, bis sogar Sachbeschädigung und körperliche Gewalt das Leben von Shouko beeinflusst haben. Und trotz all den Dingen hatte sie immer ein Lächeln im Gesicht. Sie entschuldigte sich für all die Dinge, die andere ihr zu unrecht angetan haben. Sie bleibt stark, blickt in die Gesichter der ihr gegenüber und bittet darum, sich mit ihr anzufreunden. Sie möchte Freunde haben und glücklich sein. Sie hört nichts und hört dennoch mehr aus den Gesten und Gesichtsausdrücke ihrer Gegenüber, als man es meinen würde.
Sie wollte sich mit Shouya mehrere Male anfreunden. Und hatte immer ein Lächeln im Gesicht. Doch irgendwann wurde es zu viel. Sie zerbrach innerlich. Und sie wechselte die Schule. Sie gab sich für den verzweifelten Versuch, Freundschaften zu finden, selbst auf und machte sich angreifbar. Sie half Shouya sogar in den Situationen, als sie schon längst mehrfach von ihm verletzt worden ist. Zum Beispiel reinigte sie den Schultisch von Shouya, auf welchen fiese Worte geschrieben haben, damit Shouya das nicht sieht und nicht darunter leiden muss. Zuvor hatte Shouya jedoch an die Schultafel schlimme Dinge über Shouko geschrieben und tat nur so, als Shouko erschien, als würde er es schnell wegwischen.
Doch egal was war, das kleine, süße und taube Mädchen blieb nach außen hin stark. Sie lächelte ständig ihre Mitmenschen an. Und wollte doch nur glücklich sein. Dies blieb ihr verwehrt.
Um sich einen besseren Eindruck von deren Grundschulzeit machen zu können, ein Zusammenschnitt mehrerer Szenen aus dem Beginn des Filmes:
Ich finde es so entsetzlich, so traurig und so unvorstellbar böse, wie man einem Mädchen, vor allem welches so nett ist, all diese Dinge antun kann.
Was total gut dargestellt worden ist, ist, wie Shouko des Öfteren versucht, zu sprechen, man sie jedoch nicht versteht. Einerseits bekommt man noch mehr Mitleid mit ihr, möchte sie am liebsten knuddeln, andererseits bemerkt man dadurch erst wirklich, wie verletzlich und schutzlos sie doch ist, wie schwach sie zu sein scheint, was sie mit einem großen, berührenden Lächeln ständig verbirgt. Aber sie leidet, tief in ihr drinnen leidet sie ganz stark. Und die Kinder um ihr herum schenken ihr keine schöne Erinnerungen.
Und doch... als Shouya vor Shouko steht, erwachsener geworden, durch Selbstreflexion zu einem aufrichtigen Jungen geworden, erkennt man sehr schnell, dass Shouko noch immer ein wehrloses Mädchen ist. Sie flüchtet zunächst vor Shouya, was verständlich ist, doch versteckt sie sich irgendwann, indem sie einfach in die Hocke zu Boden geht und sich die Ohren zuhält. Sie ist noch immer ein kleines Mädchen, welches verletzt worden ist.
Und ab da beginnt die wunderschöne Liebesgeschichte. Shouko hat sichtlich nichts mehr zu verlieren. Er hat die Gebärdensprache gelernt und spricht Shouko nette Worte entgegen, während er die gesprochenen Worte mit seinen Händen und Fingern "übersetzt". Er möchte mit ihr gemeinsam Zeit verbringen und all die Dinge ungeschehen machen. Shouko öffnet sich ihm. Und sie gibt ihn die erhoffte zweite Chance. Von diesem Moment an verbringen sie immer mehr und mehr Minuten, Stunden und sogar Tage miteinander. Sie füttern gemeinsam Fische, sie gehen alte Schulbekannte besuchen und sie unternehmen insgesamt schöne Dinge während der Freizeit.
Shouko scheint endlich jemanden in ihrem Leben gefunden zu haben, der ihr zuhört, selbst wenn sie keine klaren Worte zu sprechen vermag.
Und so macht sie auch den ersten Schritt. Nachdem eine Gehörhälfte nun komplett aufgegeben hat, fasst sie sich allen Mut zusammen. Sie geht mit zusammengebundenen Augen zu Shouya und gesteht ihm ihre Liebe. Sie ist schüchtern und wirkt wie ein Mädchen, das zum ersten Mal verliebt ist und mit all den Mut, welchen sie zusammengetragen hat, auf taube Ohren stößt. Er versteht sie nicht. Er denkt, sie spricht über den Mond. Und der vergebene Versuch bedrückt Shouko sehr. Sie geht davon und weint sich in den Schlaf.
