Thema: Welcher Religion gehörst du an?

billsux

Und ich finde es schlimm, dass es im 21.Jahrhundert noch "Gläubige" gibt, die andere als Ketzer bezeichnen!

Wieso sollte man heute nicht mehr Ketzerfeindlich sein?
Das Heilige Römische Reich deutscher Nation ist zwar gefallen und Napoleon wird weit verbreitet als "Held" gefeiert, aber er wurde gestürzt und die Kirche kehrte nach Europa zurück.

mattew94

Wieso sollte man heute nicht mehr Ketzerfeindlich sein?

Schonma was von Religionsfreiheit gehört ? Wohl eher nich...

Aber vielleicht ist auch das genau der grund warum ich diese streng gläubigen so hasse...

und wie dieses zitat eines gewissen mannes selbst noch in der heutigen zeit stimmt

Die Christen lieben ihre Nächsten nicht. Und sie lieben sie nicht, weil sie an den anderen nie wirklich geglaubt haben. Die Geschichte lehrt uns, daß sie ihn, wo sie ihm begegnet sind, bekehrt oder vernichtet haben.
Octavio Paz

mattew94

Wieso sollte man heute nicht mehr Ketzerfeindlich sein?
Das Heilige Römische Reich deutscher Nation ist zwar gefallen und Napoleon wird weit verbreitet als "Held" gefeiert, aber er wurde gestürzt und die Kirche kehrte nach Europa zurück.

Lebst du irgendwie in einer Zeitblase und hast die letzten 200 Jahre verschlafen?
Wie sehr die Kirche nach Europa "zurückkehrte" sieht man ja wunderbar an der stetig steigenden Zahl an Kirchenaustritten, anscheinend hast du das in deinem 200 jährigen Schlaf auch verpennt ...

Seit 1933 haben wir wieder mit einer Christenentums-/Gottesfeindlichkeit zu kämpfen:
Zunächst die Nazis, dann die Bolschewisten und schließlich die Amis, die dieses Gesetz diktierten, welches Gottesfeindlicher ist, als alles, was wie Nazis gemacht haben.

Atheist aus Überzeugung... denn keine Religion ist die richtige, alles liegt in eigenem Ermessen ( außer schwachsinnige wie Scientology ) . Glaube auch an nichts. Für mich ist die Kirche neben Prostitution eines der ältesten Gewerbe der Welt, für mich wurde sie nur aus kommerziellen Gründen weitergeführt. Am Anfang kamen die Gläubigen zusammen, später wurde dies ausgenutzt.

mattew94

Seit 1933 haben wir wieder mit einer Christenentums-/Gottesfeindlichkeit zu kämpfen:
Zunächst die Nazis, dann die Bolschewisten und schließlich die Amis, die dieses Gesetz diktierten, welches Gottesfeindlicher ist, als alles, was wie Nazis gemacht haben.

joa weil die menschen endlich ma schlau geworden sind und merken das es den allmächtigen da oben nich gibt

Und warum meinst du, dass du das kategorisch behaupten kannst? Wie wärs mal mit Denkargumenten?

die lösung deiner frage steckt in deiner frage drin...

ich behaupte das es keinen gott gibt ich sage nich das es zu 100% keinen gibt

Aber eine Behauptung ohne Begründung ist eine vage Idee, maximal.

E.M. Caligula

die lösung deiner frage steckt in deiner frage drin...

ich behaupte das es keinen gott gibt ich sage nich das es zu 100% keinen gibt

meinst du es gibt nur 35,62% von Gott?

beweise, das es gott gibt, findet man schon, wenn man mal unsere vorfahren ansieht: die affen, diese wiederrum entstammten vor millionen jahren von einfachen bakterien, wieso sollte ein nichts (die extrem anarchie, die ohne gott dar wäre), welches überhaupt keinen vorteil durch den urknall hatte, soetwas schaffen?
wieso sind die bakterien zu vielzellern motiert? wenn doch kein wesen/gott dies beabsichtigte?
und dann natürlich die wunder und visionen, welches es sehr sehr häufig auch noch in dieser welt, die sich der aufgabe gewitmet hat, gott und sein werk zu zerstören bzw. dem menschlichen bewusstsein zu entziehen.

