Thema: Wie denkt ihr über ritzen?

MegaSony

Moin,
ich habe mich schlussendlich dazu gerungen, mit der kompletten Geschichte rauszurücken.

Das alles begann im Jahr 2007: Ich kam in die 5. Klasse an einem staatlichen Gymnasium in der Nähe eines sozialschwachen Gebietes. Wir hatten zwei aus diesem Gebiet in meiner Klasse. Beide waren viel größer und leider auch viel stärker als ich. Ich weiß nicht warum die das getan haben, aber ich glaube es war aus Neid. Die haben angefangen, mich nach der Schule regelmäßig zu verprügeln. Das ging so weiter bis in die 8.Klasse. Also 2010/2011. Diese Vermöbelungen gingen soweit, dass ich fast täglich von alleine Nasenbluten bekam, regelmäßig Bauch- und Magenschmerzen hatte und es ging sogar soweit, dass ich einmal nach einem nicht gerade sanften Eierschlag operiert werden musste, da mein rechter Hoden beschädigt wurde. Eines Abends als ich von einer Party kam, begegnete ich den beiden zufällig. Abends alleine im Dunkeln mit zwei Menschen, die einen hassen. Die zwei nahmen mich und prügelten mich krankenhausreif...ich wurde fast sechs Stunden später von einem Putzmann gefunden, der die Straßen reinigte. Zuhause hatten meine Eltern schon die Polizei informiert und haben eine Suchaktion gestartet. Ich hatte eine gebrochene Rippe, eine angebrochene Nase, eine Gehirnerschütterung, eine Platzwunde und Blutergüsse über den Körper verteilt. Ein Gutachten eines Psychologen ein halbes Jahr später ergab, dass ich seit dem Vorfall an Verfolgungswahn, Depressionen, Minderwertigkeitskomplexen, Angst im Dunkeln und Zitter- und Angstanfällen leide. Vor ziemlich genau zwei Wochen kam dann noch der Tod meines besten Freundes hinzu, sodass ich nicht mehr konnte. Ich nahm eine Klinge in die Hand und vergas alles alles. Mittlerweile habe ich wieder aufgehört, dass war vor vier Tagen das letzte Mal. Mein Arm
ist voller (frischer) Wunden und Schnitten. Das ist die ganze Geschichte. Vielleicht verstehen es ja jetzt auch die 'Anderen'.

Gruß

Und das hat mit Sicherheit nichts mit Verweichlichung zu tun.
Es gibt hier nur einige Besserwisser, die meinen, ihre oberflächlichen Auswürfe verbreiten zu müssen, aber einfach nicht wissen, wovon sie reden. Vermutlich, weil sie nicht wissen, was den Jugendlichen heutzutage so passiert (keine Ahnung, ob das zur "damaligen Zeit" auch schon so war).

Es war sehr mutig von dir, das zu schreiben, MegaSony. Zum Glück hat das voraussichtlich keine negativen Konsequenzen, denn das hier ist schließlich nur das Internet und keiner hier kennt dich im Real.
Tut mir sehr Leid, was du durchstehen musstest.
Hast du mit den 2 Mistkerlen immernoch zu tun?

Hattest Du den Mut die beiden Schläger anzuzeigen?

JokerofDarkness

Hattest Du den Mut die beiden Schläger anzuzeigen?

Nein, ich hab meine Eltern gefragt, ob ich auf eine Privatschule gehen darf, was sie schlussendlich auch bejahten. Ich schätze die beiden sind immer noch auf der alten Schule.

Ja, ich und meine Eltern konnten glücklicherweise durch die Beziehungen meines Dads dafür sorgen, dass die beiden vorgeladen wurden. Allerdings wissen die beiden von nichts (Für alle Kandidaten die nicht checken: Sie bestreiten das alles) und wie es aussieht verläuft das alles jetzt leider im Nirgendwo. Danke Deutschland, für das großartige Rechtssytem >.>

Das hat weniger Mut zu tun, mehr mit Überwindung. Ich habe lange gebraucht, bis ich meinen Eltern davon erzählt habe (erst in den letzten Sommerferien). Vorher hatte ich immer Ausreden gesagt wie ,,Ich wurde angefahren und der Typ hat Fahrerflucht gemacht." und so ein Schwachsinn. Zudem hab ich immernoch die Angst, den beiden wieder zu begegnen. Seit dem
Vorfall nachts hab neben den psychischen Folgen auch ein paar Ticks, wie z.B. setz ich mich in der U-Bahn IMMER ans Ende von einem Waggon, damit ich sehe wer rein und raus kommt. Und wenn zuhause Stromausfälle sind und es somit auch Dunkel wird fängt mein Herz immer wieder an zu rasen und ich schwitze wie sau.