Und wieder hatte ich das Gefühl, dem hilflosen Mädchen zu helfen und sie in meine Arme zu nehmen. Wie sie versucht, zu sprechen und die wohl wichtigsten Worte in ihrem Leben an Shouya mitteilen möchte. Wie man nur ein Gestammel hört und sich denkt "Shouya du Idiot, VERSTEH SIE ENDLICH!"... eine echt emotionale Szene:
Und so lernen sie beide mit der Zeit was es heißt, einen Freund zu haben. Was es heißt, verletzt zu werden, einsam zu sein und unausgesprochene Dinge aussprechen zu müssen. Shouko bemerkt sehr bald, dass es Shouya bei ihr nicht gut geht. Dass ihn noch immer Schuldgefühle plagen. Und auch wegen anderen Dingen, wie der Tod ihrer Oma, beschließt sie sich dazu, Selbstmord zu begehen, wie es einst Shouya tun wollte. Doch Shouya kann sie glücklicherweise retten und bemerkt in diesem Moment, wie dumm es doch ist, sich selbst das Leben zu nehmen. . Es wirkt so, als ob ich alles bereits aufgegeben hätte. Aber das war nicht richtig. Ich hätte mich gleich wie du gefühlt, für immer, aber dann habe ich realisiert, dass man selbst dann nicht verdient hat, zu sterben."
Shouya stürzt selbst hinab und liegt von diesem Moment an im Koma. Und das öffnet nun wiederum Shouko die Augen. Sie bemerkt, wie viel sie kaputt gemacht hatte und wie viel wertvolle Dinge sie mit Shouya eigentlich besaß. Sie vermisst ihn und hat nun ebenfalls Schuldgefühle. Beide, sowohl Shouya als auch Shouka, durchleben dasselbe Schicksal, nur auf eine etwas anderen Art und Weise.
Der eine hört, hört jedoch nicht hin. Die andere hört nichts, möchte jedoch hinhören.
Ein Junge, der einst einem Mädchen sehr wehgetan hat, versuchte sich eins das Leben zu nehmen. Er überlebte. Nun möchte er dafür sorgen, Reue für seine Taten zu zeigen und dem Mädchen viele schöne Momente zu schenken. Er tut es aus Selbstzweck und bemerkt nicht, dass er dem Mädchen immer mehr weh tut. Und auch ihm geht es dabei nicht besser. Er steigert sich hinein... und kann sich schlussendlich selbst nicht vergeben.
Ein Mädchen, welches doch nur Freunde haben wollte und trotz Gehörlosigkeit und Schwierigkeiten mit dem Sprechen... wollte sie verstanden werden. Doch wurde sie ein Leben lang anders behandelt. Sie begegnet endlich einem Jungen, der ihr Zuneigung schenkt, der Junge, der ihre Kindheit einst zur Hölle gemacht hatte. Sie bemerkt, wie sie sich langsam in ihn verliebt und mit ihm Zeit verbringen möchte, aber auch dass er zeitgleich immer unglücklicher wird. Und auch sie steigert sich in das Ganze hinein... möchte sich das Leben nehmen... und muss anschließend mit den Konsequenzen leben.
Gemeinsam, durch all die schlimmen Dinge und Geschehnisse, lernen sie was es heißt, Freunde zu haben und das Leben zu leben. Sie haben ihre Lektion gelernt. Sie haben eine zweite Chance erhalten. Shouya lebt noch! Und das war alles, was Shouko wollte... ihn erneut zu treffen und die Dinge richtig zu stellen. Und Shouya konnte Shouko das Leben retten! Und er wollte nur ein bisschen mehr Kraft haben, um diese Tat zu vollbringen, versprach dafür, alle Dinge richtig zu stellen, den Leuten in das Gesicht zu sehen, den Leuten zuzuhören und sich bei Shouko zu entschuldigen.
Die Dinge werden richtig gestellt. Und Shouko sowie Shouya sind bereit, Freunde in ihrem Leben aufzunehmen. Die Beziehung zu ihren Familien werden besser. Und Shouko ist glücklich. Sie lächelt. Sie genießt das Leben. Sie lebt das Leben.
Auch Shouya hat die Dinge richtig gestellt. Und er ist bereit, sich selbst eine zweite Chance zu geben. Er hatte einst seine Hände zu seinen Ohren gelegt, den Blick gesenkt und nicht mehr zugehört. Und diesen Prozess macht er nun rückgängig. Er läuft über den Schulhof, umgeben von Mitschülern. Er senkt seine Hände, er öffnet seine Augen und blickt umher. Er hört Stimmen, er sieht Menschen. Er weint. Er hat sich selbst vergeben und darf Leben.