M4N!4C

Und warum meinst du, dass du das kategorisch behaupten kannst? Wie wärs mal mit Denkargumenten?

Warum? Die Argumente müssen von der anderen Seite kommen. Solange man Gott nicht "fühlt" und es keine Beweise für ihn gibt.. naja, was soll man dann gegenargumentieren?

@mattew94: Ihr seht keinen Sinn im Leben und der Evolution. Dafür soll Gott dann die Begründung sein. Sind das Beweise?

Was jetzt folgt, ist meine (!) Einstellung zum Thema Religion und sollte natürlich nicht verallgemeinert werden. Das ist ein "heißes Eisen", welches schnell für emotionale Diskussionen führt.

Ich glaube nicht an höhere Mächte irgendeiner Art oder an eine höhere Macht. Niemand lenkt die Geschicke auf der Erde. Religion heißt auch Glaube. Und glauben heißt nicht wissen. Viele Leute glauben an einen Gott (welcher Gott sei mal dahingestellt), wissen aber nicht, daß es ihn gibt. Sie glauben, daß es einen Gott gibt, mehr nicht, mehr ist auch nicht möglich.

Was als Wunder angesehen wird, ist in meinen Augen schlicht die Natur. Der Mensch maßt sich an, die Natur zu kennen. Das ist menschliche Hybris, der Mensch hat die Natur nicht mal im Ansatz begriffen. Es gibt so viele Dinge, die wir nicht verstehen und mit unserem beschränktem Horizont (noch) nicht verstehen können. Was wir wissen ist ein Tropfen, was wir nicht wissen ist ein Ozean.

Der Mensch hat die Eigenschaft, für alles eine Erklärung (also eine Antwort) haben zu müssen. Ist was ungeklärt, wird es ins Reich der Religion verschoben. Die Antwort auf bestimmte Dinge ist somit gegeben. Das liegt schlicht im Sicherheitsbedürfnis des Menschen. Ungeklärte Dinge sind unangenehm. Dieses Verhalten hat auch die Wissenschaft hervorgebracht, deren Aufgabe es ist, Antworten und Erklärungen auf offene Fragen zu geben.

Als die Menschheit noch nicht wußte, was Donner ist und wie er entsteht, hat man diese Erscheinung einfach eine Gottheit (Thor mit dem Hammer) zur Seite gestellt und schon was alles im Butter. Damals hat man den Zusammenhang "Blitz und Donner" nicht begriffen. Als man das begriffen hat, wurde Thor arbeitslos, weil nicht er den Hammer schwang, sondern der Blitz (die von ihm schlagartig erhitzte Luft) für den Krach verantwortlich ist.

Je besser wir die Natur verstehen (hier Blitz und Donner), desto mehr werden religiöse Erklärungen "entzaubert".

Ich akzeptiere es einfach, daß ich (man) viele Dinge nicht erklären kann und basta. Mut zur Lücke.

Andererseits soll jeder leben, wie er möchte. Mein Geist ist jedenfalls so offen, daß ich mit niemand ein Problem habe, der religiös ist, solange ich nicht bekehrt werde. Ich habe auch keinerlei Problem, ein Gotteshaus zu besuchen, wenn ein Anlaß dafür gegeben ist. Ich lebe schließlich im mitteleuropäischen Kulturkreis und da gehört die Kirche nun mal dazu.

Wenn ich mal wieder starke Probleme mit meinen Gelenken und dem "Gestell" allgemein habe, gehe ich zum Osteopathen. Der ist sehr religiös, hat aber trotzdem einen offenen Geist. Wir haben schon sehr interessante Gespräche zum Thema Kirche und Religion/Glaube geführt, während ich auf der Liege lag und er die Behandlung durchführte. Das gab sehr interessante Einblicke in die Gedankenwelt des jeweils Anderen.