Wenn ich mir eine Sache wünschen könnte, dann wäre es wahrscheinlich der Tod dieser zwei Menschen.

Jacky89

Es war sehr mutig von dir, das zu schreiben, MegaSony. Zum Glück hat das voraussichtlich keine negativen Konsequenzen, denn das hier ist schließlich nur das Internet und keiner hier kennt dich im Real.

Ich pflege stets, im Internet (Ausnahme: Facebook) nie mehr als meine Stadt in der ich gerade lebe (München), mein Alter (14) und gewissen Personen meinen Vornamen zu sagen. Natürlich - wenn man mein Profil anschaut - gebe ich auch Sachen wie meine Lieblingsspiele an, aber trotzdem versuche ich immer so anonym wie möglich zu bleiben. Ebenfalls ein Tick von mir seid dem Vorfall >.>

Gruß

MegaSony

Wenn ich mir eine Sache wünschen könnte, dann wäre es wahrscheinlich der Tod dieser zwei Menschen.

Das würde Deine Lage auch nicht verbesseren und ich denke das weißt Du auch. Du musst Dich dem Ganzen stellen und das wird nicht ohne zusätzliche professionelle Hilfe gehen.

Das problem kenne ich zugute, wurde selbst mal ein Opfer der Schleckerei, bei mir war es ähnlich, Ich bin da durch saufen reingerutscht. Am selben Abend wo ich die kennengelernt hatte, war das schon passiert, eine blöde Situation aber war. Das ankotzen war anscheinend schon der Auslöser zum Morden, ja ist Hart, aber sie wollten mich ernsthaft umbringen. Grund war, ich kannte die Typen schon eine weile durch unsere Schule, der eine war sogar geflogen weil er andere immer leid zufügen wollte. Leider, hab ich es später erst erfahren das er nur mich an einer seiner belieben sauf-ecken ranloggen wollte.
Meine Chance war zum glück das ein Zug kam, wo ich schnell untertauchen konnte. Ohne diese Chance weiß ich nicht wo ich heut eigentlich wäre.

Und eine Strafe haben die auch nicht bekommen wirklich. Als würde Geld alles wieder gut machen können.

Ich muss zugeben, dass ich jetzt nur Seite 1 und Seite 5 gelesen habe, falls ich also irgendwas erwähne was schon gesagt wurde etc tut es mir Leid!

Erstmal zu diesem ganzen "Ritzen ist krank und unnatürlich Sache".
Für einen Aussenstehender "Normalo" ist das selbstverletzende Verhalten natürlich absolut unnatürlich und krankhaft und man kann es nicht nachvollziehen.
Für eine Person mit Depressionen oder gar Borderline oder einer anderen Persönlichkeitsstörung sieht das schon anders aus. Ich selbst konnte (leider) in diese Welt Einblick nehmen und muss sagen, dass ich diese Personen mittlerweile verstehen kann.

@MegaSony : Deine Situation ist wirklich schwierig und ich hätte wohl in deiner Haut ähnlich reagiert, jedoch muss ich dir jetzt einfach mal von Betroffenem zu Betroffenem sagen, dass das Ganze es eigentlich nicht wert ist. Klar, du fühlst dich für einen Moment gut und kannst den Stress vergessen. Aber bald wirst du auf deine Narben blicken und sie hassen.
Ich empfehle übrigens, falls du deinen Narben einigermaßen loswerden willst eine Salbe namens "Contractubex", ist schweineteuer, hilft aber.

Was denke ich also übers ritzen?
Ich denke, für viele scheint es der einzige Ausweg zu sein, ein Licht am Ende des Tunnels. Doch letztendlich hilft es nur temporär, um dir später noch mehr Probleme zu bringen a la Fragen von Außenstehenden im Sommer ob du dich ritzt etc. Ich würde dir davon abraten es zu tun, einfach aus Erfahrung halber.