Die zwei haben eine unglaublich starke Charakterentwicklung durchlebt, haben alle Schmerzen und Schwierigkeiten überwunden und sich selbst beigebracht was es heißt, zu verzeihen, um Verzeihung zu bitten und das Leben zu leben.
Nishimiya Yuzuru
Yuzuru ist die kleine Schwester von Shouko. Und ich muss sie einfach loben. Sie hat mir neben den zwei Protagonisten insgesamt sehr gut gefallen.
Als Shouya zu Beginn des Filmes Shouko treffen wollte, steht Yuzuru ihm im Weg. Sie weiß von Shoukos Vergangenheit. Sie weiß, was er ihr angetan hat. Und sie möchte ihn schützen.
Doch schon bald bemerkt sie, wie Shouya sich verändert hat. Yuzuru würde alles für ihre große Schwester tun. Sie kümmert sich täglich um sie. Sie schwänzt sogar sehr oft die Schule. Doch ist da nun dieser Junge, welcher aufrichtig um die Freundschaft ihrer Schwester bittet. Er möchte all die Trauer, welche sie wegen ihm hat, ihr wegnehmen. Sie soll keine Tränen mehr wegen ihm weinen. Und das war der Moment, als Yuzuru versucht hat, ihrer Schwester einen Neustart zu ermöglichen.
Nicht nur, dass sie bemerkt, wie Shouko versucht hat, ihm ihre Liebe zu gestehen und daran verzweifelt ist, nein, sie bemerkt auch, dass Shouya sich Sorgen um sie macht und mit ihr gemeinsam Dinge unternehmen möchte. Sie spricht beiden Mut zu. Sie stellt sich immer hinten ran. Shouko hat oberste Priorität.
Selbst als ihre Oma stirbt möchte sie nicht über ihre eigenen Gefühle sprechen. Sie bleibt immer im Hintergrund und versucht viel mehr, anderen Glück zukommen zu lassen und freut sich dann mit ihnen. Sie ist selbstlos.
Sogar als das Feuerwerk beginnt und Shoukos Familie zusammen mit Shouya auf dem Boden sitzt und die tollen Farben am Himmel beobachtet, steht Yuzuru auf, bittet ihre Mutter darum, mitzukommen und lässt somit Shouya und Shouko alleine... sie können zusammen ungestört das Feuerwerk beobachten.
Und auch als Shouko nach Hause geht... und kurz vor ihrem Selbstmord steht, schickt Yuzuru Shouya zu ihr nach Hause, um ihr die "Kamera zu bringen". Natürlich wollte sie nur, dass die zwei tollen Menschen Zeit miteinander verbringen können und sich verlieben. Und durch diese Aktion hat sie indirekt das Leben ihrer Schwester gerettet.
Schon sieht man die Szene, wie sie sich bei Shouyas Mutter bedankt. Sie geht auf den Boden, gemeinsam mit ihrer Mutter, weint und entschuldigt sich dafür, was mit Shouya geschehen ist. Sie ist so dankbar, dass ihre "dumme Schwester" leben darf und Shouko sich dafür selbst geopfert hatte.
Sie scheint durch und durch ein lebenfrohes Mädchen zu sein und die Rolle der großen Schwester sich anzueigenen. Sie kümmert sich darum, dass niemand ihrer Schwester auch nur ein Haar krümmt. Sie kümmert sich um die Gefühle von Shouko, als ob es ihre eigenen wären, lässt dabei jedoch ihre persönlichen Gefühle außen vor.
Selbst als sie Fotos von Shouya ins Internet stellt, auf welchen zu sehen ist, wie er von einer Brücke ins Wasser springt und deswegen von der Schule suspendiert wird, gibt sie sich selbst die Schuld, nachdem sie deswegen mit ihrer Schwester gestritten hat und rennt von zu Hause weg. Sie lebt in einer Rutsche auf einem Kinderspielplatz, ohne Schuhe, ohne Socken, kalt und hungrig.
Zum Ende hin, als Shouya aus dem Koma erwacht und alle Dinge geregelt sind, kann und darf sie sich endlich auf ihr eigenes Leben konzentrieren. Sie erlaubt es sich selbst. Sie hat an einem Fotografierwettbewerb teilgenommen und gewonnen! Dafür hat sie in der Schule schlechtere Noten und bittet Shouya sogar um Nachhilfe.
Am ersten Schultag rennt sie stolz mit ihrer Schuluniform zu Shouya und fragt ihn nach seiner Meinung.