Grüße

Kalani

mattew94

beweise, das es gott gibt, findet man schon, wenn man mal unsere vorfahren ansieht: die affen, diese wiederrum entstammten vor millionen jahren von einfachen bakterien, wieso sollte ein nichts (die extrem anarchie, die ohne gott dar wäre), welches überhaupt keinen vorteil durch den urknall hatte, soetwas schaffen?
wieso sind die bakterien zu vielzellern motiert? wenn doch kein wesen/gott dies beabsichtigte?
und dann natürlich die wunder und visionen, welches es sehr sehr häufig auch noch in dieser welt, die sich der aufgabe gewitmet hat, gott und sein werk zu zerstören bzw. dem menschlichen bewusstsein zu entziehen.

ehm joa... dir is schon klar das du hier sowas wie die evolution beschreibst oder ? und wenn ich mich richtig erinnere seid ihr fanatischen christen doch genau die leute die die evolutionstheorie verabscheuen oO

Ja aber warum gibt es denn die Evolution, was ist der Sinn dahinter?

EDIT: Kalani hat es perfekt erklärt.

ehm joa... dir is schon klar das du hier sowas wie die evolution beschreibst oder ? und wenn ich mich richtig erinnere seid ihr fanatischen christen doch genau die leute die die evolutionstheorie verabscheuen oO

Aua! Das tut weh. >.< Es gibt ebenso Christen, die an eine Evolution glauben.
Wobei ich auch denke, dass so ein komplexer und überaus anpassungsfähiger Organismus wie der Unsere nicht durch Zufall entstehen konnte.

Ich habe mal den interessanten Vergleich gehört, dass die Evolution durch Zufall so wahrscheinlich ist, wie ein Mercedes SLK nachdem ein Tornado durch einen Schrottplatz gefegt ist.

ich gehöre zum islam^^ bin ein stolzer muslim^^

M4N!4C

Wobei ich auch denke, dass so ein komplexer und überaus anpassungsfähiger Organismus wie der Unsere nicht durch Zufall entstehen konnte.

Und hier kommt die Anwort:

Der Mensch hat die Eigenschaft, für alles eine Erklärung (also eine Antwort) haben zu müssen. Ist was ungeklärt, wird es ins Reich der Religion verschoben. Die Antwort auf bestimmte Dinge ist somit gegeben. Das liegt schlicht im Sicherheitsbedürfnis des Menschen. Ungeklärte Dinge sind unangenehm. Dieses Verhalten hat auch die Wissenschaft hervorgebracht, deren Aufgabe es ist, Antworten und Erklärungen auf offene Fragen zu geben.

Ich werd mir sicherlich keine keine Nachhilfe in Psychologie geben lassen.
Wenn man so denkt, ist es weitaus schlimmer. Statt nachzudenken und eine Lösung zu finden, sagt man einfach "Ja, gut, ist unerklärbar", und kommt mit so einem Text.

M4N!4C

Ich habe mal den interessanten Vergleich gehört, dass die Evolution durch Zufall so wahrscheinlich ist, wie ein Mercedes SLK nachdem ein Tornado durch einen Schrottplatz gefegt ist.

Der Vergleich hinkt aber, nur wenn der "Schrottplatz" sich fortpflanzen würde, wäre der Vergleich Sinnvoll.
Desweiteren: Es wird oft vergessen, dass der Zufall nur eine Komponente der Evolution ist, die wesentlich bedeutendere ist die "Selektion".