Falls du Depressionen haben solltest wünsche ich dir genug Kraft es deinen Eltern etc zu beichten und einen Psychologen aufzusuchen, ich hatte sie damals nicht und bereue es irgendwie.

mfG
True

JokerofDarkness

Das würde Deine Lage auch nicht verbesseren und ich denke das weißt Du auch. Du musst Dich dem Ganzen stellen und das wird nicht ohne zusätzliche professionelle Hilfe gehen.

Das war im Prinzip mehr eine bildliche Aussage.

@TrueValue: Sie hatten das Gutachten auch in ihren Händen, sprich sie wissen was läuft. Zur Zeit werde ich medikamentell behandelt.

Gruß

Eigentlich wollte ich ja gestern Abend schon etwas zu dem Thema schreiben, nur war ich zu diesem Zeitpunkt einfach zu müde und faul, um noch einen ausführlichen Text zu verfassen.
Außerdem war mir diese Selbstmitleids-Schiene (nach dem Motte: Ach, mir geht's/ging's ja so viel schlechter als dir) auf welche viele hier gefahren sind (worin man dieses Thema beinahe ertränkt hätte) ziemlich zu wider. Das hat sich aber mittlerweile bei mir gelegt.
Ich hoffe natürlich auch, dass das Thema hier nicht schon komplett durchgekaut ist und sich weitere Beiträge deswegen in allgemeiner Desinteresse verflüchtigen.

Ohne jetzt besonders auf vorausgegangene Beiträge einzugehen, schildere ich hier lediglich meine Sichtweisen zu diesem Thema und auch welche, die etwas darüber hinausgehen.
Es gibt viele und auch sehr unterschiedliche Ursachen, welche die Faktoren für die freiwillige Selbstverstümmlung tragen.
- Selbsthass/Depression
- Provokation (gezielt als Ausrufezeichen gegen die Moralvorstellungen unserer Gesellschaft/oder auch gegen nahestehende Personen, wie die Eltern, von denen man wahrgenommen werden will)
- Gruppenzwang (hier kann man sehr gut den bereits genannten Begriff "Moderitzer" anführen)
- Existentialismus ("sich lebendig fühlen")
- Spiritualität
- (Okkultes) Ritual

Egal ob man sich ritzt, weil es der Freundeskreis auch macht oder aufgrund einer depressiven Phase, es zeugt stets von einem geistigen Zustand der definitiv von dem des Norms abweicht (Stichwort: Selbstverstümmlung) und kann eventuell auch in einer zwanghaften Sucht enden.
Ich persönlich habe ritzen immer für eine pseudo-Vorphase eines halbärschigen Suizidversuchs angesehen.
Entweder macht man es richtig (die Klinge tief ins Fleisch, als würde man sich den Arm abtrennen wollen, damit es mit dem Suizid auch klappt) oder legt gar nicht erst Hand an.

Ich habe mich selber nie geritzt und auch nie daran gedacht, dafür denke ich fast täglich daran, den Freitod zu wählen.
Nicht weil es mir so schlecht geht, mein Leben so furchtbar ist und ich überall Probleme habe, nein eigentlich geht es mir ganz gut (wobei "gut ergehen" hier wohl eine stark schwankende Definition inne hat), sondern, weil ich keine Daseinsberechtigung von meiner Wenigkeit in diesem Universum ausmachen kann. Ich habe bisher keine Bestimmung sehen können, die ich mit meiner Existenz erfüllen könnte und daher auch keinen Grund sehen können weiter auf Erden zu wandeln. Nun habe ich diese Sichtweise genommen, diese aber noch damit erweitert, dass ich zwar keine Bestimmung meiner Existenz bisher ausmachen konnte, möglicherweise diese aber noch irgendwo und irgendwann ausfindig machen werden würde.
Das bedeutet der Welt offen entgegenzutreten, sich nicht von was auch immer zurückwerfen zu lassen und einen, seinen Weg zu finden, der es auch wert ist beschritten zu werden. Nach dem ich diese Bestimmung gefunden und aus meiner Sicht auch erfüllt zu haben scheine, steht dem Abgang als seiendes Wesen dann jedoch selbstredend nichts mehr im Wege.