Yuzuru war für mich immer der Ruhepol der Charaktere. Sie war aufrichtig und ehrlich. Hat sich oft zurückgehalten und beobachtet. Sie hat gelitten, wenn ihre Schwester gelitten hat und war glücklich, als ihre Schwester das Lieben gelernt hat. Sie ist so selbstlos. Sie ist so sympathisch.
Yuzuru hat endlich das Gefühl, dass es Shouko gut gehen wird. Sie hat sich immer selbst für ihre große Schwester aufgeopfert und persönliche Gefühle zurückgesteckt. Doch nun lächelt sie, und aud diesem Lächeln ist endlich ehrliche Lebensfreude zu entnehmen.
Miyako Ishida
Miyako Ishida, Shouyas Mutter. Sie hatte nur wenige Szenen, diese waren jedoch wichtig! Hätte ich nicht bereits die beste Mutter dieser Welt, dann würde ich genau sie als Mutter haben wollen.
Als sie davon erfuhr, dass Shouko von Shouya gemobbt worden ist und er so viele Hörgeräte zerstört hat, entnahm sie ihrem Konto ihre Ersparnisse, fuhr zu Shoukos Mutter und entschuldigte sich bei ihr. Sie gab ihr das Geld. Und kam mit einem blutenden zurück (@JTG hat sie eine Ohrfeige bekommen oder war das mehr eine Metapher?). Dann hat sie ihrem Kind verziehen.
Der Moment, als Miyako ihrem Sohn nach dem Selbstmordversuch entgegentrat.... sie war sauer, aufgebracht und so wütend. Sie erpresse ihn, sich nicht mehr selbst töten zu wollen. Sie war so enttäuscht. Und genau so stelle ich mir die Reaktion einer liebenden Mutter vor. Die ganze Situation, der Dialog, die gewählten Worte und der Gesichtsausdruck von ihr waren so perfekt aufeinander angepasst und so nachvollziehar umgesetzt. Wirklich stark. Sehr emotional. Und das war wohl auch einer der Gründe, weswegen Shouya sich zusammengerissen hat. Er versuchte nun, alles richtig zu machen.
Selbst als Shouya in Koma lag und Shoukos Mutter sowie ihre Schwester Yuzuru ihr gegenübertraten, entschuldigte sie sich. Sie entschuldigte sich dafür, dass ihr Sohn ihre Familie wieder belästigt und Schwierigkeiten bereitet hat. Selbst in diesem Moment! In diesem Moment entschuldigte sie sich und musste innerlich wohl so sehr trauern. Shoukos Mutter und Yuzuru gehen zu Boden, drücken ihre Gesichter auf den Boden und weinen. Sie entschuldigen und bedanken sich zugleich. Und Shoukos Mutter ist sichtlich berührt. "Ich bin nur froh, dass es Shouko gut geht." Diese Worte... wow...
Sie ist es auch, die den Streit zwischen Shoukos Mutter und Naoka schlichtet. Und kurz darauf kommt Shouko zu Miyako gekrochen, hält ihre Schuhe fest, drückt ihr Gesicht zu Boden und beginnt zu weinen. Sie entschuldigt sich dafür, was mit Shouya geschehen ist.
Umsomehr hat es mich gefreut, als ganz am Ende Miyako mit Shouyas Schwester und ihrer näheren Familie glücklich auf dem Schulfest gewesen ist und glücklich sein durfte.
Sie ist eine liebende Mutter, welche so viel Wärme und Gutmütigkeit alleine durch ihr Lächeln verbreitet hat. Man fühlte sich einfach wohl bei ihr. Sie ist unfassbar gut umgesetzt worden.
Naoka Ueno
Meiner Meinung nach sind die restlichen Charaktere ein wenig zu kurz gekommen und hatten so ihre Schwächen. Ich möchte daher auch nicht auf allein eingehen, jedoch möchte ich zu Ueno ein paar Worte verlieren.
Naoka Ueno ist Shouyas ehemaligen Grundschulklassenkameradin gewesen. Gemeinsam hatten sie viel Spaß. Und gemeinsam begannen sie auch, Shouko immer mehr und mehr zu mobben. Als man sie zur Sprache stellte, gab sie an, dass Shouya alleine für das Mobbing schuldig gewesen ist. Und das war der Moment, als sie sich das letzte Mal wirklich als Freunde gegenüberstanden.
