Thema: Wieso malen Jungs & Mädchen eigentlich...

Ich habe mich letztens, als ich ein gemaltes Bild vom Kind einer Arbeitskollegin gesehen habe, urplötzlich gefragt, wieso Jungs und Mädchen eigentlich bestimmte Dinge malen.

Kleine Jungen malen z.B. sehr gerne alles, was mit Waffen, Polizei, Autos oder Krieg zu tun hat. Ich selber kann mich daran erinnern, dass ich es damals auch sehr gerne gemacht habe, aber ich weiß nicht mehr wieso und woher ich überhaupt diese ganzen Inspirationen hatte.
Kleine Mädchen hingegen malen eher friedlichere Dinge, wie z.B. die Familie, die auf einer Blumenwiese steht, eine Reihe von Pferde und anderen süßen Tieren, usw. (wobei ich das auch nur noch schwach in Erinnerung habe und mich irren kann).

Was sagen also die Hobbyphilosophen und Hobbypsychologen unter euch?
Warum werden diese typischen Bilder gemalt? Dieses Phänomen gleicht dem Spielzeugphänomen sehr, aber mit dem Spielzeug wird man ja meistens auch durch die Eltern in Verbindung gebracht, beim Bild stehen die Eltern seltent daneben und sagen, nun male mal ein Minenfeld oder eine Blumenwiese.
Würde also gerne mal eure Gedankengänge dazu lesen.

Ich würde jetzt spontan sagen, dass dies daran liegt, dass Kinder von Geburt an geschlechtsspezifisch sozialisiert (oder etwas böse ausgedrückt: in Geschlechterrollen hineingezwängt) werden. Dies passiert zwar in der Regel nicht bewusst, aber es passiert und wirkt sich unmittelbar auf die Psyche und das (Unter-)Bewusstsein des Kindes aus, was dann eben in solchen Zeichnungen zum Ausdruck kommt. Dieser Prozess hat natürlich viele Facetten, manifestiert sich aber unter anderem auch durch die von dir angesprochenen Spielzeuge. Kleine Jungs lässt man mit Spielzeug in Form von Polizeiautos oder Panzern spielen, während Mädchen eher Ponys oder niedliche Puppen geschenkt kriegen. Da liegt es auf der Hand, dass sich die Motive ihrer Kunstwerke an den entsprechenden Themengebieten orientieren.

Ich könnte mir vorstellen, dass es zu einem großen Teil daran liegt, dass die Kinder es so aus ihrem Umfeld "vermittelt" bekommen, die Kinder kaufen sich ja (i.d.R) ihr Spielzeug nicht selber, vorallem an Anfang kaufen die Eltern einfach Spielsachen.. und es ist nun mal so, dass diese dann für Mädchen eher eine Puppe kaufen, für Jungs eher ein Auto.. sodass die Kinder dieses "Schema" einfach übernehmen..
Außerdem (dadurch, dass das bei den Meisten bzw. bei fast allen so ist) bekommen die Kinder das ja auch in der Öffentlichkeit (in Geschäften, in Kindergärten bei anderen Kindern) einfach mit..
Und als letzter Einfluss (eventuell) noch die Medien.. vorallem Fernsehen.. habt ihr in der Werbung (z.B bei Super RTL) jemals eine Werbung für eine Barbie gesehn, in der ein Junge beteiligt war? Ich gehe davon aus, dass die Kinder es da unbewusst aufnehmen..

meine vorredner haben eigentlich das wesentliche schon gesagt. dies spiegelt lediglich eine geschlechterspezifische rolle wieder, welche von der gesellschaft, aber überwiegend durch das direkte soziale umfeld, an die kinder herangetragen wird.

wenn man jungs nur mit "mädchenspielzeug" umgehen lassen würde und mädchen nur mit "jungenspielzeug" und sie entsprechend auch behandeln würde, würden sie sich eben andersherum entwicklen, also nicht komplett, aber auf der ebene, die hier diskutiert wird. diese rollen werden eben dann auch in bildlichen darstellungen wieder gegeben, da die kinder sich ja auch dann schon mit ihrer rolle irgendwie identifizieren und diese leben.

dass das aber nicht immer so ist, zeigen ja die ausnahmen.