Vielleicht sorgen meine Worte noch für einen kleinen Gedankenanstoß bei dem einen oder anderen, vielleicht auch nicht.

Hatten hier vor einiger Zeit mal ne Umfrage zum Thema: Ritzt du dich?
Vielleicht interessiert es ja jemanden

Basti

Hatten hier vor einiger Zeit mal ne Umfrage zum Thema: Ritzt du dich?
Vielleicht interessiert es ja jemanden

Knapp 100 Leute von 350 haben sich mal geritzt, die Überzahl hatte es sogar häufiger gemacht ..........

Also mich selber überrascht mich die Forumla Statistik, ich hätte nicht an so eine hohe Zahl gedacht

Sehr interessant und irgendwie auch zugleich traurig, danke Basti !

Ritzen ist, wie schon viele vor mir gesagt haben, absolut keine Lösung für nichts, und nicht mal ein Ansatz dazu.
Allerdings, wie die meisten auch wissen werden, gibt es Leute, die einfach eine Krankheit haben, depressiv sind, und es deshalb tun. Und diese Leute sind so krank, dass sie es sehr gut verheimlichen und verstecken. Die wirklich depressiven Selbstmörder und Ritzer erkennt man meist nur auf den zweiten oder dritten Blick, wenn überhaupt.
Für mich ist es eine Beleidigung an alle wirklich kranken Menschen, Selbstmörder, wen auch immer, dass irgendwelche Kinder über Ritzen und Selbstmord nachdenken, nur weil sie ihrem Leben keinen Sinn geben wollen. Und die schlimmsten sind die, die es rumposaunen. Ritzen ist wohl sowas wie Mode, genauso, wie über Selbstmord nachzudenken ^^ Aber denkt mal lieber an die ganzen armen Menschen, auf die ihr somit mit dem Finger zeigt, den Kopf nach hinten neigt, und lauthals loslacht.
So das wars von mir.

MegaSony

Nein, ich hab meine Eltern gefragt, ob ich auf eine Privatschule gehen darf, was sie schlussendlich auch bejahten. Ich schätze die beiden sind immer noch auf der alten Schule.

Ja, ich und meine Eltern konnten glücklicherweise durch die Beziehungen meines Dads dafür sorgen, dass die beiden vorgeladen wurden. Allerdings wissen die beiden von nichts (Für alle Kandidaten die nicht checken: Sie bestreiten das alles) und wie es aussieht verläuft das alles jetzt leider im Nirgendwo. Danke Deutschland, für das großartige Rechtssytem >.>

Das hat weniger Mut zu tun, mehr mit Überwindung. Ich habe lange gebraucht, bis ich meinen Eltern davon erzählt habe (erst in den letzten Sommerferien). Vorher hatte ich immer Ausreden gesagt wie ,,Ich wurde angefahren und der Typ hat Fahrerflucht gemacht." und so ein Schwachsinn. Zudem hab ich immernoch die Angst, den beiden wieder zu begegnen. Seit dem
Vorfall nachts hab neben den psychischen Folgen auch ein paar Ticks, wie z.B. setz ich mich in der U-Bahn IMMER ans Ende von einem Waggon, damit ich sehe wer rein und raus kommt. Und wenn zuhause Stromausfälle sind und es somit auch Dunkel wird fängt mein Herz immer wieder an zu rasen und ich schwitze wie sau.

Wenn ich mir eine Sache wünschen könnte, dann wäre es wahrscheinlich der Tod dieser zwei Menschen.

Das ist wohl ein ganz normales Verhalten, wenn du die Sache noch nicht verarbeitet hast. Du solltest mit deinen (guten) Freunden ausführlich und immer wieder darüber reden. Ersatzhandlungen (Ritzen, Drogen, Alkohol) bringen keine Lösung, sondern verschlimmern alles nur. Wenn du Erfolgserlebnisse suchst, dann such dir ein Hobby, in dem du dich austoben kannst, oder einen Sportverein, das wäre besser ...
Gut, wenn du schon in psychologischer Behandlung bist, aber deine Freunde werden dir auch weiterhelfen.

Das Leben ist nicht immer so mies und es wird auch mal wieder die Sonne scheinen ...