Ueno ist ein hübsches und intelligentes Mädchen. Doch fühlt sie sich nicht verstanden. Bereits zur Grundschulzeit bemerkt man, wie sie Shouko nicht leiden konnte. Shouko stellte sich laut Uenos Worten immer in den Mittelpunkt und alles musste nach ihrer Pfeife tanzen. Niemand fragte sie (Ueno), was ihr gefiel. Niemand fragte, ob sie überhaupt Lust dazu hatte, die Gebärdensprache zu lernen, welche zu Beginn eines Schultages regelmäßig zum Unterricht werden sollte. Nein, keiner fragte sie, ob es ihr nicht lieber war, weiterhin in Shoukos Notizbuch zu schreiben.
Und auch dieses Notizbuch nervte Ueno. Zu Beginn schrieb sie noch gerne hinein. Doch irgendwann fragte Shouko wirklich sehr oft nach den Dingen, die gerade passieren, was die Gesprächsthemen sind und so weiter. Und Ueno sollte jedes Mal in das Notizbuch schreiben. Ueno wurde langsam aber sichtlich davon genervt.
Einmal musste Ueno vor der Klasse vorlesen, klang jedoch eher unmotiviert, monoton. Sie bekam diese Kritik vom Lehrer zu hören. Dann musste Shouko vor der Klasse vorlesen. Und durch ihr Gehörproblem konnte sie nur sehr missverständlich Sprechen und die Sätze waren alles andere als gut vorgelesen. Dennoch bekam sie positive Kritik vom Lehrer, was Ueno schon fast verletzte.
Sie war missverstanden, sie fühlte sich in den Hintergrund gedrängt. Und nach vielen Jahren, als sie sich mit Shouko wieder traf, konnte sie sich noch immer nicht mit ihr anfreunden.
Zu Shouya selbst sagte sie nach einen Wiedersehen, dass sie ihn immer besser kennenlernen wollte. Sie wollte mehr von ihm wissen, mehr mit ihm sprechen und mehr mit ihm unternehmen. Doch diese Möglichkeit wurde ihnen genommen. Alle haben sich gegen Shouya gewandt. Freundschaften gingen auseinander. Vor allem die Freundschaft zwischen Shouya und seinem damals besten Freund ist kaputt gegangen. Und die Schuld daran gibt Ueno alleine Shouko.
All diese Dinge lässt sie Shouko hassen. Und als der Selbstmordversuch von Shouko schief ging und deswegen Shouya nun im Koma lag, gaben Ueno den Rest. Sie gab Shouko die gesamte Schuld. Sie warf sie zu Boden und wollte sie sogar schlagen. Sie sah in Shouko nur ein Opfer, welches sich so sehr bemitleidete, dass es springen wollte. Das widerte sie an. Sie begann daraufhin sogar mit Shoukos Mutter zu streiten.
Dennoch hat sie ihr Herz am rechten Fleck. Täglich bis spät abends blieb sie bei Shouya im Krankenzimmer. Sie ließ Shouko zwar nicht hinein, kümmerte sich dafür aber selbst um ihn. Sie war sehr fürsorglich. Voller Sorgen...
Und zum Ende hin, als Shouya aus seinem Koma erwachte und mit ihr ein paar Worte wechselte, sagte Ueno selbst, dass sie eine wirklich schrecklich Person wäre. Selbst in dieser Situation konnte sie sich selbst nicht dazu bringen, Shouko zu mögen. Dann lächelte sie Shouya an "Willkommen zurück!".
Man bemerkt also, dass sie sich Gedanken gemacht hat. Shouko stand jeden Abend vor dem Krankenhaus und wartete auf Ueno. Selbst als es regnete. Sie hielt den Regenschirm über Ueno und wurde dafür selbst nass. Alles schien einfach nur noch etwas Zeit zu benötigen.
Und dann kommt das tolle Ende! Alle Freunde sind versammelt, da kommt Ueno dazu. Sie hat die Gebärdensprache gelernt! Und beleidigt Shouko als "blöde Kuh!". Doch Shouko nimmt das mit Humor. Sie macht es Ueno nach und nennt auch sie eine "Blöde Kuh!". Das war das letzte Mal, dass man Ueno sprechen gehört hat. Jedoch, auf dem Schulfest, steht sie bei ihren Freunden und lächelt.
Ihr Charakter ist zwar nicht einfach zu verstehen, da viel Vorgeschichte zu fehlen scheint, mehrere Schlüsselszenen nicht umgesetzt worden sind und alles ein wenig so wirkt, als würde sie überreagieren. Jedoch kann ich, nachdem ich den gesamten Film gesehen habe, ihre Gefühle verstehen. Sie fühlte sich von Shouko genervt, wobei die Gründe recht einfache waren. Nichts, was man jemanden nachtragen müsste. Und doch war ihr Charakter so. Sie war einfach genervt. Und gab schlussendlich die gesamte Schuld Shouko. Shouko, welche ihre Freunde auseinandergetrieben hat. Alles ging wegen Shouko zu Brüche. Und selbst nach den ganzen Jahren konnte sie ihr nicht verzeihen.