Es gibt ein schönes Experiment: Man lässt einen Computer zufällig Noten (Musik) produzieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass dabei durch Zufall ein spezielles Lied (z.B. die kleine Nachtmusik von Mozart) entsteht ist extrem gering (wobei: bei einer ausreichenden Anzahl an Versuchen wird sie irgendwann "entstehen"), die Wahrscheinlichkeit, dass dabei eine beliebige andere "schöne" Musik entsteht ist jedoch recht hoch. Wenn man dann noch die "Selektion" mit in das Experiment mit einbaut (d.h. man bewertet nach jedem Versuch das Ergebnis, wenn es gut ist, baut man darauf auf, wenn es schlecht ist, verwirft man das Ergebnis und nimmt das letzte "gute Ergebnis" als Basis für den neuen Versuch), dann kommt man im Lauf der Zeit auf recht brauchbare Ergebnisse.

So verhält es sich auch mit der Evolution: Die Wahrscheinlichkeit, dass (wenn man nochmals "von vorne" anfangen würde) nochmals der Mensch wie wir in kennen entstehen würde, ist extrem gering, dass dabei aber ein anderes Wesen entsteht ist nicht so unwahrscheinlich (die Evolution kennt kein "Ziel").

In der Informatik werden bei bestimmten Problemen (z.B. Optimierungs-Problemen à la "wie bekomme ich beliebige Gegenstände einen beliebigen Behälter optimal untergebracht") übrigens sog. "evolutionäre Algorithmen" verwendet (sozusagen eine kleine mini-Evolution im Computer), wer sich dafür interessiert kann man hier schauen: Evolutionärer Algorithmus – Wikipedia (oder an einer Uni eine fortgeschrittene Informatik-Vorlesung besuchen )

M4N!4C

Ich werd mir sicherlich keine keine Nachhilfe in Psychologie geben lassen.
Wenn man so denkt, ist es weitaus schlimmer. Statt nachzudenken und eine Lösung zu finden, sagt man einfach "Ja, gut, ist unerklärbar", und kommt mit so einem Text.

Ich zitiere mich selbst und hebe die Antwort hervor:

Der Mensch hat die Eigenschaft, für alles eine Erklärung (also eine Antwort) haben zu müssen. Ist was ungeklärt, wird es ins Reich der Religion verschoben. Die Antwort auf bestimmte Dinge ist somit gegeben. Das liegt schlicht im Sicherheitsbedürfnis des Menschen. Ungeklärte Dinge sind unangenehm. Dieses Verhalten hat auch die Wissenschaft hervorgebracht, deren Aufgabe es ist, Antworten und Erklärungen auf offene Fragen zu geben.

Und solange die Wissenschaft keine Antworten gegeben hat, bleibt nichts anderes übrig, als es zu akzeptieren, daß es Wissenslücken gibt und die Natur extrem komplex ist. Dabei möchte ich noch anmerken, daß sich die Natur nicht nur auf die Erde beschränkt, sondern im ganzen Universum (Multiversum?) gegenwärtig ist. Die Natur ist ein sich selbstorganisierendes System und wird demzufolge nicht von irgendeiner Macht (einer Gottheit) gesteuert. Das ist wissenschaftlich gesichert, also wurde durchaus eine Antwort gegeben. Man weiß wie Natur entsteht, man weiß wie die Erde, die Sonne und die anderen Planeten und Gestirne entstehen, man hat aber das System Natur in seiner Komplexität trotzdem noch nicht mal im Ansatz verstanden. Es liegt im Ermessen eines jeden Menschen, mit dieser Antwort umzugehen. Wenn jemand mit dem Auto fahren kann, weiß er noch lange nicht, wie diese Maschine funktioniert.

Es wird also nachgedacht, um eine Erklärung zu geben. Das ist eben die Wissenschaft. Eine Erklärung muß keine Lösung sein, eine Lösung hat man, wenn man ein Problem aus der Welt geschafft hat. Hat man auf alle Fragen eine Antwort gegeben, kann man mit der Wissenschaft aufhören. Aber das ist wohl noch lange nicht der Fall.

Grüße

Kalani