MegaSony

Ich pflege stets, im Internet (Ausnahme: Facebook) nie mehr als meine Stadt in der ich gerade lebe (München), mein Alter (14) und gewissen Personen meinen Vornamen zu sagen. Natürlich - wenn man mein Profil anschaut - gebe ich auch Sachen wie meine Lieblingsspiele an, aber trotzdem versuche ich immer so anonym wie möglich zu bleiben. Ebenfalls ein Tick von mir seid dem Vorfall >.>

Gruß

Das ist kein Tick, sondern ein löbliches Verhalten, vor allem für Jugendliche ... Mit den Daten kann man viel Unsinn anstellen und kranke Typen, die anfangen zu stalken oder zu mobben, gibt es immer wieder ...
Facebook sollte da aber keine Ausnahme darstellen, auch da sollte man seine Daten nicht ausbreiten ...

Issomad

Das ist wohl ein ganz normales Verhalten, wenn du die Sache noch nicht verarbeitet hast. Du solltest mit deinen (guten) Freunden ausführlich und immer wieder darüber reden. Ersatzhandlungen (Ritzen, Drogen, Alkohol) bringen keine Lösung, sondern verschlimmern alles nur. Wenn du Erfolgserlebnisse suchst, dann such dir ein Hobby, in dem du dich austoben kannst, oder einen Sportverein, das wäre besser ...
Gut, wenn du schon in psychologischer Behandlung bist, aber deine Freunde werden dir auch weiterhelfen.

Ich spiele seit drei Jahren Handball und habe auch schon den ein oder anderen Pokal

Ja, meine Freunde sind meine größte Stütze. Auch meine Freundin trägt einen großen Teil dazu bei. Über den Tod meines besten Freundes bin ich jedoch immernoch nicht hinweggekommen, sonderm eher genau das Gegenteil: Ich merke jetzt Tag für Tag was mir fehlt.

Die Sache mit der Prügelei habe ich mittlerweile 'vergessen', aber die Ticks sind immernoch da.

Gruß

wen man keine ahung von nichts hat sollte man echt mal die fdesse halgen..

mariiiiie

wen man keine ahung von nichts hat sollte man echt mal die fdesse halgen..

Genialer Post
Was und wem willst Du denn damit sagen?

Max Cavalera

Genialer Post
Was und wem willst Du denn damit sagen?

Frage ich mich auch, wenn der 1. und einzige Beitrag dann so aussieht und keiner weiß, auf was er gemünzt ist ...

Hey, wenigstens hat sie versucht diesen Spruch selber aufzuschreiben anstatt ihn aus'm Internet irgendwie zu kopieren.

in meinem familiären umkreis gibt es zwei ritzer*.das vorweg. beide ritzer* waren bereits mehrmals für mehrere wochen bzw monate stationär untergebracht.im endeffekt hat sich in keinem der beiden fälle eine besserung eingestellt, lediglich beide betroffene mütter erlagen einem zusammenbruch, geritzt wurde fleissig weiter. anhand der frazebook accounts lässt sich verfolgen, wie gerne die beiden ritzer* ihr angebliches leid zur schau stellen. besonderes augenmerk wird bei den fotos auf die verritzten arme gelegt. ebenso tragen beide ritzer* auch im winter vorrangig tops, damit man die spuren auch deutlichst sehen kann. was ich tatsächlich in beiden fällen zu behaupten wage liegt wohl auf der hand. ich nenne sowas geltungssucht. da hilft bei mir auch kein geschwafel...ich werde gemobbt, meine mutter beachtet mich nicht, mein vater lacht nie, mein bruder ist immer besser, meine oma kann besser stricken,blablabla. anhand beider beispiele sind ritzer für mich komplette psychos, leider aber ohne genesungsaussicht. ebentuelle notsituationen oder mobbing in der schule gab es schon immer, jede generation kann dies bezeugen. auch wurden kinder in der schule, nach der schule, im zug, in der disse oder sonstwo geschlagen oder gedemütigt. dieser trend jedoch, auf sein leid mit ritzen* aufmerksam zu machen ist für mich nur eine weitere verlogene aktuelle art der selbstdarstellung. leider gottes entstehen auch noch immense kosten. am besten macht man einen ritzerbafög...bei genesung dann bitte rückzahlung. direkt an meine krankenversicherung. auf das menschen mit richtigen krankheiten (psychisch oder physisch) eine bessere behandlung bekommen können. danke

MegaSony

,,Ritzen ist krank und sinnlos."