Ich fand ihren Charakter sehr sympathisch und konnte sie, bis auf ein paar fiesen Szenen, gut leiden. Zum Ende hin waren ihre bösen Taten zumindest erklärt, selbst wenn es aufgrund der Umsetzung noch schwer zu verstehen gewesen ist. Aber durch andere Szenen war klar zu erkennen, dass sie ein nettes Mädchen ist und sich um ihre Freunde sorgt und gesorgt hat. Schon immer.
Doch... Zeit ist etwas, das jedem hilft. Zeit ist relativ und jeder braucht verschieden viel davon. Zum Ende hin konnte sie sich langsam zu Shouko drehen und den ersten Schritt wagen. Der erste Schritt, ihr zu vergeben.
Diverse Nebencharaktere
Und das ist schon mein größter Kritikpunkt. Für die Handlung eigentlich wichtige Charaktere werden zu wenig beleuchtet. Man kann keinen Bezug zu ihnen aufbauen, es fehlen die Sympathien, zu einigen mehr als zu anderen, und man kann verschiedene Dialoge und Aktionen nicht nachvollziehen.
Zum Beispiel ist da dieser Satoshi Mashiba.
Man hat ihn ganz kurz mal gesehen. Er ist ein Klassenkamerade von Shouya. Doch auf einmal sagt Miki, auch eine Klassenkameradin und ehemalige Grundschulmitschülerin von Shouya, dass Satoshi sich mit ihm anfreunden möchte. Schon war er da. Und hat so gut wie keine Worte gesagt. Er hat immer nur fies gegrinst (und dieses Grinsen ist echt fies!). An einer Schlüsselszene hat er dann nur die Worte "Ich dachte du wärst in Ordnung!" oder ähnlich verloren. Und zum Ende hin verzeiht er Shouya aber wieder. Und spricht immer mit diesem fiesen Lächeln. Man interpretiert falsche Dinge dadurch in seine Worte. Und man interessiert sich auch nicht für ihn.
Auch bei Miki hatte ich meine Probleme:
Miki Kawai
Grundschulklassenkameradin sowie High School Klassenkameradin von Shouya. Sie war mehr die Mitläuferin, hat andere Menschen Sachen machen lassen und war immer das Unschuldslamm. Und vor allem in der deutschen Fassung, durch ihre Stimme, welche immer so hinterlistig und gestellt klingt, hatte man das Gefühl, sie würde nur böse Dinge planen. Man war durchgehend von ihr distanziert. Und selbst am Ende, als sie sich mit Shouya und dem Rest versöhnte, hatte man nicht das Gefühl, dass sie es ehrlich meinen würde.
Sie war einfach eine gezeichnete Figur, im Gegensatz zu den anderen Charakteren.
Ebenfalls total außen vor gelassen wurde Kazuki Shimada.
Kazuki Shimada war der beste Freund von Shouya zu Grundschulzeiten und hat gemeinsam mit ihm Shouko gemobbt. Er hat im Manga eine sehr wichtige Rolle gespielt und wurde hin und wieder im Anime erwähnt. Doch nur flüchtig. Und es wirkte stets so, als wäre es wichtig. Er war auch derjenige, der Shouya aus dem Fluss nach seinem Sturz von Shoukos Balkon herausgefischt hatte. Und doch... war bekam eine ganz kurze Rolle nach dem kurze Anfang in der Grundschule. Und bereits diese Worte waren so emotional, so tief, so... distanziert von Shouya. Shouya war perplex von dieser Begegnung mit Kazuki und lief entsetzt davon.
Da wäre so viel Potenzial dahinter gewesen, das hätte dem ganzen Film so viel mehr Tiefe gegeben und um ein paar Treppchen höher gebracht!
Auch eine Miyoko Sahara wurde nur immer wieder flüchtig erwähnt, welche auch ihren Teil zum Disaster der "Freunde" dazugetragen hat, wenn auch nur sehr wenig und eher flüchtig.
Die Charaktere waren nicht unwichtig! Im Gegenteil: ich bemerkte, dass sie wichtige Elemte der Geschichte waren und zur Charakterentwicklung von Shouya beigetragen haben. Zur Entwicklung der Situation, wie sie zunächst war. Melancholisch. Unfair. Und wie die Zusammenkunft aller die früheren Gefühle von Shouya und Shouko wieder hat aufleben lassen. Wie man schnell bemerkte, dass noch so viele Themen unausgesprochen waren und nichts so sein kann, wie es früher war, wenn man nicht endlich etwas dagegen unternimmt!
Doch... man bemerkte es nur, weil der Film rundherum mit den Hauptcharakteren so gute Arbeit geleistet hat. Von den Nebencharakteren per se hat man nur sehr wenige Informationen erhalten. Die notwendigsten. Und damit konnte man viele Dinge gar nicht erst nachvollziehen. Viele bösen Worte, gemeine körperliche Gewalttaten, Wut, Hass, Trauer... alles wirkte hier so distanziert und so gekünstelt. Und doch war es einfach wichtig, um die Geschichte um Shouya und Shouko ins Rollen zu bringen und um einen atemberaubenden Abschluss finden zu können.
Tomohiro Nagatsuka
Zu guter Letzt möchte ich noch Tomohiro nennen. Er ist ein Mitschüler von Shouya an der High School und wird von einem anderen Schüler gemobbt. Shouya hilft ihn. Und von diesem Tag an nennt Tomohiro Shouya seinen besten Freund. Das sieht Shouya zwar nicht so, da er sich von allen sozialen Kontakten ja getrennt hatte. Doch Tomohiro verfolgt ihn auf Schritt und Tritt. Am Morgen mit dem Fahrrad, bei der Begegnung mit Shouko, als dieser in einer Krise sich befand.
Tomohiro ist ein witziger Kerl, der die Stimmung sehr oft aufgelockert hat. Es gab echt viele witzge Szenen mit ihm. Und zeitgleich war er sehr einfühlsam und konnte Shouya in seinen Belangen tatkräftig unterstützen. Er war ein wichtiger Eckpfeiler für Shouya, was man leider nicht immer so ganz bemerkt hat, weil Shouya nie Gedanken über Tomohiro nach außen Getragen hat. Es wirkte so, als wäre es für Shouya selbstverständlich gewesen. Was jedoch nicht die Schuld am Charakter Tomohiro ist.
Tomohiro war von Anfang bis zum Ende an Shouyas Seite. Er wurde von Shouya so akzeptiert, wie er war. Durch Shouya durfte er lernen was es heißt, einen besten Freund zu haben.
Für mich ein ebenfalls sehr toll eingebrachter und umgesetzter Charakter.
Fazit:
Die Charaktere sind das wichtige Element, welche die Handlung begleitet und den Film zu einer wortwörtlichen Explosion der Gefühle, von Kummer und Wut, von Tränen und Warmherzigkeit, von Freundschaft und Liebe führt.
Die Hauptcharaktere sind absolut fantastisch in die Handlung eingeführt worden. Die Hauptcharaktere haben über den gesamten Film hinweg nichts getan, was man nicht hätte nachvollziehen können. Nichts, was keinen Sinn ergeben hätte. Man hat sehr früh bereits Sympathien zu ihnen entwickelt und gelernt, sie als Freunde zu sehen, als Lebewesen, als viel mehr als nur irgendwelche Charaktere. Man durfte sie kennenlernen. Man durfte die emotionalen Krisen mit ihnen bestehen. Man durfte mit ihnen lachen und weinen, fühlen und sehen, hören sowie sich weiterentwickeln. Gemeinsam ist man diese Talfahrt der Gefühle gegangen und hat dann das Ende der Achterbahn erreicht. Und mit einer letzten grandiosen und gefühlsvollen Szene musste man sich wieder verabschieden. Von den lieb gewonnenen Figuren einer fiktiven Welt, welche für 2 Stunden und 10 Minuten lang zum Leben erweckt worden ist.
Ich konnte sogut wie mit jedem Charakter sympathisieren. Vor allem mit den Hauptcharakterne. mit Shouyas Mutter, mit Shoukos Schwester und mit Tomohiro. Und ja, tatsächlich auch mit Ueno.
Man hat den Charakteren ein Herz und eine Seele gegeben. Eine Vorgeschichte und Gefühle. Man wusste, war diese Figuren an der Leinwand waren. Sie hatten Gefühle, sie mussten schlimme Dinge durchmachen und brauchen Hilfe, brauchen Freunde. Und dieser Freund wäre ich so gerne gewesen. Man hat mit ihnen gelitten, wenn sie nicht verstanden worden sind, wie z. B. das nicht verstandene Liebesgeständnis von Shouko. Man hat mit ihnen gelacht, als sie nach einem Beinah-Tod von Shouya sich wieder treffen durften und eine zweite Chance erhalten hatten. Man wurde wütend, als Ueno Shouko zusammengefahren hat oder als Shoukos Schwester Shouya verboten hatte, zu Shouko zu gehen. Man ist nciht daran vorbeigekommen, ein "ooooh..." zu sagen, als Shouya Shouka darum gebeten hat, ihm beim Leben zu helfen.