,,Menschen die sich ritzen müssen zum Psychater."

,,Ritzen tut doch höllisch weh."

,,Die wollen doch alle nur Aufmerksamkeit."

Das sind die vier häufigsten Aussagen übers Ritzen. Doch was sind die wahren Gründe? Was sind die Motive? Was denkt die Person in diesem Moment? Ich hab mich letztens an einem Tag gleich sieben Mal geritzt. Warum? Man versucht für ein paar Sekunden seine Sorgen zu vergessen. Man will den minutenlangen Adrenalinkick in seinem Blut beben spüren, man will sich wie Gott fühlen, unbesiegbar. In dem Moment tut es nicht weh, Adrenalin sei dank. Das Herz klopft wie verrückt, der Puls ist schon fast hörbar, es ist ein großartiges Gefühl. Für diesen Rausch zahlt man jedoch einem sehr hohen Preis...man hat eine Narbe fürs Leben. Man hat die Erinnerung immer bei sich. Sie zieht einen regelrecht runter. Was sind die Gründe für diese sekundenlange Flucht aus dem Leben? Bei mir grob gesagt...Streit zu Hause, Verlust des besten Freundes (acht Jahre lang waren wir wie Brüder) und schlechte Noten in der Schule. Es gibt aber auch noch einen weiteren Grund: Die Sucht nach Adrenalin. Viele Menschen meinen man muss zum Psychoklempner, aber eigentlich ist es eine Sucht wie jede andere. Die Einen sind WoW-süchtig, die Anderen rauchen. Schon allein der Gedanke ans ritzen jagt mir Adrenalin durch den Körper. Ich habe jedoch aufgehört. Warum? Weil eine sehr gute Freundin (sie ist wie eine Schwester für mich) hat gesagt, wenn ich nicht aufhör fängt sie wieder an. Haben sich die Narben gelohnt? Bin ich jetzt glücklicher? War der Adrenalinstoß das wert? Nein.

Was haltet ihr vom Ritzen?

Ich halte es für das was es ist: Autoaggressionen.
Wer soetwas ernsthaft praktiziert, ist psychisch schwer Krank und hat auch noch den armseeligsten Weg gefunden, mit den Problemen die er hat temporär fertig zu werden.
Der Geisteszustand und die Unterarme (oder sonst wo) dieser Personen sind zu bedauern.

Und weil die mehrheit des Umfeldes ignorant und oberflächlich ist und Betroffene dafür direkt anprangert, anstatt über die Ursachen dieses Verhaltens reden zu wollen, sind diese Individuen dann auch noch in einem Teufelskreis gefangen.

In der heutigen Gesellschaft, gehören Autoaggressionen schon an die Tagesordnung. Für mich ist das nur ein weiterer Indikator, wie im ***** die erste Welt eigentlich ist (Und nicht seien müsste).

Devil03212

Ich halte es für das was es ist: Autoaggressionen.
Wer soetwas ernsthaft praktiziert, ist psychisch schwer Krank und hat auch noch den armseeligsten Weg gefunden, mit den Problemen die er hat temporär fertig zu werden.
Der Geisteszustand und die Unterarme (oder sonst wo) dieser Personen sind zu bedauern.

Und weil die mehrheit des Umfeldes ignorant und oberflächlich ist und Betroffene dafür direkt anprangert, anstatt über die Ursachen dieses Verhaltens reden zu wollen, sind diese Individuen dann auch noch in einem Teufelskreis gefangen.

In der heutigen Gesellschaft, gehören Autoaggressionen schon an die Tagesordnung. Für mich ist das nur ein weiterer Indikator, wie im ***** die erste Welt eigentlich ist (Und nicht seien müsste).

Zum ersten teil Deines Postes gebe ich Dir Recht.

Aber zum zweiten Teil kann ich nur sagen, das die Welt heutzutage auch nicht mehr im ***** ist wie vor 10....20....30 oder 40 Jahren, das einzige was ich heute zu Tage feststelle ist, das alle, auch Teilweise Erwachsene, verweichlichter sind als zu meiner Kindheit bzw. Jugendalter.
Bei uns gab es auch Mobbing usw. aber damit ist man eben anders umgegangen als heutzutage.