Und genau das macht es aus! Das Mitfühlen und Mitfiebern mit so vielen Charakteren innerhalb dieser kurzen Zeitspanne. Dass man innerhalb einer so kurzen Zeit das Gefühl hat, mit diesen Figuren verbunden zu sein und mit ihnen so stark mitfühlen kann. Im echten Leben braucht man Wochen, Monate wenn nicht Jahre, bis man einen besten Freund hat oder sich neue Freunde aneignet, welche man so gut versteht. Und dieser Film kann innerhalb wenigen Minuten so viele Gefühle so vieler verschiedener Charaktere nach außen trage. In einer Intesität, dass mir, obwohl ich es verhindern wollte, sehr oft Tränen über die Augen geronnen sind.
Natürlich gabs auch Schwächen. Nebencharaktere wurden teilweise nur sehr wage eingebracht, hatten kaum aktiven Einfluss auf das Geschehen, obwohl man bemerkt hat, dass sie für die Handlung der Geschichte so wichtig sind. Man konnte Dialoge oder Aktionen nur schwer nachvollziehen, da Hintergrundwissen gefehlt hat und man keine emotionale Ebene zu den Nebencharakteren aufbauen durfte. Die Zeit wurde einem nicht gegeben. Und das ist für mich der größte Manko an diesem Film. Und zeitgleich finde ich es eigentlich nur schade, sehe es jedoch gelassen und bin bis auf zwei bis drei Charaktere von allen anderen hellauf begeistert. Der Rest hatte seine Wichtigkeit im Film getragen und mit ein paar Stolperern auch ans Ende des Filmes gefunden.
Die Entwicklung von Shouya war phänomenal. Und auch die dargestellten Szenen mit Shouko waren fantastisch umgesetzt. Diese Hilflosigkeit und Sympathie, welche Shouko ausgestrahlt hat. Als sie reden wollte und nicht verstanden wurde. Wie sie Beobachterin ist und so viel Leid in sich trägt. Und auch wie Shouya ständig versucht, mit seinem inneren Ich ins Reine zu kommen und sich selbst nicht vergeben kann.
Diese Charakterentwicklungen untermauert mit tollen weiteren Charakteren, mit einer fantastischen Geschichte und unglaublich gut umgesetze Szenerien durch Animation, Musik und interessante Darstellung der Handlungsstränge machen für mich die Handlung als auch die Charaktere zu einem unvergesslichen Meisterwerk.
http://s3.narvii.com/image/64fzn3qdpzdppmo5ivggzvihyqvi4jad_hq.jpg
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16.10.2017, 16:17 #18Nevixx
A Silent Voice (Animefilm)
Für all jene, welche den 1. Anlauf des Filmes in den deutschen Kinos verpasst haben => es wird eine erneute Chance geben!
https://www.anime2you.de/news/171731...neut-ins-kino/
»A Silent Voice« wird demzufolge am Sonntag, dem 22. Oktober 2017 um 12:00 Uhr erneut mit deutscher Synchronisation in insgesamt 50 Kinos der Ketten CineStar und UCI zu sehen sein. Auf DVD und Blu-ray erscheint der Film am 16. März 2018.
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10.12.2017, 19:44 #19Kitsune
A Silent Voice (Animefilm)
Hach, ich schaue mir einige der eingebettenen Videos hier an und bekomme schon wieder Tränen. Eigentlich sollte ich nun erst recht den Manga lesen, aber ich möchte nicht. Ich befürchte, er würde mir den Anime kaputt machen. Die Nebencharaktere sollen ja besser beleuchtet werden und manches ist eben anders. Aber ich belasse es dabei und schaue mir lieber immer wieder mal den Film an. Muss nur noch März werden.
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27.02.2018, 19:37 #20Kitsune
A Silent Voice (Animefilm)
Ab Anfang März gibt es den Film nun auch bei Anime on Demand.
https://www.anime2you.de/news/198857...s-zum-4-maerz/
Ich hatte nochmal eine Weile überlegt, ob ich nicht doch noch zum Manga greife und habe bereits über einige Unterschiede bzw. fehlenden Hintergründen gelesen. Diese sind zwar recht interessant, aber der Film funktioniert doch auch so, auch wenn einige Nebencharaktere zu kurz kommen.
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